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[Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
05-30-2023, 03:01 PM,
Beitrag #41
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
"Nach dem Recht meiner Mutter Volk, der Chatten, sind Stella und ich verheiratet", klärte ich Fenia auf: "Und nach unserem Willen sind wir es auch. Ja, wir haben uns segnen lassen von Frija, die hier Brigid genannt wird"
Als Fenia erzählte, dass die Bauern der Gegend Stella, da sie so abgeschieden in den Marschen lebte, für eine Elfe hielten und deshalb unsere Insel mieden, lächelte ich in mich hinein: "Auch ich habe meine Frau immer für eine Elfe gehalten", sagte ich: "Und ihr Zauber fiel über mich, als ich sie das erste Mal erblickte" Ich erinnerte mich an den Auerochsen auf dem Markt. Wie lange war das schon her!
"Den Göttern sei Dank hast du dich von Geschichten nicht abhalten lassen, uns aufzuspüren. Es tut gut dich zu sehen, Fenia. Doch sage mir, wie geht es meiner Schwester Clara? Und wie geht es unserem schönen Landgut? Ich weiß, dass es sehr viel Arbeit ist für eine junge Frau"
Ich vermisste Clara sehr. Und ich wusste, dass auch ich ihr fehlte. Es war ein großes Glück, Fenia, hier zu haben.
Stella bot uns Preiselbeersaft an, und später kam auch Durs. Er hatte vier große Maifische gefangen, die auf Latein "Alausa" hießen und nachdem er Fenia begrüßt hatte, schuppte er sie und nahm sie aus, bevor er sie auf Stöcke steckte und aus unseren Salzvorräten salzte. Er gab jeden einen in die Hand.
Ein wenig besorgt sah ich Stella an. Sie hatte die ganze Zeit nicht unter Übelkeit gelitten, aber gewisse Gerüche oder zu fettes Essen konnten ihr auf den Magen schlagen.
Dann sagte Fenia, dass sie eine Nachricht von Saturninus dabei hatte und deshalb gekommen war.
Ich setzte mich aufrecht hin und sah zu, wie sie Stella eine Tabula gab. Hoffentlich stand nichts darauf, was sie in ihrem Zustand aufregen würde.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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05-31-2023, 03:48 PM,
Beitrag #42
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
(05-29-2023, 01:40 PM)Fenia schrieb: Die alte Piktin war eigentlich wortkarg, aber sie war stolz auf sich selbst und fing an zu erzählen, wie sie die Geflüchteten gefunden hat.......
Wie gebannt hörte ich Fenia zu, wie sie unsere Spur so erfolgreich verfolgen konnte. Die Geschichte war atemberaubend und ich fühlte mich mit ihr auf eine innerliche Weise verbunden, denn sie war auch lange auf der Flucht bis sie bei Sonnwin und Gerwina eine Unterkunft, Arbeit und ihre Ruhe gefunden hatte. Aber wir waren es immer noch auf der Flucht....

Mein Friudel hat Fenia erzählt, dass wir nach dem Recht seiner Mutter Volk, der Chatten, verheiratet sind und von Frija, nach unserem Willen, uns segnen ließen.... Ich nickte und küsste meinen Gemahl zärtlich an.

Als Fenia erzählte, dass die Dorfbewohner mich für eine Elfe hielten, lachte ich laut auf und schaute meinen Friudel an, "Aus deinem Albenmädchen ist eine Albe geworden, mein Liebster!" Da hat Sonnwin erzählt, dass mein Zauber ihn überfiel, als er mich das erste Mal erblickte, ich sah ihn liebevoll an, "Auch du hast mich verzaubert mit deinen kristallblauen Augen und deinem goldenen Haar, mein Held und Retter!"

Dann kam der Knecht Durs und bereitete für uns die Fische, die er gefangen hat. Sonnwin schaute mich besorgt an, aber mich störte den Geruch nicht und ich aß etwas davon, aber mit viel Fladenbrot. Und trank meinen Preiselbeerkompott.

Inzwischen holte Fenia aus ihrer Tasche eine Tabula und gab es mir rüber, die war von meinem Cousin und, als ich sie gelesen habe reichte ich die meinem Friudel, ohne jeglichen Kommentar, er sollte das auch unbedingt lesen.


