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Gästezimmer zum Hinterhof
08-19-2022, 03:44 PM,
Beitrag #1
Gästezimmer zum Hinterhof
Über eine Treppe im hinteren Bereich des Erdgeschosses erschließt sich der Zugang zum oberen Geschoss, das aus recht geräumigen Zimmern besteht. Rechts der Treppe befinden sich die gegenüberliegenden Gästezimmer, von denen eines ein kleines Fenster zum Hinterhof hat und das andere ein kleines Fenster hinaus zur Straße. Nach britannischer Sitte haben die Fenster Holzläden, mit denen man sie verschließen kann.

Die Einrichtung beider Zimmer ist einfach, aber von guter Qualität. Es gibt ein Bettgestell mit einer Strohmatratze und einem Tisch mit einer Waschschüssel und einem Krug für Wasser. Der Tisch steht unter dem Fenster, damit man dort essen oder arbeiten kann im Sonnenlicht. Darüber hinaus gibt es eine kleine Kleidertruhe, die an der Wand steht. 

Die Strohmatratze riecht frisch und in der Kleidertruhe warten jeweils zwei dicke Wolldecken sowie ein Schaffell, das man im Winter über den Leinenbezug der Matratze legen kann, damit man es ein wenig kuscheliger und wärmer hat - britannische Winter können ganz schön kalt werden! Die Kleidertruhe riecht vor allem nach Lavendel und Salbei, das in kleinen Leinensäckchen zwischen den Stoffen verteilt ist, um Schädlinge fernzuhalten und einen angenehmen Geruch zu verbreiten.
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08-20-2022, 08:45 PM,
Beitrag #2
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
"Klopf, klopf" sagte Lucius, ohne wirklich anzuklopfen, denn offen gesagt interessierte es ihn einen Kehricht, ob da gerade Gäste waren:
"Salvete! Ich bringe nur das zweite Bett für die Herrschaften"
Er stellte das Beistellbett aus dem Kinderzimmer so hin, dass es mit dem anderen Bett ein L bildete. Wenn die Gäste das anders wollten, konnten sie entweder Bescheid geben oder das Bett selbser woanders  hinschieben. 
Pfeifend ging er wieder nach unten.
[Bild: 3_24_08_22_4_34_35.png]
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08-22-2022, 12:08 PM,
Beitrag #3
RE: Gästezimmer zum Hinterhof - Sonnwin und Gerwina
Zitat:Sonnwin: "Gerwina, wir haben ein Zimmer. Es gab nur noch eines, doch für ein paar Tage wird es schon gehen",




Gerwina stand draußen und bewachte zusammen mit Durs, Rango und Elfried das Gepäck. Nach einer Weile streckte Sonnwin seinen Kopf aus der Tür und sagte seiner Schwester, dass sie doch ein Zimmer bekommen haben. Es stand nur ein Wohnraum zur Verfügung, aber es reichte für ein paar Tagen für beiden. Dann trug Sonnwin eine Truhe und die Knechten das restliche Gepäck in das Innere der Taberna. Da sah sie auch die Wirtin und grüßte sie höflich: "Salve, Iuventia Fabata, nett, dich kennenzulernen..".

Gabinia ging nach oben, um ihre Bleibe zu besichtigen. Ein Bett, eine Matratze auf dem Boden und die Wirtin hat auch die Bettwäsche darauf gelegt. Dass ihr Bruder auf dem Boden schlafen sollte, passte seiner Schwester nicht, obwohl sie hier nur für ein paar Tagen bleiben werden. Sie seufzte unzufrieden und versuchte nun das Zimmer für die Dauer ihres Aufenthaltes zu richten.

