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Haustür (Ianua)
07-09-2022, 06:17 PM,
Beitrag #1
Haustür (Ianua)
[Bild: Ianua-1.jpg]

Dies ist die Haustür der Villa Furia. Ein Pförtner, der Ianitor, hält Wache.
Bitte anklopfen.

Eigenes Foto, bearbeitet, Potsdam 2022
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08-17-2022, 01:30 AM,
Beitrag #2
RE: Haustür (Ianua)
Ein Bote klopfte an die Türe und übergab einen Brief.

[Bild: Einladung-Cato-50.png]
[Bild: 3_04_08_23_8_55_01.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-17-2022, 05:21 PM,
Beitrag #3
RE: Haustür (Ianua)
Seasnán, der gallische Ianitor, nahm das Schreiben in seine beiden großen Hände, verbeugte sich und schickte Spiros als Botenjunge zunächst  zu Dominus Tiberius.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-28-2022, 04:28 PM,
Beitrag #4
RE: Haustür (Ianua) - Wo bleibt Stella?
Stella war heute Morgen mit ihrer Leibsklavin Sylvana und dem jungen Spiros auf den Markt gegangen, um eine Milchziege und ein paar Hühner einzukaufen. Eigentlich hätte das auch der Gutsverwalter machen können, doch Stella schien der Gedanke an einen Einkaufsbummel Spaß zu machen, und Saturninus gönnte seiner Cousine dieses unschuldige Vergnügen.
Die Klepsydra, die Wasseruhr, war aber nun schon einige Male durchgelaufen und hatte mit blaueingefärbtem Wasser den Behalter gefüllt. Noch immer war Furia Stella nicht zuhause.
Saturninus hatte bereits gebadet, sich umgezogen und stand an der Haustür. 
Seasnán, der große gallische Türwächter, neigte den Kopf, als er ihn sah.
Vielleicht hat Stella eine Bekannte getroffen, dachte Saturninus und fragte den Ianitor, ob vielleicht Spiros hergekommen war, um Bescheid zu sagen, dass die Furia sich verspäten würde. Aber Seasnán schüttelte das grimmige Löwenhaupt:
"Den ganzen Mittag ist niemand hier gewesen, Herr"
Saturninus wurde unruhig und rief nach Apollinaris, dem älteren, sehr würdigen Hausvorsteher: "Ich möchte Sidonius und Scaevus losschicken, um zu sehen, wo Domina Stella und ihre Diener bleiben. Und der Custos geht auch mit", bestimmte er. Verschränkte die Arme und schaute in den blauen Himmel.
Apollinaris sah, dass sich sein Herr um die Herrin sorgte:
" Sie gehen sofort los, Dominus", erwiderte er.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-29-2022, 01:21 PM,
Beitrag #5
RE: Haustür (Ianua)
Publius Secundus zögerte nicht lange, schwor bei dem Tiuz Mars, dass er meine Ehre achten werde, als wäre es die seiner Mutter oder seiner Schwester, streckte seine Arme und hob mich hoch. "Ja, mein Retter, bringe mich nach Hause ..." Dabei dachte ich an meinen Cousin und was er wohl sagen würde, wenn er mich auf den Armen eines fremden Mannes sieht.  "Und bitte nenne mich nur "Stella""..., fügte ich hinzu und ich wollte auch mehr über seine Mutter und seine Schwester wissen, aber dann später ... 

Während mein Retter sich mit mir mit großen Schritten auf den Weg machte, hatte ich zuerst Angst runterzufallen, verließ mich aber auf seine Stärke und legte meine Arme um seinen Nacken. Dabei berührte ich sein langes, seidenweiches Haar und schmiegte meinen Kopf enger an seine Brust. Es war ein schönes Gefühl, von meinem Helden getragen zu werden und ich vergaß meine Schmerzen und machte die Augen zu.

Bald erreichten wir die Villa Furia da ich hörte, wie Sylvana sagte, dass wir angekommen sind. Ich machte die Augen auf und erblickte an der Porta meinen Cousin, der sehr unruhig wirkte. Erst jetzt fiel mir ein, dass er sich vermutlich große Sorgen um mich machte, obwohl ich selbst nicht mehr wusste, wie lange wir unterwegs waren.

