04-15-2023, 05:39 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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Das Haus der Bronwyn
Das kleine Häuschen, dessen Tür schon seit einer Weile fehlte, war schon einige Jahre nicht mehr bewohnt gewesen. Die alte Bronwyn, eine der Priesterinnnen die hier ihr halbes Leben verbracht hatte, war hier vor gut drei Jahren friedlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Ihre leblose Hülle hatte man den Flammen übergeben und ihre Asche in einer Urne verwahrt, die etwas abseits im angrenzenden Forst beigesetzt worden war. Seitdem war das Häuschen nicht mehr betreten worden. Alles war noch so, wie es an Bronwyns letztem Tag gewesen war. Lediglich hatten Wind und Wetter dafür gesorgt, dass eine Menge Schmutz ins Haus gelanangt war, seit die Tür aus ihren Angeln gebrochen war und, das was von ihr übrig war, im Eingangsbereich noch herumlag.
Niamh hatte einen ersten Blick in ihr neues Zuhause geworfen, nachdem sie zusammen mit Louarn einen der Silberreifen Brigid geopfert hatte. Hier gab es noch jede Menge zu tun. Doch zuerst musste eine Tür her, damit das Haus wieder verschlossen werden konnte. Dabei würde ihr Louarn helfen müssen, denn alleine schaffte sie das nicht. Den Rest würde sie wahrscheinlich alleine bewerkstelligen können. Aber etwas Hilfe konnte natürlich nicht schaden!
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04-15-2023, 06:57 PM,
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Louarn
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RE: Das Haus der Bronwyn
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Ich ging mit Niamh zu der Hütte und wartete einen Moment draußen, während Niamh sich umsah. Es war ihre Hütte, oder würde es werden, und ich wollte ihr diese ersten Momente da nicht nehmen. Überhaupt fühlte ich mich gerade wieder mehr wie ein Eindringling, auch wenn ich hier irgendwie doch hingehörte, aber eben nicht ganz. Der Platz hier, der war mehr für die Frauen, und auch, wenn es leicht war, sich mehr vorzustellen, so leicht war es eben doch nicht.
Ich schaute durch die Öffnung, wo die Tür hin musste, und sah immer wieder Niamh von hier nach da gehen und sich umsehen. Wie leicht wäre es, sich vorzustellen, dass das hier unser Haus wäre, und sie würde dort etwas eben einfach suchen. Ein paar Kräuter zum kochen, oder etwas, das sie verlegt hatte. Unbedarft und unbekümmert, weil sie noch nicht bemerkt hatte, dass ich zurück nach Hause gekommen war. Und dass ich hier draußen darauf wartete, dass sie mich bemerken und begrüßen würde. Vorfreude genießend. Vielleicht in ein paar Jahren den Kindern Zeichen gebend, still zu sein, damit sie die Überraschung nicht verdarben. Oder eben von diesen kreischend begrüßt werden. Oder auch nicht, sondern eben jeden Tag hier sein, nicht mehr unterwegs sein, sondern immer hier, verwurzelt, wie eine alte Eiche tief mit dem Boden verbunden.
Ich atmete einmal tief durch und schüttelte die unnützen Gedanken ab. Die Dinge waren nicht so einfach, und Wunschträume halfen überhaupt gar kein bisschen, sie irgendwie einfacher zu machen. Ich machte es damit nur viel schwerer, als es sowieso schon war. Ich wartete also, bis Niamh wieder vor die nicht vorhandene Tür trat, ehe ich mich daran machte, ihr zu helfen.
