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Brigids Forst
05-09-2023, 12:02 PM,
Beitrag #81
RE: Brigids Forst
(05-08-2023, 10:40 PM)Niamh schrieb:  Er wich ihrer Frage aus und meinte, sie seien schon an vielen Orten gewesen. Das klang interessant! Waren sie etwa Händler, wie Erwan? Womöglich kannten die beiden ihn. Allerdings sahen sie eigentlich nicht wie Händler aus. Am besten, sie fragte mal nach. "Aha, und was macht ihr so, wenn ihr auf Reisen seid?"


Er zog sie mit sich, als er zu seinem Bruder ging und erzählte weiter, wie sie beide zu Louarn standen. Ihre Annahme, dass die beiden auch seine 'Brüder' waren bestätigte sich. Sie hätten den gleichen Lehrmeister gehabt, als sie noch Kinder waren, erzählte er und meinte schließlich, dass er ein miserabler Schüler gewesen sei. Sie fragte sich, was dieser Lehrmeister die Kinder gelehrt hatte. Im Grunde gab es eigentlich nur eine Erklärung, wenn sie recht darüber nachdachte. Aber nein, das konnte nicht sein! Selbst Fionn, der alte Diener ihres Vaters hatte ihr davon erzählt, dass die Römer vor vielen Jahren alle Druiden getötet hatten. Bevor sie auch hier nachfragen, kam er ihr zuvor und wollte wissen, wie sie Louarn kennenglernt hatte.

"Ach, das war in Iscalis. Vor ein paar Wochen. Ich kam letztes Jahr in Prydain an. Ein gallischer Händler, der in Iscalis lebt, hatte mich mitgenommen. Ich wohnte bei ihm. Als ich mit ihm in der Stadt unterwegs war, traf ich Louarn. Danach haben wir uns noch ein paar Mal gesehen. Er hat mit geholfen, von Erwan wegzukommen, denn er wollt mich…" Ob er mich auch verkauft hätte? So wie Diernas Schwester?  "Na ja, auf jeden Fall hat er mir geholfen, aus Iscalis zu fliehen." Sie erwähnte natürlich nicht, dass sie beide schon miteinander geschlafen hatten, denn das ging ihn schlichtweg nichts an! Doch sie lächelte verlegen, als er ihr ein Kompliment machte, wegen ihrer Schönheit. Das war wahrscheinlich maßlos übertrieben, denn so besonders schon fand sie sich gar nicht. Ihre Nase war viel zu spitz und überhaupt ähnelte ihr Gesicht einer Spitzmaus "Na ja, Louarn und ich… also wir sind nur Freunde. Nicht mehr. Bestimmt hat er heute Abend etwas Besseres zu tun," meinte sie und zwang sich zu lächeln. Denn ja, es machte ihr etwas aus, dass er jetzt nicht hier bei ihr war.

In der Zwischenzeit hatte Dierna, die Pristerin , den Reigen der Mädchen eröffnet. Vielleicht war es wirklich besser, sich ein wenig Ablenkung zu verschaffen. "Ja, gut!", rief sie, nahm noch einen Schluck Met und drückte Ciarnan dann ihren Becher in die Hand und lief zu den tanzenden Mädchen, um sich ihnen anzuschließen.
“Ach, das kommt ganz darauf an. Wir übernehmen kleinere Aufträge. Hauptsächlich überbringen wir Botschaften. Du weißt schon, wenn ein Fürst einem anderen etwas senden will, es aber nicht gleich jeder mitbekommen soll oder wenn es ein wenig gefährlich ist. Dann wenden sie sich gerne an meinen Bruder und mich, damit die Nachricht auch sicher ankommt.“ Gut, meistens sendete Cathbad so seine Nachrichten, und die bestanden nicht unbedingt in gesprochenem oder gar geschriebenen Wort. Oder wenn, konnte man sagen, dass sie in Blut geschrieben wurden. Aber sowas musste der kleine Vogel ja nicht wissen. Sollte sie mich lieber für einen Reiterboten halten.

Und sie fasste auch vertrauen, denn sie erzählte von ihrer Begegnung mit Louarn. Und schwärmte? Ja, da war eine Nuance in ihrer Stimme, in ihrem Blick. Eine Traurigkeit. Ein Hunger. Oh, ja, sicher waren die beiden nur Freunde. Das glaubte ich weder ihr, noch Louarn.
Ich hätte ein guter Bruder sein können und den rothaarigen Kerl verteidigen können. Ihr sagen können, was meine Einschätzung war, und wo er war und was er machte. Ihm den Rücken stärken. Sie in seine Arme schubsen. All das. Aber dabei sprang für mich kein Gewinn heraus, und ich verstand nie, warum einige Menschen das für andere taten. “Dann ist sein Verlust mein Gewinn“, sagte ich also auf die charmanteste Art, zu der ich fähig war und sah sie auf die Art an, von der ich wusste, dass Mädchen sie als Interesse deuteten. “So komme ich in den Genuss deiner Gesellschaft an einem so schönen Abend wie heute. Und ich könnte mir auch nichts besseres vorstellen für diesen Abend.“

Doch, konnte ich. Und ich musste mich davon abhalten, nach der rothaarigen Göttin mit der Zahnlücke jetzt zu suchen, nach der es mich so sehr verlangte. Ich nahm also den Becher entgegen und lächelte ihr aufrichtig freudig zu, als ich sie aus meiner Umarmung entließ, damit sie sich dem Reigen anschließen konnte. Am meisten freute ich mich allerdings über den Becher und die sich damit eröffnenden Möglichkeiten.


