03-31-2025, 11:57 PM,
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RE: Garten
Taurus nickte bedächtig.
"Ich weiß wohl, wo ich sie finde. Allerdings gilt es nun, herauszufinden, was genau ich ihnen sagen sollte."
Denn schließlich wollte er selbst es sein, dem Nicanders Vater einen Gefallen schuldig war. Wenn seine Domina sich nun gnädigerweise einmischte und dem Jungen half, dann brachte ihm das leider überhaupt nichts.
"Möglicherweise sollte ich einfach Interesse anmelden und ihn kaufen..."
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04-03-2025, 02:13 PM,
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RE: Garten
"Wenn dieser Nicander ein freier Mann ist und du das beweisen kannst, dann muss er aus dem Sklavendienst entlassen werden. Sein Herr hätte allerdings die Möglichkeit, den Kaufpreis und den Unterhalt einzuklagen. Dann würde dieser Nicander seine Arbeitsleistung in Rechnung stellen. Ich glaube offen gesagt nicht, dass die Frau des Rechtsgelehrten Plautius Leander Interesse daran hat, dass die Sache publik wird. Sie haben sich hereinlegen lassen, und der soziale Spott wäre ihnen sicher. Plautius Leander ist im Begriff, ein reicher und wohl auch einflussreicher Mann zu werden. Je diskreter du vorgehst, werter Freund Taurus, desto mehr wird er das schätzen.
Du kannst also zunächst einmal versuchen, diesen Nicander selbst zu kaufen, um ihn dann seinem Vater zu überstellen. Aber es besteht die Möglichkeit, dass Norbana Orestilla ihn gar nicht hergeben möchte. Dann kannst du immer noch die Wahrheit sagen", Saturninus schaute nun Cassia an:
"Wie weit hängst du damit drin, Cassia? Weißt du etwas darüber, dass Nicander eigentlich frei ist?", ein unangenehmer Gedanke kam ihm. Denn er hatte gerade vom Spott der Gesellschaft gesprochen, wenn man sich dermaßen linken ließ. Doch vielleicht war er, Saturninus, ja auch Opfer eines Streiches geworden:
"Und du - hast du dich etwa auch nur als Sklavin ausgegeben?"
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04-03-2025, 02:56 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
  
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RE: Garten
Am liebsten wäre Cassia nun geflohen. Hätte sich irgendwo verkrochen und wäre nicht so schnell zurück gekehrt. Denn, ihr Geheimnis war nun aufgeflogen. Die Tatsache das Nicander überhaupt kein Sklave war, sondern ein freier Mann. Wenngleich die Schauspieler nur knapp oberhalb den Sklaven angesiedelt waren. Hach Nicander. Wie war er nur auf diesen wahnwitzigen Gedanken gekommen? Und wieso hatte sie, Cassia sich nicht vehementer gegen diesen Vorschlag gesträubt? Weil sich alles so wunderbar angehört hatte, zumindest in Nicanders Welt. Und da der Dunkelhaarige ein Meister der Worte ist, hatte sich diese Idee auch für Cassia wunderbar angehört.
Schweigend lauschte die gelockte Sklavin den Worten ihres Dominus und schluckte. Der braunhaarige Römer könnte Nicander tatsächlich aus seiner jetzigen Familia heraus reißen? Und dann? Was würde dann geschehen? Die liebliche Domina Norbana Orestilla würde es ganz bestimmt nicht gut heißen. So die Überlegung des Zimtkopfs, welche ihre Stirn in sachte Runzeln gelegt hatte. Als würde sie über einem größeren Problem nachgrübeln.
Als sich ihr Dominus mit scharfen Worten an seine Sklavin wandte, zuckte Cassia zusammen und spürte wie sich ihr Herz vor Angst verkrampfte. “Es war Nicanders Idee. Er wollte dass es mir gut geht. Wir sollten keinen Hunger mehr leiden. Da hatte er diese Idee mit der Scheinsklaverei. Ich wollte es ihm noch ausreden. Doch ich bin nur eine Sklavin und darf nichts schlechtes gegen meinen kýrios sagen.“ Antwortete Cassia mit ihrer lieblichen Stimme. Auch wenn ihr Herz vor Angst ganz zögerlich in ihrer Brust pochte. Schon wandte sich ihr Herr direkt an seine Sklavin und Cassia senkte ihren Kopf. “Nicander hat mich meinen Eltern abgekauft. Er hat mich mit Datteln jonglieren sehen. Und das hat ihn fasziniert. Nicander hat mich immer wie seine kleine Schwester behandelt, nie wie seine Sklavin. Im Tausch haben meine Eltern zwei Ziegen erhalten.“ Sprach Cassia mit ihrer angenehm weichen Stimme die Wahrheit. Auch wenn ihr Herz noch immer in diesem verkrampften Rhythmus in ihrer Brust pochte.
