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Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
03-04-2023, 01:25 PM,
Beitrag #1
Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Nach mehreren Tagen  bei den Priesterinnen, machten wir uns auf den Weg weiter nach Norden. Ich fühlte mich nach dem heißen Bad und einem Kräutergetränk, das Gilda für mich vorbereitete, wieder ganz gesund und hustete nicht mehr. Ich bedankte mich herzlich bei den Weisen Frauen und wünschte dem Lämmchen alles Liebe.

Unterwegs haben wir noch die Weberin im Dorf besucht, wo Sonnwin für mich schon ein hübsches, blaues Kleid kaufte, und das ich jetzt trug.  Ich kaufte für mich noch ein Paar warme Kleider und einen wolligen Mantel. Außerdem erwarben wir zwei warme Decken und Sonnwin bekam von mir einen kuscheligen Schal als Geschenk. Durs dürfte selbst wählen, was er brauchte. Mit allem nötigen ausgestattet, ging nun unsere Reise weiter auf der Suche nach einem sicheren Ort, wo wir eine Weile leben werden ...

Mit voller Zuversicht schaute ich meinen Friudel an und streichelte liebevoll sein goldenes Haar, "Wir werden schon für uns eine passende Hütte finden, nicht wahr, meine Sonne?"

Nichts und niemand soll uns trennen.
Nichts und niemand kann uns finden.
Ganz egal wer es versuchen mag,
unsere Liebe kann niemand überwinden.
Wir sind unerreichbar für jeden und alles.
Nichts und niemand hält uns auf.
Wir beide sind ein Ganzes,
und unsere Liebe nimmt ihren Lauf. *






Sim off: Reserviert

Sim off: * die ersten beiden Strophen von MinecraftGedicht  Rechte: Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC BY-SA 3.0 DE)  

[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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03-08-2023, 01:28 PM,
Beitrag #2
RE: Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Meine Fridila wollte gerne noch einmal in das Keltendorf, in dem ich für sie bereits den blauen Stoff gekauft hatte, um sich weitere Kleider zu kaufen. Ich dachte daran, dass je weniger Kontakt wir hatten, desto besser wäre es, denn bestimmt wurden wir verfolgt. Anderseits verstand ich gut, dass Stella schön für mich sein wollte, und dass nun ja, immer noch eine Dame war und auch so aussah. Auch meine Schwester hätte wohl auf ein paar Kleidern bestanden. 
So gingen wir  zu der freundlichen Weberin, wo wir uns mit ein paar Brocken Latein und Händen und Füßen verständigten, bevor wir unseren Weg nach Nordosten durch das Silurerland fortsetzten. Auch ich kaufte für mich und Durs einen Wollstoff, der zwar nicht eingefärbt, dafür aber aus Lammwolle und sehr schön warm war. Durs nahm ihn in Empfang und lächelte glücklich, während er ihn an die Brust gepresst hielt:
"Dies kommt als Geschenk von Frau Stella", sagte ich, und er verbeugte sich immer noch breit lächelnd vor ihr.
Eine passende Hütte finden, ja das wollte ich. Oder eine Höhle oder sonst etwas. Es war dringend, und ich machte mir Sorgen, denn je weiter wir kamen, desto dräuender wurde der Himmel. Dicke graue Regenwolken hingen über uns. Ab und zu entluden sie sich und wir wurden nass wie Katzen. Stella saß auf Bernjan, und ich führte unser Pferd am Halfter. Dures ging mit einem groben Stock voran.
Aber dann sorgte ich dafür, dass wir Feuer machten, und Stella das nasse Zeug vom Leib bekam, sich wärmte und sich umzog. Was das Feuer nicht besorgte, wärmte ich.... und der so grob wirkende, jedoch so zartfühlende Durs verschwand dann, um außer Sichtweite Wache zu halten.
"Stella, was meinst du: Wollen wir nach Hibernia, der großen Insel im Westen? In Hibernia herrschen wir Römer nicht. Das bedeutet, dass wir dort frei wären"
Ich wurde etwas verlegen, denn es handelte sich bei allem um Fridilas Geld, aber ihr Silber würden wir brauchen, falls wir eine heimliche Überfahrt wagen wollten. Aber vielleicht fanden wir auch einen Fischer oder ähnliches (Ich kannte die Hibernische See nicht und die heimischen Rundboote schienen mir auf den ersten Blick nicht wirklich seetüchtig, was sie aber durchaus waren)
Wir hatten eine Anhöhe erklommen und sahen nun fast bis zum Meer. Das Land vor uns war öde und wild, das waren die Marschen von Sabrina, dem großen Fluss.
 Teilweise waren sie waldbewachsen, doch überall lugten kleine Gewässer wie graue Augen zu uns empor. Das Land war voller Wild und Vögel und fischen konnte man auch. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Norden Germaniens. 
Die Sonne kam hinter den Wolken hervor, und wie auf Kommando begannen all die kleinen Wasseraugen zu glitzern und aufzuleuchten, als wollten sie uns zu sich herwinken. Ich war fasziniert. Ich sah zu Stella auf Bernjans Rücken empor und nahm ihre Hand.
Stumm deutete ich auf die Schönheit vor uns. Es war, als hätte die göttliche Frija selbst uns diese Zuflucht gezeigt.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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03-10-2023, 02:15 PM,
Beitrag #3
RE: Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Unsere Reise ging nach Nordosten durch das Keltenland. Ich saß auf Bernjan, und Sonnwin führte das Pferd am Halfter. Der Knecht Durs ging voran. Zuvor kaufte Sonnwin für sich und Durs bei Weberin noch warme Sachen und sagte dann dem schüchternen Mann, es wäre ein Geschenk von mir, darauf er sich mit breitem Lächeln verbeugte und ich lächelte ihn amüsiert an.

