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Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
05-24-2024, 11:00 AM,
Beitrag #29
RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
Die Reise nach Norden verlangte einiges von uns ab und es war noch nicht absehbar, bis wann wir ankommen würden. Inzwischen waren schon eineinhalb Wochen vergangen. Das stundenlange Reiten und die unbequemen Nächte zehrten an einigen von uns. Ich merkte, wie sehr ich das römische Leben zu schätzen gelernt hatte und wie sehr ich mich nach einem Bad sehnte. Doch das behielt ich für mich, um nicht den Spot meiner Brüder und das Misstrauen der Frauen auf mich zu ziehen. Überhaupt zog ich es meistens vor, für mich zu sein und die anderen mit meinen Problemen nicht zusätzlich zu belasten. Inzwischen sah ich diese Reise als eine Art Sühne an. Sühne, für das, was ich Prisca angetan hatte und dafür dass ich am Leben war.

Louarn, der diesen Weg von seinen Reisen her kannte, führte uns abseits der Römerstraßen. Doch irgendwann gab es keine andere Möglichkeit mehr, als eine der Römerbrücken zu benutzen, die über den Avon führten.  Also ritten wir ein Stück auf der gepflasterten Straße, die über die Brücke und in eine kleine römische Stadt führte. Hier wollte Louarn für eine oder auch zwei Nächte bleiben und da wir frischen Proviant benötigten, wollte er unsere Vorräte auch in dieser Stadt auffüllen. Als Lou mich fragte, ob ein Römer wohl bessere Konditionen erhalten würde, nickte ich. "Ich denke schon." Einen Kelten konnten die Händler leichter über den Tisch ziehen, denn wenn er dann aufbegehrte, handelte er sich blitzschnell Ärger ein.  Bei einem Römer überlegten sie sich das wahrscheinlich zweimal.
Das bedeutete dann auch, dass ich wieder in meine römischen Klamotten schlüpfen musste, die ich die letzten Tage über etwas geschont hatte. Sie rochen zwar auch nach Pferd, doch sie waren weniger dreckig, als meine keltische Kleidung. So ritt ich dann als Lucius Tarutius Corvus auf der Straße, die zur Stadt führte, in Begleitung einer Horde wildaussehender Kelten. Louarn, der neben mir ritt, schien einige Probleme mit der Brücke zu haben, die uns über den Fluss bringen sollte. Er traute diesem Monstrum aus Stein nicht. Da ich einige Jahre in Londinium gelebt hatte, waren diese Brücken nichts mehr Neues für mich.

In diesem Städtchen gab es tatsächlich auch eine Herberge. Nichts Besonderes, aber wenigstens ein Dach über dem Kopf! Hier wollten wir übernachten. Es gab einen großen Gemeinschaftsraum, in dem alle schliefen. Damit der Boden nicht so hart wurde und wir es etwas gemütlicher hatten, erzielte ich mit etwas Glück beim Wirt einen guten Preis für etwas Stroh. Ich hoffte, dass mein Glück auch morgen anhielt, wenn wir die Vorräte kauften.
[Bild: 3_16_10_23_1_09_34.png]
Als "Lucius Tarutius Corvus"
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg - von Alun - 05-24-2024, 11:00 AM

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