(05-08-2023, 12:09 PM)Dunduvan Deimos schrieb: Was Dunduvan erkennen konnte, war, dass Ciaran und Niamh sich unterhielten. Nur unterhielten. Und Niamh strahlte, als hätte ihr Ciaran gerade etwas Hübsches offenbart. 
Dunduvan Deimos fühlte sich für Niamh nicht verantwortlich - es ist nicht meine Sache, wenn die Zwillinge eine dumme Gans niederrüsseln, dachte er -  doch da Lou ihn gebeten hatte, nach ihr zu sehen, schlenderte er auf die kleine Gruppe zu. Der rötliche Schein der Feuer flackerte und verlieh ihnen alle ein rotschwarz gezacktes Äußeres, als hätten sie sich mit Asche und Blut tätowiert.

"Salvete", sagte er auf Latein und genoss die kleine Provokation: "Habt ihr noch was zu trinken da?"Seinen Becher hatte er oben mit Louarn geleert
Und die beste aller Möglichkeiten, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen war, sprach mich gerade an. Auf Latein. Ich legte den Kopf schief und schaute Dunduvan fragend an.
“Grade von dir hätte ich eigentlich etwas anderes erwartet“ sagte ich, da ich angenommen hatte, dass er und ich in der Beziehung doch recht gleich waren und er mich zumindest, wenn es um Römer ging, etwas verstehen konnte. Ein klein wenig Normalität eben zwischen uns, das wir teilen konnten in dieser verrückten Welt.
Aber dass er nach etwas zu trinken fragte, machte den Ausrutscher wieder wett und ich hielt ihm freundlich Niamhs Becher entgegen. “Natürlich. Trink, Dunduvan, und setz dich zu Cinead und mir ein wenig. Der Abend heute ist viel zu schön, um alleine zu trinken“, sagte ich und hoffte, dass er den Becher auch gleich annehmen würde. Sein Inhalt war ja eigentlich für Niamh gedacht gewesen, die nur einen Schluck meines Zaubers getrunken hatte. Es würde dauern, bis der zu wirken begann. Aber die Möglichkeit, Dunduvan von demselben Zauber kosten zu lassen, versetzte mich geradezu in Ekstase!
Oh, mein ernster Bruder, der immer so fest in seinen Prinzipien war und sich nie einen Spaß erlaubte, er würde Farben sehen, die er noch nicht kannte, und eine tiefe von Gefühlen entdecken, die er verleugnete. Und er würde Lust verspüren. Oh, ganz sicher würde er das. Und ich hatte schon das perfekte Ziel, wohin ich diese lenken wollte. Es tanzte gerade um das Feuer.
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Falke
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05-09-2023, 02:03 PM,
Beitrag #82
RE: Brigids Forst
(05-09-2023, 11:27 AM)Louarn schrieb: Einen Moment lang fragte ich mich, ob Dunduvan mir etwas sagen wollte, weil er den Fuchs für seine Metapher gewählt hatte. Wollte er Erwan hinauslocken, oder mich? Und ich war mir auch nicht sicher, welchen Köder er meinte. Ich wollte Niamh wirklich nur ungern in Gefahr bringen, aber sie war das einzige, von dem ich wusste, dass Erwan es haben wollte. Oder naja, wenn man annahm, dass die beiden Sklavenfänger wirklich wegen ihr unterwegs gewesen waren und nicht einfach nur zufällig dort gewesen waren. Trotzdem gefiel mir der Gedanke nicht, sie in Gefahr zu bringen. Ich würde darüber nachdenken müssen.

Ich würde über vieles nachdenken müssen, denn so wie es aussah, wollte Dunduvan nicht unbedingt dabei helfen. “Soll das jetzt heißen, dass das mein Problem ist?“ brummelte ich, als er mich darauf aufmerksam machte, dass ich Dierna die Rache versprochen hatte, und nicht er. Aber gut, stimmte ja auch. Trotzdem hatte ich auf mehr gehofft. Vielleicht sollte ich auch noch Alun fragen. Oder Cinead. Nicht Ciaran. Und Fintan und Calum erst recht nicht. Aus unterschiedlichen Gründen.

Aber wenigstens ging Dunduvan und es schien so, als wolle er ein Auge auf Niamh haben oder sie zumindest vor Ciaran ein wenig bewahren. Auch wenn er mir noch mitgab, ich sollte mich auch an kein Mädchen binden. “Ich weiß“, brummte ich defensiv und richtete meinen Blick wieder auf den dunklen Wald und die Bewegungen darin. Verdammt, ja, ich wusste es wirklich, dass da kein Segen darin lag, sich wirklich ernsthaft mit einem Mädchen einzulassen. Ich wusste ja, dass das nicht ging, und deshalb hielt ich mich ja auch schon fern und tat mein möglichstes, keine Kinder zu bekommen. Aber das hieß ja trotzdem nicht, dass es mir leicht fiel oder deshalb dieses nagende Gefühl in mir einfach verschwand, das mir sagte, dass eigentlich ich da unten sein sollte und nach Niamh schauen sollte, nicht mein Bruder.