Nebenbei schaute sie ihren Bruder an, der etwas suchte, aber anscheinend nicht fand und, ohne ein Wort zu sagen, ging er noch mal weg. Gerwina hat gründlich ihre Hände und ihr Gesicht gewaschen, hat sich dann umgezogen und legte sich kurz auf frisch bezogenes Bett, sie wollte, solange ihr Bruder unterwegs war, sich etwas ausruhen. Und gerade in diesem Moment kam ein junger Mann rein, vermutlich ein Verwandter von der Wirtin, und brachte noch ein Bett.


"Salve und Danke dir ...", sagte Gerwina mit einem netten Lächeln, bevor er das Zimmer wieder verlassen hat. Nun, musste Sonnwin nicht auf dem Boden schlafen, dachte seine Schwester und war nun zufrieden.
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-22-2022, 01:58 PM,
Beitrag #4
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
Auch ich nickte freundlich:
"Auch von mir Danke junger Mann. Lass das Bett nur stehen, wir werden schon einig damit"
Kaum war der Lockenkopf wieder weg, wollte ich eines unserer Seile von einem Ende des Zimmers zum anderen spannen. Wir hatten genug Webdecken dabei, um den Raum ein wenig abzuteilen. 
Doch keines war lange genug. Ich maß mit meiner Elle, da ich kein anderes Messwerkzeug zur Verfügung hatte, die Entfernung von einem Dachbalken zum anderen aus und kam auf sieben Cubita, Ellen. 
Um und auf dem Forum fand der tägliche Markt statt, hatte ich bei unserer Ankunft bemerkt. Dort gab es bestimmt auch einen Seiler:
"Ich besorge schnell noch ein anderes Seil und komme gleich wieder zurück", sagte ich, da bemerkte ich, dass Gerwina wohl eingenickt war. Ich ließ sie schlafen und eilte aus der Tür.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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09-15-2022, 04:09 PM,
Beitrag #5
RE: Gästezimmer zum Hinterhof - einige Stunden später
Auf dem Weg von der Villa Furia  hatte ich mir Sorgen um meine Schwester gemacht. Ich stürzte förmlich in unser Zimmer. Ob ihr meine Tunika mit dem Purpurstreifen auffallen würde? Und ich war ein Seil einkaufen gegangen, kam aber ohne Seil zurück, da ich dies als Lasso für das Einfangen des Stiers gebraucht hatte.
Außerdem, und auch das würde sie mir ansehen, war ich von tiefem Glück beseelt. Ich dachte an die schöne Furierin, wenn ich die Augen schloss, sah ich ihr Gesicht, hörte ihre Stimme:
" Gerwina!", rief ich leise: "Ich bin wieder zurück. Du wirst nicht glauben, was ich erlebt habe"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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09-16-2022, 12:09 PM,
Beitrag #6
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
Gerwina hörte noch im Halbschlaf, dass ihr Bruder über ein Seil sprach, das er auf dem Markt besorgen wollte und dann war er weg und sie schlief weiter. Als sie wach wurde, war Sonnwin nicht im Zimmer und da sie nicht wusste, wie lange sie schlief, machte sie sich zuerst keine Sorgen. Aber er kam nicht und sie wurde unruhig und wollte schon nach unten gehen und Elfried fragen, ob er Sonnwin gesehen hat, als er ins Zimmer stürzte. Aufgeregt, aber vor Freude strahlend ...

Sie staunte nicht schlecht, Sonnwin in einer Tunika mit dem roten Purpurstreifen des Patriziers zu erblicken. Gerwina war erst mal sprachlos, dann stand sie auf und schmunzelte, "Also, lieber Bruder, dann erzähl mal, was du so alles auf dem Markt erlebt hast und wie du Patrizier geworden bist?"
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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09-17-2022, 03:56 PM,
Beitrag #7
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
Ich wäre in diesem Moment wirklich gerne ein Patrizier gewesen. Nicht wegen der Ehre oder des Reichtums, sondern weil ich Stella ebenbürtig gewesen wäre und selbstverständlich um sie hätte werben können.
Ich setzte mich auf das eine der Betten, welches Gerwina nicht mit Beschlag belegte und gab meiner Schwester den ganzen Bericht * über die Ereignisse auf dem Markt.

