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Brigids Forst
11-17-2022, 06:26 AM,
Beitrag #41
RE: Brigids Forst
Der Spitzname Singvogel, bei dem der Druide mich nannte, trieb mir fast die Tränen vor Heimweh in die Augen, auch wenn diese Heimat genauso gut am Ende der Welt hätte sein können, so unerreichbar war sie für mich. Es blieb kaum noch Zeit für eine Entscheidung, doch wie sollte ich den Druiden dazu bringen sich zumindest zu verbergen? Die Weisheit der Götter wäre verloren, wenn Caradoc den Römern in die Hände fallen würde. Wer würde das Feuer hüten, wenn die Römer sie doch mitnahmen? 

Es waren kaum noch Leute auf der Lichtung. Nur vereinzelt waren noch ein paar ältere Kelten am Zusammenpacken, die nicht so schnell wie die jungen Leute davon laufen konnten. Sie würden wohl so wie ich auf die Römer warten, weil für Flucht kaum noch Zeit blieb. "Ich habe ein Dokument der Römer, das mich schützt. Geh zur Quelle...du musst Dierna beschützen, bitte." Ich blickte Caradoc flehentlich an, dass er endlich auf mich hören würde und sich verbergen würde.

Für weitere Erklärungen war keine Zeit mehr. Stimmen, die Latein sprachen, hallten durch den Wald und faselten irgendetwas von Nebel oder dergleichen. Ich richtete mich hinter dem Feuer auf und versuchte alles bisschen Sicherheit und Stolz, das ich besaß, in meine Haltung zu legen. Ich würde mich wie ein Weidenzweig für die Göttin verbiegen, aber ich würde nicht brechen - nicht hier und nicht jetzt.
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11-18-2022, 07:17 PM,
Beitrag #42
RE: Brigids Forst
Calum war geschwind durch die Wälder zurück zur Feuerstelle gerannt. In den Wäldern waren Schritte und Stimmen zu hören. Aufgebrachte Tiere flohen durch das Unterholz und er betete im Stillen für jeden Kelten, der heute Nacht den Wald flüchten musste.
Warum? Warum nur griffen die Römer sie an? Es hatte keinen Grund gegeben. Und es hatte keine Anzeichen gegeben. Oder hatte er keine gesehen? War es seine Schuld, dass sie sie überraschen konnten?

Am Feuer fand er lediglich noch wenige Personen vor, die es zudem nicht eilig zu haben schienen. Was für eine Torheit! Wussten die denn nicht, was ihnen blühte, wenn sie hier erwischt wurden?

"Druide!", rief er keuchend und holte keuchend Luft. Der Atem ging ihm schwer von der langen Lauferei. "Und... Und du, bitte. Ihr könnt nicht hier bleiben. Sie sind fast da. Hat... Hat irgendjemand Deimos oder einen der anderen gesehen? Ich bin sicher, sie werden die Römer aufhalten wollen. Ich muss sie suchen, aber ihr! Ihr müsst gehen, bitte!"
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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11-18-2022, 08:06 PM,
Beitrag #43
RE: Brigids Forst
"Die Römer beschützen Dich?", Ernst schaute Caradoc in Deirdres liebliches Gesicht:
"Ich weiß dass dein Herz rein ist. Aber einige werden sagen, dass Du dem Bösen den Weg gewiesen hast, Deirdre Singvogel. Bleibe bei den Deinen, bis die Angelegenheit vergessen ist"

Die Miene des Druiden hellte sich auf, als er Calum erblickte, obwohl dieser rief, dass sie kamen.  Aber die Prophezeiung würde geteilt werden können. Zwei Druiden bewahrten mehr Weisheit als einer, auch wenn der andere noch ein Novize war:

"Druidenschüler, komm her zu mir", sagte er und fasste nach seinem Arm: "Bist du nicht einer von Cathbads Falken? Wie ist dein Name?
Ich bin zu alt, um fortzulaufen, doch du, junger Falke, sollst leben! Höre zu. Ich lege die Weissagungen der Drei, die Eine sind, für Iscalis aus und in deine Hände. Bewahre sie im Gedächtnis, bis du sie weitergeben kannst!

