04-30-2023, 11:31 PM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
"Das nennt sich in der zivilisierten Welt Amtshilfe. Wir wollen doch keine braven Stadtbürger verhaften", sagte ich etwas ungeduldig. Ich war, auch wenn Mettius das zu glauben schien, militärisch nicht völlig unerfahren. Ich war zwar zu spät zur Teilnahme am Jüdischen Krieg ernannt worden und hatte nichts von der sagenhaften Kriegsbeute abbekommen, aber ich hatte in Flavia Neapolis immerhin eine Kohorte guter Thraker kommandiert. Und ich hatte dort gelernt, wie man mit Unterworfenen umging:
"Es geht ohnehin nur darum, ein Exempel zu statuieren. Den Schmierfink erwischen wir nicht mehr. Wir könnten auch zuerst in diesem keltischen Vorort anfangen, wenn du meinst, dass es bürokratische Hindernisse gibt, Mettius"
Bei "bürokratischen Hindernissen" platzierte ich ein Grinsen. Als ob ein Soldat Roms sich vor Sesselpupsern fürchten würde.
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05-02-2023, 05:04 PM,
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Legionär
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
„Wenn ich meine Meinung hören möchtest, Tribun Ovidius?“ ohne eine Antwort ab zuwarten, tat er seine Meinung kund. „Ich würde letzteres vorschlagen, also zuerst bei den Kelten.“ Er kniff die Augen zusammen und tat so als ob er scharf nachdenken würde. „Dabei fällt mir ein, die feiern doch jetzt irgendwann in dieser Zeit wieso ein Fest. Hat was mit der Sonne zu tun. Und ja der Appius hat mir erzählt die würden riesige Feuer machen, tanzen saufen und huren.“ Mettius kratzte sich an den Kopf, "wenn so was anliegt, hetzen die sich bestimmt wieder gegenseitig auf und sind auf Rebellion aus. Die immer mit ihren dunklen Mächten ihrer Druiden. Die sollte man als erste einsperren, dann wäre Ruhe.“ So jetzt hatte er dem Neuen mal gesagt was hier los war, zufrieden mit sich selber, betrachtete er seine Finger.
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05-03-2023, 10:18 PM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
"Und was hatte jene Aktion an diesem Keltenfest am ersten November des vergangenen Jahres Rom gebracht?", fragte ich Mettius scharf und blätterte in meinen Akten:
"Ach ja: Interessant. Eine Sklavin wurde verhaftet, die aber mit Wissen ihres Herren dort war. Der hat sie später abgeholt. Man redet niemand in seine Haushaltsführung hinein, doch ich muss mich schon fragen, welche Haltung dieser Römer zu seinem Vaterland hat"
Meine Sklaven gingen nirgendwo hin. Sie arbeiteten, bis sie starben oder bis ich sie freiließ. Punktum. Es war zum Kotzen, wie hier an allen Ecken und Enden fraternisiert wurde. Mit Unterworfenen und mit Versklavten:
"Desweiteren hat einer der Soldaten ohne Befehl einen Druiden getötet, weswegen die ganze Sache mit den Schmierereien erst angefangen hat. Fazit: Nullum. Die ganze Militäraktion hat mehr Schaden als Gewinn angerichtet. Wer hatte damals eigentlich den Oberbefehl?"
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05-05-2023, 07:46 AM,
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Legionär
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Jetzt ist aber mal gut, der haut hier wild mit allerlei haltlosen Verdächtigungen rum, dachte Mettius. "Das war der Patrizier Furius, des zivilen Verwaltungsleiter (Princeps Officii) der lebt streng nach Gesetzen und ist Römer durch und durch“. Bestimmt mehr als du, was sollte das in den nächsten Jahren hier werden? Muss ich mich ständig mit DEM herumärgern, dachte Kaeso grimmig. Und schon ging es weiter, doch jetzt platzte ihm der Kragen. „In der Nacht, genauso wie am Tag, kann nicht ständig jeder Legionär bewacht werden", maulte er verdrossen. Er sollte den Neuen doch unterstützen und nicht die anderen vor ihm beschützen. Ja und bei den Göttern und einen Vorgesetzten hinhängen würde er schon gar nicht. „Der Verantwortliche ist doch bestimmt in den Unterlagen erwähnt.“ Dies kam nun knapp von dem Legionär.
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05-05-2023, 10:28 PM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Natürlich war der Verantwortliche in den Unterlagen vermerkt. Mein Zeigefinger fuhr die Tabula hinunter: "Centurio O...."
Da stand Octavius. Bei Mars, ich hatte mir den Mann bestimmt nicht zum Feind machen wollen. Doch erst hatte ich seine Expertise angezweifelt und nun eine von ihm geleitete Militäroperation einen Fehlschlag genannt. Das Schicksal hatte gewollt, dass wir aneinander gerieten.
