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Iscalis - Osttor
11-07-2023, 02:39 PM,
Beitrag #1
Iscalis - Osttor
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[Bild: Stadttor-svedomskij-aleksandr-aleksandro...fe78a4.jpg]


Ein trüber grauer Tag - so tief zogen die Wolken, dass sie die Dächer der großen Mietshäuser fast zu streifen schienen, dahin - hatte über der Stadt Iscalis begonnen. Die Stadtbefestigung, die aus Pallisaden bestand, ragte über dem kahlgetretenen Boden auf. Vier junge Soldaten - Pedanius Nepos, Asinius Rufus, Lutatius Dexter und Ninnius Laevus waren für eine dreitägige Wache am Tor eingeteilt worden. Leute gingen unter ihrem wachsamen Blick ein- und aus, auch einige Karren hochbeladen mit Hausrat kamen an.
Obenauf saßen Kinder, und die Erwachsenen, Männer wie Frauen, schoben und zogen ihre Karren  Meist waren es Arbeiter und Tagelöhner, die gehört hatten, dass man in Iscalis gutbezahlte Arbeit finden konnte. Doch auch manch keltischer Bauer hatte seine Scholle ganz verlassen, um in der Stadt sein Glück zu versuchen. Die römische Provinzstadt wirkte auf das Umland wie ein Magnet.

Die jungen Soldaten fragten die Leute, wohin sie denn wollten, und ab und zu durchsuchten sie einen Wagen, wenn es so aussah, als sei mehr zu finden als Hausrat. Aber alles geschah in relativer Gelassenheit. Schließlich lebte man in diesem Teil Britannias in Frieden.



* Bildnachweis: Aleksandr Svedomskiy, Public domain, via Wikimedia Commons

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11-13-2023, 09:55 AM,
Beitrag #2
RE: Iscalis - Osttor
Endlich Ich schnupperte die Luft der Freiheit. Gut ich war noch immer nicht wirklich frei, doch wenigstens durften wir, auch wenn es nur zum Dienst war die Castra verlassen und ab und an hatten wir Ausgang, auch wenn zur Zeit eher weniger, denn der mächtige LAPP beherrschte Iscalis und vor allem uns Legionäre. Eher gelangweilt schaute ich den Kameraden zu wie sie eifrig ihren Dienst versahen und alles genau kontrollierten.
Gähnend riss ich den Mund auf. Endlich, stellte ich zufrieden fest, Rufus war mit dem Karren fertig, vielleicht hatte er jetzt Lust sich mit mir zu unterhalten, mir war langweilig. Es tat sich absolut nichts interessantes. Sollte das jetzt immer so weiter gehen, Tag ein Tag aus? „Was oder wer interessantes dabei?“ Mir schien, es hörte genauso an wie ich mich fühlte, gereizt.
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11-16-2023, 02:24 PM,
Beitrag #3
RE: Iscalis - Osttor
Lucius war ab und zu ein wenig trübsinnig. Sein Stolz und seine Freude, als er endlich ein Legionär geworden war, war völlig verdrängt worden durch den fürchterlichen Unglücksfall, der seiner Tante Iuventia Fabata das Leben gekostet hatte. Oh, hätte er sie doch früher aus der Taberna geholt. Oder wäre er dort gewesen, um sie zu retten? Ihr Mann war auch gestorben, und von den Octaviuskindern, die streng genommen nicht einmal mit ihm verwandt waren, erfuhr er nix.
Am Anfang war es für Lucius gewesen, als wäre die Sonne untergegangen und würde niemals wieder aufgehen. Er hätte nicht geglaubt, dass sich die Nacht lichten würde. Im Gegenteil, jeder Tag trennte ihn mehr von der Erinnerung an Fabata. Er war seit seinen Knabentagen in die Schwester seiner Mutter verliebt gewesen.
Aber allmählich ging es Lucius besser. Unmerklich kam wieder Licht in sein Leben. Der harte Dienst half ihm, gerade weil er eintönig war. Da musste man nicht ständig darüber nachdenken, was man als Nächstes tun wollte. Und ihm half die Kameradschaft seines Contuberniums. Mit seinen Brüdern war er nie eng gewesen. Die Kameraden waren seine wirklichen Brüder. Für die wäre er gestorben.
Am meisten jedoch mochte er seinen Kumpel Dexter. Der war lang wie eine Bohnenstange und hatte unter seinem krausen Haar immer jede Menge Ideen. Lucius wurde es da ganz schwindlig im Kopf. Und Dexter war gescheit, der etwas langsamere Lucius bewunderte das aufrichtig.

Lucius ließ es, im Heu rumzustochern, um zu sehen, ob da Waffen oder irgendwelche zollpflichtigen Güter in die Stadt geschmuggelt wurden. Er richtete sich auf: "Könnt passieren", sagte er zu der Bauernfamilie.
Er drehte sich nach Dexter um, der ihn fragte, ob es etwas Interessantes gäbe. Der wirkte gelangweilt:
"Nee, nur Heu", antwortete er.
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11-17-2023, 11:12 AM,
Beitrag #4
RE: Iscalis - Osttor
Ich wusste wie sehr mein Freund Rufus unter dem Tod seiner Tante litt. Schon immer hatte ich vermutete der Bursche war doch wirklich in die olle verliebt. Ne es wird zeit, das er endlich mal zu stoßen darf. Ich würde an mein Erspartes heran gehen und ihm den Besuch im „Haus des roten Mondes“ spendieren. Er sollte doch endlich entjungfert werden. Richtige Frauen oder wenn es ihm lieber war, da war auch ein recht ansprechender Bursche. Beim nächsten Freigang war er fällig.
„Schau mal wie tief die Sonne schon steht und da kommt auch schon die Wachablösung. Bin gespannt die drei Tage sind um, was der Alte sich für uns überlegt hat.“
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