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[Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
01-14-2025, 05:15 PM,
Beitrag #21
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Oh, ich hörte mir gern alle schmutzigen Einzelheiten an. Nicht nur, weil ich neugierig und schrecklich – wie nannten die feinen Menschen das? - promiskuitiv war. Und in der Tat war es durchaus ganz anregend. Offensichtlich hatte Sabina eine Menge Spaß. Was ihr auch zu gönnen war, nach der Pleite mit ihrem letzten Kerl und den ganzen patrizischen regeln. Aber ich hörte auch zu, um hier und da noch ein paar Informationen für später aufzuschnappen. Man wusste nie, wann man das mal brauchte.

Doch dann wurde sie fast ein wenig melancholisch und klagte, dass ihr Theaterstück vielleicht ihre letzte Gelegenheit wäre, den LAPP zu sehen. Was wahrscheinlich mit den vorgeschlagenen Ehekandidaten zusammenhing, über die sie mit mir reden wollte, sofern ich nicht einnicken würde dabei.
Natürlich war ich müde, ich hatte auch einen langen Tag hinter mir mit einer durchaus sportlichen Einlage darin. Aber ich war zu sehr guten Konditionen als Gesellschafterin bei Sabina angestellt, und als jene hatte ich natürlich dieselben Pflichten, wie ich sie bei jedem anderen Mäzen gehabt hätte. Und eine dieser Pflichten lautete Du bist wach und interessiert.
“Ich kann mit dem Schauspieler sprechen, aber manche Männer sind in ihren Fähigkeiten einfach begrenzt. Aber das kann man dann im Stück auch dementsprechend berücksichtigen, weißt du. Er soll ja sowieso nicht unbedingt die Sympathien gewinnen“, meinte ich zu dem Schauspieler, der, wenn ich mich ihm nähern würde, vermutlich eher noch schneller zum Ende kommen würde anstatt langsamer.
“Und natürlich will ich jetzt wissen, was dich beschäftigt. Als könnte ich ruhig schlafen, wenn meine Freundin wach liegt und sich quält?“ Natürlich könnte ich dann wunderbar schlafen, aber Claudia Sabina sollte denken, dass ich dann auch vor Sorge wach liegen würde. Ich meine, an und für sich war sie sogar ein nettes Mädchen, nicht so verschnupft und spießig und leicht zu verführen. Ihre Gesellschaft war amüsant und angenehm und ich hoffte darauf, dass dieses Arrangement von Dauer sein würde. Denn es war sehr lukrativ und gleichzeitig angenehm. Und sogar ich wusste, wie selten sowas vorkam. Ganz ehrlich, es hätte mir nicht mal was ausgemacht, sie zu befriedigen, solange ich weiter meine Freiheiten hatte. Aber trotz allem war es jetzt nicht wirklich eine klassische Freundschaft.
“Solange du nicht bei der Gründung Roms anfängst mit deinem Ausholen, bin ich ganz Ohr und Rosula soll uns noch heißes Wasser bringen.“
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
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01-17-2025, 08:48 PM,
Beitrag #22
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Ich war regelrecht gerührt über die Treue von Kiki, beugte mich vor und hauchte ihr ein Küsschen auf die Wange:
" Ach, Du bist doch die Beste! ", sagte ich, als sie mir sagte, dass sie hätte gar nicht schlafen können, wenn ich wach läge und mich sorgte. Und während Rosula schon das warme Wasser auffüllte, dass es dampfte, erzählte ich:
" Nein, zur Gründung Roms gehe ich nicht zurück, aber fast muss ich dorthin. Zu uns Claudiern komme ich nämlich. Wir waren die letzte Gens, die nach Gründung der Stadt unter die Patrizier aufgenommen wurde, und wie das so ist, gleich eine der stolzesten, der halsstarrigsten und blaublütigsten. Wir haben immer nur andere Patrizier geheiratet. Schon der Ritterstand war uns lange Zeit suspekt, und nur bei sehr viel Vermögen und einem hohen Rang akzeptabel.  Niemals hätte ein Claudius einen Klienten je zuerst gegrüßt", ich zog eine Grimasse, aber es war mir ernst:
"  Wir sind über Generationen so erzogen worden. Ich bin so erzogen worden, Kiki. Das bedeutet nicht, dass ich nicht nett zu Niederrangigen sein kann. Aber eine Heirat? "