Furius, merkte ich mir. Diese Sklavin, die einfach wieder aus unserem Gefängnis herausspaziert war, konnte genauso gut eine keltische Spionin sein. Hier durfte man auch den Frauen nicht vertrauen. Keltenweiber waren überhaupt keine Frauen in unserem guten Sinn. Ich hatte schließlich Agricolas Bericht über Königin Boudicca studiert.
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08-12-2023, 03:16 PM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato - Meldung aus Londinium
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Dieser Raum war für Dienstbesprechungen unter den Offizieren bestimmt. Es gab reichlich Stühle und in einer Ecke ein Stehpult für den Protokollführer, einen Militärschreiber. Außerdem gab es einen Planungstisch für Strategien. Hierhin führte der Soldat den Meldereiter
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08-13-2023, 03:52 AM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Nicht gerade gut gelaunt betrat Iulius den Besprechungsraum. Er machte sich große Sorgen, um den noch immer verschwundenen Centurio Octavius und nun noch ein Brief von dem Stadthalter. Es konnten natürlich gute Nachrichten sein, doch wie sagte man, neue Besen kehren gut. Ob er uns besuchen kommt oder zahlreiche Berichte lesen möchte? Während er sich hinsetzte betrachtete er den Meldereiter. Natürlich konnte man diesem nichts ansehen.
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08-13-2023, 12:57 PM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Der Meldereiter hatte darauf bestanden, bis vor die Principia zu reiten und sein Pferd nicht schon am Tor zurückzulassen und dann eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs zu sein. Immerhin war er Meldereiter und kein Fußsoldat.
Von der Reise staubig und fleckig stand er also in dem Raum, in welchen er gebracht worden war, und nahm Haltung an, sobald der Tribun ebenfalls herein kam. Es folgte zackig der militärische Gruß. “Meldereiter Caius Bavius Vulso mit Post von Statthalter Lucius Petilius Rufus aus Londinium“, meldete er und griff in seine Dokumententasche, um die wachsversiegelte Schriftrolle herauszuholen, deren Inhalt ihm natürlich unbekannt war.
Wenn der Tribun das Siegel aber brechen würde, würde sich folgende Nachricht entfalten:
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LAPP L. Petilius Rufus grüßt Tribun lat. Iulius Cato
und Tribun ang. Ovidius
Bezüglich der erbetenen Todesurteile zu den
Milites Titius Mamercus und Servius Albius Maior
wurde wie folgt entschieden:
Servius Albius Maior ist für das Vergehen der Desertation
mittels fustuarium zum Tode verurteilt. Das Urteil soll sofort
vollstreckt werden. Deserteure gefährden die Moral und die
Sicherheit der gesamten Legion und verdienen keinerlei Gnade.
Bezüglich des Miles Mamercus befehle ich, mir einen
ausführlichen Einsatzbericht zukommen zu lassen, der die Art
und den Umfang des Einsatzes, die beteiligten Einheiten und
die genauen Umstände, wie es zu dem Wachvergehen
kommen konnte, aufführt. Hiernach wird über die Bestrafung
des Miles entschieden.
Ich selbst werde in etwa 4 Wochen die Legio II Augusta auf
meiner Reise durch die Provinz eingehend inspizieren.
Ich erwarte, sie in tadellosem Zustand vorzufinden.
Ebenso erwarte ich Vorbereitung für die Unterbringung der
mich begleitenden Einheiten in der Castra.
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08-15-2023, 05:34 AM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Tribun Iulius nahm die Schriftrolle von dem Meldereiter entgegen, betrachtete sie aufmerksam, überprüfte das Siegel bevor er es brach. Nachdem er dies gebrochen hatte schaute er den Meldereiter nochmals an, ganz so, als ob er ergründen wollte, ob diesem doch der Inhalt bekannt wäre. Langsam rollte er das Schriftstück auf und las es mit unbewegter Mine. Erneut schaute er den Reiter an. „Bavius Fulso benötigst du eine schriftlich Bestätigung, dass ich die Post erhalten habe oder ob ich sie in deiner Gegenwart gelesen habe? Ein Antwortschreiben? Gibt es noch mündliche Mitteilungen?“
So aufbrausend Iulius sonst oft war, so beherrscht verhielt er sich im Augenblick.
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08-15-2023, 09:26 AM,
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RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Den Blick starr geradeaus wartete der Meldereiter darauf, entlassen zu werden. Allerdings hatte der Tribun erst noch Fragen. “Nein, Herr, keine weiteren Befehle, außer den üblichen: Nicht trödeln und morgen mit frischem Pferd zurückreiten. Sofern Post nach Londinium vorhanden ist, kann ich die mitnehmen, Tribun.“
Der Reiter hatte wirklich keine Ahnung, was in dem Brief stand. Ging ihn ja auch nichts an. Er überbrachte die Befehle nur, er machte sie nicht. Er schaute kurz zu dem Tribun und hoffte, dann entlassen zu sein. Denn nach einem ganzen Tag auf dem Rücken verschiedener Pferde und nur kurzen Pinkelpausen an den Pferdewechselstationen war der Reiter wirklich froh, wenn er etwas zu essen, ein Bad und ein Bett sehen würde. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
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