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[Bonni]

Mit Schwung schloss sich die Türe hinter dem Miles. Von zwei Soldaten flankiert, wurde Bonni zum Gefängnis gebracht. Da sie sich bei der Festnahme wie eine Wildkatze gewehrt hatte, wurden ihr die Hände hinter ihrem Rücken gefesselt.
Es war damit zu rechnen, dass Bonni zu fliehen versuchte, deshalb wurde sie zur Sicherheit an einem Fuß angekettet. Die Kette war lang genug, dass sie sich in der Zelle bewegen konnte.
Sie saß auf dem Boden mit dem Rücken an einer Wand gelehnt und kochte vor Wut. Sie nahm sich vor, egal wie das hier ausging, dafür würde sie bezahlen, diese Römer. Dem einen hier, dem Tribun, würde sie es wenn es eben möglich war, persönlich heimzahlen. Hoffentlich war der Spuck schnell vorbei, denn keiner ihrer Familie wusste wo sie war.

[Bonni]

Wie eine willenlose Puppe hatte Bonni alles über sich ergehen lassen. Sie hörte das etwas gesprochen wurde, doch es interessierte sie nicht weiter. Er hatte sie geschändet. Sie die Hoffnung ihres Stammes. Sie war unwürdig noch in der Stammesgemeinschaft zu leben.
Sie hatte Schmerzen, aber die interessierten sie nicht, auch nicht das Blut zwischen ihren Beinen. Warum war sie auch immer so leichtsinnig gewesen. Immer und immer wieder war sie gewarnt worden, doch sie hatte nur gelacht. Regelrecht überheblich war sie gewesen und über die Römer und ihre Dummheit gelacht. Nun würden ihre Neider über sie lachen, besonders diese Römer.
Man muss sie reizen, sie verkraften es einfach nicht wenn wir so gut sind wie sie. Schon gar nicht wenn es eine Frau ist. Wann immer es ging war sie in Iscalis gewesen, hatte sie beobachtet und belauscht. Besonders hatte es ihr die Oberkaste, ihre Patrizier angetan. Die die dachten sie würden über alle anderen stehen, dabei waren sie die verruchtesten von allen. Sie nahmen sich alles was sie wollten. Besonders bedienten sie sich anderer Menschen. Die beiden, die sich bekriegten, waren die Schlimmsten. Sie hurten mit allem was sie fanden. Der unterschied war, der Tribun war grausam, der andere war gerissener. Im Grunde, obwohl er mittlerweile verlobt war, war er aber der schlimmere. Es gab keinen der ihnen Einhalt gebot.

Gerne hätte Bonni ihren Schmerz hinausgeschrien oder Tränen laufen lassen, doch das ging nicht. Eine Kälte hatte sie fest umschlossen. Sie wusste sie war in der Hand des Tyrannen und er würde sie immer wieder missbrauchen oder ihre Familie vernichten. Hoffentlich würde Tristram es nicht erfahren und wenn, sich zurückhalten. Er war jetzt der einzige der für ihren Vater noch da war.

[Legionär]

>>>>   Das mit dem Platz in der Zelle war schon schwieriger. Zum Anketten war auf jeden Fall kein Platz mehr frei, denn überfüllt waren die Zellen wie noch nie. Der Gestank war mittlerweile unerträglich. Titius der angewidert versuchte so wenig wie möglich die Luft einzuatmen. „Stecken wir ihn einfach zu denen hier. Der wird ja kaum einen Aufstand proben oder einen Ausbruchsversuch starten.“ Griente Albius. Kaum war die Zellentüre aufgesperrt landete Bran direkt vor den Füßen von Bonni. „Da kann er ja mal das andere Geschlecht richtig kennen lernen und genauer untersuchen“, lachte Titius.

[Bran]

Ich blieb erst mal starr liegen. Finsternis schloss sich um mich. Es stank direkt über meiner Nase nach Kacke. Und um mich herum. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb. Der Tribun würde in der Villa Claudia nachfragen, ob sie einen Bran besäßen. Dann dachte ich aber, dass sie mich vielleicht gar nicht zurück haben wollten. Weil ich doch die Sache mit den Mistkäfern verdorben hatte.
Ich schaute hoch. Ein wenig gewöhnte ich mich an die Dunkelheit. Von irgendwo her kam ein Lichtstrahl, in dem fette Staubflocken tanzten. Plötzlich merkte ich, dass ich tierischen Durst hatte. Ich blinzelte hoch. Irgendwas hatten die Soldaten vom anderen Geschlecht gesagt. Vielleicht hatten sie mich, da ich noch ein Junge war, zu den weiblichen Gefangenen gesteckt.
"Halloo?", fragte ich leise: "Ist da noch jemand?"

