Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Aufbruch gen Norden - Eine Braut macht sich auf den Weg
05-07-2024, 06:19 PM,
Beitrag #9
RE: Aufbruch gen Norden - Eine Braut macht sich auf den Weg
<<<

Anwen hatte nach ihrer Begegnung mit Louarn an der heiligen Quelle noch lange wachgelegen, denn ihre Gedanken kreisten unablässig um den jungen Mann. In den darauffolgenden Tagen, bis zum Tag ihrer Abreise, fand sie sich immer wieder in Momenten des Innehaltens, in denen sie über ihn nachsann. Wie tief mussten die Wunden seiner Kindheit sein, dass er nur ein brüchiges Selbstbewusstsein besaß? Doch musste sie sich eingestehen, dass er eine besondere Anziehungskraft besaß, die sie in gewisser Weise unwiderstehlich fand. Sein wohlgeformter Körper und sein charmantes Lächeln hatten es ihr angetan. Dies war auch einer der Gründe, warum sie sich entschieden hatte, die Reise anzutreten – was hatte sie schon zu verlieren, wenn sie im Süden ihre Zelte abbrach und im Norden nach einer neuen Bestimmung suchte?

Die Römer, in ihrer unersättlichen Gier nach Land und Besitz, streckten nun ihre gierigen Klauen gen Norden aus. Seit dem Tod Cartimanduas hatten sich die Briganten, einst Verbündete Roms unter ihrer Königin, von den Römern abgewandt. Ein Konflikt im Norden schien unausweichlich. Gerüchte besagten, dass die Legionen bereits in Bewegung gesetzt wurden. Auch das Land des bemalten Volkes, der Caledonier, reizte sie, welches noch weiter nördlich lag und bislang noch gänzlich von römischer Einflussnahme verschont geblieben war. Mit der Hilfe der Götter und genügend Mut und Entschlossenheit könnten die Briganten vielleicht das römische Übel ein für alle Mal von der heiligen Insel vertreiben. Anwen sah darin ihre zukünftige Mission.
So erschien sie am Morgen der Abreise. Ihre wenigen Habseligkeiten passten in den Beutel, den sie stets bei sich trug, wenn sie durch das Land zog. Ein eigenes Pferd besaß sie nicht, doch sah sie darin kein Hindernis. Sicher würde sich jemand finden, der sie mitnehmen könnte. Andernfalls war sie bereit, den Weg auch zu Fuß zurückzulegen.
Als sie Louarn erblickte, den sie seit jenem Abend an der Quelle nicht mehr gesehen hatte, gesellte sich ein Anflug von Nervosität zu ihr. Ein anderer junger Mann, vermutlich einer seiner Brüder, stand bereits an seiner Seite. Und dann war da noch dieser Römer, dessen bloße Anwesenheit sie beunruhigte und sie instinktiv nach ihrem Messer in der Tasche greifen ließ. Sie behielt es jedoch dort, umklammerte es aber fest.
Kurz darauf trat auch die junge Rhian hinzu, die sich nach ihrer Ankunft so fürsorglich um Raven und sie gekümmert hatte. Anwen freute sich darauf, ihr auf der Reise Gesellschaft zu leisten.
"Haia, Louarn! Hier bin ich, wie versprochen!", rief sie aus, als sie sich der ungewöhnlichen Reisegruppe anschloss. Sie nickte dem anderen Kelten zu. Dem Römer schenkte sie lediglich einen verächtlichen Blick und wandte sich dann schnell zu der ehemaligen Novizin. "Rhian, es freut mich sehr, dich auf deiner Reise begleiten zu dürfen. Aber sagt mir, was führt diesen römischen Abschaum zu uns?"
[Bild: 1_22_10_22_8_51_02.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Aufbruch gen Norden - Eine Braut macht sich auf den Weg - von Anwen - 05-07-2024, 06:19 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 6 Gast/Gäste