“Dann schau ich mal nach der Tür“ sagte ich und hoffte inständig, dass das Ding nicht zu schwer war. Sonst würde mich Gilda doch noch ans Bett fesseln, wenn meine Naht wieder aufging und die Wunde wieder blutete. Ich trat also ein und hievte das Ding erst einmal hoch, was vom Gewicht her noch wirklich in Ordnung war. Mit einer Hand die Tür abstützend schaute ich mir erst einmal an, wo sie hin musste und was ich dafür tun musste. “Ich glaube, die obere Angel ist kaputt. Ich kann dir die Tür einhängen, aber ich glaube, da müssen neue Beschläge dran, damit es richtig hält. Sonst fällt sie irgendwann wieder raus.“
Ich wuchtete das Ding irgendwie hin und her, fluchte dabei mehrfarbig, bis ich endlich den Stift getroffen hatte und die Tür wieder an Ort und Stelle brachte. Meine Schulter schmerzte etwas ungut, aber ich hoffte, dass nichts weiter war. “Ich kann in Iscalis den Schmied nach neuen Beschlägen fragen und dann herbringen, wenn du magst?“ bot ich unsicher und kleinlaut an. Und nein, ich suchte nicht nur einen Grund, um in ein paar Wochen nochmal vorbeischauen zu können.
Falke
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04-15-2023, 08:37 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Das Haus der Bronwyn
Vorsichtig wagte sich Niamh in ihr Häuschen und sah sich überall um. Louran rief ihr noch zu, sich nun um die Tür kümmern zu wollen. "Ja, ist gut!" rief sie ihm zurück und ließ sich nicht weiter beirren. Louran würde das schon schaffen! Er war stark genug. Auch wenn er gerade verletzt war.
Sie wagte sich weiter vor. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Alles Möbel war noch virhanden. Ein Tisch, zwei Hocker ein Regal, in dem mehrere Töpfe mit unbekanntem Inhalt standen. Außerdem fand sie einige Kästchen, einen Mörser und mehrere Tiegel, von denen einige noch mit einer übelriechenden Paste gefüllt waren. Im hinteren Teil des Hauses fand sie schließlich einen Bettkasten, der mit Stroh und einigen alten Schaffellen ausgelegt war. Die Vorstellung, dass hier drin die alte Priesterin gestorben war, gruselte die junge Frau ein wenig. Sie würde das Stroh austauschen, bevor sie darin schlief!
"Mmh, was sagst du?" rief sie, Er hatte etwas von einer Angel gesagt. Herrje, er wollt doch jetzt nicht angeln gehen! Nicht hier bei der Quelle. Das war wohl das schlimmste Sakrileg, was er begehen konnte, wenn er am Ende vielleicht noch einen heiligen Lachs angelte! Sie wandte sich wieder um und ging zurück zum Eingang, wo Louarn immer noch zu Gange war. Die Tür hatte er inzwischen eingehängt. Aber etwas stimmte nicht damit. Die Tür hatte wohl mehr Schaden genommen, als anfangs gedacht.
Nun begriff sie, was er gemeint hatte. Die Beschläge waren kapput und wenn sie nicht ausgetauscht wurden, würde die Tür bald schon wieder herausbrechen. Er bot ihr an, in Iscalis welche anfertigen zu lassen und ihr diese dann zu bringen, dann würde er bald schon wieder hier sein. "Oh ja, das ist eine gute Idee! Das wäre schön, wenn du sie vorbeibringen könntest!" mrinte sie lächelnd und konnte nicht ihren Blick von ihm lassen. Nicht nur wegen der Beschläge wäre es schön, auch weil er dann wieder hier bei ihr war! Vielleicht würde er dann auch noch etwas länger bleiben. Als sie merkte, wie sie ihn anstarrte, blickte sie schnell wieder zu dem Kästchen in ihrer Hand.
"Schau mal, ich habe hier überall solch komisches Zeugs gefunden. Offenbar war Bronwyn eine Kräuterfrau, die allerhand Arzneien hergestellt hat." Sie reichte ihm das Kästchen, in dem getrocknete Beeren waren. Sie war sich nicht sicher, ob sie essbar waren. Besser sie probierte nichts davon!
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04-15-2023, 09:14 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Das Haus der Bronwyn
Die Tür war dran, und Niamh kam mit einem Kästchen in der Hand, das sie mir unter die Nase hielt. Da drin waren dunkle Beeren, die entweder Holunderbeeren oder Nachtschatten sein könnten. Ich hatte dafür nicht so das Auge wie Dunduvan. Und ich hatte nicht vor, das herauszufinden.
