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Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
03-08-2025, 04:51 PM,
Beitrag #21
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Die Tränen kamen plötzlich und brannten in meinen Augen, bevor ich sie zurückhalten konnte. Ich wollte nicht hier stehen und weinen, wollte nicht, dass er mich so sah. Aber ich konnte es nicht verhindern. Alles fühlte sich wie ein leiser, unausweichlicher Abschied an. Ein Eingeständnis, dass das diese Ehe - nein, dass ich gescheitert war.
Ich drehte mich weg, wollte nur noch hinaus, wollte mich sammeln, bevor die Fassade ganz zerbrach, doch dann spürte ich seine Hand, die nach meiner griff und mich zurückzog. Ein leiser Laut entwich mir, halb Erschrecken, halb stockender Atem, als ich in sein Gesicht blickte.

Er war so nah. Zu nah. Sein Griff war fest, aber nicht hart, seine Berührung fordernd, aber nicht grob. Mit den Fingern hob er sanft mein Kinn, zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.

Und dann stellte er die Frage.

Es war keine plumpe Frage, kein Befehl, keine falsche Sanftheit, die eine bestimmte Antwort verlangte. Es war eine ernste, fast unsichere Frage, die schwer zwischen uns stand, als hinge alles von meiner Antwort ab.

Ich schluckte, mein Herz hämmerte. War dies nun die allerletzte Chance, das Boot noch zu Wenden, bevor es an den rauhen Felsen zerschellte?

Ich blinzelte. Meine Lippen waren trocken, meine Kehle fühlte sich eng an. Mein erster Impuls war, zurückzuweichen, den Blick zu senken. Aber er hielt mich fest. Nicht mit Gewalt, sondern mit einer stillen, drängenden Erwartung.

Die Antwort war da, bevor ich sie überhaupt in Worte fassen konnte.
"Ja... das würde ich gerne." Es war kaum mehr als ein Flüstern, heiser, fast fragil. Aber es war ehrlich.
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-08-2025, 06:28 PM,
Beitrag #22
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Die Zeit stand nach ihrer Antwort einen Moment lang still. Niemand bewegte sich, keiner sagte ein Wort. Es begann subtil mit einem Beben der Nasenflügel, wie ein Pferd, das die Nüstern aufbläht, und setzte sich dann wie ein Zittern voll Energie fort, das die Luft zum Knistern brachte, ehe Leander sich bewegte und sie schnell und innig an sich zog und sie küsste, erst sanft, dann zunehmend leidenschaftlicher und fordernder. Ihr Körper war an genau den richtigen Stellen weich und anschmiegsam, wo seiner hart und sehnig war, und er genoss dieses Gefühl, wie sie sich an ihn drückte, wie er ihre Kurven durch den Stoff fühlen konnte und wie er sich ihr entgegendrückte, um sie zu fühlen.
Er küsste sie, bis er auch das Zittern, das seinen Körper ergriffen hatte, in ihrem fühlte, ehe er ihren Hintern mit seinen Händen ergriff und sie kurzerhand hochhob, um sie auf den nächstgelegenen Tisch absetzte. Normalerweise diente dieser, um Schriftrollen darauf abzulegen oder eine Schreibtafel, um sich Notizen zu machen. Jetzt erhielt er einen neuen Zweck, als Leander zwischen Orestillas Beine trat und sich wieder leicht an ihr rieb, damit sie fühlen konnte, was er ihr zu bieten hatte. Was die Länge anging, war er wohl im oberen Durchschnitt, aber deutlich breiter als die meisten. Weshalb er auch wollte, dass Orestilla echte Erregung verspürte, da er ihr nicht weh tun wollte.
So aber rieb er sich durch mehrere Schichten Stoff an ihr und löste den Kuss, sah auf sie hinunter mit vor Lust dunklen Augen und suchte ihren Blick, ob sie das wirklich wollte. “Ich bin noch immer wütend… und Wut macht mich sehr ausdauernd…. Aber ich werde versuchen, sanft zu sein und dich nicht zu überfordern.“
Mit den Händen suchte er nach dem Gürtel ihres Kleides, ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen. Die Anwesenheit Nicanders und des Hundes war jetzt ganz egal. Es zählten nur die Laute, die Orestilla von sich gab, als er ihr Kleid nach oben schob und seine Hand an ihre Mitte legte, um sie weiter zu erfreuen. “Was hat Nicander dir schon gezeigt?“ fragte er. Es war kein Vorwurf, keine Eifersucht, die ihn fragen ließ, sondern nur der Wunsch, zu erfahren, wie vorsichtig er sein musste, wo sein Körper doch sehr danach verlangte, nicht zu sanft und zu vorsichtig zu sein, sondern endlich in Besitz zu nehmen, was sein war.
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03-09-2025, 08:16 AM,
Beitrag #23
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich erstarrte für einen Moment, als hielte die Welt den Atem an. Ich hatte das Gefühl, in einem stillen Zwischenraum gefangen zu sein, in dem nur wir beide existierten, wohlwissend, dass Nicander und das Hündchen noch immer im gleichen Raum waren. Dann spürte ich seine Lippen auf meinen, zunächst sanft, dann fordernder, als würde er keine Zweifel mehr zulassen. Der Kuss nahm mir den Atem und ließ mich beinahe willenlos werden unter der Intensität, mit der er mich hielt.
Als er mich anhob, entfuhr mir ein leiser Laut. Überraschung mischte sich mit einem plötzlichen, unkontrollierbaren Kribbeln, das sich in meinem Körper ausbreitete. Die Kühle der Tischplatte unter mir bildete einen scharfen Kontrast zur Hitze, die in mir aufstieg. Mein Herz schlug heftig, meine Hände fanden seinen Oberkörper, suchten Halt an der vertrauten Stärke, die er ausstrahlte.
Das Kribbeln vertiefte sich zu einer pochenden Erwartung, als er sich zwischen meinen Beinen positionierte. Ich spürte ihn trotz des Stoffes meiner Tunika hindurch, spürte die rohe Energie, die er kaum zurückhielt. Sein Blick war durchdringend, dunkel, als er nach dem Gürtel meines Kleides griff.
Seine Worte ließen mich erzittern, nicht aus Angst, sondern weil ich spürte, dass er mich nicht nur als seine Ehefrau, sondern als Frau in seiner Wut wahrnahm. Es war ein Gefühl von Nähe, das mich gleichzeitig beunruhigte und beruhigte – die Erkenntnis, dass er trotz seiner Entschlossenheit versuchte, sich zurückzuhalten. Als er mich dann berührte, entkam mir ein leises, unkontrolliertes Stöhnen. Ich krallte meine Finger leicht in seinen Oberarmen fest, als die Spannung in mir sich weiter aufbaute.

