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[Pferdeställe und Koppeln] Himmelsdrachen
07-28-2025, 05:20 PM,
Beitrag #1
[Pferdeställe und Koppeln] Himmelsdrachen
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[Bild: Himmelsdrachen.jpg]
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Die Pferdeställe waren in einem größeren Wirtschaftsgebäude mit Bogengängen, in denen die zehn Pferde ihre Boxen hatten, untergebracht.
Außerdem waren sie auch der Aufbewahrungsort für den den zweirädrigen Wagen (currus), anderer Karren, Säcke voller Hafer, Gerste und Heu und verschiedener Gerätschaften.

Eine kleine steinerne Statue des Gottes Neptun – Herr der Pferde - und eine der Epona, der ursprünglich gallischen Pferdegöttin, die aber mittlerweile in allen Provinzen verehrt wurde, wachten in einer Nische über die anvertrauten Tiere.

Vier der Pferde gehörten den Furiern persönlich und würden keinesfalls verschenkt oder verliehen werden, solange sie noch Wagenrennen für die Blauen gewannen: Der kluge Hengst Minos, der temperamentvolle Mandan, die beiden Wallache Marinel und Malachit
Der dunkelbraune Hengst war in der Provinz Cappadocia gezüchtet wurde, die beiden Wallache waren Lichtfüchse und stammten aus Nordafrika, Mandan war eine Kreuzung von hiesigen Pferden mit einem persischen Urvater. Sein Name war persisch und bedeutete "Der ewig Unverträgliche"
Saturninus liebte Mandan und behauptete, dass er sich nur von ihm reiten ließ ( was nicht ganz stimmte, denn Frowin, dem nie ein Pferd begegnet war, mit dem er nicht einig wurde, ritt ihn auch!) 

Vor den Stallungen und den dazu gehörigen Koppeln befanden sich Wege und kleine Wäldchen und Bäche, um auszureiten oder auch die Wagenlenkerkunst zu üben.

Taurus hatte Saturninus geschrieben, dass er die Himmelsdrachen hatte. Daher waren die weniger edlen Pferde ausquartiert und in Behelfsställen untergebracht worden, während zwei Ställe für die Partherpferde hergerichtet wurden, als empfinge man ein Königspaar. Und ja, es waren auch Könige unter ihresgleichen.

Saturninus las noch einmal den Brief von Taurus:

Lucius Caecilius Taurus grüßt
Furius Saturninus.

Ich habe deine Nachricht erhalten und entschuldige mich für mein bisheriges Schweigen. Die Geschäfte, du verstehst. 
In der Tat war mir, als habe sich die Aussicht vor dem Fenster verbessert. Ich wusste es nicht zu benennen, ehe du es mir beschrieben hast. 
Doch Scherz beiseite. Deine Seite der Abmachung wurde zu meiner großen Zufriedenheit erfüllt und auch deine Pferde sollst du bekommen, wie es versprochen war. Tatsächlich befinden sie sich auf dem Weg in die Stadt und sollten in den nächsten Wochen eintreffen. Hierüber wollte ich mit dir sprechen. Wäre es nicht sinnvoll, sie direkt zu deinem Gehöft zu bringen? Wie du weißt, besitze ich kein Land, auf dem die Tiere grasen könnten
und würde sie ungern in einem öffentlichen Stall unterbringen. 
Gern reise ich für die Übergabe persönlich an. Keine Sorge, den Wein besorge ich. Und womöglich wohnt dein junger Fahrer uns ebenso bei, den ich gern kennenlernen will? Man bekommt nicht oft Gelegenheit, die Gesellschaft von Athleten zu genießen. Zu deinem Vergnügen könnte ich meine  beiden Griechen mitbringen, doch fürchte ich, würden die beiden nur vom Glanz der Tiere und deines Roten Fahrers ablenken. Wie siehst du das?

Ich erwarte deine Antwort.
Grüße
Caecilius Taurus

Die Mischung aus Höflichkeit und Unverschämtheit oder besser gesagt, dieses haarscharfe Vorbeischrammen an einem unverschämten Ton, den sich der Kaufmann anmaß, ärgerte und reizte Saturninus gleichzeitig. Ein wenig mehr Dankbarkeit für den Straßenbau hätte er erwartet. Was fiel dem Mann ein, mit ihm, dem zukünftigen Procurator Civitatum, wie mit seinesgleichen zu reden.Taurus war weder Patrizier noch hatte er sich Amtsadel verdient. Gleichzeitig fühlte Saturninus jedoch ein erwartungsvolles Kribbeln im Magen, wie gesagt, ab und an mochte er es, sich mit einem Mann zu messen, der ihn nicht fürchtete. 
Der Furius wartete auf Frowin, der noch auf dem Gelände trainierte und auf Taurus, der hoffentlich eintreffen würde, da er ihn eingeladen hatte.