“Ja, kann gut sein, dass das für Arznei ist. Oder Gift. Du solltest besser Gilda fragen, was das ist. Ich bin schlecht in sowas.“ War ich wirklich. Man erinnere sich an die Schafgarbe, mit der ich mich verbunden hatte. Ein Grund, warum ich nicht mit Giften hantierte. Am Ende würde ich sie mit meinem Mittagessen verwechseln und mich selbst umbringen. Cathbad hatte mich einen hoffnungslosen Fall genannt, mehr als einmal.
Ich schaute sie einen Moment lang an, wie sie mich anschaute. Meine dummen Überlegungen von vorhin kamen wieder zurück, und ich schluckte einmal, weil meine Kehle trocken war, ehe ich mich am Hinterkopf kratzte und nach draußen schaute. “Ähm, gut, ich besorge dann neue Beschläge. Ich weiß aber nicht, wie lang das dauert. Also… ähm, ich lass dich dann mal in Ruhe dein neues Haus erkunden und so.“ Ja, ich flüchtete irgendwie, aber jetzt hier zu bleiben und nochmal zu versuchen, sie zu verführen, wäre noch dämlicher. Denn sie würde noch immer mehr wollen, als ich geben konnte, und cih würde mich hinterher nur noch schlechter fühlen. Nein, es war besser, wenn ich jetzt ging.
“Ich schau dann solange mal nach Dierna. Also, falls was ist...“, meinte ich noch und löste mich, auch wenn es mir wirklich schwer fiel.
Falke
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04-16-2023, 01:15 PM,
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Furiana Nivis
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RE: Das Haus der Bronwyn
Aber auch Louarn konnte nicht mit Sicherheit sagen, was das für Beeren waren. Stattdessen verwies er sie auf Gilda, die sie fragen konnte. Wahrscheinlich konnte ihr die Priesterin noch ein wenig mehr über die Frau berichten, in deren Haus sie nun wohnte. Am Besten rührte sich nichts von den Tigeln, Töpfchen und Schachteln an, die sie im Haus gefunden hatte.
Auch er schaute sie eine Weile so an, wich ihr und ihrem Blick dann aber aus. Was dann folgte, war mehr eine Flucht als ein geregelter Abzug. Er wollte noch Dierna und ihr Kind besuchen, sagte er und war dann schneller verschwunden, als dass sie etwas dazu sagen. "Ich komme dann später nach", meinte sie zu sich selbst, denn Louarn war längst fort. Sie hatte ihm noch nachgeschaut und seuftzte nun leise. Dann ging sie wieder an die Arbeit. Es gab noch sehr viel zu tun, wenn sie die Nacht in ihrem Häuschen verbringen wollte.
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04-28-2023, 06:59 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Das Haus der Bronwyn
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Von der Quelle bis zum eigentlichen Dorf der Priesterinnen, war es ja nicht weit, und so waren wir auch schnell die kurze Strecke gegangen. Ich hoffte, ich verpasste jetzt nicht zu viele Neuigkeiten meiner Brüder. Vor allen Dingen wollte ich ja auch wissen, was Alun alles zu erzählen hatte. Verdammt, so viel Zeit war vergangen, seit wir uns gesehen haben, und er hatte sicher verdammt viel, was er berichten konnte. Außerdem musste ich ihn noch über Erwan aufklären, zusammen mit den anderen und überhaupt.
Wir kamen also doch recht zügig bei Niamhs Hütte an und ich stellte den Korb neben der halbwegs stabilen Tür ab. Aprospos Tür. “Vielleicht kann Calum mal einen Blick auf die Scharniere werfen. Er kennt sich damit aus. Wenn du willst, kann ich ihn nachher mal fragen“, sagte ich, und ja, das war schon fast eine Entschuldigung für die Geheimniskrämerei, die wir betrieben. Und außerdem war es ein passender Grund, auch gleich wieder zu gehen, bevor ich mich noch mehr verplapperte.