Leander fragte mich, was Nicander mir bereits gezeigt hatte. In seinen Worten fand ich nichts, was auf Eifersucht hindeutete. Ach, mein guter Nicander, ich war ihm so dankbar! Er hatte mit seinen Berührungen in mir eine Flamme entfacht, die stetig wuchs. Er hatte mich auf diesen Moment vorbereitet.
"Nicander… er hat meinen Körper mit seinen Küssen übersäht … überall. Auch zwischen meinen Schenkeln", hauchte ich auf seine Frage hin und hob den Blick zu ihm. Meine Haut glühte unter seinen Fingern. Ich wusste nicht genau, was als Nächstes geschehen würde – aber ich wollte es. Ich wollte ihn.
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-09-2025, 12:01 PM,
Beitrag #24
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Nur Küsse? Leander war ein wenig überrascht, machte aber mit seinem Tun zielstrebig weiter. Er beugte sich näher zu Orestilla, um ihren Hals ein wenig zu küssen und an der empfindlichen Stelle unterhalb des Ohres zu knabbern, während er die Arbeit seiner Finger immer weiter intensivierte, um ihr einen ersten, entspannenden Höhepunkt zu bereiten.
“Der Akt selbst wird anfangs unangenehm sein. Vielleicht auch ein wenig weh tun. Aber hab keine Angst, das Gefühl dauert nur kurz, und es wird schön. So schön wie das hier…. Vielleicht sogar noch besser“, erklärte er ihr mit vor Lust schwerer Stimme und machte weiter, bis ihre Seufzer immer schwerer wurden und sie sich immer mehr an ihm festhielt, bis ihr Körper sich bäumte und schüttelte und er nicht mehr aushielt, weiter zu warten.
Mit einem kräftigen Ruck riss er ihr Kleid auseinander. “Ich kauf dir ein neues“, murmelte er nur, während er den Stoff teilte und seine Zunge schnell folgen ließ, wo ihre Haut entblößt wurde. Wie lange hatte er darauf gewartet, ihre Haut zu kosten? Ihr diese kleinen Laute voller Überraschung und Lust zu entlocken, während sich seine Lippen um ihre empfindlichen Rundungen schlossen? Er selbst entledigte sich seiner Kleidung mit geübten Griffen und ließ ihr die Zeit, ihn anzusehen, die schlanken Muskeln seines Oberkörpers, die trainierten Bauchmuskeln und auch alles südlich davon, während er sich seinerseits an ihrem Körper sattsah und ihn berührte, streichelte, massierte, begehrte.