Und dann erzählte ich Kiki von den beiden Ehemännern in spe. Da gab es Petlinius Pertax, der jedoch leider ein Freigelassener war. Dieser Makel war nicht von der Hand zu weisen.  Doch ich zählte brav seine Vorzüge auf, besonders den für mich wichtigsten: Er war Klient von Rufus und ja, er würde dazu bereit sein,  mit dem Patron meine Gunst teilen. Ich würde aber jeden Rückhalt in meiner eigenen Gens verlieren und im Rang absteigen, auch wenn Pertax noch Karriere machte, Senator konnte er ja nie werden. Dazu kam: 

"Ach Kiki, als ich fortging, sah ich zudem noch  die arme, dumme, so glückliche Bassa, die schwanger auf ihrem Stuhl saß wie eine Königin. Und ich hatte mit Rufus überlegt, wie wir ihr ihr Glück wieder weg nehmen. Ich fühlte mich schuldig. Sie dauert mich so sehr"

Und dann war da noch Rufus eigener Sohn, Lucius Petilius Vindex. Ihn zu nehmen, war von Ehre. Er war jung, und ich würde seine erste Ehefrau sein. Er würde jedoch nach und nach die ganze senatorische Ämterlaufbahn bestreiten und es weit bringen, wenn er ehrgeizig war, und das war er bestimmt.  Sein Aufenthalt in Londinium würde nur wenige Jahre dauern. Schon für die Quaestur würde er nach Rom zurückkehren. Ach, nach Rom. Das war nicht mit Iscalis und nicht einmal mit Londinium zu vergleichen. Rom war das Haupt der Welt, und der Ort, an den ich definitiv gehörte (Nur keine falsche Bescheidenheit, ihr Lieben)

Trotz des warmen Wassers fröstelte ich aber jetzt und schlang meine Arme um meine Knie, als trachtete ich mich selbst zu trösten: " Wenn ich Rufus Schwiegertochter bin, dann werde ich nichts mehr anderes sein. Wir achten uns beide selbst zu sehr, um das Gesetz von Menschen und Göttern zu brechen", sagte ich nun und mir stiegen Tränen in die Augen:

" Was nur soll ich tun? Soll ich Sabina sein, die nur ihr persönliches kleines Glück interessiert? Oder eine wahre Claudia, die ein Leitstern für die Welt sein muss und für immer verbirgt, wie es tief in ihr drinnen aussieht?"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-18-2025, 01:52 PM,
Beitrag #23
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Das Küsschen quittierte ich mit einem breiten Grinsen. Ich war mir sehr sicher, dass Sabina keine homoerotischen Neigungen hatte. Wahrscheinlich war sie noch nicht einmal auf die Idee gekommen, dass irgendeine Frau außer Sappho selbst eine Geliebte haben konnte. Und ich wollte da nichts forcieren, denn das war jetzt auch nicht meine beliebteste Spielart, wenngleich mal zur Abwechslung ganz nett.

Nachdem unser Wasser heiß aufgefüllt war, kam Sabina dann auch zur Sache und erzählte, und erzählte, und erzählte noch ein wenig mehr. Am Ende schwirrte mir fast schon der Kopf vor den vielen Bedenken, die sie in ihrem Kopf mit sich herumtrug. Als sie geendet hatte, sagte ich erst einmal nichts und lehnte mich in der Wanne zurück und schaute ein wenig zur Decke, um nachzudenken. Wenn sie mit ihrer Familie brach, war meine Geldquelle wahrscheinlich über kurz oder lang dann versiegt, weil Pertax würde mir wohl keine teuren Geschenke finanzieren. Auf der anderen Seite war er sehr reich und würde vielleicht Sabina beschenken – auch wenn Römer das offiziell nicht durften. Vermischung der Vermögen war denen aus irgendeinem Grund ein Graus. Ganz ehrlich, Römer waren da ziemlich durchgeknallt – und Sabina schenkte mir vielleicht das ein oder andere weiter. Nicht so einfach das Ganze.

