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[Kanzlei der Provinz] Officium von Lucius Petilinius Pertax
06-06-2024, 03:39 PM,
Beitrag #4
RE: [Kanzlei der Provinz] Officium von Lucius Petilinius Pertax
Petilinius Pertax hörte sich das Anliegen erst einmal bis zu Ende an, ohne sich irgendetwas an seiner Miene erkennen zu lassen. Er erinnerte sich an den Fall, natürlich, denn wie oft rückte schon eine Armee wegen Sklaven aus? Glücklicherweise doch recht selten, insbesondere, da Aufstände von Minensklaven seit der Vorkommnisse um Spartacus und dem Feldzug des Crassus gegen ihn einen gewissen symbolischen Charakter für Rom hatten.
Allerdings machte genau dieser symbolische Charakter die Sache natürlich besonders schwerwiegend, denn der Legatus Augusti pro Praetore durfte deshalb nicht zögerlich oder schwach erscheinen, und auch keine Nachsicht zeigen. Unabhängig davon, wer deshalb an ihn herantrat.
“Nun, alle Minen in kaiserlichen Provinzen, zu denen auch Britannia zählt, gehören dem Kaiser. Daher hat der Legatus Augusti als sein Statthalter natürlich ein erhöhtes Interesse an dem reibungslosen Ablauf aller Geschehnisse, wenn schon einzelnen Bürgern die Ehre zuteil wird, eine solche Mine für den Kaiser zu verwalten. Üblicherweise werden solche Pachten gar nicht vergeben, sondern vom Kaiser selbst durch von ihm abgestellte Legionen abgewickelt und bewacht.“
Soviel gleich einmal, um irgendwelche Ansprüche von vornherein auszuschließen. Jede Mine dieser Provinz gehörte dem Kaiser, alles andere waren Gefälligkeiten, die man sich verdienen musste.

“Von daher war das Vorgehen des Stadtrates von Isca Dumnonorium nicht zu beanstanden. Im Gegenteil, eigentlich hätte er gar nicht erst in die Verlegenheit kommen dürfen, um Hilfe bitten zu müssen, da zu jeder Zeit die Sicherheit der Minen sichergestellt sein muss. Der Minenpächter ist also verstorben?“ versicherte sich Pertilinius Pertax noch einmal, ehe er zu seinen Schriften hinüber ging und mit distinguiertem Blick einige Rollen ordentlich beiseite packte, um eine weiter unten liegende zur Hand zu nehmen.
“In dem Fall hatte der Verstorbene ohnehin kein Recht, die Pacht irgendwem zu vermachen, allerdings dennoch Sicherheitsmaßnahmen treffen müssen, damit genau so etwas nicht passiert.“ Nein, auch ein plötzlicher Tod war keine Entschuldigung dafür. Es hatte immer genug Geld vom Erbe bereitgestellt zu sein, um die Wachen adäquat zu bezahlen.

“Die ganze Angelegenheit ist sicherlich sehr bedauerlich. Wenn du persönliche Referenzen vorbringen möchtest, warum du als Nachfolger geeignet bist, trotz dieses Debakels, könnte ich dich aber unter Umständen als nächsten Pächter empfehlen. Sofern diese Referenzen ausreichend sind, versteht sich.“
Immerhin war trotz aller Kosten eine Mine ein ertragreiches Geschäft. Eines, das nur zu gerne mehrere andere Männer für sich reklamieren mochten.
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RE: [Kanzlei der Provinz] Officium von Lucius Petilinius Pertax - von Lucius Petilius Rufus - 06-06-2024, 03:39 PM

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