"... Cousin Tiberius, ich möchte dich in deinen Betrachtungen des Himmels nicht stören, aber gestatte mir bitte, dir meinen Retter Publius Gabinius Secundus vorzustellen und ich möchte dich bitten, ihn willkommen zu heißen..."
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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08-30-2022, 12:44 PM,
Beitrag #6
RE: Haustür (Ianua)
Ich sah einen Mann, der sich Sorgen um ein ausstehendes Familienmitglied machte, an der Haustür. Da sprach ihn Stella auch schon mit "Cousin Tiberius" an. Ich konnte nicht verhehlen, dass mich ein kurzes Gefühl von Freude überkam: Ich hatte in dem Wartenden nämlich den Ehemann von Furia Stella vermutet. 
Aber er war nur ein Verwandter, das war sehr gut. 
Ich schaute auf Stellas dunklen Scheitel. Sie hatte die Arme um meinen Hals geschlungen. Sie war mir eine süße, eine leichte Last auf dem Weg gewesen, doch wir hatten alles getan, um die Situation völlig unverfänglich zu lassen. Man brachte keine Schande über eine Frau, die man...ja was eigentlich. In die ich begann, mich zu verlieben. Bei der ich das Gefühl hatte, dass ich sie schon einmal gekannt hatte in einem früheren Leben.
Ich sehnte mich gerade nach der Gegenwart meiner Schwester. Sie war ein kluges Mädchen, sie würde mir bestimmt den Kopf zurechtrücken: Eine Furia? Warum nicht gleich des Kaisers Tochter? Aber des Kaisers Tochter war mir egal. Stella war es, die mir auf dem Markt sofort aufgefallen war, ihre blauen Augen, ihr mitternachtsschwarzes Haar. ...

Jetzt beruhigte ich erst einmal den besorgten Cousin, ohne mich jedoch selbst Stellas Retter zu nennen. 
Ich wollte vermeiden, dass er dachte, dass ich auf eine Belohnung aus wäre. Damit hätte er mich beleidigt. Auch wenn wir unter Römern eine plebejische Familie waren, gehörten wir unter dem germanischen Volk der Chatten zu einer angesehenen Sippe von Skalden, Dichtern und Sängern. Mein Großvater war der Hüter der Heiligen Pferde, Wodans Herde. Aber das einem Römer zu erklären, würde zu weit gehen:
"Salve. Ich bin Publius Gabinius Secundus, wie Furia sagt. Es besteht jetzt keine Gefahr mehr für sie, doch deine Cousine ist gestürzt und hat sich den Kopf gestoßen.  Daher habe ich sie nach Hause gebracht. Sie muss ausruhen. Wohin kann ich sie tragen?"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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08-30-2022, 05:33 PM,
Beitrag #7
RE: Haustür (Ianua)
Saturninus fiel ein Stein vom Herzen: Stella lebte! Sie war zurück. Das sie von einem blonden Mann getragen wurde, der recht barbarisch aussah, aber einen römischen Namen trug, war genau die Art von Überraschungen, die in Iscalis täglich auf ihn warteten. Was war es in Rom doch so langweilig, dachte er und kniff die Augen zusammen:
" Was bedeutet dein Retter, Stella? Warum lässt Du dich von ihm tragen wie eine....", Braut über die Schwelle hätte er beinahe gesagt, doch das ging zu weit:
"Apollinaris besorge deiner Herrin eine Trage, und dann bringen du und Seasnán sie in das Triclinium . Und du, Spiros, laufe nach dem neuen griechischen Medicus, er residiert im Weißen Pferd, und hole ihn sofort her."
Saturninus hatte schon seine Absicht, warum er Triclinium sagte und nicht Schlafzimmer: Während sich Stella ausruhte, konnte er sich dort mit Gabinius unterhalten und herausbekommen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen war. Und er wollte seine Cousine gerne dabei haben, um ihre Version des Geschehenen zu hören:
"Da Stella es sagt, sei mir also willkommen, Gabinius. Bitte begleite mich in das Triclinum. Und dort bitte ich darum, zu hören, was denn nun geschehen ist und zwar von Anfang an"
Noch war Saturninus höflich. Aber sollte sich der Blonde unter einem Vorwand das Vertrauen seiner arglosen Cousine erschlichen haben, dann gnadeten ihm die Götter:
"Apollinaris, sag Seang und Sabi Bescheid, dass sie für Stella und unseren Gast etwas zu Trinken und zu Essen richten"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-31-2022, 02:28 PM,
Beitrag #8
RE: Haustür (Ianua)
"Publius Secundus, du bist zu bescheiden ...", Ich schaute ihm einige Sekunden lang in die Augen, und, wie erwartet war mein Cousin nicht gerade begeistert, mich auf den Armen eines fremden Mannes zu sehen.

