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Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
06-07-2024, 01:50 PM,
Beitrag #64
RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
In Ordnung, jetzt war es amtlich, ich war untervögelt und sah Dinge, die nicht da waren. Sie wollte nichts von mir, sondern war einfach, keine Ahnung, gerne nackt unterwegs oder so, was wusste ich. Dass sie mich mochte, nahm ich jetzt erstmal einfach so hin, denn diese Information brachte mir im Moment auch wenig. Es war ja nicht so, als ob ich sie nicht mögen würde, ich verstand nur absolut gar nicht, warum sie hatte mitkommen wollen, sowohl auf die Reise, als auch zum Essen jetzt und schließlich hier an den Dorfrand. Und mehr war da im Grunde auch nicht.
Ich mein, ja, sie war hübsch. Und ja, wenn sie gewollt hätte, hätte ich mich wohl auch dazu bereit gefunden. Da hätte ich wohl nicht viel über Konsequenzen noch nachgedacht. Aber wenn sie auch gar nicht wollte, war ich niemand, der Frauen unbedingt überredete, dass sie etwas taten, was sie nicht wollten. Außerdem mussten wir ja noch zwei Wochen weiter reisen, also war es sowieso besser, wenn da nichts ablenkendes passierte.

Als sie mich also fragte, was ich von ihr wollte, zuckte ich nur die Schultern und schaute dem breiten und tiefen Fluss beim Fließen zu. “Nichts. Ich will nur, dass wir alle sicher am Ziel ankommen, das ist alles“, antwortete ich also durchaus wahrheitsgemäß und höchstens ein winziges, unwesentliches bisschen enttäuscht.
Aber ich wusste selber, dass da zwischen uns nichts war. Es war nicht so wie bei Niamh, bei der ich anfangs zwar auch nichts gewollt hatte, außer ihr zu helfen, aber später dann… nun, jetzt war es egal. Und es war erst recht nicht so wie bei Helena damals, bei der ich… ich hatte mich wie ein Idiot bei ihr gefühlt. Leicht und fröhlich und so unendlich angezogen, so unendlich sicher. Und nun war sie tot und ich mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich jemals gefühlt hatte oder es nur hatte fühlen wollen und es mir deshalb eingebildet hatte.
Aber hier und jetzt fühlte ich weder das eine, noch das andere. Daher war es durchaus in Ordnung, dass es war, wie es war.

Ich war mit dem Essen auch fertig und fegte mir mit den Fingern ein paar Brotkrümel von meinem Oberteil. “Findest du den Weg zur Herberge? Ich wollte mich noch waschen, wenn ich schonmal hier bin, und komm dann. Morgen müssen wir unsere Vorräte auffüllen und wenn es den Pferden gut genug geht, reisen wir dann auch gleich weiter“, meinte ich also ziemlich unaufgeregt und informierte sie einfach über die nächsten Schritte.
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Falke
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RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg - von Louarn - 06-07-2024, 01:50 PM

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