Und dann war es so weit. Leander war vorsichtig, als sie vor Überraschung und Schmerz das Gesicht verzog und hielt sich mit Bewegung zurück, solange sie dieses Keuchen von sich gab, während es unangenehm war. Solange, bis sie sich um ihn lockerte und ihr Atem schwerer und ihre Laute lustvoller wurden, als es nicht mehr unangenehm war.
Er bemühte sich, nicht zu fordernd zu sein, während er sie erst so in Besitz nahm, dann auf dem Tisch liegend mit den Beinen auf seinen Schultern, später die Position wechselnd auf der Liege im Raum, die dort für Seneca aufgestellt worden war (und seit seinem Tod ein neues Polster erhalten hatte), gegen ein Bücherregal stehend, wobei sich etliche Schriftrollen auf dem Boden verteilten, schließlich sie auf einem Korbstuhl kniend und er hinter ihr, sein Schweiß auf sie tropfend. Da er immer wieder Pausen machen musste, um sie nicht zu überfordern, dauerte alles lang, bis endlich sein Samen in ihr sein Ziel fand und er schwer keuchend fast zusammenbrach, über sie gebeugt aber sein Gewicht mit den Armen am Sessel haltend. Zwischendurch hatte er schon überlegt, ob er Nicander nicht dazubitten sollte, um seine Wut in den Pausen an ihm weiter abkühlen zu können, aber das hätte Orestilla sicher mehr überfordert als dieser sehr lange Akt es getan hatte.

Leander atmete eine Weile schwer, in ihr verharrend, ehe er sich zurückzog, sie kurzerhand drehte und hochhob und sich mit ihr nun auf seinem Schoß wieder hinsetzte, um zur Ruhe zu kommen. Das schlimme war, dass er merkte, dass er aufpassen musste, nicht wieder Lust zu bekommen. Er strich ihr eine von Schweiß an der Stirn klebende Locke von der Stirn und bettete sie an seiner verschwitzten Brust. “Bist du in Ordnung?“ fragte er ehrlich besorgt. Er hatte sich so gut es ging zurückgehalten, gegen ende aber etwas die Kontrolle verloren. Und ja, er wollte in seinem männlichen Stolz auch hören, dass es ihr gefallen hatte und sie jetzt nicht nur befriedigt, sondern vor Befriedigung gänzlich erschöpft war.
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03-09-2025, 01:54 PM,
Beitrag #25
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich hielt den kleinen Hund. Und nein, ich gehörte nicht zu den Männern, die Lust dabei empfanden, wenn sich ihre Geliebte mit anderen vergnügte, aber meine Rolle in diesem Stück hatte ich wohl gekannt. Die Helden, das waren der Dominus und die Domina, die all ihr Warten und ihr Sehnen, ihre Wut und ihr Aneinander Vorbeireden nun in dieser lustvollen Vereinigung aufgehen ließen. Ich hatte lediglich die Rolle des treuen Sklaven inne gehabt.
Ich gab Norbana Orestilla also auf, ent- liebte mich, doch dann geschah etwas Seltsames mit mir: Ich liebte, obwohl ich wusste, dass ich sie niemals bekommen würde, die liebste Domina weiterhin. Und diese Liebe blieb nicht bei ihr: Größer wurde sie und höher, denn ich liebte nun auch den Herren, weil er eben Orestilla glücklich machte.
Da rührte sich das Hündchen, und wenn ich auch nicht viel von Tieren verstand; ich meinte seinen Gesten zu entnehmen, dass ihn die Blase drückte. 

Rasch führte ich ihn hinaus, obwohl ich keinen Befehl dazu hatte, aber was für ein Haussklave wäre das gewesen, der nicht mitdachte? Im Garten erledigte das Hündchen sein Geschäft, ich entsorgte alles und dann wollte ich auf meinen Platz zurück kommen, da ich nicht Order hatte, mich vollständig zurückzuziehen.
Unterwegs traf ich Morwen, die still war und sich um den kranken und missmutigen Vater des Hausherren treu gekümmert hatte. Sie schaute mich fragend an, denn ja, es gab nichts, was die Familia nicht wusste. Ich lächelte sie an und nickte bedeutungsvoll, und mein Lächeln war strahlend, und voll Übermut drehte ich sie einmal um die eigene Achse.
"Die Herrschaften?" "Ja, die Herrschaften"
Auch wenn die Herren viel zu gute Menschen waren, ihren Unmut an der Dienerschaft auszulassen, hatten doch alle darunter gelitten, so wie Kinder leiden, wenn Vater und Mutter im Kälte und ohne ein freundliches Wort nebeneinander her leben.