Stella, dein Cousin Saturninus grüßt Dich. Auch wenn Du etwas anderes zu glauben scheinst, auch wenn du durch deine unüberlegte Flucht meinen Namen entehrt hast, ich habe nie aufgehört, dich zu beschützen. Ich beschwöre dich beim Geist deines toten Vaters, der dich mir anvertraut hat, lass mich wenigstens wissen, ob es dir gut geht, wenn du noch am Leben bist.

[Bild: Siegel-Furius-Saturninus-Pers-150-1.png]

 

"Danke liebe Fenia, aber wer hat dir diese Tafel gegeben, doch nicht mein Cousin höchstpersönlich?"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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06-01-2023, 02:33 PM,
Beitrag #43
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Fenia war eine hartgesottene alte Keltin, aber trotzdem nicht gefühllos, und als Sonnwin erzählte, dass er und Stella von Brigid gesegnet wurden und auch nach den Sitten seines Volkes als verheiratet galten, sah sie die beiden, die Elfe und ihren Retter mit einem milden Lächeln an und hob ihren Becher, "Dann möchte ich euch, werter Gabinius Secundus und werte Furia Stella gratulieren und euch viel Glück wünschen..., und viel Nachwuchs natürlich!", sagte Fenia feierlich und blickte dabei Stella an, "Wann ist es soweit?"

Dann fragte Sonnwin nach seiner Schwester und Fenia seufzte leicht,
"Nun, am Anfang, als du weg warst, ging es Clara nicht gut, sie vermisste dich sehr und machte sich große Sorgen um dich und wirkte deprimiert, aber sie arbeitete auch viel und hat dafür gesorgt, dass das Bad und die Küche ordentlich renoviert wurden". Fenia machte eine Pause und erzählte weiter, "Dann kam dein Vetter Randwig aus Mogontiacum vorbei, um euch zu besuchen und blieb, um zu helfen und kümmert sich zusammen mit deiner Schwester um das Landgut".

Währenddessen kam Durs mit seinem Fang, Fenia war froh ihn zu sehen und grüßte ihn auch. Dann, briet er die Fische und jeder bekam einen in der Hand. Fenia aß es mit großem Appetit,"Danke Durs, es hat sehr gut geschmeckt". Mit einem kleinen Tuch machte sie ihre Hände dann sauber.

Stella fragte, wer Fenia die Tabula gab, die Alte wollte sie nicht in ihrem Zustand aufregen und erzählte nicht über die dramatischen Ereignisse, als ihr Cousin in den Hof kam, nach ihr zu suchen, auch dass er ihre Sklavin Sylvana in die Ketten legte und Clara die arme Frau aus der Höhle des Löwen befreit hat, sie würde es später Sonnwin erzählen.

"Dein Cousin gab die Tafel deiner Sklavin Sylvana, die inzwischen bei uns wohnt, er dachte wohl, dass sie gleich zu dir rennt mit dem Brief und hat das Gabinier Grundstück bewachen lassen...", Fenia schüttelte den Kopf, "Und als Clara den Brief dann las, hoffte sie, es könnte vielleicht, wenn du die Botschaft bekommst, zur Versöhnung kommen und ihr Bruder und du würdet dann zurückkommen", sie schaute Sonnwin und Stella abwechselnd an, "Und dann bat sie mich nach euch zu suchen".

Fenia goss sich noch einen Becher Kompott ein und trank einen Schluck, "Übrigens, werter Gabinius, deine Schwester hat jetzt einen Verehrer".
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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06-01-2023, 04:30 PM,
Beitrag #44
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Ich las den Brief und runzelte die Stirn. Ich glaube, wenn der Furier hier gewesen wäre, hätte ich ihm diese Wachstafel über den Kopf geschlagen. Wann bitte hatte er Furia Stella beschützt? In die Marschen hatte er die zarte Frau getrieben, im Sumpf musste sie leben wie eine Verfemte. Weder heiße Bäder, noch schöne Kleider oder Sklaven hatte sie, noch ein Zimmer mit Fußbodenheizung. Gerade mal ein Dach über dem Kopf und das, was wir jagten, fingen oder anbauten zu Essen. Und jetzt trug sie unter diesen Umständen auch noch ein Kind. Deshalb war ich zornig auf den Furier, beherrschte mich jedoch. Ich sprach Stella gegenüber nie schlecht von ihrer Sippe. Nur weil sie mich gut kannte, würde sie bemerken, dass ich meine Lippen aufeinander presste und zornig war.
Ja, entehrt dachte ich. Mein Vater war sein Lebtag im Dienst der Römischen Flotte auf See gewesen. Uns hatte er kaum gesehen, und alles, wirklich alles hatte er für Rom gegeben. Er und seinesgleichen verteidigten das Imperium mit ihrem Leben. Und sie verteidigten auch jene Patrizier, die so stolz waren, weil ihre Vorfahren anscheinend irgendwann einmal in grauer Vorzeit zusammen mit Romulus und Remus von der Wölfin gesäugt worden waren. Ich war der Sohn eines Mannes, der für Rom den Kopf hingehalten hatte. Und dass Stella mich liebte, entehrte ihn, Furius Saturninus. 

