09-28-2023, 02:15 PM,
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Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Kurz nachdem der Hausherr verkündet hatte, ein Fest feiern zu wollen, zu dem alle Bewohner des Hauses – ganz gleich, ob sie nun frei oder unfrei waren – eingeladen waren, machte dies im ganzen Haus sofort die Runde und alle Sklaven begannen in Windeseile mit den Vorbereitungen. Als stünden nun schon die Saturnalien vor der Tür, wurde das ganze Haus mit bunten Bändern Tüchern und Blumen geschmückt. Die Köchin hatte sich auf die Schnelle etwas einfallen lassen, wie sie alle zur gemeinsamen Cena verköstigen konnte und die Küchenmägde waren zum Markt geeilt und hatten alles notwendige eingekauft.
Das Atrium sollte für alle heute als Speiseraum dienen. Einige Sklaven trugen Tische Stühle und Bänke dorthin und stellten sie zu einer langen Tafel zusammen. Zur Mittagsstunde roch es bereits ganz verlockend nach frischem Brot und Gebratenem und Gekochtem im ganzen Haus, dass einem das Wasser im Mund zusammen lief.
Später, zwischen der zehnten und elften Stunde, waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und alles stand bereit. Alle warteten darauf, dass der Hausherr und seine Frau erschienen. Manche hofften auch darauf, die Mutter des Hausherrn einmal wieder zu sehen. Doch Naevia Calida ließ sich auch heute wieder entschuldigen.
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Gemeinsam mit Midas, der mir beim Ankleiden behilflich gewesen war, erschien ich nun im Atrium und staunte darüber, was die Sklaven in solch kurzer Zeit alles zustande gebracht hatten. Alle standen sie nun da und waren fröhlich gestimmt. Schon lange nicht mehr hatte ich in so viele fröhliche Gesichter blicken können. Alle warteten sie schon auf mich und meine Frau. Prisca würde sicher auch jeden Moment erscheinen. Natürlich hatte es mich ein wenig traurig gestimmt, dass Mutter uns nicht Gesellschaft leisten konnte. Doch ich hatte sie noch am Vormittag besucht und ihr die frohe Nachricht verkündet.
Noch immer war ich etwas wacklig auf den Beinen. Daher war ich für Midas Unterstützung froh. Er brachte mich zu meinem Platz, der sich in der Mitte der langen Tafel befand. Dorthin setzte ich mich und bat ihn, den Platz links von mir einzunehmen. An meiner rechten Seite sollte Prisca sitzen.
"Kommt alle herbei und scheut euch nicht! Heute soll ein Fest für euch alle sein! Nehmt Platz!" rief ich allen zu.
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09-28-2023, 03:50 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Beiträge: 303
Themen: 8
Registriert seit: Feb 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca hatte einige Zeit gebraucht, um sich herzurichten. Nach dem Gespräch mit Corvus war sie ziemlich verweint gewesen, und es bedurfte doch einigen kalten Wassers, um ihre Augen wieder normal und nicht geschwollen wirken zu lassen. Aber sie wollte nicht, dass jemand sah, dass sie geweint hatte – und sie hoffte, dass Nysa, die das Wasser geholt und ihr beim Umkleiden geholfen hatte, darüber den Mund hielt.
Wie von Merula gewünscht hatte sie sich ihr schönstes Kleid angezogen – eines von denen, die er ihr geschenkt hatte – und sich von Nysa frisieren lassen. So sähe sie fast vornehm aus, wenn sie die entsprechende Oberweite nur hätte und etwas kleiner wäre. So war sie immer noch ein dürres Mädchen in einem teuren Kleid. Ein Maulesel wurde eben nicht zum Pferd, wenn man ihm einen Sattel auflegte.
