Cathbad dachte, dass Rhian all ihren Kummer besser den Priesterinnen erzählte. Sie waren Frauen, und sie verstanden sich gewiss auf tröstende Worte. Die Göttin hatte Rhian haben wollen, doch was zählte das schon , wenn
er sie wollte? Tränen konnte er aber, wie gesagt, nicht leiden.
"Prinz Cahir wird nehmen, was er kriegt. Er heiratet schließlich die letzte Tochter von König Rhydderich", erwiderte der Druide etwas grob. Aber es war wahr: Selbst wenn Rhian ausgesehen hätte wie eine hässliche
gwarch - doch so sah sie nicht aus, sie war hübsch mit den großen sanften Augen und dem gewellten Haar- hätte Cerivellanas Sohn sich mit ihr vermählt.
Aber dann versicherte die junge Frau Cathbad ihren Gehorsam. Das versöhnte den Druiden wieder etwas mit ihrer rührseligen Art.
"Du darfst nicht nur reiten, du musst es sogar!", sagte er. Er hätte Rhian auch wie ein Bündel transportieren lassen, doch so würden die Falken weniger Scherereien mit ihr haben.
Das sie sich auf Latein verabschiedete, ließ Cathbad eine Augenbraue hochziehen.
"Wir sehen uns in Isurium! Ich habe noch anderes zu erledigen!"
Das hatte Cathbad. Zunächst wollte er den Römern die Hölle heiß machen. Alles war vorbereitet, und der alte Druide hatte tatsächlich bald ein Rendezvous mit einer Köchin....
>>>