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04-06-2025, 07:11 PM,
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RE: Garten
Oh Oh. Da hatte das kleine Biest jetzt wohl Schwierigkeiten bekommen. Dieser Nicander war ja ein ganz ausgefuchster. Ein dummer Bengel, der sich in allerhand Schwierigkeiten manövriert hatte. Taurus musste sich eingestehen, dass ihn das neugierig machte. Ach, wenn der Vater das erfuhr, würde es aber einen Satz heiße Ohren geben, sofern der Bursche da mit heiler Haut überhaupt wieder rauskam.
"Dummheiten, die von dem Jungen begangen wurden und die seine Sklavin in Verlegenheit bringen", schloss Taurus, der ein höfliches Lächeln zeigte. "Was kann sie schon für dessen Launen?"
Er nahm das Mädchen nicht aus Herzensgüte in Schutz. Vielmehr wollte er nicht, dass sich Saturninus daran jetzt hochschaukelte und womöglich noch explodierte, wo er ihn bei klarem Verstand brauchte. Wenn er sie schon bestrafen wollte, dann doch lieber später. Hach, es hatte sich nicht gelohnt, Arion mitzubringen, wie es aussah. Der Furier fand auch so allen Grund, sich wegen irgendwas zu mokieren.
"Beinahe lockt es mich ja, den Bengel wirklich zu kaufen und ihn ein wenig spüren zu lassen, wie ungemütlich ein Sklavenleben wirklich sein kann. So eine Nachricht nach Rom kann lange brauchen. Bloß, es sieht sicher merkwürdig aus, wenn ich aus heiterem Himmel zu dieser Familie gehe und ihren Sklaven kaufen will, den ich vorher noch nie gesehen habe. Womöglich sollte ich mit diesem Leander einmal sprechen, um eine Einigung zu finden."
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04-09-2025, 02:13 PM,
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RE: Garten
Wenigstens war Cassia wirklich ein Sklavenmädchen, und Saturninus atmete auf. Er hätte sein Eigentum ungern hergegeben, zumindest ungern gratis:
"Was für ein Früchtchen!", wiederholte er und lachte ein wenig, als Taurus sagte, man solle diesen Nicander kaufen, um ihm zu zeigen, wie ungemütlich ein Sklavenleben wirklich sein konnte:
" Sein Vater wäre dir zweifelsohne dankbar, wenn du ihn ein wenig auf den rechten Weg bringst. Nun ja, zumindest hat es Arion bei dir sehr gemütlich", er winkte Cassia zu, sich zu entfernen und Saturnina gleich mitzunehmen:
"Wenn du zur Domus Plautia gehen möchtest...ich passe gerne solange auf deinen hübschen Griechen auf, wenn du erlaubst"
Es war allerdings nicht nur der Gedanke an Sex, den Saturninus beseelte, sondern schlichte Neugier. War es denn wahr, dass dieser gesuchte Sklave der Sohn eines syrischen Kaufmannes war? Er würde es zweifellos erfahren, wenn Caecilius Taurus zurückkehrte, um Arion abzuholen.
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04-23-2025, 06:38 PM,
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RE: Garten
Taurus schmunzelte. Sicher, Saturninus sollte Arion gern ein wenig beschäftigen. Dafür hatte er den Griechen schließlich mitgebracht, um den Furier günstig zu stimmen. Die Leistung hatte er nun zwar bereits erhalten, doch ihm brach kein Zacken aus der Krone, wenn er den Mann weiter auf seiner guten Seite hatte.
Er erhob sich, da er nun nicht mehr Teil des folgenden werden würde und lieber sehen wollte, ob er es noch zur Domus Plautia schaffte.
"Er sei dein. Arion, benimm dich. Furius Saturninus schickt dich zurück, wenn er mit dir... fertig ist."
"Natürlich, Dominus", sagte der Junge mit der weichen Stimme und lächelte seinem Gastgeber zu.
"Und du, Furius, sei bedankt für deine Zeit, von der du, wie ich weiß, viel zu wenig hast. Jetzt habe ich einen Anhaltspunkt. Mal sehen, ob ich nicht noch etwas herausfinde. In diesem Sinne überlasse ich dich weiter deinen Pflichten."
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04-25-2025, 03:59 PM,
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RE: Garten
Saturninus nahm Arions Hand in die seine, sah sie nachdenklich an und legte sie auf seine eigene Brust:
" Ist er nicht zu schön, um ihn alleine den Heimweg finden zu lassen?", fragte er, denn er wollte ja Taurus wiedersehen, der Fall um jenen Nicander fing ihn an, ihn zu interessieren:
"Wenn ihn jemand raubt, so sind die Zwillinge nur noch die Hälfte wert. Das hieße, deine Großzügigkeit zu missbrauchen. Ich bringe ihn dir später persönlich vorbei, werter Caecilius Taurus!"
Das war keine Bitte; es konnte höchstens sein, dass er den Kaufmann nicht antraf.
Saturninus erhob sich, um in eigener Person Caecilius Taurus zur Tür zu geleiten, womit er ihn ehrte. Dann nahm er Arion mit ins Biclinium und befahl Seasnán, das er absolut für die nächsten beiden Stunden nicht gestört werden wollte, es sei denn, das Haus brenne ab oder sonst eine Katastrophe geschehe.
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