Morwen nahm mir freudig das Tierchen zum Spielen ab, ich kehrte aber auf meinen Posten zurück, falls man mich noch brauchen sollte. 

Das ganze Haus schien aufs Schönste mir verwandelt. Wie es zuvor trotz Gediegenheit einer Gruft geglichen hatte, mit düsteren Mauern, die unglückliche Menschen umschlossen, war es nun heiter und licht. Sonnenstrahlen brachen herein, und bald würden in der Domus überall Blumen und Frühlingsschmuck pranken. Das die Herrin eine Vorliebe für hübsche Dinge, Blümchen und kleine Tiere hatte; der Herr, in zärtlicher Gattenliebe, würde mit Nachsicht darüber hinweggehen. Und vielleicht würden auch in einem Jahr hier kleine Kinderfüsschen tapsen - die Märchen und die Klassiker würde ich den Kindern lehren, und sie erheitern, wenn ich ihnen lustige Tiere nachahmte...
 
Ach, meine liebste Domina. So wie sie zuvor schon tapfer gewesen war, so schlug sie auch alle Schlachten mit Mut. Sie, der Tiro , hielt dem erprobten Krieger stand, der Plautius Leander war und hielt sich wacker.
Hätte Troja solche Tirones gehabt, nie hätte es den Krieg verloren.
Kore war erwacht! Und König Hades war mehr als bereit, sie seine Kriegskunst zu lehren. 

Und dann nach einer ganzen Weile hielt der Herr inne. Er hielt die Domina auf seinem Schoß, ihren Kopf an seine Brust gelehnt, zärtlich strich er ihr eine feuchte Strähne aus der hellen Stirn. Sie hatte ihn, und er hatte sie erschöpft. Ich war so stolz auf Beide, als hätte ich einen Sieg eingefahren und ich suchte weiche Tücher, um sie den Liebenden zu reichen. 

Das ich selbst in Hitze geriet und das deutlich zu sehen war, ich hoffte, man würde mir das nachsehen. Ich schlug die Augen nieder. Doch der starke, stattliche Herr und die liebliche Domina vereint, das war ein Anblick oder vielmehr viele von Anblicken gewesen, der selbst eine Statue aus weißem Marmor nicht kalt gelassen hätte.
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"Scheinsklave" Norbana Orestilla
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03-09-2025, 09:12 PM,
Beitrag #26
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich konnte kaum noch atmen. Mein ganzer Körper fühlte sich schwer und zugleich federleicht an, als wäre ich irgendwo zwischen Traum und Realität gefangen. Meine Haut prickelte, mein Herz raste noch immer, und meine Muskeln waren angenehm erschöpft. Ich lag auf seinem Schoß, mein Körper an seinen gepresst, während seine Arme mich hielten. Sein Atem war warm auf meiner Stirn, als er mir eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Ich spürte, wie er mich betrachtete, seine Finger sanft an meiner Wange entlangfuhren.

Er fragte mich, ob ich in Ordnung sei. Seine Stimme war ehrlich besorgt, und für einen Moment war ich zu erschöpft, um sofort zu antworten. Ich spürte noch immer die Nachbeben dessen, was er mit mir gemacht hatte, tief in mir, auf meiner Haut, in jeder Faser meines Seins. Ich war ihm ausgeliefert gewesen, aber nicht auf eine Weise, die mir Angst machte – nein, ich hatte mich ihm hingegeben, hatte mich von ihm leiten lassen, und jetzt fühlte ich mich… erfüllt. Mehr als das.

Ein leises Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich meinen Kopf leicht drehte und mein Gesicht an seiner Brust rieb. Sein Herzschlag pochte gleichmäßig unter meiner Wange, und ich genoss diese Ruhe nach dem Sturm. "Ja… ich bin in Ordnung", murmelte ich leise, meine Stimme noch rau vom Atmen und den Lauten, die ich zuvor nicht hatte unterdrücken können. "Mehr als das…" Ich schloss kurz die Augen, ließ meine Finger über seine verschwitzte Haut gleiten, als wollte ich mir einprägen, dass das hier wirklich passiert war.

Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte. Schmerz? Unbehagen? Vielleicht sogar Enttäuschung? Aber das, was passiert war, hatte mich in seinen Bann gezogen, hatte mich fortgetragen wie eine Welle, die mich verschlang und wieder an die Oberfläche spülte – atemlos, erschüttert, aber auch in einer Art Frieden.

Langsam hob ich den Kopf und sah ihn an, seine dunklen Augen ruhten auf mir, und ich erkannte darin nicht nur Lust, sondern auch ein stilles Warten auf meine Antwort, auf meine Reaktion. Ich wollte ihm nicht nur sagen, dass es schön gewesen war – ich wollte, dass er wusste, dass er mich in etwas Neues geführt hatte, etwas, das mir nie jemand beigebracht hatte. Ich legte meine Hand an seine Wange, zog ihn näher und küsste ihn sanft, langsamer, nicht mehr voller Drang und Verlangen, sondern mit tiefer Dankbarkeit.

Als sich unsere Lippen trennten, blieb ich noch dicht bei ihm. "Ich hatte Angst, dass es anders sein würde… aber du hattest recht." Ich spürte, wie seine Arme sich ein wenig fester um mich schlossen. "Es war schön." Ich schluckte kurz, fühlte, wie meine Wangen warm wurden. "Nein, es war mehr als das… es war …ich habe keine Worte dafür." Wieder schmiegte ich zufrieden meinen Kopf an seine Brust und verweilte so einige Herzschläge. "Werde ich nun ein Kind bekommen? Unser Kind?" fragte ich ihn, da er ja schließlich seinen Samen in mich gepflanzt hatte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-09-2025, 09:44 PM,
Beitrag #27
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Natürlich merkte Leander, dass Nicander sehr erregt gerade war, als er ihnen Tücher holte, um sich abzutrocknen. Leander nahm eines der Wolltücher und rieb damit vorsichtig den Schweiß von Orestillas Schultern und Rücken und den Beinen, wo er sie gut erreichen konnte. Sie würde sich auch zwischen den Beinen trocknen müssen, um keine Blasenentzündung zu riskieren, aber das hatte noch ein paar Momente Zeit.
Sie sagte, es sei schön gewesen, was Leander mit männlichem Stolz erfüllte, und er lächelte leicht und gab ein leichtes Brummen von sich, das man als Zustimmung deuten mochte, oder zumindest, dass er sie gehört hatte. Ihre frage, ob sie jetzt schwanger sei, war wieder sehr kindlich, aber offensichtlich hatte ihre Erziehung auf diesem Gebiet wirklich einige eklatante Lücken vorzuweisen.
“Manchmal reicht ein einziges Mal, manchmal benötigt es viele Male, mitunter ein ganzes Jahr stetiger Versuche, bis eine Frau empfängt. Und selbst dann verlieren sehr viele Frauen ihre Kinder während der Schwangerschaft wieder, meistens auch sehr früh. Aber mach dir darüber jetzt keine Gedanken, das hat Zeit.“
Jetzt gab es andere Dinge, über die sie vielleicht noch reden sollten, die gesagt worden waren, dann aber erst einmal vergessen. Und wahrscheinlich war Orestilla jetzt auch sehr erschöpft und müde. Ohne angeben zu wollen: Die meisten Frauen waren das, wenn er mit ihnen geschlafen hatte. Innogen schlief häufig noch in seinen Armen ein.
“Aber erst einmal solltest du dich gleich noch zwischen den Beinen abtrocknen und vielleicht auch einmal erleichtern gehen. Sonst könntest du eine Blasenentzündung bekommen. Und du wirst vermutlich die nächsten Tage recht wund sein. Ich lasse dir Wollfett bringen, das hilft, dass du schneller heilst.“

