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Titius war schon am Eingang verhaftet worden. Aber auch Albius kam nicht weit. Man erwischte ihn auf der Römerstraße nach Norden, als er gerade den Weg nach Nordosten einschlagen wollte. Beide Männer landeten zusammen in einer Zelle.
Albius machte sich über sein Schicksal keine Illusionen. Doch Titius konnte es nicht glauben, er wiederholte immer wieder, dass seine Kameraden, mit denen er das Zelt, das Brot, die Gefahr geteilt hatte, nicht so grausam sein konnten, sie zu töten. Albius schüttelte nur den Kopf.
Er wusste: Die Legion war eine Tötungsmaschinerie, so unerbittlich wie die See. Ihr Rückgrat war Disziplin. Sie hatten beide gefehlt. Tief in seinem Herzen musste er die Strafe sogar billigen. Fahnenflucht war schändlich. Vielleicht bekam Titius, der nicht geflohen, sondernm nur seinen Posten verlassen hatte, mehr Milde. Aber Albius glaubte das nicht.
Nein, ihr beider Tod würde nicht ehrenvoll sein. Totschlagen wie räudige Hunde würde man sie. Sie waren eine Schande ihrer Familien. Niemand würde je ihre Ahnenbilder aufstellen wollen.
Daher riet Albius Titius nicht, an die Eltern zu schreiben. Er sagte:
"Wenn du irgendwo ein Liebchen hast, so schreibe ihm zum Abschied" Nur Liebchen würden vielleicht um sie weinen.