[Bonni]

Völlig teilnahmslos saß Bonni an der feuchten Wand gelehnt, hielt die Augen geschlossen. Sie wollte nichts mehr sehen, obwohl sie eigentlich in der Dunkelheit auch nichts sehen konnte. Sie hörte, dass die Türe aufgeschlossen wurde und fing an zu zittern. Jetzt ist es so weit, jetzt holen sie mich und ich muss ihm wieder zu Diensten sein, waren die Gedanken, die sie beschäftigten.
Zu ihrer Verwunderung kam niemand zu ihr, nein etwas purzelte zu ihren Füßen und blieb dort liegen. Nur die hämischen Worte der Legionäre waren zunächst zu hören. Erleichtert stellte sie fest sie schlossen ab und gingen wieder. Aber irgendetwas bewegte sich. Nun öffnete Bonni doch die Augen. Es war so dunkel wie immer in dem Loch hier. Doch halt, sie hörte eine leise, wie sie meinte kindliche Stimme. Ja es musste ein Junge sein der sein zögerliches, fragendes, ängstliches hallo von sich gab. Dem folgte noch die Frage ob da wer wäre. Natürlich war hier noch wer. Sie und viele andere. Warum sollte sie, die ein nichts oder besser ein Gefäß für ein gieriges Monster geworden war, antworten? Nein niemand sollte wissen das sie hier war.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht wechselte sie ihre Stellung, denn noch immer tat ihr alles weh. Sie hörte wie ihre kette leise klirrte und ein wenig über dem Boden schleifte. Wieder schloss sie ihre Augen, bestimmt würde man sie bald holen.

[Bran]

Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Dunkel. Ich konnte Umrisse erkennen: Menschen, die an die Wände gelehnt, saßen. Direkt vor mir saß auch jemand. Ich dachte instinktiv, dass er noch jung war. Er hatte mir nicht geantwortet, als ich gefragt hatte. Aber er hatte sich bewegt, als ich fragte und Ketten hatten geklirrt. Ich war mir sicher, dass es ein Mädchen oder eine junge Frau war. 
" Sei gegrüßt und tschuldigung, wenn ich dich nerve. Ich heiße Bran. Gibt es hier irgendwo was zu trinken?", fragte ich. Ich starb fast vor Durst. Ich setzte mich neben sie. Ich konnte mich im Gegensatz zu ihr nämlich frei bewegen:
"Wenn du möchtest, bring ich dir auch was mit"  Was mochte sie verbrochen haben, dass man sie ankettete wie einen wilden Bären?

[Legionär]

>>>>   Bevor Titius und Albius zum Kerker gingen besorgten sich sich jeder noch eine Peitsche.
Jeder mit einer Fackel in der Hand, betraten sie die Celle. „Mal schauen wen wir hier denn noch so haben. Ach schau einer an das ist doch das Keltenprinzeschen“. „Siegerin des Wagen- und Pferderennen. Was hat dich denn hierhin verschlagen. Egal das klären wir später.“ „Genau jetzt geht es um das Auspeitschen des Sklaven der sich zu wehr gesetzt hat. bei der Festnahme“. „Ach da ist ja das Keltenbübchen“. Schon ehe Bran sich versah stand er mit dem Gesicht zur Wand und wurde mit den Händen nach oben fest gekettet. „Und wie machen wir es?“ „Ich würde sagen immer schön abwechselnd.“ Jeder von ihnen zog Bran drei Schläge über. „Wollen wir nicht ein bisschen Abwechslung für alle hier rein bringen?“ „Wie das?“ kam von Albius. Titius drehte sich in die Runde zu den anderen Gefangenen. „Ihr habt doch bestimmt Durst? Der der ihm jetzt einen richtigen überzieht bekommt von uns einen Becher Posca“. Fragend schauten sie sich um.

[Legionär]

>>>>   „Langsam nervt es. Was der Alte nur immer mit mir hat?“, brummte Mettius vor sich hin, nachdem er den Befehl erhalten hatte Bonni zu holen. Kaum hatte er die Zellentür aufgeschossen blieb er angewurzelt stehen. Was er da sah und hörte verschlug ihm die Sprache. „Was zum Hades soll das? Wenn ihr mir nicht erzählen könnt wer euch den Befehl zum auspeitschen gab, verschwindet ihr im Handumdrehen. Das ist doch fast noch eine Kind.“ Kaum ausgesprochen löste er die Ketten von Bran und auch von Bonni. „Ihr beide kommt jetzt mit mir.“ Damit öffnete er die Türe, wartete bis die Beiden draußen waren und schloss wieder ab.

