"Ich würde jeden Sohn opfern, wenn es dein Leben gälte, Serena", sprach Saturninus, und er meinte das ernst:
"Ich weiß, dass ich dich mehr liebe, als es ein römischer Ehemann seiner Frau gegenüber tun sollte. Ich hoffe, dass du mich deshalb nicht mit weniger Respekt ansiehst. Aber ich kann nicht ohne dich sein. Du bringst das Beste in mir zum Vorschein, du erinnerst mich stets an Würde und Haltung und an das, wie ein Patrizier sein sollte. Und du wirst eine wunderbare Mutter für Carus sein und ihn Tugend lehren"
Saturninus war innerlich bewegt, und auch wenn er viele Frauengeschichten hatte, stand die Liebe zu Serena hoch über ihnen am Firmament wie ein funkelnder Stern:
"Ich danke dir so sehr, meine Gemahlin, dass du so tapfer in diese Schlacht ziehst", er schob eigenhändig die Decke hoch, um seine Frau zuzudecken, und als Serena nun die Augen zufielen, küsste er sie auf die blasse Stirn:
"Schlafe gut. Deine Tugend ehrt die Götter. Sie sind uns wohlgesonnen"
Saturninus glaubte daran, dass ihre römischen Götter grundsätzlich "vernünftig" und gütig waren.
Die Furier taten alles genau nach den alten Sitten, die Gebete, die vorgeschriebenen Opfer, die Rituale am Hausaltar.
Es gab allerdings andere Wesen, die Menschen schaden konnten:
Larvae und andere Totengeister von Toten, die beispielsweise nicht ordentlich bestattet worden waren.
Saturninus nahm sich vor, in diesem Jahr den Stier, das Schwein und das Schaf für die
Ambarvalia zu bezahlen, um auch ganz sicher zu sein. Dann würde die Göttin
Ceres, die über die Fruchtbarkeit gebot, auch Serenas Fruchtbarkeit beschützen.