Dunduvan schüttelte den Kopf: "Natürlich helfe ich dir", sagte er ernst: "Doch in diesem Fall schmückst Du die Halle aus"
Das war seine Art, auszudrücken, dass Louarn bestimmen würde, wie weit seine Rache gehen sollte. Er selbst hätte Ewan wie gesagt erst mit flüssigem Silber abgefüllt und dann an ein Kreuz geschlagen. Und das möglichst an der Straße zwischen Iscalis und der Castra. Jeder sollte wissen, was er mit Verrätern machte. Um seiner habhaft zu werden, hätte es ihm freilich auch nichts ausgemacht, Niamh auszuliefern. 


(05-09-2023, 12:02 PM)Ciaran schrieb: Und die beste aller Möglichkeiten, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen war, sprach mich gerade an. Auf Latein. Ich legte den Kopf schief und schaute Dunduvan fragend an.
“Grade von dir hätte ich eigentlich etwas anderes erwartet“ sagte ich, da ich angenommen hatte, dass er und ich in der Beziehung doch recht gleich waren und er mich zumindest, wenn es um Römer ging, etwas verstehen konnte. Ein klein wenig Normalität eben zwischen uns, das wir teilen konnten in dieser verrückten Welt.ch zumindest, wenn es um Römer ging, etwas verstehen konnte. Ein klein wenig Normalität eben zwischen uns, das wir teilen konnten in dieser verrückten Welt.
Aber dass er nach etwas zu trinken fragte, machte den Ausrutscher wieder wett und ich hielt ihm freundlich Niamhs Becher entgegen. “Natürlich. Trink, Dunduvan, und setz dich zu Cinead und mir ein wenig. Der Abend heute ist viel zu schön, um alleine zu trinken“, sagte ich und hoffte, dass er den Becher auch gleich annehmen würde. Sein Inhalt war ja eigentlich für Niamh gedacht gewesen, die nur einen Schluck meines Zaubers getrunken hatte. Es würde dauern, bis der zu wirken begann. Aber die Möglichkeit, Dunduvan von demselben Zauber kosten zu lassen, versetzte mich geradezu in Ekstase!
Oh, mein ernster Bruder, der immer so fest in seinen Prinzipien war und sich nie einen Spaß erlaubte, er würde Farben sehen, die er noch nicht kannte, und eine tiefe von Gefühlen entdecken, die er verleugnete. Und er würde Lust verspüren. Oh, ganz sicher würde er das. Und ich hatte schon das perfekte Ziel, wohin ich diese lenken wollte. Es tanzte gerade um das Feuer.

"Wenn wir ihnen nicht Einhalt gebieten, wird man diese Sprache bald in ganz Albion hören", sagte Dunduvan:
"Einige rechnen sogar mit einem Römerüberfall wie damals zu Samhain", seine Miene verfinsterte sich: "Es ist wieder typisch, dass sie sich sorgen, aber gegen die Unterdrücker aufstehen will keiner so recht.  Meister Cathbad ist anscheinend der letzte wahre Druide"

Niamh war zwischenzeitlich weitergezogen und tanzte mit den Mädchen. Dunduvan glaubte zwar nicht, dass Ciaran nur hatte nett sein wollen. Aber er hatte sie gehen lassen. Vielleicht betrachtete er sie als Lous Eigentum und wollte ihm etwas übrig lassen von Niamh. Ein Bruder nahm dem anderen nicht die Butter vom Brot.

Dunduvan nahm den Becher von Ciaran, goss den Inhalt in seinen eigenen und gab den leeren Becher dem Zwilling zurück. Auf den Bodensatz achtete er daher nicht, doch er verzog das Gesicht:
"Ziemlich süß", sagte er, aber trank trotzdem zwei, drei Schluck. Das Feuer warf immer noch Licht und Schatten, rotgelb, goldgelb, glühendrot und der Schatten nachtschwarz, schiefergrau, unruhig und flackernd. 
Die Mädchen tanzten.
Er schaute ihnen nach und versuchte dann wieder, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren:
" Was tut ihr Beiden in Iscalis?", fragte er. 
Eine Dunkelhaarige sprang übers Feuer. Sie hatte keltische blaue Augen, Königsaugen sagte man, und etwas leuchtete in ihrem Haar wie ein Stern. Dunduvan wunderte sich über sich selbst, dass er das aus dieser Entfernung sehen konnte. Das Feuer sprach wieder. Rotgelb, goldgelb, glühendrot.
Und da war Dierna. 
Und da war Niamh.
Und da war die Schwarzhaarige.
ALLE FRAUEN SIND EINE FRAU.
ALLE GÖTTINNEN SIND EINE GÖTTIN.

Dunduvan schüttelte sich leicht, und um das unangenehme Gefühl zu verdrängen, trank er noch einmal. Dann ließ er den Becher sinken. Ein ungeheuerlicher Gedanke kam ihm, etwas wie Zorn....CIARAN....doch das störte ihn seltsamerweise nicht. Er schaute auf den Becher. Um seine Fingerspitzen wuchsen Feuersamen. Noch mehr Rot. Noch mehr Schwarz.