Und so bewegten wir uns zukunftsfroh immer weiter, aber dann wurde der Himmel dunkel und es regnete in Strömen und wir ganz nass wurden. Dann hörte der Regen plötzlich auf und die Sonne schien wieder. Wir unterbrachen unsere Reise und Sonnwin machte Feuer, ich habe mich umgezogen und die nassen Sachen an den Ästen zum Trocknen aufgehängt. Dann kuschelte ich mich an meinen Friudel und genoss seine Wärme...

Als wir uns nun etwas erholt und erwärmt haben, ging es weiter und Sonnwin fragte, ob wir nach Insel Hibernia reisen wollten, da sind keine Römer und wir sind dann nicht mehr in Gefahr.
"Es wäre schön, Sonnwin und wir können die Überfahrt bezahlen, aber denkst du nicht, dass der See in dieser Jahreszeit am meisten stürmisch ist und daher gefährlich?", ich schaute ihn fragend an.

Inzwischen begann der Weg beschwerlicher zu werden und dann erreichten wir eine Anhöhe und wir konnten das Meer in der Ferne sehen. Das Land war öde, aber etwas bewaldet und Menschenleer. Und überall waren auf dem Boden kleine Teiche verteilt. Und plötzlich war alles auf einmal verwandelt, als die Sonne durch die Wolken durchbrach und ihre Strahlen sich in diesen kleinen Teichen spiegelten. Es war wie ein Zauber. …

Ich saß hoch zu Ross in einem dunkelblauen keltischen Gewand. Meine offene und wilde, im Wind flatternden Haare, wurden von einem silbernen Stirnreif gehalten, und betrachtete ehrfürchtig diese verwunschene und anmutige Landschaft. Ich lächelte Sonnwin sanft an, der mich ansah, meine Hand nahm und ich verstand ohne Worte, was er mir sagen wollte. Seine kristallblauen Augen strahlten und leuchteten genauso, wie die glänzenden Wasseraugen in den Teichen und ich wusste, mein Germane hat das Land gefunden, das für uns bestimmt war, voller Magie und Faszination, ich drückte seine Hand und sagte mit fester Stimme:

"Ja, wir bleiben hier, mein Friudel..."
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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03-13-2023, 10:20 PM,
Beitrag #4
RE: Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Stella in einem dunkelblauen Gewand, das Haar offen und nur mit einem Silberreif aus der Stirn gehalten, sah selbst aus wie eine der Göttinnen dieser Lande oder eine Albin. Mitternachtsfarben, schwarz wie Rabengefieder wehte ihr Haar im Winterwind, während sie hoch zu Ross auf das Land sah, welches zu unseren Füßen lag. In der Ferne schien es mit dem Meer zu verschmelzen als wäre es nicht ganz von dieser Welt. 
Gerade noch hatte sie an der Möglichkeit einer Überfahrt nach Hibernia gezweifelt. Sie hatte recht, denn es war schon zu spät in diesem Jahr. Jetzt aber sprach sie:
"Ja, wir bleiben hier, mein Friudel..."
"So soll es sein, Fridila", erwiderte ich.