Leander überlegte einen Moment, ob er es jetzt ansprechen sollte oder besser nicht. Aber er würde bald abreisen und sehr viel Zeit, es aufzuschieben, blieb deshalb nicht. “Du sagtest, du machst dir Gedanken um Innogen. Das musst du nicht. Wir lieben uns nicht, wir haben nur beide große Freude an denselben sexuellen Praktiken und genießen es, sie miteinander durchzuführen. Aber da sie keine Kinder bekommen kann, wird es auch nie mehr sein als das. Und das ist wahrscheinlich weniger, als du für Nicander empfindest.“
Leander sah zu dem Sklaven hinüber und sein Blick blieb ziemlich lange im Süden seiner Gestalt hängen. Er blickte zu ihm auf und nein, er war noch nicht gänzlich erschöpft. Nicander würde das wohl in seinem Blick lesen können und das Versprechen, sich später um das Problem des Sklavens zu kümmern. Aber nicht, solange Orestilla in seinem Arm lag, das würde sie wohl eher verstören.
“Deshalb begleitet sie mich auch nach Londinium. Denn es stimmt, die Reise dorthin dauert lang, und weil es noch kalt ist, sind die Fenster der Kutsche geschlossen, so dass man in ihr auf der Reise nicht viel tun kann, außer schlafen, etwas reden, und… das hier.“
Er sah wieder zu Orestilla hinunter und streichelte sie sanft. “Ich fand das hier mit dir sehr schön, Orestilla. Und ich möchte es wiederholen. Oft sogar. Und vielleicht erkunden, ob du es auch noch magst, wenn es weniger zärtlich ist. Aber nicht gleich alles auf einmal, und im Moment brauchst du nach jedem Mal wohl zwei oder drei Tage, um wieder zu heilen. Sonst wird es dir weh tun. Und ich will dir nicht weh tun.“ Er küsste sie noch einmal auf die schwitzige Stirn.
“Wenn du mit willst nach Londinium, du und Nicander, dann könnte ich noch eine zweite Kutsche kommen lassen. Versteh mich nicht falsch, ich würde gerne auch Zeit mit dir in einer Kutsche verbringen und uns ein wenig die Zeit verkürzen. Aber ich glaube nicht, dass du bereit wärst, zu sehen, wie ich auch einer anderen Frau Aufmerksamkeit schenke. Oder einem anderen Mann.“
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03-10-2025, 07:11 PM,
Beitrag #28
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich lag still in seinen Armen, während seine Finger sanft über meine Haut strichen. Mein Körper fühlte sich erschöpft an, aber auf eine angenehme Weise. Ich wollte diesen Moment noch ein wenig festhalten, die Nähe zwischen uns bewahren, doch seine Worte ließen das nicht zu.

Zuerst war es das, was er über eine Schwangerschaft sagte. Ich hatte nicht gewusst, dass es so ungewiss war. In meiner Vorstellung war es eine klare Sache gewesen: Einmal miteinander schlafen und dann... zack, ist man schwanger. Aber so funktionierte es wohl nicht. Einerseits bedeutete es, dass ich vielleicht nicht sofort ein Kind erwartete. Andererseits konnte ich mich darauf auch nicht verlassen.
"Also kann es sein, dass es schon jetzt geschehen ist… oder dass es noch lange dauert… oder gar nichts passiert", murmelte ich und blickte an ihm vorbei in die Schatten des Raumes. Letzteres wäre eine echte Katastrophe! 
"Ich weiß nicht, ob mir das Angst macht oder mich beruhigt. Aber es kommt, wie es kommt."

Doch dann sprach er weiter, über Innogen, über ihre gemeinsame Reise, darüber, was zwischen ihnen war – oder nicht war. Mein Herz zog sich bei dem Gedanken an vier Wochen ohne ihn unwillkürlich zusammen. Vier Wochen erschienen mir plötzlich wie eine Ewigkeit.

"Ich kann mir nicht vorstellen, vier Wochen ohne dich zu sein, Leander", gab ich leise zu. "Aber ich respektiere deine Entscheidung." Ich holte tief Luft, versuchte, mich zu sammeln. "Ich werde den Garten neu anlegen. Ich will Blumen pflanzen… Kräuter, vielleicht auch etwas Gemüse. Dann habe ich etwas zu tun, bis du wiederkommst. Und im Sommer haben wir unser eigenes Gemüse und eigene Kräuter.“