"Hast du die Mädchen gesehen?", fragte er die Zwillinge und merkte, dass seine Zunge sich in seinem Mund umherrollte wie eine schwerfällige Molluske: "Und die eine mit dem Stern?"
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05-09-2023, 03:31 PM,
Beitrag #83
RE: Brigids Forst
(05-09-2023, 02:03 PM)Dunduvan Deimos schrieb: "Wenn wir ihnen nicht Einhalt gebieten, wird man diese Sprache bald in ganz Albion hören", sagte Dunduvan:
"Einige rechnen sogar mit einem Römerüberfall wie damals zu Samhain", seine Miene verfinsterte sich: "Es ist wieder typisch, dass sie sich sorgen, aber gegen die Unterdrücker aufstehen will keiner so recht.  Meister Cathbad ist anscheinend der letzte wahre Druide"

Niamh war zwischenzeitlich weitergezogen und tanzte mit den Mädchen. Dunduvan glaubte zwar nicht, dass Ciaran nur hatte nett sein wollen. Aber er hatte sie gehen lassen. Vielleicht betrachtete er sie als Lous Eigentum und wollte ihm etwas übrig lassen von Niamh. Ein Bruder nahm dem anderen nicht die Butter vom Brot.

Dunduvan nahm den Becher von Ciaran, goss den Inhalt in seinen eigenen und gab den leeren Becher dem Zwilling zurück. Auf den Bodensatz achtete er daher nicht, doch er verzog das Gesicht:
"Ziemlich süß", sagte er, aber trank trotzdem zwei, drei Schluck. Das Feuer warf immer noch Licht und Schatten, rotgelb, goldgelb, glühendrot und der Schatten nachtschwarz, schiefergrau, unruhig und flackernd. 
Die Mädchen tanzten.
Er schaute ihnen nach und versuchte dann wieder, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren:
" Was tut ihr Beiden in Iscalis?", fragte er. 
Eine Dunkelhaarige sprang übers Feuer. Sie hatte keltische blaue Augen, Königsaugen sagte man, und etwas leuchtete in ihrem Haar wie ein Stern. Dunduvan wunderte sich über sich selbst, dass er das aus dieser Entfernung sehen konnte. Das Feuer sprach wieder. Rotgelb, goldgelb, glühendrot.
Und da war Dierna. 
Und da war Niamh.
Und da war die Schwarzhaarige.
ALLE FRAUEN SIND EINE FRAU.
ALLE GÖTTINNEN SIND EINE GÖTTIN.

Dunduvan schüttelte sich leicht, und um das unangenehme Gefühl zu verdrängen, trank er noch einmal. Dann ließ er den Becher sinken. Ein ungeheuerlicher Gedanke kam ihm, etwas wie Zorn....CIARAN....doch das störte ihn seltsamerweise nicht. Er schaute auf den Becher. Um seine Fingerspitzen wuchsen Feuersamen. Noch mehr Rot. Noch mehr Schwarz.

"Hast du die Mädchen gesehen?", fragte er die Zwillinge und merkte, dass seine Zunge sich in seinem Mund umherrollte wie eine schwerfällige Molluske: "Und die eine mit dem Stern?"


“Und was ist mit uns, Dunduvan? Sind wir keine Druiden?“ fragte ich nach seiner Einschätzung. Wir hatten von Druiden gelernt, wir nutzten ihr Wissen, und im Gegensatz zu den Menschen, die er ansprach, war zumindest ich sehr bereit dafür, die Römer langsam zu massakrieren und zu vertreiben. Gut, hauptsächlich ihnen die Haut vom Körper schneiden, während sie dabei schrien und bettelten, aber trotzdem. Ich glaubte, er war da nicht viel anders, als ich. Vielleicht war es, weil wir beide und Cinead wirklich Druiden waren, während die anderen Menschen einfach nur Menschen waren. Der Gedanke war interessant.


Und dann trank Dunduvan von meinem Zauber, und ich fühlte Glück und Stolz in mir aufsteigen. Oh ja, das würde großartig werden. Er würde die Grenze der Welten durchbrechen und alles gleichzeitig wahrnehmen und sehen. Und ich würde es beobachten, würde sehen, was er sah. Nervöse Anspannung machte sich in mir breit und sammelte sich etwas südlich, während ich mich mit Dunduvan zu Cinead setzte und meinen Bruder angrinste wie der glücklichste Mann auf der Welt.
“Vielleicht verrät Cinead dir, was wir hier sollen. Ich weiß nur, dass wir dabei helfen sollen, die Römer aus Iscalis zu vertreiben. Cathbad sagte, ich soll dir helfen.“ Und für meine Begriffe war ich da grade schon vollkommen dabei. Das, was ich für Dunduvan gerade tat, war mehr als nur ein bisschen Hilfe. Es war vollkommene Reinheit. Befreiung seiner Selbst, seines Geistes und all der Dinge dazwischen. Dieses unruhige Gefühl in mir wuchs, und ich würde sicher heute eine Frau brauchen. Aber später. Das hier war besser als Sex. Viel besser.