Wir begannen den Abstieg. Anfangs gab es noch römische Bauernhäuser, die wir von ferne sahen, doch wir mieden sie und bewegten uns tiefer in die Marschen hinein. 
Durs ging weit voraus mit seinem Stecken, um die Festigkeit des Bodens zu prüfen. Dieser Landstrich mit seinen blauen Wasseraugen war tückisch, wenn man ihn nicht kannte. 
Er würde uns guten Schutz vor Verfolgern bieten.
Durs war in den Nähen von Mooren aufgewachsen, und er las die kleinsten Zeichen von festem Grund: Tierspuren und Tierfraß, und den Pflanzenbewuchs. Schilfrohr wuchs dort, wo das Wasser stand, seine langen Ähren  bewegten sich raschelnd.
Ich deutete darauf: "Genug Rohr, um ein Dach zu dichten, was Durs?", rief ich ihm zu, und er nickte und antwortete, ohne zu Stella hinzusehen:
"Damit Frau Stella im Trockenen sitzt, ja" 
Ich lachte ein wenig: "Damit wir alle im Trockenen sitzen, Durs", erwiderte ich. Denn Durs gehörte für mich zur Familie.

So langsam sahen wir, dass das der große Fluss Sabrina sich das Land zurückgeholt hatte und dass es vor langer Zeit hier einmal trockener gewesen war. Denn wir kamen an einigen zerfallenen Gebäuden vorbei, von denen manche sogar halb unter Wasser standen. Hier hatten auch fruchtbare Äcker oder Weideland gelegen. Einmal sah ich auch einen knöchernen Rinderschädel im Sumpf. 
Und dennoch, nach wie vor wusste ich, dass dieses Land uns nichts Böses wollte. Es empfing uns, verbarg uns, und unsere Spuren wurden durch den sumpfigen Boden aufgesogen. 
Ich griff nach Stellas Hand:
"Keine Angst, Fridila", sagte ich: "Hier haben früher Menschen und Tiere gewohnt. Sie sind schon lange fort, aber was von ihnen geblieben ist, ist nur neugierig und möchte uns nichts tun"
Wie ein Wiederhall meiner Worte ertönte das warnende Blixblixblix eines Vogels.
"Wasserhahn", sagte Durs auf Germanisch.

Ich wusste nicht, wie er auf Latein hieß, also versuchte ich ihn Stella zu beschreiben: "Durs meint, dass das Männchens eines Wasservogels, der schwarz ist und über dem Schnabel eine weiße Blesse hat, gerufen hat. Merke dir das Blixblix, denn das ist sein Warnruf. Sollten wir ihn noch einmal hören, müssen wir uns verstecken"

Der Boden stieg an und wurde trockener. Ein größerer Wasserarm teilte sich und eine der typischen Rundhütten tauchte vor uns auf. Obwohl sie schon bessere Zeiten gesehen hatte, wirkte sie beinahe intakt. Aber auch hier gab es die Zeichen, dass sie vor langer Zeit aufgegeben worden war: Die Sparren eines Wagens, achtlos weggeworfen, halb im Schlick versunkene große dickbäuchige Amphoren, deren Scherben zerstreut worden waren und keine einzige Spur von Rauch oder menschlichem Leben.

Dennoch legte Durs beide Hände vor den Mund: "Hedaaa!", rief er. Ein Schwarm von Wasservögeln schreckte er auf, die nach Norden flogen. Nichts sonst rührte sich. 

