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[Isurium] Heiliger Eichenhain
02-22-2024, 11:27 PM,
Beitrag #1
[Isurium] Heiliger Eichenhain
Nördlich von Isurium konnte man den Feldwegen und Trampelpfaden in Richtung eines Mischwaldes folgen, den man nach etwa einer halben Stunde zu Pferd erreichte. Der Wald selbst war dicht, aber von mehreren Wegen durchzogen, die den Weg zum Eichenhain am östlichen Ende wiesen. Strohpüppchen, Stoffstreifen, Gebinde aus getrockneten Früchten und Nüssen und auch ab und an blitzte ein wenig Metall von Ästen am Rand des ausgetretenen Pfades, der zum Heiligtum im Wald führte. 

Der Eichenhain selbst lag an einem Bach, der den Wald durchzog und war fast kreisrund angelegt worden vor vielen Generationen. Die Eichen hier waren alt und vor den Brigantes hatten in dieser Gegend schon Pikten und ältere Völker den Göttern gehuldigt und geopfert. Der Altarstein in der Mitte der Lichtung war alt und verwittert, die Verzierungen kaum noch sichtbar und Moos wuchs an den Ecken.
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02-22-2024, 11:38 PM,
Beitrag #2
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Es war viel zu früh, kaum nach Tagesanbruch und es regnete. Ich hasste es zu reiten, wenn es regnete. Das Wolfsfell, mit dem mein Wollumhang um Hals und Schultern verstärkt war, stank schon nach nasser Hund als ich nicht besonders gut gelaunt im Wald ankam. Ein dürres Bürschlein hatte mich im Morgengrauen geweckt mit einer kryptischen Nachricht, dass ich im Hain zu erscheinen hatte. Erscheinen hatte! So einen Ton konnte sich auch nur ein Druide erlauben. Wenn dort am Ende kein Druide erschien, würde ich dem dreisten Kerl sonst eine zimmern, dass ihm drei Tage der Schädel wackelt. 

Selbst mein Pferd Maddin, ein sonst recht entspannter grauer Wallach, war anscheinend auch schlecht gelaunt und wäre lieber in seinem Stall als in dem ekligen Nieselregen. Immer wieder tänzelte er ungehorsam durch die Gegend, bis ich endgültig abstieg und den Rest des Weges zum Hain zu Fuß zurücklegte. Das Unterholz war ohnehin zu dicht je näher man dem Hain kam und ich konnte es dem Pferd nicht verdenken. Als ich dann endlich da war stellte ich fest, dass niemand außer mir hier war. War das alles nur ein dummer Scherz gewesen oder versteckte sich jemand vor mir? 

Meine Hand lag bereits auf dem Schwertknauf an meiner Hüfte, falls mich doch jemand angreifen wollte. "Ist hier jemand?" rief ich mit bestimmter Stimme, aber wachsam die Bäume beobachtend, an denen auch ab und an Knochen von Vögeln und anderen Tieren hingen, die meistens von den Pikten hier gelassen wurden. Wirkliche Angst hatte ich keine, aber es war immer besser mit Autorität aufzutreten und sich nichts anmerken zu lassen.
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02-23-2024, 12:11 AM,
Beitrag #3
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
In der Nacht hatte es angefangen zu regnen und der einfache Unterstand, unter dem Cathbad die Nacht verbracht hatte, war nicht wirklich dicht. Er war schlecht gelaunt und nass.
Den jungen Prinzen hatte er schon vor Ewigkeiten gehört, was lernten die Jungen heute eigentlich, fragte er sich nicht das erste mal.
„Ein schreiendes Kind ist leiser als du, Cahir. Was wäre wenn jetzt eine Horde Römer im Hain sich verstecken würde? Ich kann nicht immer bei dir sein und den Nebel rufen.“
Der alte Druide war wirklich schlecht gelaunt als er jetzt auf die Lichtung trat und auf den Prinzen zuging.
„Aber du bist pünktlich und hier, das will ich dir hoch anrechnen. Wie geht es deiner Mutter?“
Cathbad hatte die Kapuze seines Umhangs tief ins Gesicht gezogen und das Wasser tropft so vor ihm auf den Boden. Der Boden war aufgeweicht und jeder Schritt von ihm quietsche unangenehm. Irgendwo war einer seine Stiefel nicht ganz dicht und das Wasser sammelte sich um seine Zehen.
Was hat ihn nur dazu getrieben das sie sich hier trafen und nicht in der warmen und vor allem trockenen Halle der Königin.
„Du weißt warum ich hier bin!“
Er hob den Kopf und sah dem Prinzen der Brigantes in die dunklen Augen. „Ich muss wissen ob du bereit bist, wenn ja werde ich alles in die Weg leiten. Die Welt wurde weit im Süden erschüttert, jetzt ist die richtige Zeit gekommen.“
Vor Tagen hatte er die Erschütterung im Gefüge der Erde gespürt, es war ein großes Unglück passiert. Die Zeichen waren verschoben worden doch er wusste noch nicht wie und was genau.
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02-23-2024, 12:30 AM,
Beitrag #4
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Bei der kryptischen Nachricht hätte ich mir schon denken können, wer da am Ende im Hain auf mich wartet. Ich mochte den alten Cathbad nicht, aber er war einer der führenden Druiden im Land und selbst als zukünftiger König wollte ich es mir weder mit Druiden noch den Göttern verscherzen. Ich bemühte mich daher um eine neutrale Mine, auch wenn mich die Worte des Druiden auf die Palme trieben. Ich brauchte den alten Zausel, ob es mir gefiel oder nicht. 