Sie atmete noch ein letztes Mal durch, ehe sie sich dann auch ins Atrium begab. Dort war alles sehr feierlich hergerichtet worden. Merula saß schon am Tisch, aber Prisca schaute noch einmal weiter, ob sie Corvus noch einmal sah, ehe sie nervös zu ihrem Mann hinüber ging und sich ein vorsichtiges, kleines Lächeln abrang. “Die Sklaven haben es wirklich hübsch hergerichtet“, meinte sie, als sie sich auf den Platz vorsichtig setzte, der ihr wohl zugedacht war. “Es ist wirklich sehr hübsch. In diesem Haus sollte es öfter Feiern geben“, plapperte sie, um irgendwas zu sagen und schaute dabei so ziemlich überall hin, nur nicht wirklich zu ihrem Mann. Sie wollte ihm gerade nicht in die Augen sehen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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09-28-2023, 10:53 PM,
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Alun
Falke; aka Lucius Tarutius Corvus
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Beiträge: 291
Themen: 6
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Nach dem Gespräch mit Prisca am Vormittag, hatte ich den Rest des Tages damit verbracht, die Vorbereitungen für das Fest zu unterstützen und zu überwachen. Im Anschluss hatte ich mich etwas frisch gemacht und mich für das Fest umgezogen. Bevor ich dann aus meinem Zimmer getreten war um die Treppe hinunter zu steigen, hatte ich noch einen Moment inne gehalten. Ich hatte mir den Tag über einige Worte zurecht gelegt, die ich während der Cena an Sabinius richten wollte. Dabei musste ich vorsichtig vorgehen, damit ich überzeugend war und vor allem den Hausherrn nicht verärgerte. Außerdem durfte ich mir rein gar nichts anmerken lassen, dass Prisca und mich etwas verband.
Der Hausherr hatte sich inzwischen schon eingefunden und um ihn herum standen fast alle Sklaven. Prisca war gerade ebenfalls erschienen. Wie es sich gehörte, nahm sie neben ihrem Mann Platz, doch ihr Blick war überall sonst, nur nicht bei ihrem Mann. Als ich erschien, wich ich ihrem Blick aus. Stattdessen galt mein Blick ihrer Sklavin Nysa, die ihrer Herrin gefolgt war. für einen kurzen Moment trafen sich unsere Bilcke. Sicher fragte sich die Sklavin, weshalb ich sie so anstarrte. Aber vielleicht hatte Prisca sie auch schon irgendwie eingeweiht.
Ich nutzte die Gelegenheit und nahm direkt neben Nysa Platz, nachdem ich Sabinius Merula freundlich zugenickt hatte. Der kleine Beatus hatte inzwischen begonnen, den Hausherrn und seine Frau mit Getränken zu versuchen. Kurz darauf brachte er auch mir einen Becher mit verdünntem Wein.
"Es freut mich sehr, dass es dir gefällt, werte Accia! Die Sklaven waren alle sehr fleißg heute. Gewiss werden dein vereherte Gatte und du in Zukunft noch viele Feste feiern können! Auf die Gesundheit des Hausherrn!" sprach ich und hob meinen Becher.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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09-29-2023, 02:48 PM,
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Nysa
Leibsklavin
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Beiträge: 49
Themen: 3
Registriert seit: May 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Schon seit einer Weile hatte ich gemerkt, dass mit meiner Domina etwas nicht so war, wie es sollte. Oft wirkte sie abwesend. Manchmal hatte ich sie beobachten können, wie sie plötzlich grundlos lächelte. Ich hatte mir nichts anmerken lassen und hatte erst recht nicht nachgefragt. In letzter Zeit aber hatte ich sie öfters still weinen sehen. Zwar wischte sie immer schnell ihre Tränen fort, wenn ich mich ihr näherte. Aber ich konnte sehen, wenn jemand geweint hatte! Auch da unterließ ich es, nachzufragen, ob alles in Ordnung sei. Doch heute hatte sie es keinesfalls verleugnen können, dass sie geweint hatte! Obwohl doch heute ein Tag zum Feiern war! Der Dominus konnte wieder richtig laufen und musste sich nicht mehr auf Krücken oder auf seine Sklaven stützen. Die Domina hatte so sehr geweint, dass es Eiswasser bedurft hatte, um die Schwellungen um ihre Augen herum wieder verschwinden zu lassen. Aber da sie auch dieses Mal nichts sagte, warum sie so viele Tränen vergossen hatte, fragte ich auch nicht.
Ich hatte ihr beim Ankleiden, beim Frisieren und Schminken geholfen. Alles hatte etwas länger gedauert, denn wie so oft war sie mit ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht zufrieden gewesen. Ich hatte mein Bestes gegeben, aber das war leider nicht gut genug gewesen. Schließlich erhob sie sich und trat hinaus. Wie immer folgte ich ihr mit einem angemessenen Abstand.
