RE: Ein privater Badeabend für Kiki
Saturninus zog Kiki an sich. Es tat ihm wohl, dass sie zu ihm kam, dass sie war wie zuvor auch, so liebevoll und anschmiegsam. Ein Römer wie er konnte nie sicher sein, nicht verachtet zu werden. Nur durch äußerste Härte gegen andere und sich selbst war das vermeidbar. Rom war ein Ort, an dem nur Eisen wuchs. Aber gerade war sich Saturninus nicht mehr sicher, ob er das immer wollte, ob es ihm immer passte. Bald würde er wieder in die Rolle schlüpfen, die sich an ihn schmiegte wie ein vertrautes Gewand. Und es hatte auch seine Richtigkeit, dort zu sein, wo er war. Aber jetzt gerade nicht.
Im Goldenen Zeitalter, das König Saturn regiert hatte, waren alle gleich gewesen, und selbst die Tiere leisteten den Menschen nur Freundschaftsdienste. Er selbst hieß Saturninus - dem Saturn angehörig. Es war schön, wenigstens auf erotischem Gebiet gleich sein zu können, oder zumindest die Illusion davon zu haben, einen Augenblick lang.
Er lächelte Kiki zu und küsste sie. Diesmal war es weniger leidenschaftlich, diesmal war es nur zärtlich und voller Wärme:
"Ich dachte, dass ich dir heute ein Geschenk mache. Nun hast du mir heute ein größeres gemacht", sagte er: "Weißt du eigentlich, dass ich dich liebe, Kiki?"
Es war nicht so, dass er erschrak, als er sich diese Worte sagen hörte. Eine Hetäre würde doch bitte verstehen - er liebte sie, er liebte Serena, er liebte seine Kinder und er hatte noch einige Menschen sehr gerne.
Er setzte sich an den Beckenrand und hob Kiki an seine Seite. Die Badesklavinnen kamen mit weichen Tüchern und hüllten damit ihre Leiber ein:
"Nun eine richtige Massage mit Öl gefällig? Ich wusste nicht, welches du heute leiden magst und habe daher alle möglichen besorgen lassen", fragte Saturninus seine Gefährtin, und er winkte seinem Sklaven zu:
"Du auch, wenn du gerne möchtest. Du hast mir gut gedient, Leon"
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