07-01-2023, 06:20 PM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Saturninus Augen blitzten auf, als Falco von Wagenrennen gesprochen hatte. Hach ja, Pferde, Wägen und todesmutige Wagenlenker, das war das gute Leben. Wäre er nicht von Stand gewesen, hätte er sich dafür begeistern können, so blieb das nur das Hobby.
Dann aber hatte er sich auf den Ablauf der Coemptio zu konzentrieren, welches nach festen und auch für sie bereits archaischen Regeln abzulaufen hatte.
Falco hielt die blankpolierte Waage und wog sehr genau ab. Dann bestätigte er die Korrektheit der Münze.
Saturninus nahm sie in Empfang: "Ich danke dir für diesen Dienst, Libripens Salvius" und hielt sie hoch, damit alle es sehen konnten:
"Fünf römische Bürger sind als Zeugen anwesend, um den Kauf rechtens zu bekunden"
Es waren mehr als fünf auf der Hochzeitsgesellschaft, unter anderem Balventius Varro und Iulius Cato.
Saturninus gab das Kupferstück - nein, nicht Claudius Menecrates . Dieser hatte zuvor das Rechtsgeschäft durch sein Vollwort schon bekräftigt. Er überreichte es Lucretia Serena. Die Braut verkaufte sich sozusagen selbst. Gerade trat sie mit allen Rechten und Pflichten in die Gens Furia über. Nun war sie sein.
"Wo ich Gaius bin, sollst du Gaia sein", sprach Saturninus. Jedes Wort, jede Geste war bis ins Kleinste geregelt. Und dennoch: Hier sprach auch Saturninus Herz. Er meinte jedes Wort genauso wie er es sagte. Das ihm der Mund trocken wurde, dass er sich räusperte, dass seine Augen an Serenas Gesicht hingen, seine liebevollen Blicke, das war nicht rein rituell.
Serena sollte seine Mater Familias sein. Domina in seinem Haus. Er hoffte sehr, dass sie ihn lieben würde.
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07-01-2023, 06:44 PM,
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Furia Serena
Geborene Lucretia Serena
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Beiträge: 212
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Registriert seit: Aug 2022
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Das Kupferstück war gewogen und die Zeugen waren anwesend und nun ging es an den Schwur. Die pronuba Manlia Secunda nahm meine geschlossene Hand und öffnete sie für den nächsten Teil des Rituals. Ein wenig zitternd vor Aufregung streckte ich die Hand aus um das Geldstück in Empfang zu nehmen. Ich hatte nicht erwartet, dass mich das Ritual doch so nervös machen würde, da ich es einige Male geprobt hatte und mit meiner Amme war es nun wirklich nicht romantisch oder spektakulär.
Saturninus überreichte mir die symbolische Münze und ich schloss meine Hand darum, während ich antwortete: "Wo du Gaius bist, will ich Gaia sein." Damit war der Schwur komplett und von diesem Moment an war ich Furia Serena und nicht mehr Lucretia Serena. Die pronuba legte meine Hand in Saturninus' Hand zum Zeichen unseres Bundes und dann applaudierte sie uns als Erste, während ich mich zu meinen Ehemann für den ihm zustehenden Kuss beugte. Ich war glücklich in diesem Moment und ich war mur sicher, dass wir eine liebevolle und lange Ehe führen würden.
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07-01-2023, 08:39 PM,
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Frowin
Forenmitglied
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Themen: 3
Registriert seit: Oct 2022
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Für Frowin war all dies hier nicht einfach. Er war ja der einzige Sklave, soweit er wusste, der hier als Gast geladen war und wurde ständig in Unterhaltungen verwickelt. Dabei hatte er doch von der Lage der Welt überhaupt keine Ahnung und kam sich manchmal auch ein wenig lächerlich vor. Besser ging es schon bei Unterhaltungen über den Sport, denn da konnte er wenigstens mitgeben und so wirken, als hätte er Ahnung. Am liebsten waren ihm natürlich die vom leichten Schwärmen und Komplimenten getragenen Unterhaltungen mit Damen seines Alters, doch weit öfter kam es vor, dass seine Aufmerksamkeit von den männlichen Freunden beider Familien beansprucht wurde.