Der Dominus und Midas saßen bereits an der großen Tafel. Auch der Villicus erschien kurz nach uns. Die Domina setzte sich, nachdem sie die Gestaltung des Hauses gelobt hatte. Ich nahm neben ihr Platz. Ein wenig überrascht war ich, als sich der Vilicus scheinbar beeilt hatte, um den Platz neben mir zu erhaschen. Ich sah kurz zu ihm und lächelte etwas verlegen, als er seinen Becher erhob und auf die Gesundheit des Dominus trank.
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09-30-2023, 08:09 AM,
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca ließ nicht lange auf sich warten. Gefolgt von ihrer Sklavin, betrat sie das Atrium. Sie hatte meinem Wunsch entsprochen und ihr neues Kleid angezogen. Sie sah wirklich hübsch darin aus. Wie immer machte sie einen leicht unsteten Eindruck. Sie war eben noch sehr jung und verfügte kaum über etwas selbstvertrauen. Wahrscheinlich hielt sie sich für hässlich und fühlt sich deshalb fehl am Platz. Doch sobald sie den geschmückten Raum registrierte, schien sie davon etwas abgelenkt zu sein. Ihre Augen konnten sich kaum sattsehen an der schönen Dekoration. Sie schienen plötzlich überall zu sein.
Es war schön, sie nun so zu sehen! Vielleicht sollte ich sie bitten, dem Haus ein neues Ambiente zu verpassen. Sie war sicher gut darin, die Räume und die Einrichtung neu zu gestalten. Dann konnte sie ihr neues Heim so herrichten, wie sie es mochte. Vielleicht würde sie sich hier dann auch wohler fühlen. Schließlich setzte sie sich zu mir und sprach den Sklaven ein Lob aus und wünschte sich mehr Feste, wie dieses.
"Du siehst sehr hübsch aus, Liebes!" erklärte ich lächelnd und legte meine Hand auf ihre. Ich freute mich schon auf die Zeit nach unserer kleinen Festlichkeit. Heute Nacht konnte ich ihr endlich zeigen, dass ich noch zu viel mehr fähig war.
Da trat auch schon unser Vilicus hinzu. Mit Sicherheit hatte auch sein Engagement zum Gelingen des Festes beigetragen. "Ah, Tarutius!" rief ich. "Komm, setz dich zu uns!" Der Vilicus nahm neben Nysa Platz. Wie es schien, hatte er mich sehr gut vertreten. Er hatte den gesamten Haushalt im Griff. Im Laufe des Vormittags hatte er mir Bericht erstattet und mir die Bücher gezeigt. Ich musste gestehen dass mich der junge Mann sehr positiv überrascht hatte. Nun erhob er seinen Becher und wollte auf meine Gesundheit trinken. Da Beatus uns bereits mit Getränken versorgt hatte, hob ich auch meinen Becher. "Ich danke dir, mein junger Freund, dass du dich hier in den vergangenen Monaten um alles so hervorragend gekümmert hast! Auch wenn ich nun wieder ganz hergestellt bin, hoffe ich doch, dass du uns weiterhin erhalten bleibst!"
Alle Sklaven, die sich bereits eingefunden hatten, nahmen nun auch Platz, nachdem sie anfangs etwas gezögert hatten. Auch sie erhoben ihren Becher und tranken auf das Wohl des Hausherrn.
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10-01-2023, 12:50 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Beiträge: 303
Themen: 8
Registriert seit: Feb 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Dass Corvus sich neben Nysa setzte, war zwar mehr oder weniger abgesprochen gewesen, dennoch fühlte Prisca einen leichten Anflug von Eifersucht aufkeimen. Sie wusste, dass alles folgende gespielt wäre, aber dennoch beneidete sie die Sklavin darum, von Corvus ganz offen Aufmerksamkeit erhalten zu können, während sie hier sitzen musste und ihre Gefühle verbergen musste, weil diese ganz und gar nicht angemessen waren.
Und ihr Mann machte es ihr auch unwissentlich noch etwas schwerer, als er meinte, sie sehe hübsch aus. Prisca lächelte kurz und zaghaft und ließ sich dann von einem Sklaven etwas gesüßten Posca reichen, um sich ein wenig hinter ihrem Becher verstecken zu können. Allerdings ging das nicht lange, denn Merula fing ein Gespräch mit Corvus an und bedankte sich noch einmal bei ihm für die Dinge, die er getan hatte. Oh, wenn Merula wüsste, was sie getan hatten, er würde sich ganz sicher nicht bedanken.