Ich führte Bernjan ins Wasser und bat Stella, die Beine anzuziehen und wenn sie wollte, wegzuschauen. Dann legten wir unsere Kleider ab, verschnürten sie in Bündel und gaben sie Stella. Meine Fridila kannte mich bereits gut ohne Kleidung, aber vielleicht würde sie sich wegen Durs schämen. Unser Knecht machte auch schnell, dass er ins Wasser kam, 

Das Wasser stand nicht so hoch, dass unser Pferd schwimmen musste, aber es hatte das Bauernland in Besitz genommen und gerade einmal die Hütte wie auf einer Insel zurückgelassen. Wir würden künftig ein Boot brauchen.
 Nur einmal verloren wir den Grund unter den Füßen und traten Wasser, doch mit Hilfe des Pferdes gelangten wir sicher an das andere Ufer. Und dort war es eine Wohltat, wieder in unsere trockengebliebenen, warmen Sachen zu schlüpfen. Dann half ich Stella, abzusteigen und versorgte erst einmal unser Pferd.
Bernjan hatte für sich Gräser und Seggen gefunden ( sie konnten wir später zu Heu trocknen), und  Durs und ich wedelten mit den Armen, um uns aufzuwärmen. 
Ich deutete auf die Hütte und bot Stella meinen Arm:

" Edle Frau Abendstern, geliebte Fridila, ich bitte Dich, dich in deinem neuen Heim umzusehen", sagte ich, beugte mich hinunter und küsste mein Albenmädchen zärtlich auf den Mund:

[Bild: Stellaund-Sonnwinn-Marschen.jpg]



>>> [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim

Bildnachweis: Fyodor Vasilyev, Public domain, via Wikimedia Commons, bearbeitet von mir mit PixlrX

[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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05-08-2023, 04:58 PM,
Beitrag #5
Auf der Suche nach Stella & Sonnwin
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Als Fenia damals auf der Flucht war, hat sie Britannia kreuz und quer durchgestreift und hat auch die Heilige Quelle der Brigid damals ausgesucht, und bat die Göttin, sie, Fenia zu beschützen. Nun, war sie jetzt wieder zu der Quelle unterwegs, um bei den Priesterinnen zu erfahren, ob ein Germane mit einer Römerin sie besucht hatten. So hoffte sie, die Spuren von Geflüchteten zu finden, denn Gabinia sagte, die beiden wollten heiraten, aber es könnte auch sein, dass sie Britannia verlassen haben..., dachte Fenia, obwohl sie nicht glaubte, dass Gabinius seine Schwester in Iscalis alleine lassen würde. Solche Gedanken beschäftigten die alte Keltin, während sie durch den Wald langsam lief.

Es war bereits sehr dunkel geworden, das Mondlicht schien spärlich durch die Baumkronen hindurch und Fenia musste sich nach den Sternen orientieren, so bewegte sie sich auf schmalen, schon lange unbenutzten Pfaden langsam, aber sicher voran und die tanzenden Glühwürmchen begleiteten sie auf ihrem Weg. Nach drei Tagen und Nächten erreichte Fenia die Heiligen Quellen und hier wohnten auch die Priesterinnen. Bevor sie aus ihrem Versteckt rauskam, beobachtete Fenia die Umgebung. Da waren eine Menge Leute um das Gemeindehaus versammelt und so beschloss sie zuerst das Keltehdorf zu besuchen. Sie verließ das Wäldchen und ging unbeachtet ins Dorf. Dort kaufte sie etwas Proviant bei einem Bauer, denn ihren hatte sie schon fast verbraucht, und fragte ihn unaufdringlich, ob er hier im Dorf im Herbst zwei Besucher, einen großen blonden Mann mit einer Römerin gesehen hätte. Normalerweise würden die Kelten solche Frage verneinen, aber die alte Frau war auch eine Keltin und der Bauer erzählte ihr, dass in der Tat konnten die Dorfbewohner drei Fremden, zwei blonden Männer und eine Römerin beobachten, wie sie bei der Weberin eingekauft haben. Fenia dachte kurz nach, der dritte muss Durs sein, den hatte sie auch schon lange nicht mehr auf dem Hof gesehen. Sie bezahlte die Lebensmittel und bedankte sich bei ihm mit einem freundlichen Lächeln für seine Hilfe und ging die Weberin zu besuchen, die sie von ihren früheren Wanderungen kannte.