Und dann sah ich den Moment, in dem sich seine Pupillen weiteten. Und weit blieben. Ja, ab jetzt konnte er sehen. Ab jetzt war er frei. Und ich saugte den Anblick auf, beobachtete jede Zuckung und war ganz aufgedreht von all dem, was ich sah.
“Ja, ich sehe die Mädchen, Dunduvan. Berauschend, nicht?“, sagte ich, wand den Blick aber nur zögerlich von ihm ab. Mein Blick glitt über die tanzende Meute. Ich sah Niamh und die Priesterin, die sich jetzt entfernte, und dann sah ich wieder das perfekte Wesen. Und verdammt, ich war hart. Sie hatte jetzt Feuer im Haar, wie tausend kleine Funken, und sie drehte sich und lachte, und ich konnte die Zahnlücke sehen. “Sind sie nicht alle den Sternen gleich?“ fragte ich und zwang mich, wieder zu Dunduvan zurückzusehen. “Gefallen sie dir, Dunduvan?“ fragte ich ihn. Und ich hoffte, dass Niamh ihren Weg zu uns zurückfinden würde, ehe der Rausch auch sie vollkommen überkam. Um sicherzugehen füllte ich ihren Becher wieder mit Met und mischte ein wenig mehr meines Zaubers bei. Dass Cinead das sehen konnte, war mir egal, er kannte mich und würde mich nicht verraten. Wahrscheinlich amüsierte er sich selbst gerade über die Dinge, die passierten.
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05-09-2023, 10:53 PM,
Beitrag #84
RE: Brigids Forst
Niamh hatte sich in den Reigen der tanzenden Mädchen eingereiht und ließ sich einfach mitreißen. Schnell waren ihre dunklen Gedanken Vergangenheit und sie jauchzte fröhlich und ausgelassen mit ihren anderen Mitstreiterinnen. Immer schneller, immer gewagter und immer wilder wurde ihr Tanz um das Beltanefeuer. Bald schon würden auch sie bereit sein und es der Göttin gleichzutun, sich mit dem Gehörnten zu vereinigen.
Niamh aber hatte nicht vor, es der Göttin in irgendeiner Weise gleichzutun. Es gab niemanden, mit dem sie sich hätte vereinigen wollen. Louran war ... weg! Und ihre neue Bekanntschaft war einfach noch zu neu, um sich mit ihm in die Büsche zu schlagen. Wenigstens aber hatte der Tanz bewirkt, dass sie etwas Spaß hatte und sich langsam ihr Durst meldete. Sie verließ wieder den Reigen und rannte sichtlich erheitert zu Ciaran zurück, der so freundlich gewesen war und auf ihren Becher aufgepasst hatte. "Ah, das war schön! Aber das Tanzen macht auch ganz schön durstig!" Sie nahm ihren Becher und nahm einige große hastige Schlucke. "Ah, ist das gut!" Mit ihrem Handrücken wischte sie sich ihren Mund ab und registrierte dann einen weiterender Brüder, dessen Name wohl Dundevan gelautet hatte. "Hallo!" rief sie ihm überschwänglich zu. "Oh ist das schön! So wunderschön! So bunt! So wunderschön bunt!" Offenbar ging jetzt schon wieder die Sonne auf und alles erstrahlte in tausend glitzernden Farben. Rot, gelb, grün, blau, lila,rosa, türkis und Farben, für die es noch gar keinen Namen gab!
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05-10-2023, 07:14 PM,
Beitrag #85
RE: Brigids Forst
Dunduvan nickte, sein Mund war trocken und er nahm einen weiteren Schluck vom süßen Met. Die Schwarzhaarige mit dem Stern lächelte ihm zu, und nun begriff er, dass sie die Mutter war, nicht Siofra, die sich die Klippen hinabgestürzt hatte, sondern die Mutter ....

Da kam Niamh. Fasziniert schaute er zu, wie aus ihrem roten Haar Feuersamen krochen. Die roten Strähnen standen wie ein Strahlenkranz um ihr Gesicht; sie hatte etwas von einem Tier, ein Eichörnchen vielleicht, anmutig war sie und ihre Weiblichkeit trat deutlich hervor. Er konnte die Augen nicht von ihren hellen Brüsten wenden, die er unter ihrer Tunika ahnte,  von ihren sich wiegenden Hüften,  wie sie sich lachend auf sie zubewegte. Sie schien ihm das Schönste, was er jemals gesehen hatte, schön und so begehrenswert wie nichts auf der Welt.
-"Oh ist das schön! So wunderschön! So bunt! So wunderschön bunt!" jubelte sie.

ALLE FRAUEN SIND EINE FRAU.

Die Welt vibrierte im Takt seines Herzens. Sein Kopf brach auf, und er spürte die Verwandlung mehr als das er sie sah. Der Hirsch. Die Äste des Geweihs wuchsen ihm und warfen ihre Schatten über sein Gesicht. 
Leichtfüßig und mit aufgerichteter Männlichkeit ging er auf Niamh zu:
" Du bist schön, Niamh!, röhrte er: "Laufe mit mir!", er griff nach ihrer Hand und seine Glut mischte sich mit ihrer und dem Feuer. Die Zwillinge und Lou waren vergessen. Er sah nur noch die betörende Frau:
"Komm zum Feuer!"
ALLE GÖTTINNEN SIND EINE GÖTTIN.
Alles in ihm schrie JA. Ein großes Ja zum Leben, zur Welt, zu dem, was wuchs und gedeihen sollte JA.....und er begehrte Niamh über alle Maßen.
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05-11-2023, 09:01 PM,
Beitrag #86
RE: Brigids Forst
Das Geräusch der Trommeln vom Feuer war bis hierher zu hören. Niamh begann sich wieder zu drehen und zu springen, so wie sie es zuvor im Reigen getan hatte. Sie lachte laut und ausgelassen, wie sie es zuletz wohl vor einem Jahr getan hatte. Die Blätter der Bäume um sie herum hatten tausend verschiedene Farben angenommen. So etwas schönes hatte sie zuvor noch nie gesehen. "So schön! So schön ist alles!" rief sie immer wieder.