Ich endete mit dem Mahl in der Villa Furia. Dabei griff ich mir in die noch feuchten Haare:
  "Du kannst dir nicht vorstellen, wie es war, diese Frau auf den Armen zu tragen. Sie war leicht wie eine Elfe, und ich wäre mit ihr ans Ende der Welt gegangen. Sie lebt bei einem männlichen Verwandten, ihrem Cousin, dem Vorsteher der Zivilen Schreibstube des Legaten. Ich habe seine Cousine gerettet, und er war freundlich und hilfsbereit mir gegenüber."

Wie man eben so war, wenn man einem Angehörigen eines niedrigen Standes einen Gefallen schuldete:

" Diese Tunika ist eine der seinen. Wir sollen auch gleich Morgen früh wegen der Besitzurkunde über Vaters Land in den Palast des Statthalters kommen. Und Stella hat auch dich in ihr Haus eingeladen. Die ganze Zeit schauten wir uns in die Augen, und ihr Blick war ...liebevoll und voller Seele. Es war mir, als würde ich sie schon ewig kennen, als würde ein Band zwischen uns existieren, welches kein Mensch durchschneiden kann.
Und da wusste ich, dass diese junge Frau dereinst meine Fridila sein wird."

Ich blickte hoch und versuchte Gerwinas Miene zu deuten. Sie war immer von uns Beiden die Vernünftigere gewesen.

Zitat:* Diese Geschichte wird hier erzählt
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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09-18-2022, 01:49 PM,
Beitrag #8
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
Sonnwin setzte sich auf das Bett und berichtete, was er so alles heute erlebt hat, und in der Tat, konnte Gerwina nicht richtig glauben, was sie so hörte. Ihr Bruder geht auf den Markt, um ein Seil zu holen und geriet in eine dramatische und gefährliche Situation, um eine Frau von dem Stier zu retten und trägt dann sie nach Hause...

Gerwina schwieg eine Weile, sie versuchte zu verarbeiten, was Sonnwin ihr gerade erzählt hat. Sie stand auf und machte ein paar Schritte im Zimmer, schaute ihren Bruder dann an, "Natürlich kann ich mir nicht vorstellen, eine Frau auf den Armen zu tragen ...", lächelte sie etwas amüsiert, dann wurde sie wieder ernst,

"Du hast dich in eine Frau verliebt, mit der du nur ein paar nette Blicke ausgetauscht hast? ", Gerwina sah ihren Bruder zweifelnd an...

"... Ich meine, es ist natürlich bewundernswert, dass du diese junge Frau gerettet hast, du hast aber auch dein Leben riskiert...", bei der Vorstellung, wie gefährlich diese Rettung war, bekam Gerwina eine Gänsehaut und ihre Nackenhaare stellten sich auf.

Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort, "Aber du kennst sie ja nicht, vielleicht ist sie verheiratet und ihr Mann war gerade auf Reisen, außerdem ist Furia eine Patrizierin!" Sie schüttelte den Kopf, denn in so einem euphorischen Zustand, hat sie ihren Bruder noch nie erlebt, er war immer ausgeglichen und kein Träumer. Und sie war eine praktische junge Frau, emotional stabil.

"Dass der Cousin der Dame so freundlich und hilfsbereit dir gegenüber war und dir sogar diese schöne Tunika zum Anziehen gab, ist natürlich sehr lobenswert, aber du hast ja seiner Cousine das Leben gerettet ..."