"... Das bedeutet, lieber Cousin, dass Gabinius Secundus, mir das Leben gerettet hat ...., denn ein großer Stier wollte mich angreifen... und ...und",  Ich schwieg einen Moment lang, denn auf einmal sah ich wieder diesen gehörnten Ungeheuer, wie er auf mich los ging und brüllte ... und brüllte ... "Es war einfach schrecklich ... und ich konnte die ängstlichen Schreie hören, auch von Sylvana, die um Hilfe rief und Spiros schrie auch meinen Namen, aber ich hatte keine Chance, mich in Sicherheit zu bringen ..., dann stürzte ich und schlug mit dem Kopf auf den Boden und wurde ohnmächtig... ", Ich machte eine Pause und fuhr leise fort,

"Dann hörte ich eine Stimme, die sagte, es sei alles vorbei und als ich die Augen aufmachte sah ich einen blonden Mann, der mich anschaute und bat mich aufzuwachen ...", dabei sah ich zu diesem blonden Mann auf und lächelte ihn an,... "Leider konnte ich selbst nicht gehen, da mir schwindelig wurde und so trug mich Publius Secundus nach Hause. Dafür, und auch für meine Rettung, werde ich ihm lebenslang dankbar sein...", Kaum habe ich das  Geschehene kurz geschildert, als Spiros, der Medicus holen sollte, aber alles mitangehört hat, fing an wieder unter Tränen zu schreien, "Der Blonde hat Domina Stella das Leben gerettet, er hat den Stier besiegt, hat ihn gebändigt und den Ungeheuer zu Fall gebracht... Alle haben das gesehen..." dabei schaute er wieder Publius Secundus mit ehrfurchtsvoller Verehrung an und lief nun weg.

"Da ich ohnmächtig war, habe ich das alles nicht mehr mitbekommen, aber, bitte, mein Retter, erzähle uns selbst, wie du den Stier gebändigt hast...", Ich sah ihn sanft an, mein Held hielt mich immer noch auf seinen Armen. Und wieder kam mir das sehr vertraut vor, als ob wir uns schon immer kannten...

Mich freute auch, dass mein Cousin nun Publius Secundus höflich willkommen hieß, "Danke, lieber Cousin, wir sehen uns dann alle in Triclinium".
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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09-01-2022, 05:03 PM,
Beitrag #9
RE: Haustür (Ianua)
Ich hatte mich nicht brüsten wollen, doch da Stella die ganze Geschichte erzählte, stritt ich es nicht ab, sondern nickte ernst und beugte etwas den Kopf, denn ich war größer als der Furius:
"Ich erzähle alles gerne, edle Furia Stella, doch ich würde mir bevor ich etwas esse, erst einmal ein Bad wünschen", sagte ich aufrichtig. Ich sah nicht nur aus wie jemand, der mit einem Ur gerungen hatte, ich roch vermutlich auch danach:
"Es muss keine Therme sein, ein Zuber im Garten tut es auch. Noch ist es ja warm. Und zum Thema Stier: Ich bin froh, dass dir nichts geschehen ist"
ich schaute die Frau auf meinem Arm liebevoll an: "Es war mir nur wichtig, dich vor Schaden zu bewahren"
Ich lächelte dem jungen Spiros zu, der ein netter Junge, wenn auch mit einem Hang zur Heldenverehrung zu sein schien:
"Da der Schreck überstanden ist, ist nun alles gut"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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09-01-2022, 11:11 PM,
Beitrag #10
RE: Haustür (Ianua)
"Ich bitte Dich, unser Bad zu benutzen", sagte Saturninus, dem es ganz anders wurde. Was war denn das bitte für eine Stadt, in der Patrizierinnen von wilden Bestien bedroht wurden?
"Ich danke Dir sehr für die Rettung meiner Cousine und stehe in deiner Schuld, Gabinius ", fuhr er fort. Was hätte nicht alles passieren können? Saturninus wurde blass, und seine dunklen Augen funkelten:
"Was ist mit dem Stier geschehen? Ich werde ihn kaufen, und ich werde ihn für die Circusspiele stiften. In der Arena soll er sterben!", sagte er immer noch erbost:
"Safar! Richte unserem Gast das Bad und sei ihm behilflich. Und holt eine meiner neuen Tuniken, damit sich Gabinius Secundus  umkleiden kann"
Der Sklave Safar, schmal und dunkelhaarig, erschien und hatte Handtücher und einen Beutel mit Friseurbedarf bei sich. Er verbeugte sich vor dem Gast. 
Mittlerweile hatte der Ianitor Seasnán einen Tragesessel geholt, und er und Apollinaris warteten, dass der Besucher die Herrin dort absetzte. 
Sarapion, eines der Zimmermädchen, erschien und wartete still, ob sie auch noch ein Bad für die Herrin richten sollte.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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