In diesem bunten Treiben, in dem all die Farben ineinander zu laufen schienen und sich daraus immer weitere Farben heraus entwickelten, erschien ganz plötzlich eine Person, die sie hier am wenigsten erwartet hätte. Niamh traute ihren Augen kaum. Ein junger Mann mit rotgoldenen Locken und leuchtender Haut, ebenfalls wie Gold, trat auf sie zu. Er rief ihren Namen! 
"So schön! So schön bist du! Oh, Suileabháin! Du bist doch gekommen!" rief sie voller Freude. Sie rannte zu ihm, in seine Arme und küsste ihn voller Leidenschaft. Dieses Beltane sollte ihr Beltane werden, bei dem sie es zum ersten Mal den Göttern gleich tun würden und sich vereinigten. "Komm, Geliebter! Komm! Ich verzehre mich nach dir!" Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich, hin zum Feuer.
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05-11-2023, 10:11 PM,
Beitrag #87
RE: Brigids Forst
Niamh kam zurück und trank gleich in mehreren, großen Schlucken von dem Met, den ich ihr reichte. Die erste Dosis hatte schon zu wirken begonnen auf dem Weg, aber jetzt, vermischt mit dem Met, wirkte mein Zauber so richtig. Sie fing an, sich zu drehen und immer wieder zu singen, wie schön alles doch sei. Ich versuchte, den Ausdruck auf ihrem gesicht richtig zu erfassen, aber sie bewegte sich immer wieder wie im Traum. Jap, sie war gerade eindeutig bei den Elfen, genauso wie Dunduvan. Und bei Nuala und Maeb, wie er gerade in der Anderswelt war. Als er aufstand, konnte sogar ich sehen, wie seine südliche Region gegen seine Hose und die Tunika drückte. Es war mehr als eindeutig, was er von Niamh jetzt gerade wollte, und ich betrachtete es fasziniert und berauscht von meinem Werk. Das hier fügte sich alles noch besser, als ich gedacht hatte. Und auch Niamh schien ganz erpicht darauf, mit Dunduvan, ähm, den Göttern zu huldigen, auch wenn sie ihn wohl grade nicht wirklich erkannte, sondern ihn Sully nannte. Ich fand diese Kleinigkeit sehr interessant, denn offensichtlich war Louarn dann wohl in sie weit mehr verliebt, als sie in ihn.

Ich schaute, wie die beide in Richtung des Feuers gingen und schaute noch einmal über die Lichtung. Meine rothaarige Göttin tanzte mit ihrem blonden Verehrer, der in der Zwischenzeit seine Hände auf ihrem süßen Arsch hatte. Nicht mehr lange, und die beiden würden sich die Kleider vom Leib reißen, soviel stand fest.
Ich stieß Cinead neben mir an, denn verdammt, bei so viel Erfolg und so viel aufgestauter Freude brauchte ich jetzt dringend ein Mädchen. Ganz dringend. Ohne viel Trara drumherum. Und ohne dieses religiöse Gedöns, dass irgendwer von den Göttern geleitet würde. Nein, ich wollte mich einfach nur in warmem Fleisch versenken und ein wenig meinen Samen verteilen, auf das er wachse und gedeihe. Oder auch ohne wachsen und gedeihen. Ganz gleich.
“Komm Bruder, lass uns der Göttin huldigen. Du wolltest die Priesterin doch“ stieß ich ihn an und zog ihn mit mir auf die Beine, um loszulaufen.