Voller Liebe schaute ich meine Frau und dachte: Nein, du hast nicht gewonnen, sturer Furier. Stella ist noch schöner und stärker als sie es jemals gewesen ist

Und dann sprach ich:
"Dein Cousin sehnt sich nach Dir, Stella. Und ich lese zwischen den Zeilen, dass er aufrichtig Angst um dich hat. 
Sobald unser Quiwon auf der Welt ist, sollten wir sehen, dass wir uns mit deinem Vormund aussöhnen. Ich danke dir Fenia, dass du den weiten Weg auf dich genommen hast, um uns diese Nachricht zu überbringen"

Das die Tabula vielleicht nur eine Falle des Furiers gewesen war, um den Boten zu verfolgen und uns aufzustöbern,  diese Möglichkeit behielt ich für mich. Stella sollte wie alle Schwangeren nur schöne und angenehme Dinge zu hören bekommen, damit das Kleine später einen schönen und angenehmen Charakter bekäme. Zumindest sagte man das bei uns so. 

Der nächste Satz jedoch zog mir schier die Schuhe aus:

"Einen Verehrer? Meine Schwester? Wer ist es? Erzähle mir bitte alles über ihn, was du weißt, liebe Fenia?!"
Ich hatte bereits auf unserer Hinreise die Blicke bemerkt, die Gabinia Clara folgten. Meine kleine Schwester war mittlerweile eine Frau, und das war nicht zu ändern. Dennoch: Wie dreist war das denn, meiner Schwester den Hof zu machen ohne mich, ihren älteren Bruder.... dann lächelte ich ein wenig traurig. Ich war doch gar nicht da gewesen....
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06-02-2023, 03:52 PM,
Beitrag #45
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Fenia hat uns gratuliert und ich lächelte sie warm an, "Danke, Fenia, es ist sehr lieb von dir, und ja, wir sind glücklich hier in unserem Heim...“, und ich hob auch meinen Becher und trank es leer, "Du kannst mich einfach Stella nennen, das wäre mir lieber,". Und dann erzählte Fenia über Clara, und dass sie den Brief Fenia gab und sie bat, uns aufzuspüren und diese Tabula mir übergeben, in der Hoffnung, dass wir uns alle versöhnen könnten. Dabei erwähnte sie, dass Tiberius den Gabinier Hof überwachen ließ, was mich natürlich sehr beunruhigte und außerdem habe ich das Gefühl, dass Fenia nicht alles erzählt hat, was da vor sich ging, um mich zu schonen. Ich freute mich aber, dass Sylvana in Sicherheit war.

Als Sonnwin den Brief gelesen hat, runzelte er die Stirn und, weil ich meinen Friudel gut genug kannte, merkte ich, dass er sehr zornig war und er hatte absolut recht. Mein Cousin hat seine Gefühle tief verletzt, uns gekränkt und erniedrigt, und trotzdem dachte er, dass Tiberius sich nach mir sehnt und "Sobald unser Quiwon auf der Welt ist, sollten wir sehen, dass wir uns mit deinem Vormund aussöhnen."

Ich schüttelte nur den Kopf: "Wenn mein Vater, der mich Saturninus anvertraut hat, gewusst hätte, dass er seine Tochter in die Wildnis verjagen würde, nur weil sie einen Mann, den sie über alles liebte heiraten wollte, dann hätte er ihn auf der Stelle aus dem Haus noch weiter verjagt.."

