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Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall
06-04-2024, 09:54 AM,
Beitrag #9
RE: Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall
Niamh sollte zumindest ein Mitspracherecht haben, wenn es um ihre Zukunft ging. Trotzdem konnte ich meine Bedenken nicht vollständig beiseitelegen. Etwas blieb zurück, eine Kleinigkeit, die das Gesamtbild störte. Vermutlich, weil ich die Römer mittlerweile zu gut kannte. Sie waren selten großzügig ohne Hintergedanken und erwarteten immer eine Gegenleistung für ihre Gaben. Das galt auch für seinen Sklaven. Er sollte Niamh erhalten, um ihn zu noch größerer Anstrengung anzuspornen und seinem Herrn viele Siege zu sichern.

Nachdem ich den Namen von Niamhs Gefährten erwähnte, war ich überrascht, dass er sich an Louarn erinnerte. Normalerweise waren wir für die Römer alle gleich – Barbaren mit meist langem, ungepflegtem und oft rothaarigem Haar. Ich widersprach ihm nicht, was er über unsere Bräuche zu wissen glaubte. Er würde es ohnehin nicht verstehen. Stattdessen hörte ich zu, was er mit Niamh vorhatte.

Es schien, als glaube er nicht, dass die junge Frau sich Hoffnungen machte, obwohl er Interesse an ihr gezeigt hatte. Was dachte er? Dass wir alle leicht zu haben wären und uns jedem hingäben?

"Niamh ist noch sehr jung und wird stark von ihren Gefühlen beeinflusst. Wenn du ihr Avancen machst, könnte sie glauben, dass du sie liebst oder dass sie dir wichtig ist", warnte ich ihn. Eine gewisse Erleichterung kam auf, als er nachgab und beschloss, mit ihr zu sprechen. Doch tatsächlich hoffte er, dass sein Wagenlenker sich in sie verlieben und um ihre Hand anhalten würde. Anschließend sollten beide den Furier um seine Erlaubnis bitten.

Was mir allerdings Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass sie offiziell immer noch seine Sklavin war, was sie jedoch nicht wusste. Das Mädchen war mit den Sitten und Gesetzen der Römer kaum vertraut. Er beabsichtigte, sie heimlich freizulassen und sie im Glauben zu lassen, sie sei wirklich frei, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen ihre Position als Freigelassene mit sich bringen könnte. Er wollte die Kontrolle über beide behalten. Sie sollten ihm auf gewisse Weise weiterhin gehören, ebenso wie ihre Kinder, die zwar frei wären, aber dennoch unter seiner Macht stünden. Seinen Sklaven jedoch wollte er nicht freilassen. Wahrscheinlich, um ihn als Druckmittel zu nutzen, damit Niamh ihm auch in der Ehe gefügig bliebe.

Ich ließ das Gehörte einen Moment auf mich wirken und überlegte, ob ich meinen Unmut zum Ausdruck bringen oder lieber schweigen sollte. "Dann hast du ja einiges mit den beiden vor, vorausgesetzt, sie willigen ein", sagte ich schließlich. Frowin könnte sich kaum dem Willen seines Herrn widersetzen, und wenn man Niamh entsprechend beeinflusste, dürfte es auch hier keine Probleme geben. Das war meiner Meinung nicht recht!

"Ich frage mich, ob du es gestatten würdest, dass mich meine Nichte einmal besucht. Ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen, " hörte ich mich dann sagen.
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RE: Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall - von Ceridwen - 06-04-2024, 09:54 AM

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