[Bran]

>>>>   Bevor Titius und Albius zum Kerker gingen besorgten sich sich jeder noch eine Peitsche.
Jeder mit einer Fackel in der Hand, betraten sie die Celle. „Mal schauen wen wir hier denn noch so haben. Ach schau einer an das ist doch das Keltenprinzeschen“. „Siegerin des Wagen- und Pferderennen. Was hat dich denn hierhin verschlagen. Egal das klären wir später.“ „Genau jetzt geht es um das Auspeitschen des Sklaven der sich zu wehr gesetzt hat. bei der Festnahme“. „Ach da ist ja das Keltenbübchen“. Schon ehe Bran sich versah stand er mit dem Gesicht zur Wand und wurde mit den Händen nach oben fest gekettet. „Und wie machen wir es?“ „Ich würde sagen immer schön abwechselnd.“ Jeder von ihnen zog Bran drei Schläge über. „Wollen wir nicht ein bisschen Abwechslung für alle hier rein bringen?“ „Wie das?“ kam von Albius. Titius drehte sich in die Runde zu den anderen Gefangenen. „Ihr habt doch bestimmt Durst? Der der ihm jetzt einen richtigen überzieht bekommt von uns einen Becher Posca“. Fragend schauten sie sich um.

Je länger die Dunkelheit dauerte, desto verzweifelter war ich. Ich hatte schon aufgehört, zu heulen. Es kam doch keiner. Ich war ein wenig eingedöst. Ich erwachte davon, dass sie zurückkamen. Es waren zwei Soldaten. Sie nannten die junge Frau neben mir "Keltenprinzesschen" und "Siegerin des Wagenrennens" Es gab nur eine Frau hier, die Wagenrennen fuhr. Eine Ikenerin. Bonni hieß sie.
Aber sie war der Liebling der Römer. Was tat sie hier? "Bonni?", fragte ich leise.
Doch sie hatten es nicht auf Bonni abgesehen, sondern auf mich. Irgendetwas redeten sie von Auspeitschen und von einem Sklaven, der sich zur Wehr gesetzt hatte. Ich war es nicht! Ich hatte mich nicht gewehrt! Sie ketteten mich an die Wand. Und dann kam ein Schmerz, der sich über meinen Rücken zog, und der mich in der Dunkelheit Sterne sehen ließ. Ich wimmerte nur. Und nochmal und nochmal und nochmal.... Einer der Soldaten fragte die Gefangenen, ob sie sich nicht einen Becher Posca verdienen wollten, wenn sie mich schlugen. Und ich dachte, dass ich den Becher haben wollte. Ich hatte so Durst. Ich hätte mich selber geschlagen. 

Aber beim nächsten Peitschenhieb kippte ich um. Ich dachte nur noch: Jetzt ist es aus mit Bran, dem Sohn des Bran. Dann wurde alles schwarz und finster. 

Doch damit war es nicht zu Ende. Ich war noch da. Mein Rücken brannte, als hätte sich eine Wildkatze reingekrallt und verbissen.
Ein dritter Legionär war dazugekommen. Der hatte was zu sagen. Er machte mich nämlich los. Und plötzlich stand ich zusammen mit jener Bonni ohne Ketten vor der Kerkertür. Die Helligkeit ließ meine Augen tränen. Mein Kopf platzte fast vor Durst. 

Dennoch fragte ich Bonni:
"Was haben die vor mit uns?"

[Bonni]

Voller Schrecken registrierte Bonni, dass schon wieder zwei Legionäre auftauchten. Sie hörte etwas von auspeitschen, wegen widerstand und erwartete das Schlimmste, doch sie war nicht an der Reihe. Jetzt öffnete sie doch die Augen, was sie sah entsetzte sie fast so sehr, als wenn man sie selber vorgesehen hätte. Es war ein Junge, doch den beiden schien das zu gefallen. Nach deren Aufforderung, für einen Becher Posca dem Burschen einen peitschen hieb zu verabreichen, wollte sie entsetzt aufschreien: 'das könnt ihr doch nicht machen!' Sie wussten sie alle hätte Durst, das Angebot war zu verführerisch. Dann in letzter Sekunde nahte Rettung in der Gestalt eines anderen Soldaten. Ehe sie und der Kleine sich versahen wurden sie los gekettet und standen vor der Türe.
Einen Blick auf den Rücken der Tunika, sah sie sich blutige Striemen sich abzeichnen. Die Frage des Jungen beantwortete sie mit einem Achselzucken. Was sollte sie ihm antworten sie wusste es doch selber nicht, doch befürchtete das es nur noch schlimmer werden konnte. Schnell stellte sie aber eine Frage: "Wie ist dein Name? Mein Name ist Bonni wie du bestimmt gehört hast.“ Vielleicht hilft es einem von uns, um jemanden zu benachrichtigen, dachte sie dabei.