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Zwei Claudiersklaven beim Stadtbummel
06-16-2023, 04:22 PM,
Beitrag #11
RE: Zwei Claudiersklaven beim Stadtbummel
Die hatten gar nicht zugehört! Die hatten auch den Namen Claudius überhört. Ich spürte Nathairas Griff an meinem Arm, und dass sie wollte, dass ich bei ihr blieb. Doch das war nicht möglich:
"Lauf nach Hause, Nathaira!", sagte ich ganz verzweifelt und voller Angst, dass sie sie auch noch schlagen würden. Aber noch hielten sie sie für ein römisches Mädchen: "Lauf nach Hause und sag Linos was passiert ist! Linos muss mich wieder da rausholen!"
Ich hatte nicht vergessen, dass Nathaira  nicht sprechen konnte. Das war auch großer Mist! Aber ich hoffte, dass sie sich mit Händen und Füßen verständlich machen würde.
Dann duckte ich mich, damit mich der eine Soldat, der mir Prügel angedroht hatt, nicht haute. Schon spürte ich Angst, die mir den Rücken hoch kroch. Sämtliche Haare stellten sich mir zu Berge. 
Was würde geschehen, wenn Nathaira es nicht schaffte, Hilfe zu holen? Vielleicht hatten die Soldaten schon einen Abnehmer, und sie würden mich gleich raus aus Iscalis schaffe?

Ich würde Nathaira nie wieder sehen. Ich würde Claudianus Linos nie wieder sehen. Und nie wieder mein Zuhause, die Villa Claudia. 
Und mein gütiger Herr, der mich ernährte und kleidete und nie grausam zu mir war, was würde er von mir denken?
Bestimmt, dass Bran abgehauen war. Dass Bran der undankbarste Sklave unter der Sonne war. Da kamen mir jetzt doch die Tränen.
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06-16-2023, 04:37 PM,
Beitrag #12
RE: Zwei Claudiersklaven beim Stadtbummel
Die schroffe Stimme des Soldaten, der Worte an Bran gerichtet aussprach, ließ Nathaira zusammenzucken, während sie dem Jüngeren einen hilfesuchenden Blick entgegen warf. Sie würde alles tun, damit Bran wieder in die Villa zurück kehrte. Auch wenn sie noch nicht wirklich wusste, wie sie sich gegenüber ihrem Dominus bemerkbar machen sollte. Wie sollte sie 'erklären', dass Bran von Soldaten mitgenommen wurde? Verzweifelt strich sich Nathaira eine ihrer Strähnen aus der Stirn und fokussierte im nächsten Moment den Soldaten, der Worte an sie gerichtet aussprach. Sie sollte sich schämen mit einem Sklaven durch die Stadt zu ziehen und eine läufige Hündin wurde sie genannt. Nun war es an Nathaira rot zu sehen, auch wenn sie sich noch unter Kontrolle hielt. Jedoch verrieten ihre zu Fäusten geballten Hände, dass sie sehr stark an sich halten musste. Ein Angriff auf die römischen Soldaten würde jedoch nichts bringen und so atmete die junge Sklavin tief durch. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren, damit sie Bran helfen konnte. Da brachte es rein gar nichts, wenn sie sich nun benahm als hätte sie Tollwut.

Als Brans Stimme schließlich an Nathairas Ohr drang, wandte sie ihren Kopf in seine Richtung und lauschte seinen Worten. Sie würde sich sofort auf den Weg machen und ihrem Dominus mitteilen, dass Soldaten Bran mitgenommen hatten. Zart streichelte Nathaira ein letztes mal über Brans Wange, bevor sie sich herumdrehte und zwischen den Verkaufsbuden eintauchte. Sie würde sich auf dem schnellsten Weg zurück zur Villa Claudia begeben und Linos alles 'erklären'. Ihr Dominus würde Bran aus den Händen der Soldaten befreien, dessen war sich Nathaira sicher.
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