Ich streichelte Sonnwins Hand und blickte ihn liebevoll an, "Ja, wenn Quiwon auf der Welt ist ...", und wenn ich noch am Leben bin, dachte ich, sagte es aber nicht, "...Werden wir darüber entscheden". Dann schaute ich Fenia an, "Wir erwarten es sehr bald, und ich hoffe, du bleibst noch bei uns, um uns zu helfen"...

Dann aber hat sich die Atmosphäre etwas entspannt, als Fenia sagte, Clara hätte einen Verehrer und Friudels Reaktion darauf hat mich amüsiert und ich lächelte vergnügt, "Das ist aber sehr schön, mein Liebster!"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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06-03-2023, 02:17 PM,
Beitrag #46
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Fenia konnte Latein fließend sprechen und verstand auch die Sprache der Römer sehr gut, aber sie konnte nicht lesen. So wusste sie nicht, was in dem Brief stand, hat sich aber gewundert, wie empört und verbittert Gabinius und Furia darauf reagierten, denn Clara, als sie Fenia bat, die beiden zu finden, sagte, es ist sehr wichtig, dass Stella die Botschaft bekommt und hoffte doch sehr auf Versöhnung zwischen Furius und den Geflüchteten. Fenia stellte keine Fragen, sie wollte sich in fremde Angelegenheiten auf keinen Fall einmischen, hoffte aber auch, dass ihre Mission nicht umsonst wäre, denn Stella sagte dann, sie würden darüber nach der Geburt entscheiden und fragte, ob Fenia hier noch bleiben und helfen könnte, wenn es soweit ist. Dass eine Hebamme, oder Heilerin kommen wird, war nicht zu erwarten, wenn die Kelten in Umgebung die Insel mit einer "Elfe" vermeiden, "Aber natürlich, Stella, ich würde dir bei der Niederkunft helfen, habe damit Erfahrung ...", Fenia nickte zuversichtlich und lächelte dann Stella und Sonnwin an, "Alle zusammen schaffen wir das!"

Als Fenia dann sagte, dass Clara einen Verehrer hatte, wurde Sonnwin sehr überrascht und wollte nun alles über den Mann wissen: "Einen Verehrer? Meine Schwester? Wer ist es? Erzähle mir bitte alles über ihn, was du weißt, liebe Fenia?!" , und lächelte etwas traurig dabei,
 
"Nun ja, lieber Herr Gabinius, ich weiß nicht viel, Clara und der junge Mann saßen im Garten und Sylvana hat Erfrischungen serviert und sagte dann, es knistert, dann habe ich aus Neugier ihn kurz und unauffällig angeschaut, es war ein ziemlich gutaussehender Römer, so Ende zwanzig ..., und mehr weiß ich auch nicht...".
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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06-04-2023, 11:39 AM,
Beitrag #47
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Als Stella meinte, dass ihr Vater ihre Partei ergriffen hätte beim Konflikt zwischen ihr und ihrem Cousin, da war ich mir nicht so sicher. Doch sollte sie es glauben. Ich spürte ja, dass sie ihren Vater sehr geliebt hatte. Römische Väter liebten ihre Kinder durchaus. Ich wusste aber auch, dass in patrizischen römischen Familien so gut wie nie aus Liebe geheiratet wurde. Man heiratete im gleichen Stand, um Familienbündnisse zu schmieden oder Feinde auszusöhnen.  Das bedeutete nicht, dass es keine guten Ehen gegeben hätte. Manche verliefen sehr glücklich. Doch die Liebe kam nach der Hochzeit, nicht vorher.
Ich hoffte allerdings, dass Stellas und meine Liebe und Treue und die Tatsache, dass wir ein Kind haben würden, Furius Saturninus Herz erweichen würde. Das er uns sein Einverständnis nicht verweigern würde,. da wir Fakten geschaffen hatten. Wenn er uns nie wieder sehen wollte, musste Stella damit fertig werden. Ich wäre schon zufrieden damit, zu wissen, dass er uns nicht länger nachstellte.
Dann sagte Fenia, dass sie erfahren in Geburtsdingen war und Stella beistehen würde. Es fiel mir ein, dass meine gescheite Gerwina Fenia  genau aus diesem Grund her geschickt hatte. Sie hätte auch einen männlichen Boten beauftragen können. Gerwina konnte nicht wissen, dass mein Albenmädchen guter Hoffnung war, aber bestimmt ahnte sie so etwas. Sie war so hellsichtig wie unsere Mutter Gerlinda:
"Freja sei gedankt, dass du gekommen bist!", sagte ich der alten Dienerin und zu Stella: "Siehst du, Fridila, dass die Göttin uns beschützt. Und dass Quiwon seinen Namen zu Recht trägt. Noch nicht einmal auf der Welt, bringt er denen, die ihm nahestehen, nichts als Segen mit"