"Mutter ist schon auf dem Weg zu den Göttern. Im Winter hatte sie sich wochenlang nicht von ihrem Lager erhoben und sie ist kein bisschen kräftiger seit dem geworden. Unsere Heilerin Gavinda denkt nicht, dass sie noch den Sommer sehen wird." Die Leute in Isurium waren bereits unruhig, da ein Führungswechsel immer einen gewissen Aufruhr mit sich brachte, auch wenn mir niemand die Nachfolge wirklich streitig machte und ich schon seit dem Herbst die Geschicke des Stammes lenkte seit Mutter so krank geworden war. 

"Es ist Zeit?" Eigentlich eine sinnlose Nachfrage, aber ich wusste was es bedeutete und nickte nur. Schon im Herbst hatten wir beratschlagt, welche Stämme für eine Allianz in Frage kämen um endlich das Joch der Römer abzuschütteln. Unter der Herrschaft von meiner Tante Cartimandua und meiner Mutter Cerivellana nach ihr haben wir viel zu sehr nachgegeben. Vielen der jungen Kerle juckte die Feder um es dem Römerpack zu zeigen. "Welcher Stamm? Und was für eine Erschütterung im Süden?" Es gab einige Möglichkeiten, aber die Silurer und die Ordovices wären die besten Kandidaten, wenn sich da etwas auftat. Was hatte der Alte nur wieder im Süden ausgeheckt?
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02-23-2024, 04:04 PM,
Beitrag #5
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Er wollte endlich aus seinen nassen Stiefeln kommen und auch sonst seine müden Knochen an einem warmen Feuer wärmen. 
Cathbad verfluchte sich selbst weil er diesen Trefftunkt vorgeschlagen hatte. Als ob er nicht wüsste das zu dieser Jahreszeit hier oben im Norden das Wetter immer schlecht war.
„Es tut mir leid um deine Mutter, möge die Göttin sie liebevoll in ihre Arme schließen.“ 
Es war nicht nur eine Floskel die der alte Druide da von sich gab, er hatte Cerivellana geachtet und auch auf seine Art gemocht. Sie war zwar nicht so wild und kämpferisch wie Bodicca gewesen, sondern ehre diplomatisch und ruhig, doch hatte sie es erreicht das ihr Volk noch nicht in die Hände der Römer gefallen war und noch nach alten Traditionen lebte.
Wenn es anders gewesen wäre, würde jetzt dieser junge Krieger und Prinz nicht so ungeduldig vor ihm stehen.
„Du kannst es wohl kaum erwarten deine junge Braut im Bett zu haben.“ Lachte er dröhnend „ Die Silurer, die Römer machen sich gerade da besonders breit und der Fürst würde sich freuen über Unterstützung. Seine Nichte ist in Mona aufgewachsen ohne zu wissen wer sie ist. Er wollte sie in Sicherheit wissen nachdem Geharet gestorben war und es Kämpfe um die Vorherrschaft gab. Sie ist jetzt bei den Priesterinnen der Brigid an der heiligen Quelle.
Wie sieht es mit deinen Kriegern aus? Stehen auch die älteren zu unseren Plänen oder gibt es irgendeinen Wiederstand?“
Cathbad dirigierte Cahir unter einen großen ausladenden Baum, da war der Boden zwar nicht trocken und seine Füße wurden immer nasser aber zumindest lief ihm hier kein weiteres Wasser ins Gesicht.
„Ich will mich heute wieder auf den Weg zurück machen um alles vorzubereiten und deine Braut abzuholen. Wenn du mir garantieren kannst, das hier alles vorbereitet ist und es keine Wiederstände gibt werde ich beim übernachten Vollmond wieder hier sein, mit deiner Braut.“
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02-23-2024, 04:45 PM,
Beitrag #6
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Bei der milden Anteilnahme des Alten entspannte ich mich auch wieder und mein Zorn verrauchte schnell. "Danke für deine Worte, Cathbad. Ich werde Mutter davon erzählen, sobald ich zurück in Isurium bin." Auch wenn sie komatös im Bett lag, so sprach ich doch über alles mit ihr in der Hoffnung, dass sie mich hören konnte. Ich folgte dem Alten widerstandslos unter einen großen Baum, damit wir immerhin nicht noch mehr von oben durchnässt wurden, auch wenn wir im Matsch standen. 