Doch es war nicht nur das, was mich beschäftigte. Seine Worte über Innogen, über ihre gemeinsamen Nächte, ließen mich nicht los. Dass er mit ihr schlief, weil sie die gleichen Vorlieben teilten, weil es für ihn nichts anderes war – das konnte ich nicht nachvollziehen. Und dann sprach er Nicander an, betrachtete ihn mit einem Blick, den ich nicht verstand.
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Ich verstehe das nicht ganz", gestand ich leise, weil ich mich für meine Unwissenheit schämte. "Wie kannst du… also… wie kannst du einem Mann die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie einer Frau?" Mein Blick huschte verlegen zu Nicander, dann wieder zu Leander. "Ich dachte immer, ein Männer begehren nur Frauen. So habe ich es gelernt."
Ich fühlte mich unsicher. Es war so viel Neues, so vieles, was ich nicht verstand. Und doch wollte ich es verstehen – wollte ihn verstehen. Aber konnte ich das überhaupt?
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-10-2025, 08:26 PM,
Beitrag #29
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Leander fuhr damit fort, sie zu streicheln. Er hatte ihr angeboten, doch mitzukommen, aber sie lehnte ab, und er würde ihre Entscheidung also respektieren, auch wenn sie sagte, es sei seine Entscheidung. Sie sprach davon, was sie stattdessen hier machen wollte, und sein Gewissen meldete sich noch einmal.
“Orestilla? Im Sommer werden wir nach Londinium ziehen. Wir werden nicht hier in Iscalis bleiben. Das Haus in Londinium ist sehr viel größer und meinem Vermögen angemessen als dieses Haus hier. Mein Besuch dort dient auch der Vorbereitung, uns dort niederzulassen.“ Er sah sie noch einmal an und überlegte. “Ich will dich hier nicht herausreißen und nach Mai sollte die Reise dorthin auch angenehmer sein, daher stelle ich dir die Entscheidung tatsächlich frei, ob du jetzt oder eben später dorthin reisen willst. Aber ich fürchte, du wirst die Früchte deiner Arbeit hier nicht mehr genießen können.“

Leander überlegte sogar, das Haus ganz zu verkaufen, da er es nicht unbedingt benötigte und sonst nur irgend jemanden würde zurücklassen müssen, um sich darum zu kümmern. Vielleicht vermietete er es aber auch und bezahlte nur einen der hiesigen Verwalter, nach dem rechten zu sehen für einen Anteil an der Miete.

Ihre frage danach aber brachte ihn dazu, einmal den Blick zur Decke zu wenden, als könnten die Götter des Himmels ihm Rat geben. Unter welchem Stein musste Orestilla gelebt haben, dass sie selbst so etwas nicht wusste? Vielleicht nicht in allen Einzelheiten, aber generell sollte doch wirklich schon jedes Kind mitbekommen haben, dass Männer auch miteinander Spaß haben konnten. “Haben deine Eltern dich nie die Illias lesen lassen? Was meinst du, was Achilles und Patroklos getan haben, um einander so verbunden zu sein?“ fragte er ehrlich verwirrt und sah zu Nicander hinüber. “Wenn ihr dieses Werk oder andere griechische Werke lesen solltet, hast du hiermit den expliziten Auftrag von mir, meine Frau darüber aufzuklären, wenn der Autor gerade von Sex spricht, egal, ob zwischen Männern oder Frauen oder Männern und Frauen. Manche Metaphern sind sonst wohl zu verschleiernd.“

Er sah wieder zu Orestilla. “Es gibt wesentlich mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, Orestilla, als deine Schulweisheit sich träumen lässt. Ich beispielsweise bevorzuge ganz klar Frauen als Sexpartner, aber nicht ausschließlich, wenngleich ich nur den aktiv penetrierenden Part übernehme. Aber manchen Männern gefällt auch der passive Part. Und manche bevorzugen Männer vor Frauen. Und die Wege, sich aneinander zu erfreuen, sind dieselben, die ich dir mit Nicander zugestanden habe. Oralverkehr, Schenkelverkehr und Analverkehr, und ganz viel dazwischen. Das einzige, was ein Mann nicht hat, ist eine Vagina, deshalb kann er keine Kinder gebären oder empfangen.“ Vermutlich verstand sie nichts von dem, was Leander gesagt hatte. Deshalb küsste er sie noch einmal auf die Stirn. “Aber das musst du jetzt nicht alles auf einmal wissen. Vielleicht bist du irgendwann neugierig darauf, das ein oder andere davon an dir selbst zu erfahren und herauszufinden, ob es für dich lustvoll ist. Aber das hat Zeit und muss nicht alles auf einmal sein. Einen Schritt nach dem anderen, Orestilla. Und der erste Schritt jetzt ist wohl, dass du dich erst einmal ausruhst. Und dir danach ein neues Kleid anziehst, da ich dein altes zerrissen habe. Aber ich werde dir eines aus Londinium mitbringen, sofern du hierbleibst.“
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03-10-2025, 11:44 PM,
Beitrag #30
RE: Bibliothek | Der neue beste Freund der Hausherrin
Ich blinzelte überrascht, als Leander sagte, dass wir im Sommer nach Londinium ziehen würden. Bis jetzt hatte ich gedacht, dass dies unser Zuhause sei. Natürlich wusste ich, dass er vor kurzem wohlhabend geworden war, aber dass Iscalis nur ein vorübergehender Aufenthalt sein sollte, hatte er mir nicht gesagt.