Sie fand schnell ihre Bekannte und die beiden plauderten fröhlich eine Weile und dann erzählte Fenia, dass sie auf der Suche nach zwei blonden Männern und einer Römerin ist und man sagte ihr, die haben angeblich bei ihr eingekauft. Die Weberin erinnerte sich ganz gut an diese Leute, und ja die haben eine Menge warme Sachen gekauft: Decken, Wollstoffe und Kleider. Fenia bedankte sich bei der netten Frau und kaufte für sich auch eine warme Decke, denn sie ahnte nun, dass die drei nach Norden gingen und da brauchte man wohl warme Sachen. Sie verließ das Dorf und ihr Weg führte sie nun nach Norden, wo sie hoffte Gabinius Secundus und Furia Stella aufzuspüren. Und wenn nicht, wird dann die Suche weitergehen.

Nach mehreren Tagen einer beschwerlichen Wanderung erreichte Fenia die Marschen von Sabrina, dem großen Fluss, und betrachtete von einer Anhöhe die wilde, aber wunderschöne Landschaft. Dann machte sie sich wieder auf den Weg zu einer keltischen Siedlung, in der sie eine Weile lebte, als sie damals auf der Flucht war. Dort konnte sie übernachten und hoffte mehr über die Geflüchteten zu erfahren.


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[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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08-12-2023, 03:43 PM,
Beitrag #6
Die Marschen von Sabrina - Wiedersehen
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(08-11-2023, 01:12 PM)Fenia schrieb: Fenia führte ihre Mitreisende sicher durch den Wald, auf Pfaden, die nur die Kelten kannten und kein Römer hat jemals diese Wegstrecken geritten oder gegangen. "Ja, edler Saturninus, das habe ich dir gesagt, es wird etwas dauern, bis wir die Marschen erreichen, aber wir werden uns beeilen."

Dann lächelte Fenia in sich hinein, als Furius sie fragte, wie sie dort zwei Menschen finden könnte: "Ich wusste nicht, wohin die beiden gegangen sind, dachte aber, sie würden zur Heiligen Quelle gehen, wo die keltischen Priesterinnen wohnen, um sich von ihnen segnen zu lassen, da ging ich auch hin, um nachzufragen, aber es war das Beltane-Fest und eine Menge Leute da, also ging ich unauffällig in das Dorf und fragte dort nach. Dort erzählte mir dann eine Weberin, dass eine Römerin und zwei blonde Männer bei ihr viele warme Sachen eingekauft haben, und so ging ich nach Norden, bis ich die Marschen von Sabrina erreicht habe und, wo ich Furia und Gabinius gefunden habe, durch Zufall, muss ich zugeben! "

Während Fenia das alles erzählte, nahm sie nebenbei die Waldgeräusche wahr. Viele kleine Tiere waren unterwegs und manche beobachteten versteckt die Reiter, die Bienen summten und die Vögel zwitscherten. Ansonsten spürte sie keine Gefahr. Furius gab Fenia einen Jagdspeer, den sie auch nahm, obwohl sie immer einen Dolch bei sich hatte, aber das musste der Patrizier nicht wissen. "Danke, Herr Furius, aber wir werden keine Zeit haben zum Jagen...".

"Ich meinte nicht, dass wir jagen, sondern dass wir gejagt werden könnten", erwiderte Saturninus sehr ernst. Er konnte gar nicht beschreiben, welche Scheu, ja Abscheu ihm die britannischen Wälder einjagten. Es war ihm, als würde sich eine Beklemmung auf seine Brust legen, und als würde etwas Kühles wie unheimliche Schwingen sein Gesicht streifen. Die alten Götter des Landes wünschten entschieden nicht, dass er hier war.  Es schauderte ihn , und er versprach Britannia ein Opfer. Der Patrizier würde froh sein, wenn sie wieder unter freiem Himmel stünden. Kaum mochte er sich ausmalen, wie viel Angst Stella in dieser Düsternis hatte ertragen müssen.
Auch Gadrianus wurde ganz still. 

Sie hatten eine bewaldete Anhöhe erklommen. Nun teilte sich der Wald, und sie sahen nun fast bis zum Meer. Das Land vor ihnen war öde und wild, das waren die Marschen von Sabrina, dem großen Fluss.
 Teilweise waren sie mit knorrigen Bäumen bewachsen, doch überall blinzelten kleine Gewässer wie graue Augen zu ihnen empor.
Die Sonne kam hinter den Wolken hervor, und wie auf Kommando begannen all die kleinen Wasseraugen zu glitzern und aufzuleuchten. Das Land war auch von einer barbarischen Schönheit.
Saturninus beschattete mit einer Hand die Augen. Am Rande der Marschen sah er römische Gutshöfe, da die Erde fruchtbar war, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass in der Wildnis jemand lebte.

