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[Legionär]

>>> Mettius kam aus dem Gefängnis zurück und sah gerade noch, wie sich die Tür vor seiner Nase schloss. Er grüßte die Ordonanz:

"Ich habe eine erneute Meldung für Tribun Iulius Cato. Es geht um den Gefangenen, den er persönlich verhören will"

[Titus Ovidius Decula]

Soweit war ich in Ungnade gefallen. Iulius entzog mir das Kommando über die Vexillation TOD. Er stellte mich unter eine Art Hausarrest, den er als Befehl maskierte.  Er löste die Vexillation aber nicht auf. Das wagte er nicht. Er gab den Befehl meinem Mittribunen Maecius. Wusste er nicht, dass sie auf mich eingeschworen war? Auf mich persönlich. 
 Ich verzog keine Miene. Als die anderen draußen waren, fragte mich Iulius höhnisch, ob ich Einwände gegen seine Entscheidungen hätte:
"Einwände gegen Entscheidungen? Welche Entscheidung hättest du denn je getroffen?" gab ich zurück. Ich machte mich der Irreverentia, der Respektlosigkeit gegen einen Vorgesetzten schuldig, aber Iulius selbst hatte Zeugen ausgesperrt:
"Nenne mir ein einziges Dienstvergehen, das ich begangen hätte! Nenne mir eine Nachlässigkeit, eine Nichtbeachtung eines Befehls. Jede Pflicht, die mir auferlegt wurde, habe ich nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt. Aber während der Feind das Netz enger zieht, behandelst du mich mit Misstrauen. Sage mir, Tribunus Prolegato Iulius, weshalb du meinst, mir Misstrauen entgegen bringen zu müssen!"

[Marcus Iulius Cato]

Iulius Cato zeigte seine gewohnte verschlossene Mine, als er seinen Untergebenen anhörte. Nachdem dieser fertig war mit seinen Respektlosigkeiten, in dem Ovidius ihn, auf seine Art, der Unfähigkeit beschuldigte nickte Cato. „Ich danke dir für deine Offenheit, um dich zu schützen habe ich die Türe verschlossen. Schon immer wusste ich was du von mir und den meisten deiner Offizierskameraden unserer Castra hältst. Meine Antworten auf deine Fragen, werde ich dir in der Gegenwart des LAPP geben. So offen wie du bist, wirst du doch all dies doch auch vor ihm wiederholen?!“

Mit einem schmalen Lächeln meinte Iulius: „Nun hören wir uns an was Miles Mettius zu berichten hat.“ Damit öffnete er selber die Türe und hieß diesen Eintreten.

„Berichte“, kam der kurze Befehl.

[Titus Ovidius Decula]

Einst waren die Patrizier das Rückgrat Roms gewesen. Sie schlugen seine Schlachten, sie vollbrachten seine Heldentaten, sie machten seine Gesetze. Doch seit langem ruhten sie sich nur noch auf dem aus, was sie einst gewesen waren. Einen Beweis? Selbst der Caesar Augustus kam doch aus dem Ritterstand. Blaublütige, aufgeblasene Popanze, das waren die Patrizier heutzutage. Die neue Zeit würde sie erledigen, so wie einst die Herrschaft der Könige weggefegt worden war. 
Iulius Cato war der typische Patrizier:

" Ich bin bereit, meine Anklage über deine Untätigkeit, was Strafaktionen gegen aufrührerische Kelten betrifft, vor jedermann zu wiederholen, Tribunus Prolegato", seinen Titel betonte ich:
"Vor dem LAPP oder vor dem Kaiser in Rom, wenn es nur dem Vaterland dienlich ist. Kann ich jetzt abtreten?"

[Marcus Iulius Cato]

Warum wollte der gute Ovidius denn nun gehen? War es ihm langweilig geworden? „Aber nicht doch, wir müssen uns doch anhören was Mettius zu sagen hat? Oder ist es dir schon bekannt?“ Ein wenig lauernd kam diese Frage von Iulius, er selber war schon auf das Ergebnis welches Mettius vorbringen würde gespannt.

[Legionär]

Mettius Instinkt sagte ihm sofort, dass im Büro dicke Luft herrschte. Er vermied also Ovidius und konzentrierte sich nur auf Iulius Cato, dem er ergeben war:[/align]
" Ich hatte den Befehl nicht, doch das nehme ich auf mich, Tribun Iulius", sagte er: " Dem Gefangenen ging es so schlecht, dass ich fürchtete, dass er an Ort und Stelle sterben könnte. Also habe ich Medicus Otho rufen lassen.  Der Medicus meint, er ist nicht verhörfähig. 
Was soll mit dem Jungen also geschehen? "
Der Wagenlenker Tristram war in Iscalis zwar beliebt gewesen, doch der Angriff auf Iulius Cato war nicht zu leugnen. Mettius war zwar nicht grausam, aber auch nicht sentimental. In seinen Augen hatte der Kelte sein Leben verwirkt. Wenn man ihn zusammen flickte, so nur, damit man ihn später hinrichten konnte.

[Marcus Iulius Cato]

Was kommt denn jetzt schon wieder? Nimmt es denn überhaupt kein Ende? Dabei leben wir hier doch angeblich in Friedenszeiten. Was hatte Mettius alleine so entschieden?

„Gut das hast du richtig gemacht", kam dann doch von Tribun Iulius. "Ich werde mich später selber um alles weitere kümmern. Noch eine Frage an euch beide, danach könnt ihr wegtreten. Wer hat gesehen, dass der Gefangene den Stein geworfen hat?“ Iulius war inzwischen ein Verdacht gekommen, vielleicht war der Bursche einfach nur so festgenommen worden. Mit dem Hintergedanken, besser der wie gar keiner.

[Legionär]

"Niemand hat die Tat gesehen. Anscheinend hat der Junge sich durch sein Weglaufen verdächtig gemacht, Tribun", erwiderte Mettius:
"Er hat weder seinen Namen gesagt noch seine Unschuld beteuert. Er weigert sich, mit irgendeinem von uns zu sprechen. Ich bin mit meinem Latein zu Ende, und da kann man nichts machen"
Mettius hob den Kopf:
"Man kann nichts machen, wenn jemand sterben will"

[Marcus Iulius Cato]

Ich werde es noch aufdecken, dachte Iulius grimmig. "Tribun Ovidius du kannst wegtreten", war der Befehl an Ovidius. Zunächst wartete Iulius bis er mit Mettius alleine war. "Du besorgst dir vier Mann und hälst Wache vor der Celle von diesem Keltenprinz und keiner hat mehr Zutritt zu ihm . Später komme ich zu euch. Wegtreten." 
Iulius Cato fand es war an der Zeit sich einen Becher Wein zu gönnen, damit konnte er am Besten Nachdenken. 
Lange hatte er keine Ruhe, denn es klopfte. Ein gereiztes: "Reinkommen", war von ihm zu hören.

[Legionär]

"Jawoll, Tribun Iulius", bestätigte Mettius, dass er den Befehl unverzüglich ausführen würde. Da Tribun Iulius gleich vier Männer vor der Zellentür des Jünglings postieren ließ, nahm er an, dass der Tribun offensichtlich wollte, dass der junge Kelte lebte. Tote Männer ließ man nicht bewachen. 
Er salutierte und trat ab.