"Nach Londinium…" Ich wiederholte den Namen der Stadt leise, und ein Lächeln huschte über meine Lippen. "Das ist eine richtig große Stadt, nicht wahr? So wie Massilia. Mit großen Häusern, Theatern und Thermen?"
Bei unserer Ankunft in Britannia hatte ich nicht allzu viel von Londinium gesehen. Eigentlich nur das Hafenviertel. Doch wir würden dann in einem großen Haus wohnen. Eine Villa vielleicht, in einer feinen Wohngegend. Der Gedanke daran begeisterte mich. So gern ich schöne Gärten mochte, Iscalis war klein und ruhig – zu ruhig. Ich hatte mich schon gefragt, ob ich mich hier auf Dauer wohlfühlen würde. Aber Londinium… das bedeutete neue Möglichkeiten, neue Eindrücke.
"Dann werde ich doch mitkommen", sagte ich schließlich entschlossen. "Es gibt keinen Grund, hierzubleiben, wenn wir bald ohnehin aufbrechen. Und… ich will nicht vier Wochen ohne dich sein."1
Es war ein offenes Geständnis, aber es fühlte sich selbstverständlich an. Ich hatte mich gerade erst an unser gemeinsames Leben gewöhnt, an seine Nähe. Die Vorstellung, dass er so lange fort war – und dazu noch mit Innogen –, gefiel mir nicht.

Doch als er weiter sprach, wurde ich erneut überrascht. Ich hatte bereits Gerüchte gehört, dass manche Männer sich nicht nur mit Frauen vergnügten, aber ich hatte es nie für ein Thema gehalten, über das man offen sprach. Dass Leander selbst nicht ausschließlich Frauen bevorzugte, war mir nicht bewusst gewesen.
Ich sah ihn nachdenklich an, ließ seine Worte auf mich wirken. "Achilles und Patroklos?" Ich hob eine Braue. "Ich dachte immer, sie waren… Freunde?"
Ich wusste nicht genau, was ich darauf erwidern sollte. Schockiert war ich nicht, auch nicht verärgert – eher erstaunt über seine Offenheit.
"Ich verstehe, dass es Männer gibt, die das bevorzugen," sagte ich schließlich. "Aber ich hätte nicht gedacht, dass es für dich eine Rolle spielt. Ich dachte…" Ich hielt kurz inne, suchte nach den richtigen Worten. "Ich dachte, mit einer Frau an deiner Seite wäre dein Verlangen danach nicht mehr so groß."
Ich sah ihn prüfend an, versuchte, ihn besser zu verstehen. Ich hatte keine naive Vorstellung von Treue – ich wusste, dass Männer sich außerhalb der Ehe Freiheiten nahmen. Doch das hier war anders als das, was ich erwartet hatte.
Leander schien nicht zu erwarten, dass ich sofort alles verstand, und ich war ihm dankbar dafür. Vielleicht würde ich es irgendwann besser begreifen.

Ich spürte, wie eine angenehme Wärme durch meinen Körper strömte, nicht nur wegen Leanders Berührungen, sondern auch wegen der Vorstellung, nach Londinium zu ziehen. Eine große Stadt, ein Ort voller Leben, voller Möglichkeiten – das war genau das, was ich mir insgeheim gewünscht hatte, auch wenn ich es mir bisher nicht eingestanden hatte.
"Ich werde mit dir gehen", wiederholte ich leise und sah ihn an. "Und ich freue mich darauf."
Allmählich merkte ich, wie die Anstrengung und die vielen neuen Gedanken mich müde machten. Meine Augenlider wurden schwer, und mein Körper fühlte sich angenehm erschöpft an. Ich kuschelte mich ein wenig dichter an ihn, genoss seine Wärme, seine Nähe.
"Ich glaube, ich werde gleich einschlafen", murmelte ich und ließ ein leises Lächeln über meine Lippen huschen. "Aber ich würde gerne bei dir schlafen."
Ich wusste nicht, ob er wach bleiben würde oder ob er mich irgendwann loslassen musste. Doch im Moment war mir das egal. Ich fühlte mich sicher, geborgen – und mehr als bereit, in seinen Armen einzuschlafen.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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