Gerwina blieb vor Sonnwin stehen und berühre leicht sein Haar, er war hoffnungsvoll verliebt und sie wollte seine Gefühle nicht verletzen,

"Nun gut, wenn Furia Stella mich eingeladen hat, würde ich sie gerne besuchen und kennenlernen, um mir ein Bild von deiner Elfe zu machen ...", sie nickte und fügte leise hinzu, "... Ich möchte, dass du glücklich bist, mein Bruder, aber ich möchte nicht, dass dir weh getan wird".
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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09-19-2022, 03:26 PM,
Beitrag #9
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
"Eine Frau, die ich gerettet habe. Eine Frau, die ich auf meinen Armen getragen habe. Eine Frau, die mir die Nornen zugeführt haben. Und Blicke haben wir auch getauscht", versuchte ich zu erklären:

"Du hast Recht, dass ich nichts über sie weiß, nicht einmal, ob sie verheiratet ist." 

Dieser Gedanke war mir noch nicht gekommen. Aber ja, es wäre möglich. Eine Römerin blieb für gewöhnlich unter der Gewalt ihres Vaters, auch wenn sie heiratete. Früher war das anders gewesen, doch die meisten Familien bevorzugten die manusfreie Ehe, wie das genannt wurde:

"Aber ich glaube es nicht. So wie Stella mich angesehen hat, hätte sie mich nicht angesehen, wenn sie bereits vermählt wäre."

Ich hatte davon gehört, dass die Hauptstädterinnen es mit der ehelichen Treue nicht so genau nahmen und dass die Ehen nur kurze Zeit dauerten. Aber ich war mir sicher, dass Stella einem Gatten treu ergeben wäre und zu ihm halten würde, denn sie hatte Seele und war ein Mensch mit tiefen Gefühlen. Gerwina konnte ich nicht sagen, woher ich das wusste, ich wusste es einfach:

"Stella würde mir nie wehtun.
Ich nehme trotzdem an, dass es nicht einfach wird. Ihre patrizischen Verwandten werden sie nicht einem halben Barbaren geben wollen. Oh, nein, Furius Saturninus hat so etwas nicht ausgesprochen. 
Aber ich weiß doch, wie seinesgleichen über Männer denken, die erst in der zweiten oder ersten Generation Römer sind", 

ich lächelte Gerwina erfreut an, erhob mich und wirbelte sie im Kreis:
"Ich danke dir, dass du mir helfen willst: Schau sie dir an: Stella meine Weißelfe!", sagte ich vergnügt: "Und Morgen komme mit und schau dir den Cousin auch an, der wie ein Zerberus meine Fridila bewacht"

Ich hoffte ein wenig, dass Gerwina den Furier beeindruckte. Wenn sie wollte, wirkte sie wie eine echte römische Dame - wenn sie wollte, wohlgemerkt.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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09-20-2022, 07:23 PM,
Beitrag #10
RE: Gästezimmer zum Hinterhof
Sonnwin versuchte noch mal, seine Gefühle für diese Frau zu erklären, es war offensichtlich, dass er sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befand und glaubte, dass die Nornen die beiden zusammengeführt hatten. Er gab aber zu, dass er über seine Auserwählte nichts wusste, glaubte aber nicht, dass sie verheiratet war, sonst hätte sie ihm nicht so angesehen ... Gerwina schaute ihn skeptisch an, wollte aber ihrem Bruder nicht mehr widersprechen.
 
"Ich möchte nur, dass du glücklich bist, Sonnwin, aber es wird natürlich nicht leicht, gegen alle Konventionen zu bestehen ..."

Dann lächelte Sonnwin seine Schwester an und wirbelte sie im Kreis herum, Gerwina lachte lebhaft und es fiel ihr noch etwas ein, "Ich nehme an, Furia Stella weiß noch nicht, dass sie deine zukünftige Fridila wird?", dabei sah sie ihn verschmitzt an...

"... Natürlich werde ich dir helfen, aber ich vermute, Furia hat uns beide eingeladen, denn sie kennt mich ja noch nicht, wenn wir morgen ihren Cousin treffen, dann fragen wir ihn, wie es deiner Elfe geht und wann wir sie besuchen dürfen... Einverstanden, lieber Bruder?"
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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