Falke
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04-29-2023, 09:47 AM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Das Haus der Bronwyn
Der Weg zu ihrem neuen Zuhause war nicht wirklich weit gewesen und dauerte daher auch nur wenige Minuten. Louarn trug ihren Korb und sie lief immer noch etwas schmollend voran. Sie dachte nach, ob sie etwas sagen oder weiterhin schweigen sollte, damit man ihr noch mehr Lügengeschichten auftischen konnte. Denn irgendwann hatte sie aufgehört, an den Wahrheitsgehalt von Louarns Geschichten zu glauben. Das Reich der Fantasie war zwar machmal nur einen minimalen Seitensprung entfernt. Zischen der Geschichte der Vier von der Quelle und der Wahrheit taten sich meilenweite Abgründe auf.
An der Tür zu ihrer Hütte angekommen, die immer noch mehr oder weniger provisorsch angebracht war, bot er ihr an, später Calum zu ihr zu schicken, da er sich mit Scharnieren auskannte. "Ja, kannst du!" antwortete sie knapp. Sie sah ihn einen Moment an und sie konnte es nicht fassen, dass er selbst jetzt, da sie doch allein waren, ihr immer noch die Wahrheit vorenthielt. "Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich?" fragte sie ihn frei heraus, denn von selbst würde er wahrscheinlich gar nicht auf die Idee kommen. "Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass mit euch etwas oberfaul ist! Ihr seid Brüder, du und dieser Römerheini? Weil euer Vater mal fremd gegangen ist? Und die anderen beiden, die wir 'zufällig' an der Quelle treffen, kommen natürlich aus dem gleichen Dorf? Na klar! Was Blöderes hab ich schon lange nicht mehr gehört!"
Dass er so wenig Vertrauen zu ihr hatte, nach allem, was sie bis jetzt gemeinsam durchlebt hatten, war schon irgendwie traurig. Selbst sie, die alleine auf sich gestellt war, hatte ihm ihr Geheimnis verraten, als sie selbst nicht genau gewusst hatte, ob er - Louarn - nicht doch einer von Diarmaits Gefolgsleuten war. "Vielen Dank auch für dein Vertrauen!"meinte sie schließlich noch sarkastisch, als sie sich zur Tür wandte, um sie zu öffnen.
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04-29-2023, 10:10 AM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Das Haus der Bronwyn
Ich war mir sicher, dass mir meine Verwunderung ins Gesicht geschrieben stand, als sie mich so anfauchte. “Ich denke nicht, dass du blöd...“ Weiter kam ich gar nicht, denn jetzt legte sie richtig los. Ja, Aluns Geschichte war jetzt nicht ganz so logisch konsistent gewesen, und wir sahen jetzt nicht wirklich nach Brüdern aus. Naja, die anderen vielleicht, aber ich mit meinem roten Haar eben nicht. Und dass das vielleicht auffallen könnte, hätte ich wissen können. Aber ich hatte eben gehofft, dass die Fülle an Halbwahrheiten doch irgendwie eine Wahrheit ergeben würde, die Niamh glauben konnte. Aber das war wohl nicht so.
Nein, sie war sauer und warf mir mangelndes Vertrauen vor. Gut, das hatte ich wohl auch, aber doch nicht, weil ich es wollte, sondern weil das sonst unser aller Leben gefährden würde. Ihres mit eingeschlossen. Trotzdem traf es mich ja schon, dass sie so wütend auf mich war, und ich war mir ziemlich sicher, dass sie jetzt ganz definitiv nie wieder mit mir ins Bett wollen würde. Gut, nach der Zeit hier bei den Priesterinnen wusste ich das sowieso schon, denn sie hatte nie auch nur versucht… und es war ja auch besser so für alle Beteiligten… und hatte keine Zukunft…
Aber ich war mit ziemlicher Sicherheit ein riesiger Idiot, denn ich hielt sie nochmal am Arm kurz zurück. “Niamh, bitte...“ Ach, verdammte Scheiße. Ich ließ sie los. “Wir kommen aus dem selben Dorf, und Alun und ich sind Brüder. Aber es ist… etwas komplizierter als das, was Alun gesagt hat. Aber ich hab dich nicht angelogen, Niamh.“ Ich hatte ihr nicht die Wahrheit gesagt. Aber eben auch nicht so wirklich gelogen. Und ich entschied mich zu einer weiteren Halbwahrheit. Zumindest das hatte sie verdient. “Alun und ich sind Waisen, in Ordnung? Unsere Mütter starben, als wir klein waren, und unsere Väter haben wir nie kennen gelernt. Und wir wurden von derselben Familie aufgenommen. Deshalb ist er mein Bruder. Aber wir sehen uns nicht besonders ähnlich.“ Das war so verdammt dicht dran an der Wahrheit, wie es nur sein konnte. Eigentlich fehlte nur das kleine Detail, dass unsere Mütter Priesterinnen auf Mona waren und wir von Cathbad weniger als Familie, als vielmehr als Werkzeuge aufgezogen worden waren. Und Druiden waren. Aber sonst stimmte ja alles.
Falke
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04-30-2023, 01:15 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Das Haus der Bronwyn
Louarn war sichtlich überrascht von ihrem Ausbruch und versuchte, sie zu besänftigen. Aber sie ließ ihn kaum zu Wort kommen. Aber kaum hatte sie ihm all ihren Frust an den Kopf geworfen, tat es ihr auch schon wieder leid, dass sie ihn so angegangen hatte. Denn ohne ihn wäre sie ja auch gar nicht hier.
Louarn merkte bald, dass er so nicht weiter kam und dann brach es aus ihm heraus. Zumindest klang das, was er nun sagte plausibler, als das, was man ihr zuvor aufgetischt hatte. Nein, es klang wie die Wahrheit, die sie mit all ihrer Härte traf. Eine Mischung aus Entsetzen und Mitleid lag in ihrem Blick, den sie ihm dann zuwarf. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet, dass sie so eine Art von Brüdern waren. Ohne Eltern aufwachsen zu müssen war ein schweres Los. Sie wusste selbst, wie schlimm es war, niemanden mehr zu haben.
"Oh nein, das tut mir leid!" entgegnet sie ihm. "Und die beiden anderen? Dunduvan und Calum? Sind sie auch... Waisen?" fragte sie nach einer Weile zaghaft. Dennoch blieben immer noch jede Menge Fragen offen. Zum Beispeiel woran seine Mutter gestorben war und warum Alun als Römer verkleidet durch die Gegend lief.
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04-30-2023, 01:34 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Das Haus der Bronwyn
Ich hasste die Art, wie ihr Blick sich änderte. Ich wollte kein Mitleid, weder von ihr, noch von sonst jemandem. Meine Aufgabe war schon schwer genug, auch ohne diesen Blick. Aber die Art, wie sie mich ansah, ließ mich mich klein und schwach fühlen, und das war tödlich.
Ich kratzte mich ein wenig am Hinterkopf und lehnte mich leicht in den Türrahmen. “Ihre Mütter sind auch tot, ja. Und das verbindet uns natürlich. Es gibt viele Waisen hier, Niamh, seit die Römer in dieses Land kamen. Aber das muss dir nicht leid tun, und bitte, sprich es nicht an“, sagte ich, weil sie jetzt schon viel zu viel wusste. “Wir reden nicht darüber, und eigentlich hättest du das auch gar nicht wissen sollen. Eigentlich soll überhaupt gar niemand von uns wissen. Es war eigentlich gar nicht geplant, uns hier zu treffen. Aber ich nehme an, wegen Beltane kommen jetzt alle her.“ Ich zuckte mit den Schultern. War wirklich gut möglich, dass alle meine Brüder so lange bleiben würden. Auch wenn ich nicht glaube, dass Dunduvan ernsthaftes Interesse an dem fest und allem, was dazugehörte, hatte. Aber Calum wahrscheinlich, und Alun… verdammt, ich kannte Alun wahrscheinlich nicht mehr gut genug, um das abschätzen zu können. Ich hoffte, wir hatten Zeit, dass wir uns erzählen konnten, was so alles passiert war.
Falke
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