Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Ein neuer Sabinier im Haus - oder: Der Bruder, der ein Vetter war
05-18-2024, 10:22 AM,
Beitrag #7
RE: Ein neuer Sabinier im Haus - oder: Der Bruder, der ein Vetter war
Die Augen meines Vetters leuchteten vor Begeisterung. Ich konnte sehen, wie seine Gedanken bereits um meine Pläne kreisten, sich mit seinen zu vereinigen versuchten und wie er sich in die Idee vertiefte, mich zu unterstützen. Es war beruhigend zu wissen, dass der Junge mit zwei Beinen auf der Erde stand, voller Tatendrang war und auch den Mut besaß, sich an etwas vollkommen Neuem zu beteiligen und dabei zu helfen, es aufzubauen. Mit ihm an meiner Seite würde es ein Leichtes sein, die Pläne, die Prisca und ich bei unserem ersten Besuch  meines Grundstückes gefasst hatten, in die Tat umzusetzen.
"Eine helfende Hand kann ich immer gebrauchen. Ich muss gestehen, dass ich zunächst noch etwas skeptisch war, ob eine Schweinezucht das Richtige ist. Doch nun, da du jetzt hier bist, schwinden meine Bedenken," gestand ich Bellus. Ich war sogar bereit, so weit zu gehen, ihm freie Hand bei der Auswahl der Tiere zu lassen, die wir für die Schweinezucht benötigten. Bellus hatte darin eindeutig mehr Erfahrung als ich. Doch zunächst musste erst einmal eine Basis geschaffen werden. Es mussten Ställe für die Schweine und Unterkünfte für die Sklaven errichtet werden. Nicht zuletzt fehlte auch noch ein herrschaftliches Wohngebäude. Diesbezüglich würde ich mich mit dem örtlichen Bauunternehmen der Thorii in Verbindung setzen.

Während ich meinen Überlegungen noch nachhing, war Bellus vor Begeisterung kaum zu bremsen. Seine Augen funkelten, als ich ihm von dem Land erzählt hatte, das ich vom Kaiser erhalten hatte. Er schlug vor, es sich so bald wie möglich anzusehen, und ich konnte seine Ungeduld verstehen. Auch für mich war dieses Stück Land ein Symbol für einen neuen Anfang und eine Gelegenheit, etwas Eigenes aufzubauen.
"Natürlich," sagte ich lächelnd, "lass uns morgen zusammen dorthin reiten. Im Moment wird die Gegend immer noch von entlaufenen Sklaven aus dem zerstörten Bergwerk unsicher gemacht. Daher ist es besser, wenn du nicht allein unterwegs bist! Außerdem möchte ich dir alles zeigen. Zu Pferd ist der Weg in gut zwei Stunden zu schaffen. Du kannst doch reiten, oder?" Die lange Zeit bei der Legion hatte mich geprägt und so war ich erst einmal davon ausgegangen, dass mein Vetter auch reiten konnte. Doch ich sollte nicht von mir auf andere Menschen schließen! Aber selbst dann, wenn Bellus des Reitens nicht mächtig war, konnten wir den Weg auch in einem Wagen zurücklegen.

Als ich dann von meiner Leidenschaft für Bücher und Wissen erzählte, spürte ich eine gewisse Unsicherheit in ihm. Vielleicht konnte er nicht sofort nachvollziehen, wie sehr mir Bücher und eben auch dieses Vorhaben am Herzen lagen. "Weißt du," sagte ich, "als Soldat hatte ich oft nur wenig Zeit, aber die wenigen Momente der Ruhe nutzte ich, um zu lesen. Bücher waren meine Flucht und auch mein Trost während der schweren Zeit, in der ich verletzt war. Und jetzt, da ich die Legion hinter mir gelassen habe, träume ich davon, anderen diesen Zugang zu bieten." Zu meiner Freude, bot er mir auch hier seine Hilfe an, die ich sicher gerne annehmen wollte.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Ein neuer Sabinier im Haus - oder: Der Bruder, der ein Vetter war - von Marcus Sabinius Merula - 05-18-2024, 10:22 AM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste