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Ich bat den jungen Mann herein und bedeutete ihm, sich auf einen Platz an der Feuerstelle zu setzen. Da er mir gesagt hatte, wer ihn geschickt hatte, konnte ich mir fast schon denken, weshalb er hier war. Ich war mir sicher, es ging um den letzten Besuch der Claudia, bei dem sich mich um ein Mittelchen gebeten hatte, damit sich ihr Ehemann von seiner Geliebten abwandte und ihr mehr Aufmerksamkeit schenkte. Ich hatte ihr damals einen Trank mitgegeben, der die Wirkung hatte, die Manneskraft ihres Gemahls kurzfristig außer Kraft zu setzen. Nichts schlimmes, im Prinzip, wenn man ihn richtig anwendete. Falls man das nicht tat, nun ja, musste man eventuell mit einigen hässlichen Nebenwirkungen rechnen. Daher hatte ich sie ja auch gewarnt, größte Vorsicht walten zu lassen. Aber da ich nichts vom vorzeitigen Ableben des Tribuns gehört hatte, nahm ich an, dass sie sorgsam mit dem Trank umgegangen war.
Ich setzte mich zu dem jungen Sklaven, dessen Name Nefertem lautete.
"Nun, wie kann ich dir, oder besser gesagt deiner Domina diesmal helfen? Ach ja, und magst du etwas trinken?" Der arme Kerl schien den ganzen Weg von Iscalis hierher zu Fuß gekommen zu sein. Er war sicher durstig.