Bei der Erwähnung der Braut schmunzelte ich leicht, auch wenn die Aussicht natürlich ungewiss war. Als Fürstensohn suchte man sich oft seine Ehepartner nicht aus und von daher hoffte ich natürlich, dass sie nicht hässlich, alt, zahnlos oder total dumm war. Aber selbst wenn sie das war, so hatte ich ohnehin keine Wahl, da ich das Bündnis mit ihrem Stamm brauchte. "Sie ist Silurerin, sehr gut. Das wird meinem Stamm gefallen. Ein guter Kriegerstamm" sinnierte ich vor mich hin. Wenn der alte Zausel in zwei Monden wieder da war, dann konnten wir in der Nacht vor Beltane Hochzeit feiern.

Zurück zu wichtigeren Dingen. "Einige von den älteren Kriegern sind bitter durch die Schmach der Niederlage unter meiner Tante und ihrem Ehemann, aber die jungen Krieger sind bereit sich zu beweisen und weitaus zahlreicher." Dass meine eigene Macht natürlich mit so einem Aufstand auf dem Spiel stand musste ich nicht erwähnen. Aber mit einem starken Bündnis würde mir dies schon gelingen. "Ich werde Vorbereitungen für deine Rückkehr und einen würdigen Empfang treffen." Damit war im Grunde genommen alles Wichtige gesagt und ich machte mich bereit zum Gehen, falls der Alte sonst nichts mehr wollte.
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02-23-2024, 05:05 PM,
Beitrag #7
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Es war alles gesagt und somit hoffte er auch darauf bald an ein wärmendes Feuer zu kommen, er würde ebenfalls nach Isurium gehen, sich dort trocknen und aufwärmen und sehen ob er eine Mitfahrgelegenheit fand um wieder in den Süden zu kommen.
„Gut, dann sorg dafür das es so bleibt. Vielleicht kannst du auch ein paar der Alten noch überzeugen aber solange niemand uns in die Würfel spielt ist es mir egal.“
Er wendet sich einfach um und stapfte in den Wald. Er wurde langsam zu alt für den ganzen Driss, zumindest für solches Gottlose Wetter.
Ein wenig abseits, unter einem Baum stand sein Pferd, das sah auch nicht wirklich glücklich aus. Es war noch Winter und die Bäume gaben lange nicht so viel Schutz wie im Sommer wenn sie Blätter trugen.
„Komm mein Guter, wir suchen uns jetzt ein warmes Plätzchen“ murmelte er fast schon liebevoll, schwang sich auf den Rücken des Tieres – jeder der ihn dabei gesehen hätte würde nicht glauben das er ein alter Mann sei – und machte sich auf den Weg.
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02-23-2024, 07:06 PM,
Beitrag #8
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
"Die Brigantes werden bereit sein, das schwöre ich." Ich nickte dem Druiden zum Abschied noch einmal zu und richtete meinen nassen Umhang, ehe ich mich ebenfalls wieder auf den Weg zurück zu meinem Pferd machte. Maddin war schon unruhig und tänzelte immer noch herum, da er in seinen Stall zurückwollte. Es war höchste Zeit aus diesem miesen Wetter herauszukommen. Es galt vieles vorzubereiten für die Hochzeit und das, was danach kommen würde.
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08-19-2024, 10:16 PM,
Beitrag #9
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
Die Große Hochzeit

Starb ein Herrscher, so brach der Bund zwischen Einwohnern des Landes mit der Erde und ihren Göttern. Und so war es auch an diesem Tag gekommen. Es war einen Tag her, dass Königin Cerivellana in der Nacht im Schlaf gestorben war und nun lag es m neuen Königspaar diesen Bund schnellstmöglich zu erneuern. 

Eine alte schwarzgewandete Priesterin und eine Hand voll Menschen aus einem nahen Dorf, das die Priesterin versorgte, waren in Windeseile mit einem Karren nach Isurium gebracht worden auf Cahirs Befehl hin, da es sonst keine Priesterinnen in Isurium gab im Moment. Diese hoch angesehenen Frauen lebten meist nicht in Städten sondern an heiligen Orten, wie auch im Fall von der alten Muirenn.