Bildnachweis: Pedro Ribeiro Simões from Lisboa, Portugal,  CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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Honoratior von Iscalis
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07-28-2025, 09:30 PM,
Beitrag #2
RE: [Pferdeställe und Koppeln] Himmelsdrachen
Die Reise zum furischen Landgut war nicht beschwerlich, doch für Taurus' Geschmack einfach zu lang. Natürlich hätte er die Biester einfach liefern lassen können, doch bei derart kostbaren Waren war es üblich, dass er sich persönlich blicken ließ. Falls es Probleme gab. Außerdem pflegten Patrizier, solch wertvolle Anschaffungen zu zelebrieren. Und sich auf einem Landgut in amüsanter Gesellschaft haushalten zu lassen, war sicher nichts, was er ablehnen würde. Das letzte Mal waren sie von Furius' kleiner Tochter und ihrem Blag von Aufpasserin unterbrochen worden. Das ärgerte ihn bis heute.
Nun jedoch traf er in Begleitung einiger Sklaven, die auf die Tiere aufpassten und des Anführers der Lieferanten ein. Ein Karren transportierte ihn und zudem einige Amphoren des besten Weines, den er hatte auftreiben können. Er wusste, dass Saturninus nicht genug vom Falerner haben konnte und so hatte er ordentlich was besorgt. Und natürlich die Pferde. Die wunderschönen Tiere. Wenn man die anderen fragte. Er hatte keinen Sinn für Pferde und Sport wie Wagenrennen waren für ihn vor allem Anlässe, sich sehen zu lassen oder Wetten zu platzieren. Doch er hatte sich von einem Kenner beraten lassen und wusste nun, weshalb die Partherpferde so toll waren wie sie waren.

Sie erreichten den Hof des Wohnhauses und erblickten die Ställe von hier aus. Und tatsächlich, dort war Saturninus, den der Caecilier sofort mit einem aufgesetzten Lächeln begrüßte.
"Salve, lieber Furius. Und ohne Umschweife, hier sind sie, deine Schätze. Mein Bruder lässt ausrichten, dass ihm die Herausforderung willkommen war, den Parthern ihre kostbaren Tiere abzuschwatzen. Und von guter Qualität, nicht etwa Ausschussware wie kranke oder alte Tiere. Sie sind jung und kräftig, alles wie versprochen.
Und wie versprochen auch der Wein, um den Handel gebührend abzuschließen. Ich muss sagen, du hast hier ein sehr hübsches Haus. Genau richtig, um dem Trubel der Stadt mal eine Weile zu entfliehen. Da bin ich fast versucht, mir ein ähnliches Domizil einzurichten."
Ein Liebesnest auf dem Land, wie spannend. Ohne Pferde natürlich. Die Viecher konnten ihm fernbleiben...
Er blickte sich um. Erblickte auch in der Ferne einen Jüngling im Lendentuch, der selbst von weit weg anmutete wie ein junger Gott. Seinen feurigen Haarschopf erkannte er auch, denn Geschichten von dem Wagenlenker in Blau und Rot waren selbst zu ihm vorgedrungen.
"Und das ist er, ja?", fragte er, ohne sein Interesse zu verbergen. Für seinen Geschmack war selbst das Lendentuch noch zu viel. "Und du schenktest ihm wirklich die Freiheit? Wäre mir nie eingefallen... Und ich hätte ihn zu gern abgekauft."
Ja, es war ein Jammer. Wie man so etwas tun konnte, wollte Taurus schlichtweg nicht in den Kopf. Einen solchen Preis loszulassen. Sicher, Freigelassene hatten immer noch eine Art Schuldverhältnis, doch es war, als würde er einen kostbaren Ring nehmen und ihn auf den Marktplatz werfen, wo ihn jemand mitnehmen würde. Völlig unsinnig. Und wer wollte ihm erzählen, dass Freigelassene für sich selbst sorgen konnten?
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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