Prisca sah sich genötigt, ein paar Worte zu sagen, denn sie wusste, was als nächstes wahrscheinlich folgen würde, nachdem ihr Mann Corvus so eine Vorlage geliefert hatte, seinen Abschied zu verkünden. Sie konnte nicht zu viel sagen, aber sie musste wenigstens etwas sagen, bevor ihr Herz zersprang.
“Du warst wirklich eine sehr große Unterstützung, Tarutius Corvus. Ich weiß nicht, ob ich das alles ohne dich geschafft hätte.“ Er würde wohl wissen, dass Prisca damit nicht die Haushaltsführung meinte. Nein, das hätte sie wohl zur Not gelernt. Aber zu leben, zu atmen und zu wissen, wie es war, zu lieben, das hätte sie wohl so nicht erfahren, und sie war sich sicher, dass sie wie eine Pflanze ohne Sonne eingegangen wäre in diesem Haus ohne Liebe.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-02-2023, 02:17 PM,
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Alun
Falke; aka Lucius Tarutius Corvus
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Beiträge: 291
Themen: 6
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Meine größte Sorge war, Prisca würde all dem nicht standhalten können. Allein schon meine bloße Gegenwart und dass ich dann auch noch neben Nysa Platz nahm, musste sehr schwierig für sie sein. Ich war es gewohnt, tagtäglich in eine andere Rolle zu hüpfen und dem Rest der Welt etwas vorzumachen. Aber bei ihr war das anders. Hinzu kamen ihr Gerechtigkeitssinn und ihre Art, alles noch einmal zu hinterfragen, ob eine Sache richtig oder falsch war. Zum Glück hatte ich ihr schon gesagt, dass ich gehen würde. So würde es hoffentlich kein so ganz großer Schock für sie werden.
Sabinius lobte mich in höchsten Tönen, als ich Platz genommen hatte und er freute sich, als ich auf ihn meinen Becher erhob. Auch Prisca stimmte mit ein und bestätigte, dass ich ihr eine große Hilfe gewesen war und dass sie es ohne mich nicht geschafft hätte. Ich wusste ganz genau, was sie damit gemeint hatte. Doch hätte Sabinius Merula geahnt, in welchen Dingen ich ihn noch vertreten hatte und dass ich derjenige war, weshalb seine Frau ihn in ein paar Tagen verlassen würde, dann hätte er mich wahrscheinlich auf der Stelle getötet. So aber blieb er im Unklaren. Und da er es dann selbst schon ansprach, ob ich dem Haus erhalten bliebe, war es für mich einfach, ihm meine Pläne mitzuteilen.
"Ich danke euch beiden sehr, werter Sabinius und verehrte Accia, für euer Vertrauen in mich. Es ehrt mich sehr, dass ihr mit meiner Arbeit so zufrieden wart. Doch ich hatte in den letzten Monaten viel Zeit, über meinen weiteren Weg nachzudenken und bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich mich gerne mit der Arbeit in der Verwaltung vertraut machen möchte. Eine Stelle in der Zivilverwaltung oder im Rathaus der Stadt wäre für mich sehr erstrebenswert." Nun viel mein Blick doch für einen ganz kurzen Moment auf Prisca. Aber schnell wandte ich mich wieder dem Hausherrn zu.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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10-02-2023, 05:41 PM,
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca war wieder viel zu schüchtern, als ihr ein Kompliment machte. Ich seufzte leise. Irgendetwas musste es doch geben, damit Vertrauen in sich selbst wuchs! Aber ich wusste selbst, dass dies viel Zeit brauchte. Genauso wie mein Bein genug Zeit gebraucht hatte, um wieder zu heilen. Die kommende Zeit wollte ich mich nun mehr mit ihr beschäftigen. Vielleicht würde es dann besser werden. Ich trank mit Prisca,Tarutius und den Sklaven auf mein Wohl. Dann stellte ich den Becher wieder auf den Tisch. Der Vilicus fühlte sich über das viele Lob, welches ihm von meiner Frau und mir zuteil geworden war, geehrt. Doch wie ich bereits vermutet hatte, würde er nicht bis zum Rest seines Lebens Vilicus in unserem Haus bleiben wollen. Das hatte er auch so in seinem Bewerbungsgespräch damals anklingen lassen Er war schließlich noch ein junger Mann, dem alles offen stand und so wunderte es mich nicht, dass er sich Gedanken über seinen weiteren Lebensweg gemacht hatte. Natürlich hätte es mir besser gefallen, hätte er sich fürs Militär entschieden. Aber gewiss konnte die Zivilverwaltung auch noch ein paar schlaue Köpfe gebrauchen.