Jedenfalls, bis die Zeremonie endlich losging und Lucretia Serena offiziell zu Furia Serena wurde. Seine neue Domina. Oh je, mit der stellte er sich besser gut. Fürs erste jedoch klatschte er laut in die Hände und ließ sogar einen Jubelruf hören. Dieser Moment gehörte den beiden und alle freuten sich für sie.
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07-03-2023, 03:06 PM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Unter dem Beifall der Gäste küsste Saturninus Serena. Es war das erste Mal, dass seine Lippen ihre berührten, ja, das erste Mal, dass er ihr nahe kam. Er hatte in seiner Verlobungszeit nie desgleichen probiert - für sein Verlangen hatte er andere Adressaten, und er achtete seine Braut und ihren Vormund viel zu sehr. Nun würde er mit ihr Platz nehmen, und die Gäste würden feiern, bis es für ihn Zeit war, Serena aus den Armen einer weiblichen Verwandten zu reißen und zu "entführen". Es war Sitte, dass sie dabei ein paar Tränen vergoss.
Die Entführung erinnerte ihn einen Moment lang an Furia Stella, seine Cousine. Sie war nicht hier, und er wusste nichts über ihr Schicksal. Schamvoll schwieg er über sie. Sie hatte Schande über die Furier gebracht. Dennoch, wenn er aufrichtig zu sich selbst war, vermisste er sie. Wie gerne hätte er sie heute hier gehabt.
"Frowin!", rief er, um auf andere Gedanken zu kommen: "Komm her und begrüße deine neue Domina" Er wandte sich an Serena: " Du erinnerst dich an meinen gallischen Wagenlenker?" Zumindest war Serena auch schon beim Wagenrennen gewesen. Da hatte er ein unverfängliches Thema, über das man sprechen konnte.
Brautzug >>>
Sim off: Alle dürfen hier noch weiterfeiern, wie sie möchten
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07-04-2023, 06:36 AM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Jeder, der mich kannte, wusste, dass ich ein notorischer "Zuspätkommer" war. Das lag zum einen an meinem katastrophalen Zeitmanagement. Zum anderen hatte ich keine Lust auf den offiziellen Teil einer Veranstaltung. Sollten die anderen doch pünktlich erscheinen und jede einzelne Minute eines denkwürdigen Ereignisses aufsaugen als wäre es purer Nektar! Ich erschien dann, wenn der gemütliche Teil begann. Wenn die Anspannung vorüber war und sich die Gäste kurzweiligeren Dingen zuwandten.
So war es auch heute mit der Hochzeit des Furius Saturninus und seiner entzückenden Braut. Apropos entzückend! Hatte ich da nicht gerade im vorbeigehen ein mir wohlbekanntes Gesicht gesehen? Richtig, Accia Prisca! Meine neueste Errungenschaft, wenn man das so sagen durfte. Nun, ganz errungen hatte ich sie noch nicht. Dazu fehlte noch ein ganz entscheidender Teil. Doch wie gut, dass ich sie hier traf! Ihr Mann war inzwischen entweder ins Elysium hinübergesegelt oder litt zu Hause an seinen Schmerzen. Sie jedoch war hier auf dieser Feier! Schnell eilte ich zu dem frisch vermählten Paar, um den beiden meine Glückwünsche zu überbringen. Danach schob ich mich zielstrebig zur Accia hinüber. "Salve, werte Accia!" flüsterte ich ihr lächelnd zu. Sie schuldete mir noch etwas. Ich hatte dafür auch schon alles in die Wege geleitet.
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07-04-2023, 07:45 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Beiträge: 303
Themen: 8
Registriert seit: Feb 2023
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Prisca hatte die Zeremonie mit Interesse von der Seite verfolgt. Sie fand es immer noch faszinierend, dass Lucretia Serena tatsächlich verkauft wurde an ihren Ehemann, auch wenn das alles natürlich nur rituell war. Dennoch war sie jetzt nicht mehr Teil ihrer Familie, hatte dort keinerlei Erbansprüche mehr, keinen Platz mehr in deren Grabstätte, nichts. Prisca war sich nicht ganz sicher, ob sie die Freundin betrauern deshalb sollte, denn sie selbst hätte gern ihren Bruder nicht mehr als Teil ihres Lebens gehabt. Aber nicht mehr die Tochter ihres Vaters zu sein, nicht die Gewissheit zu haben, eines Tages als Asche bei seiner zu ruhen und von ihm im Reich der Schatten auf dem Asphodeliengrund begrüßt zu werden, das hätte sie schon schwer bedrückt.
