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Nefertem bei Ceridwen | Im Auftrag der Claudia
06-03-2024, 08:53 PM,
Beitrag #6
RE: Nefertem bei Ceridwen | Im Auftrag der Claudia
Beinahe hätte Nefertem ein erleichtertes Geräusch von sich gegeben, als er das Fläschchen endlich los wurde und sich jenes sicher in den Händen der Keltin befand. Mochte diese mit dem Inhalt des Fläschchens machen was sie wollte. In die Nähe seiner Domina würde jenes Fläschchen ganz bestimmt nicht mehr kommen. Allzu schnell hatte Nefertem die kleine Phiole dann auch schon aus seinen Gedanken verbannt. Schließlich gab es hier in der Hütte der Keltin äußerst interessante und für ihn vollkommen unbekannte Dinge zu entdecken. Und erst das Feuer, welches ihn wie magisch anzog, so dass Nefertem kaum seinen Blick abwenden konnte. Das leise knistern hatte auf den jungen Sklaven einen gar einlullenden Effekt. Hastiges blinzeln ließ Nefertem zurück in die Gegenwart taumeln, im warsten Sinne taumeln. Denn ein unbedachter Schritt zur Seite und er stieß gegen eine hölzerne Bank, so dass er kurzzeitig mit seinen Armen ruderte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Und dabei hatte Nefertem noch nicht einen Schluck des Bieres getrunken, welches ihm in diesem Moment von Ceridwen gereicht wurde. Misstrauisch wurde der schaumige Inhalt beäugt und nicht minder argwöhnisch in Richtung der Keltin geblickt. Was war das für ein Hexentrunk?

Zum Glück erläuterte Ceridwen den schaumigen Inhalt in dem Becher, auch wenn diese Worte noch immer nicht jenen Argwohn aus Nefertems Gesicht wischen konnten. Wieso hatte die Keltin denn mit diesem dunklen Stimmenklang gesprochen?

“Du meinst, dieses Bier kann man mit einfachen Zutaten herstellen? Wieso ist es mir dann noch nicht bekannt und wieso genießen es die Römer denn nicht in Massen, wenn man es doch so leicht zubereiten kann?“

Nun wirkte Nefertem doch neugierig und blickte Ceridwen mit einem fragenden Ausdruck auf seinem Gesicht direkt entgegen. Den Becher hielt der Dunkelhaarige weiterhin in seinen Händen, wobei er zwischen Ceridwen und dem prasselnden Feuer hin- und her blickte. Mal sehen, vielleicht würde er sich auch einfach weigern von diesem merkwürdigen Gebräu zu kosten. Zwingen konnte ihn die Keltin schließlich auch nicht. Auch wenn Nefertem dann wie ein Angsthase wirken musste.

“Dieses ..Bier, wie du es nennst, enthält Alkohol.“

Stellte Nefertem fest und betrachtete nun nachdenklich jene schaumige Flüssigkeit in seinem Becher. Bevor er den Becher vorsichtig an seine Lippen hob und einen ebenso vorsichtigen Schluck davon kostete. Bitter schmeckte es und hatte doch eine winzig kleine Note Süße.

“Meine junge Domina trauert. Sie trauert um ihren Gatten, der sie.. nicht mehr beachtet. Dominus Marcus Iulius Cato hält sich nur noch in der Castra bei seiner keltischen Geliebten auf und vernachlässigt Domina Claudia Sabina. Das finde ich nicht fair.“

Murmelte Nefertem mit seiner angenehm weichen Stimme und blickte mit einem traurigen Schimmer in den Augen zu Ceridwen empor. Denn in der Zwischenzeit hatte sich der junge Sklave auf eben jene Bank vor das Feuer gesetzt. Das Bier wurde von Nefertem schweigend betrachtet, nachdem er seinen Blick von Ceridwen abgewandt hatte und ein weiterer Schluck davon gekostet.
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