Und dann ging das Gespräch um meine Schwester.  Stella lachte vergnügt und fand das "schön" Ich fand das nicht schön, solange ich nicht sicher war, dass die Absichten des Mannes höchst ehrbar waren.
Fenia beschrieb mir für meine Begriffe äußerst vage, dass dieser "Verehrer" einfach so auf unseren Gutshof aufgetaucht war. Natürlich hatte Gerwina ihn bewirtet. Das war das Gastrecht. Aber wenn sie jemanden nicht leiden konnte, schaute sie ihn auf eine kalte Weise mit ihren meerfarbenen Augen an, dass der das Weite suchte, sobald es möglich war. Zu dem Fremden jedoch war Gerwina offensichtlich freundlich gewesen:

"Ein gutaussehender Römer, Ende Zwanzig. Das ist aber nicht viel Information, meine gute Fenia", bemerkte ich: "Kommt er aus einer respektablen Familie? Was macht er beruflich? Und das Wichtigste: Wie konnte es überhaupt zu dieser Begegnung kommen?"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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06-05-2023, 01:38 PM,
Beitrag #48
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Langsam dämmerte es und die letzten Sonnenstrahlen spiegelten sich glitzernd in den Marschen von Sabrina. Immer wieder ein faszinierendes Naturspektakel, und ich dachte, ich werde es vermissen, wenn wir nach Iscalis zurückkehren. Alles werde ich vermissen, unsere Vermählung unter dem Mondschein; hier wurde unser Kind in Liebe gezeugt, ich streichelte meinen Bauch und lächelte in mich hinein. Und wenn Quiwon groß genug ist, werden wir mit ihm in die Marschen zurückkommen und ihm diese märchenhafte Landschaft zeigen. Vielleicht finden wir auch noch unsere Hütte, unseren Palast der Liebe unbeschädigt und auch den Soldatenhelm, der uns im Winter warme Mahlzeiten bescherte, damit wir die harten Zeiten überleben konnten.
Aber wir mussten zurück, auch weil mein Friudel nun sich Sorgen um seine Schwester machte und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir über Versöhnung nachdenken, wie wir es zustande bringen.

Zuerst musste ich an meine bevorstehende Geburt denken und bedankte mich bei Fenia für ihre Bereitschaft noch hier zu bleiben und uns zu helfen. "Danke dir, liebe Fenia, vor allem müssen wir alles gründlich sauber machen: Die Hütte, das Bett, Zuber, denn bei mangelnder Hygiene besteht das Infektionsrisiko." Und davon hatte ich am meistens Angst, da wir hier keinen Medicus hatten.

Dann blickte ich meinen geliebten Gatten mit einem sanften Lächeln an, "Ja, das glaube ich auch, dass die liebliche Frija uns beschützt, hat uns Fenia geschickt und unser Quiwon ist schon jetzt ein besonderes Kind, ob Mädchen oder Junge!"

Ich küsste meinen Friudel zärtlich, "Ich bin müde und möchte mich hinlegen ...", da ich mittlerweile ein leichtes Ziehen in meinem Unterleib spürte.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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06-06-2023, 03:10 PM,
Beitrag #49
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
(06-04-2023, 11:39 AM)Publius Gabinius Secundus schrieb: "Freja sei gedankt, dass du gekommen bist!", sagte ich der alten Dienerin und zu Stella: "Siehst du, Fridila, dass die Göttin uns beschützt. Und dass Quiwon seinen Namen zu Recht trägt. Noch nicht einmal auf der Welt, bringt er denen, die ihm nahestehen, nichts als Segen mit"
Fenia kannte die Freja nicht, aber Publius Secundus sagte, das ist die Göttin, die bei Kelten Brigid genannt wird, "Ja, unsere Brigid, die Strahlende, die ist unter anderem auch eine Göttin der Fruchtbarkeit und des Heilens, und sie wird Stella bei der Geburt helfen", die alte Keltin war davon überzeugt.