Sie sah also zu, wie aus Lucretia Serena nun Furia Serena wurde und spendete artig mit den Fingern schnipsend Beifall, als alles vorüber war. Dann war Serena verheiratet und Prisca hoffte für sie, dass sie glücklicher werden würde als sie selbst in ihrer Ehe. Sie schlenderte ein wenig am Rand des Geschehens entlang und überlegte schon, wann sie sich verabschieden konnte, um wieder nach Hause zu gehen. Eigentlich hatte sie es nicht eilig, dort hin zu kommen, aber sie fühlte sich hier etwas fehl am Platze.
Naja, so lange, bis sie jemand flüsternd begrüßte, den sie nicht hatte kommen sehen. Bei seiner Stimme zuckte sie herum und war einen Moment erstaunt sprachlos, dass er so vor ihr stand mit diesem wahnsinnig verzaubernden Lächeln und überhaupt, dass er sie begrüßte und mit ihr sprach. Ungefähr eine halbe Sekunde danach setzte das schlechte gewissen ein. Nicht wegen des einen, wundervollen Kusses, den er ihr geschenkt hatte, von dem ihr Mann nichts wusste, und nicht, weil ihr Mann zuhause war und sein Bein auskurierte und dabei sicherlich Schmerzen hatte. Prisca hatte Anweisungen gegeben, wie oft er Schmerzmittel bekommen durfte und wann, während sie weg war, aber trotzdem. Aber nein, in diesem Moment schob sich irgendwie das Bild von Tarutius Corvus in ihren Geist, und sie war selber ganz verwirrt deshalb und wusste gar nicht, was sie da gerade fühlte. Sie wollte das auch gar nicht. Balventius Scapula war charmant und gutaussehend und aufmerksam und gutaussehend, hatte sie schon gutaussehend erwähnt? Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte er sie. Er hatte es ihr deutlich gesagt und gezeigt. Sie sollte ganz und gar hin und weg von ihm sein. Warum also dachte sie dennoch an Tarutius Corvus?
Sie schob den Vilicus in Gedanken beiseite und lächelte Balventius Scapula schüchtern an. “Balventius Scapula, du hast mich überrascht. Ich habe dich vorhin gar nicht gesehen und dachte schon, du wärst nicht eingeladen oder verhindert“, versuchte sie sich in Konversation, wobei ihr Blick viel öfter, als er sollte, von seinen Augen etwas tiefer zu seinen Lippen glitt. Aber natürlich musste sie an diesen Kuss denken. Ihr Leben lang würde sie daran denken, es war das einzig schöne, was ihr im letzten Jahr passiert war. Oder zumindest fast das einzige.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-04-2023, 08:14 PM,
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Frowin
Forenmitglied
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Beiträge: 247
Themen: 3
Registriert seit: Oct 2022
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Frowin hörte den Ruf natürlich gleich, riss sich von einem Paar alternder Politiker los und gesellte sich zu seinem Dominus und seiner neuen Frau. Er strahlte vor Freude. Sein Blick glitt zwischen den beiden hin und her, bevor er einmal respektvoll das Haupt neigte.
"Es ist mir eine Freude, liebe Domina. Und ich wünsche Euch alles Glück der Erde. Nun fahre ich wohl auch zu deinem Ruhm beim nächsten Rennen."
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07-05-2023, 12:45 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Beiträge: 373
Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Ich freute mich sehr für Serena. Sie war zwar jetzt keine Lucretia mehr, aber wenn ihr Furius starb, würde sie was erben. Das hatte durchaus Vorteile für jemanden, dessen Verwandte sich ihr Erbe unter den Nagel gerissen hatte, soviel ich wusste. Aber das dachte ich natürlich nur, dass sagte ich nicht laut.
Stattdessen rief ich: "Glückwunsch!" und applaudierte, bis mir die Hände wehtaten. Ich hätte einem Sklaven befehlen sollen, dass er für mich applaudieren sollte.
Prisca war ohne ihren Mann da. Ich überlegte gerade, ob ich sie an meine Seite holen sollte. Dann jedoch entdeckte ich den dunklen Haarschopf von meinem Xerxes und winkte ihm ganz verstohlen. Er war der bestaussehenste Mann von allen, fand ich. Und egoistisch wie ich nun mal war, vergaß ich Prisca wieder.
