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Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall
05-09-2024, 02:19 PM,
Beitrag #4
RE: Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall
Saturninus ließ Ceridwen machen. Ab und zu verzog er ein wenig das Gesicht, aber er wirkte ganz stoisch. 
"Danke", sagte er schließlich noch einmal, als er verbunden war:

"Deinem Täubchen ist Schlimmes widerfahren, Ceridwen. Du sagst, sie ist davon gelaufen? Das war dumm von ihr, denn eine Frau alleine ist nicht sicher außerhalb der römischen Siedlungen. Sie geriet an einen Trupp Legionäre, und die haben sie mitgenommen. Deren Anführer war ein Mann, den du gewiss noch kennst: Tribun Ovidius", jetzt blickte Saturninus finster drein, er hasste Ovidius und wünschte ihm nur das Schlimmste:
"Das arme Ding war tapfer und hat sich gewehrt und den Tribun sogar verletzt, aber sie hatte natürlich keine Chance. Der Militärtribun hielt sie wohl als eine Art Haustier. Irgendwann war er ihrer überdrüssig und hat sie verkaufen lassen. ich fand Nivis auf dem Sklavenmarkt. Fast hätte ich sie nicht wiedererkannt, so elend sah sie aus.  Ich habe deine Nichte sofort freigekauft. Meine Frau Serena hat sie eigenhändig gesund gepflegt"

Die Pläne, die er mit ihr gehabt hatte, nämlich sie als eine Art Ankerpunkt für eine Expedition nach Hibernia zu nutzen, verschwieg er wohlweislich. Statthalter Petilius Rufus hatte so gar keine politische Phantasie. Allerdings war der Kaiser auch so etabliert, dass er gar keinen militärischen Erfolg auf die Schnelle brauchte. Prinz Titus hatte sich schon im Osten als Befehlshaber hervorgetan. Vermutlich musste Saturninus auf dessen Nachfolger warten, wenn er seinen Plan realisieren wollte, aber da konnten noch sehr viele Jahre ins Land gehen. Titus war ein großer, kräftiger Mann im besten Alter, mochte er nach dem Tod seines Vaters, der hoffentlich auch noch auf sich warten ließ, auch viele glückliche Jahre regieren!

Saturninus erzählte also von all dem nichts, auch nicht vom beleidigenden kurzen Schreiben irgendeines Freigelassenen des LAPP. Stattdessen stellte er sich als Wohltäter Cheddars und all seiner Bewohner dar:

"Nivis lebt nun zufrieden und unter den Fittichen meiner Gemahlin in meinem Haus. Sie lernt Latein, webt, und sogar meine kleine Tochter Saturnina hat einen Narren an ihr gefressen. Vor dem Gesetz ist deine Nichte meine Sklavin, aber davon weiß sie nichts. Wir behandeln sie wie einen Gast.
Wie Rom bin auch ich bereit, jederzeit demjenigen, der um Verzeihung bittet, die Hand zu reichen und großmütig zu sein. 

Ich musste deiner Nichte übrigens versprechen, dir nicht zu sagen, wo sie sich befindet und was ihr widerfahren ist. Ich glaube,  dass sie sich schämt"

Wer wusste, was Ovidius mit ihr angestellt hatte, als er sie in seiner Gewalt hatte. Dennoch: Nivis hatte etwas Jungfräuliches an sich, etwas Unschuldiges, das ihr niemand wegnehmen konnte. Saturninus dachte flüchtig an den Kuss, den sie ihm gewährte, an die Wärme ihres Leibes und wie liebevoll sie mit ihren blauen Augen angesehen hatte. Wie gerne hätte er mit ihr mehr als eine Nacht im Bett verbracht, aber das schien ihm unrecht in seinem Haus, in dem Serena an ihrer zweiten Schwangerschaft  leidend danieder lag. 

Unwillkürlich errötete er, als könne Ceridwen mit ihrem forschenden Blick seine, Saturninus Gedanken, lesen:

"Das Versprechen habe ich gebrochen. Um zu tun, was das Beste für das Mädchen ist"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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RE: Furius Saturninus bei Ceridwen | Nach dem Überfall - von Tiberius Furius Saturninus - 05-09-2024, 02:19 PM

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