RE: Speisezimmer (Triclinium)
"Ich bleibe, solang ich es vermag", versprach Calum und meinte es auch so. Denn er wusste nicht, wie lange dies sein würde. Das Schicksal schien ihn zu verfolgen. Cathbads Finger waren lang und er wollte nicht, dass Phyteas unter die Räder kam.
Einige Zeit später...
Die vage Angst wurde zu einer konkreten Gewissheit. Cathbad wusste nicht alles, doch er wusste genug. Woher, das konnte Calum sich nicht ausmalen. Die Augen des Druiden, das waren die Falken. Doch von seinen Brüdern hätte ihn keiner verraten... Dunduvan vielleicht in seiner fehlgeleiteten Treue, doch er war tot. Die Toten sprachen nicht...
Als Calum von seiner Unterredung zurückkehrte, kochte er noch immer vor Wut. Wut auf Cathbad, der, da war er nun sicher, sterben musste. Und Wut auf Louarn, der ihn nicht ernst nahm. Ihn behandelte wie ein verwundetes Tier. Eines seiner... Vögelchen... Wieso sahen sie nicht, dass es auf dieser Straße nicht weiterging? Cathbad verneinte ihnen alles: Ihr Leben, ihren Tod und überhaupt alles. Was band sie an ihn? Was hielt sie davon ab, seinen verderblichen Einfluss abzuschütteln? In Calum war eine grausige Gewissheit erwacht: Wenn er nicht schneller war, würde der Druide ihm alles nehmen. Doch was sollte er tun?
"Bin wieder da!", rief er durch das Atrium der Villa. Seit Louarn aufgebrochen war, sah er hin und wieder am Eingang nach dem Rechten, wenn er nicht durch die Stadt schlenderte. Manchmal versuchte er, Phyteas zur Hand zu gehen und seine Arbeitslast zu mindern. Er hatte Wissen über Medizinkräuter vom Druiden, wenngleich er kein richtiger Medicus war.
Natürlich vermisste er seine Arbeit in der Schmiede. Eine neue Arbeit zu suchen, das wagte er noch nicht. Nicht, bis nicht wenigstens Louarn wieder da war, um auf Haus und Medicus aufzupassen. Er war sich nun sicher, dass Phyteas zumindest etwas ahnte, doch noch hatte er nicht völlig begriffen, was für ein Sturm um ihn her tobte und in den Calum gnadenlos verwickelt war.
"Ich hab was zu Essen dabei. Hast du Patienten?"
Falke
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