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07-05-2023, 05:32 PM,
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Furia Serena
Geborene Lucretia Serena
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Beiträge: 212
Themen: 4
Registriert seit: Aug 2022
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(07-03-2023, 03:06 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "Frowin!", rief er, um auf andere Gedanken zu kommen: "Komm her und begrüße deine neue Domina" Er wandte sich an Serena: " Du erinnerst dich an meinen gallischen Wagenlenker?" Zumindest war Serena auch schon beim Wagenrennen gewesen. Da hatte er ein unverfängliches Thema, über das man sprechen konnte. (07-04-2023, 08:14 PM)Frowin schrieb: Frowin hörte den Ruf natürlich gleich, riss sich von einem Paar alternder Politiker los und gesellte sich zu seinem Dominus und seiner neuen Frau. Er strahlte vor Freude. Sein Blick glitt zwischen den beiden hin und her, bevor er einmal respektvoll das Haupt neigte.
"Es ist mir eine Freude, liebe Domina. Und ich wünsche Euch alles Glück der Erde. Nun fahre ich wohl auch zu deinem Ruhm beim nächsten Rennen."
Nach der Zeremonie und dem Applaus gab es erst einmal eine Runde Gratulationen, die ich mit Freude entgegen nahm. Mein Gatte rief auch sofort Frowin herbei, an den ich mich in der Tat noch vom Wagenrennen erinnerte. Ich nickte dem jungen Wagenlenker freundlich zu und bedankte mich auch bei ihm für die Glückwünsche. "Ich hoffe, dass wir beide die Ehre der gens Furia mit unseren Mitteln hochhalten" sagte ich gutmütig, ehe wir uns alle im Raum verteilten und noch ein wenig die Party genossen.
Als der Abend dann vorangeschritten war und die Sonne bereits untergegangen war, war es Zeit für den Brautzug und die "Entführung". Ein rituelles Schauspiel um die guten Hausgeister gnädig zu stimmen, damit sie sehen sollten, dass ich sie nur "unter Zwang" und niemals freiwillig verlassen würde. Auch wurde weinen von mir erwartet, worin ich nicht gut war - aber dafür gab es ja Hilfsmittel. Meine einzige weibliche Verwandte weit und breit war Sabina, also ließ ich Phoebe nach ihr und meinem Gatten schicken, damit wir uns am Eingang des Atriums treffen konnten, damit wir uns für dieses kleine Schauspiel positionieren konnten.
Während ich auf Sabina und meinen Mann wartete, reichte mir eines der Sklavenmädchen des Haushalts das vorbereitete Essigwasser und eine halbe Zwiebel, die meine Augen röten und Tränen begünstigen sollten, da nicht weinen einfach keine Option war. Ich spritzte mir also ein paar Tropfen Essigwasser in die Augen und hielt mir dann die halbe rohe Zwiebel ins Gesicht, bis mich die stechenden Dämpfe zum Weinen brachten und dann war ich bereit für den Brautzug.
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07-05-2023, 08:55 PM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(07-04-2023, 07:45 PM)Accia Prisca schrieb: Prisca hatte die Zeremonie mit Interesse von der Seite verfolgt. Sie fand es immer noch faszinierend, dass Lucretia Serena tatsächlich verkauft wurde an ihren Ehemann, auch wenn das alles natürlich nur rituell war. Dennoch war sie jetzt nicht mehr Teil ihrer Familie, hatte dort keinerlei Erbansprüche mehr, keinen Platz mehr in deren Grabstätte, nichts. Prisca war sich nicht ganz sicher, ob sie die Freundin betrauern deshalb sollte, denn sie selbst hätte gern ihren Bruder nicht mehr als Teil ihres Lebens gehabt. Aber nicht mehr die Tochter ihres Vaters zu sein, nicht die Gewissheit zu haben, eines Tages als Asche bei seiner zu ruhen und von ihm im Reich der Schatten auf dem Asphodeliengrund begrüßt zu werden, das hätte sie schon schwer bedrückt.