Als Sonnwin dann über "Quiwon", der seinen Namen zu Recht trägt, redete und nichts als Segen mitbringt, wusste Fenia nicht, wen er damit meinte, wird später ihn danach fragen. Stella aber freute sich über seine Worte und lächelte ihren Gatten lieb an.

Dann sagte Stella, dass sie sich Sorgen über die mangelnde Hygiene macht, und alles musste gereinigt werden. Fenia holte aus ihrer großen Tasche irgendwelche Substanzen und stand auf, "Damit werden wir eure Hütte reinigen und den Zuber säubern, auch müssen wir die Tücher abkochen", Fenia sagte dann Durs, er sollte Putzlappen und einen Besen holen.

Aber bevor sie mit ihrer Arbeit angefangen hatte, schaute sie Sonnwin mit einem netten Lächeln an,
"Es tut mir leid, mein guter Herr Gabinius, aber wie gesagt, mehr weiß ich auch nicht, ... habe die beiden nur kurz gesehen, aber ich glaube, du solltest dir keine Sorgen machen, denn Clara schien in fröhlicher Stimmung zu sein und ihr Gast sah vornehm aus", Fenia nickte und fuhr vor, "Aber ich habe keine Ahnung, wie es zu dieser Begegnung kommen könnte," die Alte Keltin zuckte mit den Schultern und dachte kurz nach, "Mir ist noch was eingefallen: Der Römer hat ein schönes Pferd!"
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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06-08-2023, 09:32 AM,
Beitrag #50
RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
Fenia war nun da, und ich wusste, dass meine Fridila in den besten Händen war. Sie würde ihr bei der Geburt beistehen. Als sie aber das mit dem schönen Pferd sagte, schnaubte ich nur. Das war typisch für eine Keltin, dass sie sich eher an das Pferd als an den Reiter darauf erinnerte! 

 Wir hatten gegessen, und die Sonne versank draußen in den Marschen, dort, wo der Sabrinafluss ins Meer mündete. Das Feuer brannte nieder, und Durs verwahrte die Glut, so dass man es am nächsten Morgen gleich wieder anfachen konnte. Wir gingen zumeist früh ins Bett, denn die Tage waren lang und ausgefüllt mit Arbeit.

"Wir haben noch Decken und Strohmatratzen, Fenia. Suche dir bitte aus, wo du gerne schläfst", sagte ich zu ihr und zeigte ihr das Hütteninnere. Das Wigelin aus Eisenholz stand etwas an die Seite gerückt, doch das graue Holz schimmerte sanft. Durch die Rauchluke im Dach schimmerten die ersten Sterne zurück.

Wie jede Nacht schlief ich mit Stella in meinen Armen. In letzter Zeit legte ich mich aber auch hinter ihr und massierte mit kreisenden Bewegungen ihr Kreuz und ihren Rücken, damit es ihr wohltat. Und bald ruhten wir, eingebettet in den kleinen Geräuschen, die der Fluss machte, das Quaken der Frösche, die Vogellaute, das Plätschern von Wasser, das gegen das Ufer schlug und der Käuzchenruf. Es roch nach Mädesüß und Sommer. Wir hatten alle den Winter überlebt, und nun hatte uns die Göttin in ihrer Güte Fenia geschickt. Stella hatte sich nie beklagt, doch ich wusste, dass sie die Gegenwart von Gerwinas Dienerin beruhigte. Durs und ich waren nur zwei Mannsbilder, und auch wenn mein Großvater meine Großmutter von meinem Vater entbunden hatte; das war in Kriegszeiten gewesen und sie damals auf der Flucht vor den Römern. Das wünschte man keiner Mutter, dass sie so neues Leben zur Welt bringen musste.
Nein, jetzt war Fenia hier, eine erfahrene Frau. 

Ich küsste Stellas Rabenhaar: "Gute Nacht Fridila, gute Nacht Quiwon", und dann schlief ich  ein.....
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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