Ich bin Caradoc, der Druide: Höre meine Deutung  für das kommende Jahr"
seine Stimme wurde weich und singend, als er Calum zuraunte:

"Saat und Ernte werden ihren Gang gehen.
Doch was Gewissheit war, wird keine mehr sein.
Die Fremden werden Dinge geschehen lassen,
die unser Leben ein für allemal verändern.
Die Welt wandelt sich.

Noch einmal sammeln sich die Falken
im Namen unserer alten Götter.
Ihr Kampf wird viel Leid verursachen.
Er wird über der Erde und unter der Erde geführt.
Doch gibt es Hoffnung.

Ein Kind wird geboren von zweierlei Blut.
Aber dieses ist kein Kind der Gewalt.
In Liebe gezeugt, in Liebe geboren,
wird es wachsen.

Und Cathbad irrte:
Es braucht noch viele Sommer und Winter,
bis das Reich der Römer
sein Ende findet."
[Bild: 1_22_10_22_8_51_56.png]
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11-20-2022, 07:03 PM,
Beitrag #44
RE: Brigids Forst
Calum war nicht darauf vorbereitet, von Caradoc herbeigerufen zu werden. Als "Druidenschüler" wurde er selten gerufen, obwohl er genau dies war. Es war, was er sich ersehnte, doch nicht als was er sich selbst sah. Doch wen wunderte es schon? Niemand sonst wusste schließlich etwas davon, was die Falken wirklich taten.
"Ich bin Calum, Druide", konnte er noch keuchen, als ihn der Mann bereits am Arm packte und ihn ermahnte, sich die folgenden Worte gut einzuprägen. Der Schüler wollte widersprechen, ihn zur Flucht anhalten. Doch schon sprach Caradoc und erklärte ihm seine Bedeutung der Vorhersage der Priesterinnen. Mit jedem Wort gefror ihm das Blut in den Adern mehr. Und als Caradoc geendet hatte, ließ Calum schlaff und kraftlos die Schultern hängen.
"Dann... Dann gibt es keine Hoffnung für uns", erkannte er mit belegter Stimme. Er starrte den Mann vor sich an und es wurde ihm eiskalt. Es gab keine Hoffnung, ihren Kampf zu gewinnen. Jedenfalls nicht in nächster Zeit. Ihr Lebenszweck, er würde sich in Rauch auflösen. Wenn sie überhaupt überlebten.
"Bitte... Bitte flieht. Druide, ich flehe dich an, wir brauchen dich doch. Du bist wichtig. Ich bin nur... nur... I-Ich kann sie aufhalten. Bitte, du musst verschwinden, dann finden sie dich nicht!" Calum zitterte. Das Wissen um die Weissagung und ihre Bedeutung tobte in ihm wie ein Sturm. Was würde Cathbad sagen? Und Deimos? Was würde er sagen? Vermutlich würde er ihn für einen Lügner halten. Für Deimos gab es nichts als den Kampf... Als Calum daran dachte, was er erfahren hatte, stiegen ihm Tränen in die Augen.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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11-21-2022, 10:44 AM,
Beitrag #45
RE: Brigids Forst
>>>>     Der Centurio wusste, die Kelten konnten sich so leise durch die Wälder bewegen wie sie es nie schaffen würden. Ihre Rüstung und Waffen waren dafür einfach nicht geeignet. Noch während er über ihr weiteres Vorgehen nachdachte, hörte er lautes Äste knarren, so als ob sie brechen würden. Octavius legte einen Finger auf den Mund, hob einen Finger hoch, damit wusste das erste Contubernium es sollte ihm folgen. Die übrigen versuchten sich möglichst leise zu verhalten während Fronto mit der kleinen Gruppe vorwärts schlich.
Es war jetzt wieder als ob der Wald alle Geräusche verschlucken würde. Bald schon konnte er nicht mehr sagen, aus welcher Richtung genau er die brechenden Äste gehört hatte. Wieder hob er die Hand zum Zeichen des Haltens. Hatte er da nicht Stimmen gehört. Er allein schlich weiter, richtig zwei waren dort, ein junger Kerl und ein merkwürdig ausschauender Mann. Ihm, Fronto der gelernt hatte genau zu beobachten, fiel es schwer eine präzise Beschreibung von dem alten abzugeben. Verschwommen war seine Wahrnehmung, über Alter und Kleidung des Mannes. Ob der da so ein Druide war, dann hätten sie endlich den Aufrührer.
Zurückschauend winkte er sein Gruppe heran, beschrieb einen Halbkreis, legte aber auch wieder den Finger auf den Mund. Zuerst wollte er möglichst viel von dem Gespräch der beiden hören. Da ein lautes Knacken. Einer seiner Männer hatte auf einem mit Laub bedeckten morschen Ast getreten. Wie erstarrt blieben zunächst alle stehen, danach versuchte jeder von ihnen in Deckung zu gehen.
[Bild: 3_18_08_22_2_12_33.png]
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Honoratior von Iscalis
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11-21-2022, 03:52 PM,
Beitrag #46
RE: Brigids Forst
(11-20-2022, 07:03 PM)Calum schrieb: "Dann... Dann gibt es keine Hoffnung für uns", erkannte er mit belegter Stimme. Er starrte den Mann vor sich an und es wurde ihm eiskalt. Es gab keine Hoffnung, ihren Kampf zu gewinnen. Jedenfalls nicht in nächster Zeit. Ihr Lebenszweck, er würde sich in Rauch auflösen. Wenn sie überhaupt überlebten.
"Bitte... Bitte flieht. Druide, ich flehe dich an, wir brauchen dich doch. Du bist wichtig. Ich bin nur... nur... I-Ich kann sie aufhalten. Bitte, du musst verschwinden, dann finden sie dich nicht!" Calum zitterte. Das Wissen um die Weissagung und ihre Bedeutung tobte in ihm wie ein Sturm. Was würde Cathbad sagen? Und Deimos? Was würde er sagen? Vermutlich würde er ihn für einen Lügner halten. Für Deimos gab es nichts als den Kampf... Als Calum daran dachte, was er erfahren hatte, stiegen ihm Tränen in die Augen.

"Calum, mein Junge, wenn keine Hoffnung besteht, so gibt es immer noch Dich", sagte Caradoc und lächelte den jungen Falken gütig an: "Du must die Auslegung der Priesterinnenworte weitertragen"
Er sah die Tränen in Calums Augen, und sie rührten ihn. Er hatte die Falken immer für bloße Werkzeuge Cathbads gehalten, aber dieser Junge hatte Herz - vielleicht mehr Herz als gut für ihn war.


(11-21-2022, 10:44 AM)Marcus Octavius Fronto schrieb: >>>>     Er allein schlich weiter, richtig zwei waren dort, ein junger Kerl und ein merkwürdig ausschauender Mann. Ihm, Fronto der gelernt hatte genau zu beobachten, fiel es schwer eine präzise Beschreibung von dem alten abzugeben. Verschwommen war seine Wahrnehmung, über Alter und Kleidung des Mannes. Ob der da so ein Druide war, dann hätten sie endlich den Aufrührer.
Zurückschauend winkte er sein Gruppe heran, beschrieb einen Halbkreis, legte aber auch wieder den Finger auf den Mund. Zuerst wollte er möglichst viel von dem Gespräch der beiden hören. Da ein lautes Knacken. Einer seiner Männer hatte auf einem mit Laub bedeckten morschen Ast getreten. Wie erstarrt blieben zunächst alle stehen, danach versuchte jeder von ihnen in Deckung zu gehen.

Caradoc horchte auf: "Sie sind hier"

Er stellte eine Tatsache fest, nicht mehr. Die Römer versteckten sich gut, doch einer von ihnen war auf einen morschen Ast getreten, und das Knacken hatte sich in seinen Gehörgang gegraben als würde eine Maus über den Boden huschen. Aber es war keine Maus. Der Heilige Hain selbst hielt den Atem an.