“Natürlich sollst du immer Sabina sein und an deinem Glück arbeiten. Denn seien wir mal ehrlich, wenn eine Frau nicht selbst dafür sorgt, glücklich zu werden, dann steht sie auf verlorenem Posten, denn die Kerle kriegen das ganz sicher nicht hin. Denen sind wir meistens dann doch ziemlich egal.
Die Frage ist also, was dich langfristig unglücklicher macht und was dich langfristig glücklich machen kann. Ich mein, klar, im Moment ist das der Sex. Und ich will nicht lügen, Sex kann absolut großartig sein und man sollte sein Leben nicht mit schlechtem Sex verschwenden. Aber es gibt keine Garantie, dass Petilius Rufus auch langfristig Gefallen daran hat, mit dir intim zu sein. Du bist ja jetzt nicht seine erste Geliebte, und mehr als seine Geliebte wirst du auch durch die Ehe mit Pertax nicht.
Dafür aber hat Pertax aber, wie Bassa dauernd sagt, ein soooo großes Teil, mit dem er gut umgehen kann, dass du da wohl auch mit ihm glücklich sein könntest auf dem Gebiet. Wie der Sohn von Petilius Rufus ist, weißt du nicht. Kann sein, der ist so talentiert wie sein Vater, kann sein, dass er meint, dreimal vor und zurück wäre genug.“
Furia Bassas angebliches Glück ließ ich aus diesen Überlegungen heraus, denn das tat meiner Meinung nach nichts zur Sache. Manchmal musste man eben auch Ellbogen einsetzen, um zu bekommen, was man wollte.
“Auf der anderen Seite steht natürlich deine Familie und dein Ansehen in der Gesellschaft. Du hättest es schwer, auf das Familienvermögen zuzugreifen, sofern sie dich finanziell unterstützen, und wärst damit abhängig von deinem Mann. Und sollte sich ihm doch irgendwann eine andere Partie auftun, was meinst du, wie viele Skrupel er hätte, dich zu ersetzen? Hast du genug eigene Mittel, um dich auch dann selbst zu finanzieren, ohne auf deine Familie angewiesen zu sein?“
Ja, die frage war eigentlich noch mehr für mich als für sie, auch wenn es für sie natürlich Sinn machte, darüber nachzudenken, wie viel Geld sie eigentlich hatte und wie viel sie brauchte und wie frei sie diese Entscheidung wirklich treffen konnte.
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
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01-23-2025, 03:04 PM,
Beitrag #24
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Nachdem Kiki mir klar alle Argumente dargelegt hatte, war ich erst einmal  baff. Ich meinte, ich wusste, dass Kiki klug war, doch nun wurde sie geradezu philosophisch. Mit einem metaphorischen Schwerthieb  durchschlug sie sozusagen von einem Moment auf den anderen mein schönes Bedenkengeflecht. Ich brauchte erst einmal zehn Minuten, um zu verdauen, was sie gesagt hatte und schaute vermutlich die ganze Zeit über so glasig drein wie ein Fisch in einem Aquarium.
Dann beugte ich mich vor und sprach feierlich:
"O Kiki, ich habe in meinem Leben einige gute Frauen kennen gelernt. Meine liebe Cousine Serena und meine Freundinnen Stella und Prisca gehören dazu. Aber Du bist nicht nur gut, du übertriffst sie an Weisheit alle.  
Nicht was ich mir wünsche, sondern was ich bekomme, sollte ich mir wünschen. Die Wahl ist nicht Glück oder Unglück, sondern man muss selbst dafür sorgen, dass die Wahl einen glücklich macht. Das ist schlicht  und großartig zugleich. Du solltest eine Anleitung für die Damenwelt verfassen, und sie wird sich besser verkaufen als Ovids Liebeskunst!", 
ich gähnte ein wenig, das warme Wasser machte doch ein wenig müde:
"Vielleicht würde mir Pertax auf der Kline wirklich mehr Freude bereiten als Rufus Sohn, wer weiß. Aber andere Voraussetzungen erfüllt er persönlich nicht. Er ist ganz und gar nicht standesgemäß, und wenn ich mit meiner Familie breche, so wäre ich stets von seiner Gnade abhängig. 
 Und ich kann nicht gut sparsam mit Geld umgehen, liebste Kiki. Es war immer welches da, wenn ich welches brauchte, es rinnt mir durch die Finger. Für was ist es denn auch da, wenn nicht zum Vergnügen?
Mein Lehrer Agamedes würde jetzt sagen, dass eine Stoikerin sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken lassen sollte. Ja, Reichtum ist eine Äußerlichkeit. Aber für Gefühle gilt das genauso, auch wenn sie  Innerlichkeiten sind.  Auch von ihnen sollte ich mich nicht beeindrucken lassen.
Heute war die bisher schönste Nacht meines Lebens.  Garnichts bereue ich.  Ach wäre ich eine Barbarin und könnte mit dem Liebsten entfliehen so wie das die Keltinnen angeblich machen! Doch ich kann nicht anders sein, als ich eben bin. So oberflächlich und so wenig opferbereit"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-23-2025, 04:22 PM,
Beitrag #25
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Meine wichtigste Frage beantwortete sie nicht wirklich und irgendwie hatte sie etwas anderes gehört, als ich gesagt hatte. Aber sie war glücklich und zuversichtlich und meine Aufgabe damit wohl zufriedenstellend erledigt. Und ja, ich wusste sehr gut, wie gern sie Geld ausgab. Einen nicht ganz kleinen Teil davon bekam ich. Und ich hatte sicher keine Einwände, wenn das so blieb.
“Ich weiß nicht, ob so gesittete Matronen wie deine Cousine bereit wären für meine Weisheiten“, gab ich also grinsend zu bedenken.