Er stieg vom Pferd. Es ging so steil hinunter, dass er Mandan am Zügel führen musste, wenn sie den Abstieg wagten.
Seine Augen suchten Fenia. Und wie weiter, fragten sie.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-13-2023, 12:41 PM,
Beitrag #7
RE: Stella & Sonnwin - Wiedersehen
Ohne nennenswerte Hindernisse und ohne wilde Tiere zu Gesicht zu bekommen, erreichten die drei Reisenden die Anhöhe, die sich über ihre Umgebung erhoben hatte und die Gabinius als Treffpunkt genannt hat. Von diesem Hügel hatte man die freie Sicht über die Marschen von Sabrina und über bizarre, aber schöne Landschaft und in der Ferne sahen sie fast bis zum Meer, konnten aber das Rauschen der Brandung hören.

Furius Saturninus sah etwas mitgenommen aus, was Fenia durchaus verstand, es war ein gefährliches Abenteuer für einen Patrizier durch keltische Wälder zu wandern. Nun, fürs Erste haben sie ihr Ziel erreicht und, als Saturninus sie fragend ansah, holte Fenia aus ihrer großen Tasche ein Jagdhorn, das ihr Gabinius gegeben hat heraus, setzte es an den Mund und blies mit kleinen Pausen drei Mal hinein, und sein kraftvoller Ton scholl über das Land weit hinaus. Damit verkündete die Piktin, dass sie da sind und mit guten Absichten kamen, dann lächelte sie den Furius kurz an, "Das ist das verabredete Signal, wenn Gabinius das hört, dann werden Stella und er mit ihrem Sohn hierher kommen", sie nickte zuversichtlich und blickte in die Ferne...

"Nun, warten wir es ab, Herr Furius!"
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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08-13-2023, 04:52 PM,
Beitrag #8
RE: Stella & Sonnwin: Von den Heiligen Quellen ins Ungewisse...
Dreimal erscholl das Jagdhorn, das Fenia blies. Dreimal erklang der langgezogene Ton. Er brach sich im graublauen Dunst, der von den Marschen emporstieg. Die Luft schmeckte salzig.
"Was hättest du getan, Fenia, wenn ich geplant hätte, Furia Stella zu mir zurück zu holen?", fragte Saturninus nun doch.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-13-2023, 07:09 PM,
Beitrag #9
RE: Stella & Sonnwin - Wiedersehen
Fenia zuckte mit den Schultern, "In dem Fall wären wir nicht hier, ich würde dir nicht sagen, wo sie sind, aber weil du bei den Götter geschworen hast, dass Stella mit Publius Gabinius Secundus und ihrem Sohn auf dem Gabinierland leben sollten, und du würdest ihnen nicht mehr nachstellen, hatte ich keine Bedenken, dass du deinen Schwur brechen wirst und damit deine Ehre verlieren und die Götter zürnen würdest, denn du bist ein ehrenwerter Patrizier aus dem alten Hochadelsgeschlecht und ich glaubte dir!"

Fenia schaute Furius direkt in die Augen, sie hatte nicht vor, ihm über vier Mal ins Horn blasen zu erzählen, denn, wenn er solche Pläne hätte, würde sie das noch rechtzeitig daheim bemerken, "Nun, dann würde ich alleine hierher zurückkommen und den beiden berichten, dass du nicht bereit bist, dich mit ihnen zu versöhnen...". Und nicht die Liebenden mit vier Hornblasen erschrecken...

Die alte Keltin spürte seine innere Unruhe, aber sie konnte ihm nicht helfen, er sollte mit sich selbst über seine Entscheidung, hierher zu kommen, um mit beiden Frieden zu schließen, im Klaren sein, sie konnte ihn nur aufmuntern: "Also freue dich auf Wiedersehen und hab noch Geduld, sie sollen, denke ich, bald kommen, du wirst deine Cousine nicht erkennen, edler Furius Saturninus!"

[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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