Sie sah also zu, wie aus Lucretia Serena nun Furia Serena wurde und spendete artig mit den Fingern schnipsend Beifall, als alles vorüber war. Dann war Serena verheiratet und Prisca hoffte für sie, dass sie glücklicher werden würde als sie selbst in ihrer Ehe. Sie schlenderte ein wenig am Rand des Geschehens entlang und überlegte schon, wann sie sich verabschieden konnte, um wieder nach Hause zu gehen. Eigentlich hatte sie es nicht eilig, dort hin zu kommen, aber sie fühlte sich hier etwas fehl am Platze.
Naja, so lange, bis sie jemand flüsternd begrüßte, den sie nicht hatte kommen sehen. Bei seiner Stimme zuckte sie herum und war einen Moment erstaunt sprachlos, dass er so vor ihr stand mit diesem wahnsinnig verzaubernden Lächeln und überhaupt, dass er sie begrüßte und mit ihr sprach. Ungefähr eine halbe Sekunde danach setzte das schlechte gewissen ein. Nicht wegen des einen, wundervollen Kusses, den er ihr geschenkt hatte, von dem ihr Mann nichts wusste, und nicht, weil ihr Mann zuhause war und sein Bein auskurierte und dabei sicherlich Schmerzen hatte. Prisca hatte Anweisungen gegeben, wie oft er Schmerzmittel bekommen durfte und wann, während sie weg war, aber trotzdem. Aber nein, in diesem Moment schob sich irgendwie das Bild von Tarutius Corvus in ihren Geist, und sie war selber ganz verwirrt deshalb und wusste gar nicht, was sie da gerade fühlte. Sie wollte das auch gar nicht. Balventius Scapula war charmant und gutaussehend und aufmerksam und gutaussehend, hatte sie schon gutaussehend erwähnt? Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte er sie. Er hatte es ihr deutlich gesagt und gezeigt. Sie sollte ganz und gar hin und weg von ihm sein. Warum also dachte sie dennoch an Tarutius Corvus?
Sie schob den Vilicus in Gedanken beiseite und lächelte Balventius Scapula schüchtern an. “Balventius Scapula, du hast mich überrascht. Ich habe dich vorhin gar nicht gesehen und dachte schon, du wärst nicht eingeladen oder verhindert“, versuchte sie sich in Konversation, wobei ihr Blick viel öfter, als er sollte, von seinen Augen etwas tiefer zu seinen Lippen glitt. Aber natürlich musste sie an diesen Kuss denken. Ihr Leben lang würde sie daran denken, es war das einzig schöne, was ihr im letzten Jahr passiert war. Oder zumindest fast das einzige.
Hui, ich hatte sie überrascht! Als sie zusammenzuckte musste ich grinsen. Allerdings war es nicht dieses schadenfrohe Grinsen. Eigentlich war es eher ein verschmitztes Lächeln. Sie hatte mich nicht kommen sehen und war deshalb sehr überrascht. Nun lächelte sie schüchtern. Wie süß! Wahrscheinlich hatte sie wegen meines Kusses immer noch ein schlechtes Gewissen, das süße Küken! Dabei hatte ich mir vorgenommen, mit ihr noch viel mehr anzustellen, als sie es im Moment für möglich halten würde. Sie würde sich noch wundern, was alles möglich war!
"Oh, ich bin gerade erst gekommen. Ich hatte so viel zu tun. Die Mine, weißt du." Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern. Das war natürlich eine glatte Lüge, die ich ihr auftischte. Ich war nicht so dumm und nahm mir die Arbeit auch noch mit nach Hause! Aber sie musste ja auch nicht wissen, dass es Asarea war, das kleine Luder, die mich aufgehalten hatte.
"Und, wie geht es deinem Mann? Hat er seine Operation gut überstanden?" War das Bein noch dran? Da sie hier war und keine Trauerkleidung trug, nahm ich an, dass sich Sabinius immer noch seines Lebens erfreute und unter den Lebenden weilte. Aber ich hatte sie nicht angesprochen, um mit ihr nun langweilige Gespräche über ihren Mann zu führen. Der tangierte mich nur peripher!
Ich rückte ihr noch ein wenig näher auf die Pelle. Wie gut, dass wir etwas abseits standen und sich sowieso keiner für uns beide interessierte. "Oh, meine liebste Prisca, ich verzehre mich so sehr nach dir! Du weißt sicher noch, was du mir versprochen hast?" fragte ich sie und grinste dabei wölfisch.
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