RE: Ein privater Badeabend für Kiki
Zum ersten Mal sagte er mir, dass er mich liebte. Oh, ich war nicht so doof, das wirklich zu glauben, zumindest nicht so in dem Sinne, wie viele junge Mädchen das glauben wollen würden. Er meinte diese Worte nicht so, als ob er alles für mich tun würde oder als wolle er sein Leben mit mir verbringen. Es war mehr diese kurzfristige Verliebtheit, gepaart mit Begehren und – in seinem Fall – einer großen Portion Besitzansprüchen, was er durchaus ehrlich als Liebe interpretierte. Aber diese Art von Liebe galt ziemlich vielen Leuten, Frauen wie Männern, wie ich sehr wohl wusste. Ich wusste von mindestens einer Geliebten in Cheddar und war mir sehr sicher, dass er mehrere seiner Sklaven beschlief. Ich war nur ein weiteres, kleines, glitzerndes Ding in seiner Sammlung.
Trotzdem lächelte ich fröhlich und schmiegte mich an ihn. “Gesagt hast du es bisher noch nie“, bestätigte ich also seine Worte und umging jede Form der direkten Antwort. Also, ich hatte kein Problem damit, einem Mann zu sagen, dass ich ihn liebte, nur bedeuteten mir diese Worte noch weniger als ihm. Ich fühlte mich nur einer Person gegenüber, naja, dankbar und daher treu, aber ich war mir nicht sicher, ob das Liebe sein sollte. Was ich liebte, waren Geschenke, Geld, Sicherheit, Einfluss und das Gefühl, mein Leben selbst in der Hand zu haben. Aber andere Personen, gar einen Mäzen? Nein, so doof war ich nicht.
Ich küsste ihn noch einmal und ließ mich aus dem Wasser heben. Ich beneidete die Sklaven nicht darum, hier das Wasser des Beckens auszuwechseln um zu verhindern, morgen irgendwen noch damit zu schwängern – also, falls das ging, ich hatte keine Ahnung. Erst einmal aber ließ ich mir von einer gereichten Hand auf die Füße helfen und mich abtrocknen und nickte mit einem entspannten Grinsen Saturninus zu. “Ja, eine Massage wäre jetzt zum Abschluss ganz schön. Ich fühle mich zwar gerade sehr entspannt dank euch beiden, aber eine schöne Massage als Abschluss kann es nur besser machen.“
Ich schlenderte also zu den Liegen und suchte mir eine aus, auf die ich mich dann auch bäuchlings hinlegte. Fast sofort stand eine Sklavin bereit und fragte nach meinen Wünschen. “Einfach nur Olivenöl. Ich halte es hierbei gerne klassisch“, wies ich also an und wartete darauf, dass wohltemperiertes Öl und geübte Hände auch die letzten noch verbliebenen Anspannungen lösen mochten.
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