“Wenn ich das so sagen darf, dein Agamedes ist ein alter Grieche und damit vielleicht ein bisschen verstaubt. Eine junge Frau hat aber andere Bedürfnisse als alte Griechen. Dann hast du dich also für Rufus Sohn entschieden? Weißt du denn schon etwas über ihn? Hat sein Vater vielleicht schon etwas erzählt?“ Irgendetwas, was ich nutzen konnte, vorzugsweise, um mich enger an Sabina und ihren Geldbeutel zu binden.
“Und ich glaube, dass du als Ehefrau im Licht einer öffentlichen Bühne ohnehin glücklicher bist als als heimliche Geliebte. Und das finde ich ganz und gar nicht oberflächlich.“
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01-28-2025, 01:25 PM,
Beitrag #26
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
" Ich bitte dich von ganzem Herzen, dass du in Londinium auch künftig in meiner Nähe bleibst und mir weiterhin gute Ratschläge gibst, liebe Kiki. Ich möchte mein Baby in Iscalis bekommen,  aber dann komme ich hoffentlich mit dem Kind wieder her, das kommt darauf an, ob der junge Petilius es in seinem Haus haben will. Er ist vielleicht eifersüchtig. Aber weißt du,  Iulius Cato hat keine Zeit, und dass seine Keltenprinzessin meinen Sohn aufzieht, der Gedanke missfällt mir sehr. Sie soll seine Finger von ihm lassen. Ha, du wunderst dich vielleicht, dass ich mir so sicher bin, dass es ein Junge wird. Die Hexe von Cheddar hat es mir prophezeit... Oder musst du dringend nach Iscalis zurück? Ich weiß ja, dass Saturninus dein Gönner war, er macht da wenig Geheimnis draus. Vermisst du ihn sehr? Oder zumindest seinen dicken...Geldbeutel ", fragend schaute ich Kiki an:

" Ich weiß noch gar  nicht viel über Lucius Petilius Vindex. Er ist dreiundzwanzig Jahre alt und hat sein Tribunat gerade abgeschlossen. Für ein bis zwei Jahren wird er herkommen, bevor er seine Quästur in Rom beginnt. Ich bin mir sicher, dass er sorgfältig erzogen wurde. Und etwas Liebenswürdiges muss er im Charakter haben, denn Rufus hat mir gesagt, dass er seiner Mutter Lieblingssohn ist", ich schlug die Hand vor die Stirn:

" Die Frau von Rufus ist eine freundliche und würdevolle Matrona mit einem erlesenen Geschmack. Ich hoffe doch nicht, dass sie ihr Sorgenkind zu ihrem Lieblingskind erkoren hat, sondern den mit den besten Anlagen.
Unser Famlienrat..."
, damit meinte ich die Claudier: "...wird ihn kennen. An der Höhe meiner Mitgift kann ich dann ablesen, wie viel sie von ihm halten", ich kicherte ein wenig:
" An mein eigenes Vermögen komme ich erst , wenn ich einundzwanzig werde, so hat es mein Vater in seinem Testament verfügt. Bisher genieße ich nur eine recht großzügige Apanage, um meine Ausgaben zu decken.
So, und nun muss ich eine Liste der Schauspieler erstellen, die im Stück mitspielen. Und dann gilt es, einen Brief an Rufus zu schreiben. Den muss ich so formulieren, dass ihn jeder lesen kann, denn ich bin sehr geehrt, seinen Sohn zu heiraten. Dabei spüre ich seine leidenschaftlichen Küsse immer noch auf meinem Körper... es ist so verrückt, Kiki!"