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Als Cahir und Rhian zusammen mit Brenna und dem Volk beim Eichenhain eintrafen, hatte die alte Muirenn schon in einem kleinen Kessel auf dem Feuer eine kleine Menge Wasser, die vor sich hin kochte und in die sie eifrig Kräuter schmiss. Es war fast die gleiche Zusammensetzung, wie der Trank für das Wassersehen, aber die Mengen waren wesentlich geringer. Ihre junge Gehilfin Fina musste den kleinen Kessel wohl vom Wagen am Waldesrand hierher geschleppt haben. 

Die meisten Bewohner Isuriums hielten sich mit ihren Fackeln zwischen den Bäumen an der Grenze der kreisrunden Lichtung im Eichenhain um den Altar auf, was die Menschen mit den Schatten verschmelzen ließ, deren Dunkelheit nur durch die zuckenden Fackeln durchbrochen wurde. Dieser Brauch war alt...alt wie das Land und wirkte in unseren Zeiten schon fast ein wenig fehl am Platz. 

Ich glitt vom Pferd und nutzte die Gelegenheit, Rhian vom Pferd zu helfen und sie kurz zu umarmen. "Alles wird gut" flüsterte ich so leise dass es kaum zu hören war in ihr Ohr. "Ich liebe dich, meine Königin" hauchte ich noch hinterher mit einem Kuss, da es mir jetzt schon fast leid tat, was bald passieren würde. 

Wäre sie eine namenlose Priesterin oder ein Mädchen aus einem der Dörfer, das sich freiwillig für diesen Götterdienst gemeldet hatte, würde ich wahrscheinlich nicht so große Skrupel haben. Aber es war dieser Moment, in dem ich begriff, dass ich Rhian mehr als nur mochte, sondern sie Götter unsere Verbindung mit Liebe gesegnet hatten. Mein Geist wusste, dass eine einfache Paarung nichts besonderes war aber mein Herz hätte lieber auf dieses öffentliche Ritual verzichtet.
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08-19-2024, 10:46 PM,
Beitrag #10
RE: [Isurium] Heiliger Eichenhain
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Der Weg zum Eichenhain war wahrlich nicht lange und doch kam es Rhian wie eine Ewigkeit vor. Nicht das sie es besonders eilig gehabt hätte, sich ihrem Gatten als Jungfräuliche Jägerin zu präsentieren. Sie wünschte sich, dass sie diesen Moment intimer verbringen hätten dürfen. Doch so war es nun einmal der alte Brauch und diesem Brauch durfte sich keiner der Beiden in den Weg stellen. Schließlich wollte Rhian nicht dafür verantwortlich sein, wenn es im nächsten Jahr zu Überschwemmungen oder Dürreperioden kam, ausgelöst durch ihr v e r s a g e n.

Beim Eichenhain angekommen waren bereits eine ältere Priesterin und deren jüngere Gehilfin damit beschäftigt, sämtliche Vorkehrungen zu treffen. Am liebsten hätte sich Rhian ihnen angeschlossen und hätte mitgeholfen. Doch wusste sie wo von nun an ihr Platz war. Sie war die Königin dieses Landes, somit war ihr Platz an der Seite ihres Gemahls. Kaum hatte sie sich wieder auf die Gegenwart konzentriert, trat Cahir auch schon an ihre braune Stute heran und streckte seine Arme zu ihr empor, so dass sich Rhian in seine Arme gleiten ließ und so vom Pferd rutschen konnte. Kaum auf dem Boden angekommen, schlang sie auch schon ihre Arme um den Hals des Briganten und lauschte seiner Stimme, die wie ein zartes hauchen an ihrem Ohr erklang.

“Ich liebe dich mein König.“

Wisperte die junge Frau mit wahrlich leiser Stimme, so dass man sich tatsächlich fragen musste wie sie das hinbekommen hatte, ohne ihre Lippen nennenswert zu bewegen.

Die junge Gehilfin trat dann auch schon an die beiden Vermählten heran und trennte Cahir von Rhian. Dem König half sie aus ihrer Kleidung, welche fein säuberlich zusammen gefaltet wurde und band ihm ein Hirschfell um die Hüften, ebenso setzte sie ihm einen Kranz aufs Haupt und bemalte seine Brust mit Färberwaid, der Farbe der Priesterinnen. Danach trat sie zu Rhian, half auch ihr aus ihrem Trauerkleid zu schlüpfen und zeichnete, ebenso wie Cahir mit Färberwaid Muster auf ihren Körper. Bis hinunter zu ihrer Scham gingen diese Muster, während sie auch über ihre Brüste glitt. Dann wurde auch Rhian ein Kranz um die Stirn gebunden und ihr Körper ebenso in ein Fell gehüllt.

Als nächstes erklang der erste Trommelschlag und die Erde hielt für einen kurzen Moment die Luft an, so kam es Rhian zumindest vor.
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