Der Druide hob beide Hände und seine so sanftmütige Stimme veränderte sich, wurde scharf und durchdringend wie Stahl. Als hätte er ein Signal gegeben, erhoben sich wieder die Krähen und flogen über einen fahlen, tiefhängenden Novemberhimmel:

"Männer vom Tiber, hier gibt es nichts für eure Gier zu holen! Vadite retro nos
- Weicht von uns zurück!", rief er ihnen in ihrer eigenen Sprache zu:

"Wenn nicht, werde ich euch im Namen aller Unschuldigen verfluchen! , er hob den Arm gegen sie, und sein weißes Gewand glänzte wie eine helle Flamme.
[Bild: 1_22_10_22_8_51_56.png]
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11-22-2022, 10:16 PM,
Beitrag #47
RE: Brigids Forst
Ich erkannte Calum als den jungen Mann wieder, der mit Raven, Hilda und Dierna Richtung Quelle verschwunden war. Ich wollte schon dazwischen gehen um nach meiner Schwester zu fragen, als mir klar wurde, dass der eher römisch aussehende junge Mann wohl ein Druidenschüler sein musste. Ich wagte es nicht, die Worte der Druiden zu unterbrechen und ich betete nur leise, dass die Göttin meine Schwester beschützen würde. Hoffentlich würden sie Calum nicht auch als Druiden gefangen nehmen, denn sonst wären die Weissagung verloren. 

Als ich den laut knackenden Zweig hörte, lief es mir kalt den Rücken herunter. Als Caradoc die Eindringlinge mit seinen Worten herausforderte, machte sich Angst auf der Lichtung breit. Eine alte Frau begann zu weinen und die Gesichter einiger anderer alter Leute war wie versteinert. Für Flucht war es lange zu spät. Ich hatte keine große Angst vor den Römern, aber nur die Götter wussten, was mit Caradoc, Calum und den Priesterinnen geschehen würde, wenn sie den Soldaten in die Hände fallen würden. Hoffentlich hatten die Priesterinnen ein gutes Versteck gefunden.
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11-25-2022, 11:21 AM,
Beitrag #48
RE: Brigids Forst
Und nun kamen sie. Calum bekam Angst. Es war noch vergleichsweise dunkel, sie würden ihn nicht erkennen, solange sie ihn nicht zu genau ansahen. Aber dazu musste er jetzt verschwinden. Er hörte die Leute wimmern und weinen und sie alle hatten ebenso große Angst wie er selbst.
Doch als Caradoc ihm die Worte anvertraut hatte, wussten sie beide, worauf das hier hinauslief. Calum hatte größere Chancen, zu entkommen. Und er durfte seine Tarnung nicht gefährden.
"Glück und Götter seien mit dir, Meister", sagte er noch, bevor ihn seine zitternden Beine forttrugen. In die andere Richtung und weg von dem Ort, wo unsagbarer Schrecken geschehen mochte.
Im Augenblick wünschte sich Calum bloß, weit weg zu können. Weg von all den Kämpfen, weg von... allem. Aber das ging nicht. Er musste Deimos und Cathbad die Worte weitergeben.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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12-07-2022, 07:34 AM,
Beitrag #49
RE: Brigids Forst
In seinem Versteck, falls man es überhaupt als versteck ansehen konnte, hatte Octavius gesehen es waren nicht nur zwei Männer da , nein auch noch eine Frau. Wer jetzt welche Aufgabe übernahm würde man später sehen. Langsam richtete sich der Centurio auf, damit seine Männer ihn sehen konnten, er winkte einen Legionär zu sich und schichte ihn los damit die er die zurück gebliebenen heranholten.
Als alle sich wieder eingefunden hatten gab er den Befehl, sich der Feuerstelle leise, in einem großen Kreis zu nähern, diesen dann enger zu ziehen, bis kein entkommen mehr möglich wäre. Vor allem was ihm wichtig war, sollte keiner getötet werden, lebend waren sie wichtig. Ihre Aussagen wollte er hören.
Für ihre Verhältnisse ging alles leise vor sich und die Truppe zog sich auseinander und bildete das Rund. Langsam Schritt für Schritt zog er sich zu. 
[Bild: 3_18_08_22_2_12_33.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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12-07-2022, 09:34 AM,
Beitrag #50
RE: Brigids Forst
Erin wusste Deimos in Sicherheit, er hatte ihn ja bei der Brombeerhecke zurückgelassen, Jetzt wollte er die Römer wenigstens im Auge behalten. Er wusste genau, das Geräusch, welches er gehört hatte, war von ihnen gekommen. Er hörte auch jenes typische metallische klirren, was immer zu hören war, wenn sich die Soldaten der Römer vorwärts bewegten. Langsam näherte er sich ihnen und schon hatte er einen gesichtet. Es war vorerst das letzte was er sah, denn ein dumpfer Schlag war auf seinem Kopf gelandet.
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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