Während ich abgetrocknet wurde, und mir die Augen zufielen, obwohl ich doch gedacht hatte, dass ich nach dieser Nacht nie wieder schlafen müsste, sagte ich:
"Und doch wollte ich keine dieser Stunden missen!"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-28-2025, 06:15 PM,
Beitrag #27
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
“Oh, nein, ich bleibe liebend gern in Londinium. Hm, vielleicht muss ich dann nur nach einer eigenen Wohnung schauen, wenn ich etwas respektables zu einem Preis finde, den ich mir leisten kann.“ Leisten konnte ich mir vermutlich sogar ein Zimmer im Palast selbst, aber es schadete nichts, ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken. Vielleicht hatte Sabinas Familie ja gerade zufällig irgendwo ein Haus, das sie nicht brauchte, und das sie mir für einen Freundschaftspreis überlassen würde. Wobei wir dann vermutlich dort gewohnt hätten und nicht hier.
“Und um ehrlich zu sein bin ich froh, dass ich so den Vertrag mit Furius Saturninus los werde. Ich weiß, er ist ein verwandter von dir und natürlich sind seine Geheimnisse auch die meinen. Aber, wenn wir so unter uns sind“, und die keltische Sklavin, die kein Wort griechisch verstand, zählte da nicht. Und ich war sicher, dass sie kein Wort verstand, denn ich hatte ihr in einsamen Momenten auf griechisch schon die nettesten Foltermethoden ausgemalt, ohne dass sie auch nur kurz gezuckt hätte. “… er schätzt mich überhaupt nicht. Oh, er redet immer sehr viel von Zuneigung und versucht, nicht zu knausrig zu sein und alles. Aber weißt du, wie viele Geliebte er hat? Ich war für ihn nur ein Punkt auf einer sehr langen Liste mit Spielzeugen. Die er einfach nur haben will, damit sie kein anderer hat. Aber er schätzt meine Kunstfertigkeit nicht wirklich. Mit einer Sklavin wäre er besser bedient. Ich glaube nicht, dass er wirklich weiß, wofür Hetären eigentlich da sind.“

Es tat gut, das ganze nochmal laut auszusprechen. Eigentlich hätte ich noch mehr anzufügen, aber da waren wir dann wieder bei den Geheimnissen, die ich nicht ausplaudern sollte, weil Sabina sonst ins Grübeln geriet, wie sicher ihre Geheimnisse denn so waren.

Sie erzählte also von Petilius Vindex. Der Name sagte mir nichts, aber ich war wohl schon zu lange aus Rom weg, um noch auf dem Laufenden zu sein. “Meistens ist der Jüngste der Liebling“, meinte ich nicht ganz so hilfreich auf ihre Überlegungen hin. “Aber er wird bei diesen Eltern wohl nicht ganz verdorben sein. Die beiden scheinen doch ganz vernünftige Leute zu sein. Und dreiundzwanzig klingt doch großartig! Dann hast du viel Zeit, ihn zu verführen und ihm die Dinge beizubringen, die du magst, falls er die nicht von sich aus kann. Die meisten jungen Männer haben doch eine ziemliche Leidenschaft.“
Ich rechnete ein wenig, wie lange es noch dauerte, bis Sabina einundzwanzig sein würde, und hielt das durchaus für machbar. Und die Aussicht auf eine reiche Gönnerin, die mich nicht in einen Käfig einsperren wollte und mir die Freiheit ließ, die ich wollte, war wirklich ein lohnenswertes Ziel.

Wir ließen uns abtrocknen und machten uns bettfertig. “Träum schön, Sabina“, meinte ich nur mit einem eindeutig zweideutigen Zwinkern und ging dann ins Bett, um meinen Abend nochmal Revue passieren zu lassen.
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
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01-29-2025, 04:00 PM,
Beitrag #28
RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
"Fabia Tertia, die Mutter von Bassa, weiß bestimmt eine schöne Wohnung für dich. Jetzt, da ich ihrer Tochter nicht den Ehemann klaue, hat sie uns wieder lieb", sagte ich in friedlicher Stimmung:
"Wenn ich ein Mann wäre und du meine Geliebte, ich würde gewiss keine andere angucken. Kiki. Du bist doch schön, lieb und clever. Der Furius ist ja der Ehemann meiner Lieblingscousine Serena, wie du vielleicht weißt. Sie erträgt seine Eskapaden mit Würde, kritisiert ihn nie und schenkt ihm jedes Jahr ein Kind"
es war anscheinend auf unserer Welt weder einfach, eine Hetäre noch eine Patrizierin zu sein, wenn man mit Männern zu tun hatte. Ich hoffte sehr, dass Vendex wenigstens ein bisschen wie Rufus wäre, und ich ihn aus ganzem Herzen gern haben konnte:

"Träume du auch etwas Schönes, Kiki. Gute Nacht"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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