RE: Gemach Furia Serena
"Das ist sehr schön", erwiderte Pytheas auf Serenas Antwort, dass ihre kleine Tochter wohlauf war:
"Nun, edle Furia Serena, auch dieses Kind wird wohlauf sein, wenn du tust was ich sage. Du darfst ab heute bis dass es zur Welt kommen möchte, nicht mehr aufstehen. Du musst in deinem Bett liegen bleiben. Selbst bei deiner Notdurft müssen dir deine Sklavinnen helfen.
Du hast geblutet, und das bedeutet, dass dein Leib das Kind abstoßen wollte. Um das zu verhindern, musst du strenge Bettruhe einhalten, um jede Erschütterung zu vermeiden.
Ich weiß, dass das ein schwerer und disziplinreicher Dienst sein wird. Ich frage dich daher, ob du das tun möchtest, um dieses Kind zur Welt zu bringen?"
Pytheas erhob einen Moment den Blick aus seinen grauen Vogelaugen. Er hatte in Rom Patrizierinnen gekannt, die zu seinem Meister gekommen waren. Die meisten von ihnen hätten abgewinkt, und sich nie und nimmer dieser Mühe unterzogen. Monatelang ohne Freundinnen und Freunde, Circusspiele, Theatervorführungen und Feste? Unmöglich!
"Wenn nein, so brauchst du nichts weiter zu unternehmen. Irgendwann wirst du wieder bluten, und deine Leibesfrucht wird abgehen. Eine Hebamme wird dir einen Trank geben können, der dich auch wirklich ganz befreit. Und du bist jung, gewiss wirst du bald wieder schwanger werden. Wenn aber ja, so spreche ich gleich mit deinem Ehemann"
Das sagte der Medicus, um Serena zu verstehen zu geben, dass diese Entscheidung bei ihr liegen sollte. So eine Mühsal sollte Saturninus nicht über Serenas Kopf entscheiden.
Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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