Weit mussten wir nicht gehen. Die Meute um uns johlte schon, als ich mich dem Busch näherte, in den sich die Priesterin verzogen hatte. Da lag sie im weichen Moos und wartete nur darauf, bestie… ähm, natürlich gesegnet zu werden. Und ich hatte jede Menge Segen zu geben.
Ich öffnete den Gürtel und streifte die Tunika ab. Sie sollte auch was zu gucken haben, und da gab es bei mir eine Menge schlanke, sehnige Muskeln und ein recht ansprechendes Tattoo, ähnlich wie bei meinem Bruder. Auch die Hose ließ ich fallen und ließ sie sehen, wie… beseelt vom Gehörnten ich doch grade war. Und verdammt, das war schon ziemlich beseelt.
Ich fackelte auch nicht lang und kam über sie, küsste sie, biss ihr leicht in den Hals und ließ meine Hand zwischen ihren Beinen verschwinden, um zu prüfen, wie bereit sie war, und noch ein wenig nachzuhelfen. Ich war ja bei aller Begierde kein Monster. Außerdem war es interessant zu sehen, wie sich eine Frau winden konnte, wenn man nur die richtige Stelle berührte und ein wenig die Finger krümmte. Ich ließ sie ein wenig japsen, ehe ich mich an den eigentlichen Akt machte. Und nein, ich schonte sie dabei nicht. Ich ließ meiner Lust freien Lauf und eroberte sie, ihren Mund, ihr Becken und alles dazwischen mit Zunge, Händen und meinem Gemächt. Ich dachte an Dunduvan und Niamh, die cih verzaubert hatte. Ich dachte an die rothaarige Kleine und ihre verdammte, süße Zahnlücke. Ich dachte an das Reh, das ich erlegt hatte. Ich dachte an den römischen Händler vor vier Wochen und sein Betteln. Ich dachte an die Dinge, die ich mit der Rothaarigen tun wollte. Und verdammt, ich segnete die Priesterin ziemlich ausführlich und lang.
Schwer atmend, aber erleichtert, zog ich mich zurück und machte meinem Bruder Platz. Denn was mein war, war sein, und er und ich hatten uns ja vorgenommen, ein Mädchen zu teilen. Dieses Mädchen hier würde heute Nacht wahrscheinlich nicht mehr woanders hinkommen, bis wir beide mit ihr fertig waren, sie zu… segnen. Ich fuhr mir einmal durchs schweißnasse Haar und rutschte noch ein wenig zurück, damit ich Cinead zusehen konnte, so wie er sicher mir zugesehen hatte. Und sah mich auch nochmal um, was die anderen so trieben.
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Falke
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05-14-2023, 09:11 PM,
Beitrag #88
RE: Brigids Forst
(05-03-2023, 09:24 PM)Alun schrieb: Wie gut es sich anfühlte, endlich wieder ich sein zu können! Nach zwei Jahren Römerdasein, ging es mir gleich wieder viel besser. Dunduvans Wechselkeidung, die er mir überlassen hatte, passte wie angegossen. Endlich wieder Hosen tragen! Wie hatte ich das vermisst! Am liebsten hätte ich alles gerne hinter mir gelassen. Doch ich wusste selbst, dass das nicht ging. Ich hatte schließlich einen ganz persönlichen Grund, weswegen ich nicht alles hinter mir lassen konnte. Nach all den Jahren hatte mich die Suche nach MAF nicht in Ruhe gelassen. Sobald ich in Iscalis war, würde ich weiter suchen, bis ich eines Tages das Schwein finden würde, dass für mein besisscnes Leben verantwortlich war. Doch diese düsteren Gedanken rückten heute in den Hintergrund. Es war Beltane und ich freute mich,  es nach zwei Jahren Abstinenz wieder feiern zu können. 
Ich hatte keine Ahnung, wie der Abend verlaufen würde. Ich rechnete nicht damit, dass es genügend junge hübsche Mädchen gab, die es darauf anlegten, ein Beltanekind zu empfangen. Zumindest nicht von mir, denn trotz der keltischen Kleidung wirkte ich immer noch ein bisschen römisch. Das schreckte ab! Wahrscheinlich würde ich den Abend besoffen und bekifft mit meinen Brüdern verbringen. Aber das war auch in Ordnung!
Eigentlich hatte ich gehofft, meine Brüder zusammengerauft auf einen Haufen auf dem Fest vorzufinden. Allerdings war das zunächst nicht der Fall gwesen. Ich hatte Calum kurz gesehen, aber nicht mit ihm gesprochen, da er eher so aussah, als habe er auf das ganze Getümmel hier überhaupt keine Lust. Ich weiter geagangen und schaute mich weiter um. Anscheinend trieben sie Zwillinge ihren üblichen Schabernack mit Lous keiner Freundin. Aber von Lou war nichts zu sehen. Auch Dundevan konnte ich zunächst nicht entdecken,
Von weiten hatte ich dann noch einen Typen gesehen, dem Fintan total ähnlich sah. Ich hatte mich echt nicht gewundert, wenn er das gewesen wäre!
Wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich vielleicht doch keine Lust auf Beltane. Sicher, ich hätte mir eines der feiernden Mädchen schnappen können und mit ihr in den Büschen verschwinden können, wie das so viele machten in dieser Nacht. Dann wäre ich wahrscheinlich in neun Monaten unwissentlich Vater eines Beltanekinds. Ähnlich wie mein Vater, der nichts von meiner Existenz wusste. Allrdings hatte er meine Mutter nicht an einem Fest wie Beltane geschwängert. Er hatte sie mit Gewalt genommen und sie brutal vergewaltigt. Und weil er stolz darauf war, was er der jungen Priesterin angetan hatte, hatte er ih noch seine Initialen auf ihren Rücken geschnitzt - MAF!

Nein, ich hatte keine Lust auf feiern. Mich quälte nach wie vor die Frage, wie ich ihn finden könnte, damit er endlich für sein Verbrechen bezalen würde!

Bevor ich mich wieder vom Fest entfernte, besorgte ich mir noch einen Becher mit Bier. Das würde mich nicht betrunken machen und meine Sinne verwirren. Ich nahm einen Schluck und lief langsam wieder zurück.  Als ich im richtigen Moment  zu den Bäumen hinaufschaute, entdeckte ich dann schließlich auch noch den siebten Bruder. Mit Lou konnte man eigentlich ganz vernünftig reden. Er war nicht so staubtrocken, wie Dundi und nicht so verruckt, wie die Zwillinge. Er zog nicht alles ins Lächerliche, wie es Fintan oft getan hatte und war selten so mies drauf, wie Calum
"He Lou! Was machst du da oben? Suchst du Pilze?" scherzte ich. Dann fiel es mir ja wieder ein, dass es beim letzten Samhainfest zu einem Zwischenfall gekommen war, als römische Soldaten zum Heiligtum gekommen waren und Cartviel getötet worden war. Ich trank mein Bier aus und kletterte dann auch hinauf auf den Baum.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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05-14-2023, 10:03 PM,
Beitrag #89
RE: Brigids Forst
Ich lehnte gegen den Stamm der Eiche und brütete vor mich hin. Scheiße, alles in mir wollte einfach nur hinuntergehen und nachsehen, ob es Niamh wirklich gut ging. Ich vertraute darauf, dass Dunduvan ein Auge auf sie haben würde, das war es nicht. Aber trotzdem fühlte ich mich unruhig und wollte einfach sicher gehen, dass wirklich alles gut war. Auf der anderen Seite wollte ich genau das nicht, denn ich fürchtete mich davor, Niamh in den Armen irgendeines jungen Kerls zu finden, der ihr das Blaue vom Himmel versprechen würde, nur um sie in die Büsche zu bekommen. Mal ehrlich, heute kam doch niemand mit der Absicht her, sich für Ewig zu binden. Selbst bei Lughnasadh wurden Ehen üblicherweise nur für ein Jahr und einen Tag geschlossen, um zu sehen, ob man es denn miteinander aushielt.
Und trotzdem überwog gerade der Wunsch, doch hinunter zu gehen und wenigstens einmal kurz zu sehen, aus der Entfernung, ob alles in Ordnung war. Ich wollte ja nicht einmal mit ihr reden, nur gucken. Vermutlich war ich irgend so ein Typ, der gerne Schmerzen wollte.Keine Ahnung, ich wusste es nicht. Und ich konnte ja auch nicht weg! Das machte die ganze Überlegerei recht sinnlos.