"In die Verwaltung! Eine gute Entscheidung. Natürlich hätte ich persönlich die Legion bevorzugt. Aber es ist natürlich deine Entscheidung. Für uns wird es ein herber Verlust sein, wenn du uns verlässt. Hast du bereits eine Stelle? Wenn nicht könnte ich dir natürlich ein Empfehlungsschreiben mitgeben, was deine Chancen auf eine gute Stelle sicher positiv beeinflussen würde. Wann willst du uns denn verlassen?"
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10-03-2023, 01:48 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Beiträge: 303
Themen: 8
Registriert seit: Feb 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Natürlich wusste Prisca, dass er das sagen würde. Das war wohl auch der Hauptgrund, warum sie jetzt nicht weinend aus dem Zimmer lief, sondern es relativ gefasst aufnehmen konnte. Trotzdem konnte sie ihre Traurigkeit darüber nicht gänzlich verbergen, auch wenn sie versuchte, sich hinter ihrem Getränk weiterhin zu verstecken. Nur kurz blickte sie zu Corvus hinüber, aber nicht zu lange, da sie Angst hatte, sonst doch noch wieder zu weinen.
Er sagte dann auch, dass er in die Zivilverwaltung wollte, und Merula fragte, ob er ein Empfehlungsschreiben wollte. Prisca hatte gerade getrunken und verschluckte sich nun deshalb und musste Husten, um den Posca wieder aus der Kehle zu bekommen. “Ich bitte um Entschuldigung“, sagte sie, als sie wieder Luft bekam und stellte vorsichtshalber den Becher weg. Sie blickte von beiden Männern weg in den Raum. Ihr Mann hatte gefragt, wann Corvus gehen wollte, und sie kannte die Antwort. Sie wollte den beiden aber ihr Gesicht nicht zeigen in dem Moment, wo sie die Antwort hörte und es damit endgültig und beschlossen wäre. Eigentlich wollte sie am liebsten gar nicht mehr hier sein.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-04-2023, 06:34 PM,
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Alun
Falke; aka Lucius Tarutius Corvus
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Beiträge: 291
Themen: 6
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Zu meiner Überraschung nahm Sabinius alles sehr gelassen auf. Aber er wusste ja auch, dass meine Zeit hier in seinem Haus nur begrenzt sein würde. Doch dass er mir nun anbot, mir auch noch ein Empfehlungsschreiben mit auf meinen Weg zu geben, fand ich überaus zuvorkommend. Und ja, langsam bekam ich doch ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn hier so hinterlistig hinterging. Denn er war völlig ahnungslos, was Prisca und ich getan hatten und was wir noch tun würden.
Als Prisca das großmütige Angebot ihres Mannes hörte, verschluckte sie sich sogar und hustete heftig. Erschrocken sah ich zu ihr, doch sie hatte sich schnell wieder im Griff und entschuldigte sich.
"Verehrter Sabinius Merula, das ist sehr freundlich von dir! Natürlich nehme ich mit Freuden dein Angebot an!" erklärte ich strahlend. Sabinius nächste Frage jedoch würde sicher etwas in Prisca bewirken. Ich hoffte, sie hielt auch weiterhin durch!
"Oh, es wird dir sicher sehr überstürzt vorkommen, doch ich dachte daran, mich bereits morgen um eine neue Stelle bei der Zivilverwaltung zu bemühen. Jedoch werde ich dieses Haus mit schwerem Herzen verlassen!" Ich sah hinüber zu Nysa, die von ihrem Glück noch gar nichts wusste. Ich nahm die Sklavin bei der Hand und erhob mich mit ihr, indem sich sie mit mir hochzog. "Verehrter Sabinius, es ist wohl so, dass ich mich in deine Sklavin Nysa verleibt habe und ich nicht mehr ohne sie sein möchte. Daher bitte ich dich, mir die Sklavin zu verkaufen. Ich habe fast meinen ganzen Lohn der letzten Monate gespart und hoffe, dass das genügt. Daher bitte ich dich, mir ihren Preis zu nennen!" Ich sah noch einmal kurz lächelnd zu der Sklavin hinüber, die ihre Verwunderung kaum verbergen konnte. Ich war mir nicht sicher, ob Prisca sie eingeweiht hatte, was wir mit ihr vorhatten.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
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