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Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
05-25-2024, 08:26 AM,
Beitrag #31
RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
Nachdem ich etwas gegessen hatte, wollte ich eigentlich nur noch schlafen. Auch wenn das in einem Raum mit so vielen Menschen, von denen ich die meisten gar nicht kannte, schier unmöglich war. Die einen schnarchten bereits, während sich die anderen noch lauthals amüsierten und gar nicht ans Schlafen denken konnten. Unglücklicherweise schien auch Fintan zu der letzteren Sorte zu gehören. Selbst nach eineinhalb Wochen anstrengender Reise, konnte er es immer noch nicht lassen, uns den letzten Nerv zu rauben. Als er sich erhob, um wie er sagte, seine Enthaltsamkeit nachzuholen, genügte nur ein kleiner Blick auf Louarns Gesicht, der wahrscheinlich in diesem Moment dasselbe wie ich dachte. Fintan würde sich wahrscheinlich nie ändern. Er würde immer der nervende Junge bleiben, der er schon immer gewesen war. Selbst dann, wenn es bereits wehtat, setzte er noch einen oben drauf!

Trotz allem versuchte ich, zu schlafen. Ich versuchte, das Schnarchen und das Gelächter der anderen auszublenden. Ja, sogar meine finsteren Gedanken, die mich schon die ganze Zeit über verfolgt hatten, versuchte ich zur Seite zu schieben. Aber ich fand einfach keinen Schlaf! Vielleicht lag es an der schlechten Luft hier drinnen, die vom Geruch feuchter, schmutziger Kleidung und diversen menschlichen Ausdünstungen geschwängert war. Auch jetzt wieder fragte ich mich, ob ich nicht einfach schon zu verweichlicht war, weil ich inzwischen schon ein halber Römer war. Ach, verdammt! Ich stand auf, streifte meine Tunika wieder über und zog meine Paenula an, denn draußen würde es inzwischen sehr frisch sein.

Als ich aus der Herberge hinaustrat, schlug mir die kalte, frische Luft entgegen und meine Müdigkeit war vorerst einmal verflogen. Zum Glück regnete es gerade nicht, sodass ich mir ein wenig die Beine vertreten konnte. Dieses Kaff wirkte um diese Zeit wie ausgestorben. Lediglich ein paar Katzen, die ich allerdings nicht sehen konnte, hatten miteinander Streit und schrien und knurrten bedrohlich.

Als ich eine Runde gedreht hatte und es mich langsam zu frieren begann, lief ich hinüber zum Stall. Ich wollte nach den Pferden sehen, denn im Moment zog mich noch nichts zurück in den Gemeinschaftsschlafsaal der Herberge. Im Stall schien alles ruhig zu sein. Wesentlich ruhiger als in der Herberge! Ich überlegte schon, ob ich heute Nacht nicht hier schlafen sollte. Aber das wäre wahrscheinlich nicht so passend gewesen. Gerade als ich mich wieder zum Gehen umwandte, glaubte ich ein Geräusch zu hören, das sich wie ein Schluchzen angehört hatte. Ich wandte mich wieder um, ging noch ein paar Schritte weiter hinein in den Stall. "Ist da jemand?" fragte ich in die Dunkelheit. "Bist du das, Fin?" Wieso ich ausgerechnet nach meinem Bruder Fintan fragte, konnte ich nicht erklären. Doch ich hatte so eine Ahnung, dass er es sein könnte. Offenbar waren seine Bemühungen, eine Ehe zu ruinieren, fehlgeschlagen.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg - von Alun - 05-25-2024, 08:26 AM

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