Unter mir kam wieder Bewegung, und Alun rief zu mir herauf. Kamen heute alle Brüder einzeln her? “Ha Ha, du Scherzkeks“, meinte ich trocken, schmunzelte aber dann doch leicht. “Ich suche Römer. Finde zum Glück keine“, meinte ich und starrte weiter in den dunklen Wald. “Und was machst du? Kein hübsches Mädchen da? Oder hast du deine Hose schon wieder verloren und suchst sie?“
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05-15-2023, 10:29 AM,
Beitrag #90
RE: Brigids Forst
(05-11-2023, 09:01 PM)Niamh schrieb: Das Geräusch der Trommeln vom Feuer war bis hierher zu hören. Niamh begann sich wieder zu drehen und zu springen, so wie sie es zuvor im Reigen getan hatte. Sie lachte laut und ausgelassen, wie sie es zuletz wohl vor einem Jahr getan hatte. Die Blätter der Bäume um sie herum hatten tausend verschiedene Farben angenommen. So etwas schönes hatte sie zuvor noch nie gesehen. "So schön! So schön ist alles!" rief sie immer wieder.

In diesem bunten Treiben, in dem all die Farben ineinander zu laufen schienen und sich daraus immer weitere Farben heraus entwickelten, erschien ganz plötzlich eine Person, die sie hier am wenigsten erwartet hätte. Niamh traute ihren Augen kaum. Ein junger Mann mit rotgoldenen Locken und leuchtender Haut, ebenfalls wie Gold, trat auf sie zu. Er rief ihren Namen! 
"So schön! So schön bist du! Oh, Suileabháin! Du bist doch gekommen!" rief sie voller Freude. Sie rannte zu ihm, in seine Arme und küsste ihn voller Leidenschaft. Dieses Beltane sollte ihr Beltane werden, bei dem sie es zum ersten Mal den Göttern gleich tun würden und sich vereinigten. "Komm, Geliebter! Komm! Ich verzehre mich nach dir!" Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich, hin zum Feuer
.

Sie nannte ihn Suileabháin. Doch vielleicht waren auch alle Männer ein Mann in dieser Nacht, und Dunduvan interessierte es nicht, wie sie ihn nannte. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zum Feuer, dort küsste er sie, und seine Lippen wanderten über ihren Hals und ihre Schultern und ihre wunderschönen Brüste. Aus den Büschen und lauschigen Winkeln des Wäldchens waren die Geräusche der Segnungen zu vernehmen, und Dunduvan wusste, dass der Gehörnte sich gerade mit der  Göttin vereinigte. Er nahm Niamh auf beide Arme, um sie fort zu tragen, und sie wog wie eine Feder. Dort unter einem Haselstrauch legte er sie ins weiche Gras und strich ihr rotes Haar aus ihrem Gesicht, bevor er sich über sie beugte. Es war die Kraft, die auch das Brausen der Gebirgsbäche nach der Schneeschmelze und das Aufbrechen der Blüten im Frühling verursachte. Sie wohnte nun in seinen Lenden. Noch nie in seinem Leben hatte er eine Frau so sehr gewollt. Er sah die Dunkelhaarige mit dem Stern lachen, wenn er die Augen schloss. Brigid, dachte er und dann nahm er Niamh ungestüm und voller Zärtlichkeit, während sie sich unter ihm wand. Das war es. Das war Leben. Hier zwischen ihren Schenkeln war die Antwort, nach der er gesucht hatte. Leben. Auch die fremden Eroberer mit dem dunklen Haar würden diesen Weg finden, Kinder würden geboren werden, und sie würden durch die Jahrhunderte aufgehen in einem einzigen Volk. Man musste sie nicht alle töten. Sie würden in den Frauen aufgehen, weil die Frauen  von Britannia die Geduldigeren, die Beharrlicheren und die Stärkeren waren. Doch dieser Moment einer Einsicht verflog, so schnell wie er gekommen war, und Dunduvan würde sich nicht mehr daran erinnern. Gegenständlicher wurde die Welt. Nun roch er das frische Gras, den sanften Duft von Niamhs Haut und ihrer beider Erregung, fühlte die Wärme der Feuer und ihrer Begegnung. Er küsste seine Beltaneliebe sanft: "Ich danke dir", flüsterte er, dann legte sich neben sie, bettete ihren Kopf auf seine Schulter und legte die Arme um sie. Ab und zu küsste er ihre Schläfe und ihr rotes Flammenhaar. Dann schlief Dunduvan Deimos ein. Zuletzt sah er noch einmal vor sich die Dunkelhaarige mit dem Stern. Alle Sterne bekränzten ihr Haupt. Sie sah ihn direkt an und lachte silberhell.
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Falke
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