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Samira wird verkauft
10-14-2022, 08:18 AM,
Beitrag #11
RE: Samira wird verkauft
Gesang drang an meine Ohren, natürlich dachte ich, da wird wieder eine Sklavin angeboten. Was nutzt uns in der Villa eine Sklavin mit Gesangskünsten. Trotzdem ging ich näher heran. Eine kleine Versammlung an Interessenten, oder Schaulustigen hatte sich gebildet. Um mehr über die ware zu erfahren musste ich näher heran. Als ich sie erblickte und musste lächeln. Zumindest für unsere Villa hier, aber auch für Iscalis und sogar Britannien, kein alltäglicher Anblick. Ich die kleine Tafel um ihren Hals, sicher Claudius konnte, wenn alles stimmte, interessante Gespräche mit ihr führen. Doch auch für ihn wäre jetzt eine Sklavin wichtiger die für die tägliche Hausarbeit. Bestimmt würde man sie dazu bringen können, denn Frauen waren doch von Natur aus dazu geeignet. Oha, das Angebot stand bei 850. „Kennst du dich denn auch in der täglichen Hausarbeit aus?“ Übertönnte ich das allgemeine Gemurmel.
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10-14-2022, 08:33 AM,
Beitrag #12
RE: Samira wird verkauft
(10-13-2022, 10:08 PM)Decimus Balventius Varro schrieb: "Hm", machte Varro, wenig begeistert, aber auch nicht gänzlich uninteressiert. "Wenn du wirklich rechnen kannst, bist du zumindest nicht dumm." Und wenn sie oder der Händler gelogen hatten, würde er sie schneller loswerden als sie schauen konnte.
"Ich biete 850. Bei der dort drüben wird sie nur verweichlicht."

Pytheas wusste, wer er war, ohne ihn persönlich gesehen zu haben, denn jeder in Iscalis kannte ihn: Ritter Balventius. Er war Herr über die hiesige Silber- und Bleimine, und dort wurden jeden Tag Sklavenarbeiter zu Tode geschunden. Vermutlich würde er die junge Frau nicht gerade in einen Stollen schicken, dennoch konnte sich der Grieche nur vorstellen, dass sie dort unter Balventius Varros Fuchtel ein hartes Leben erwartete. Das würde sie nicht lange durchstehen.

Offen gegen den Ritter bieten, wollte der Grieche aber auch nicht. Er brauchte das Wohlwollen des Römers noch, wenn er den Auftrag seines Patrons erfüllen wollte.

Aber da bot auch seine Vermieterin, die Wirtin Fabata. Sie brauchte dringend Hilfe in der Taberna. Auch wenn das Sklavenmädchen bei ihr zu arbeiten hatte; genug zu essen und Pausen würde es geben, und viel wichtiger: Die Römerin hatte eine freundliche Art.

(10-12-2022, 09:14 PM)Iuventia Fabata schrieb: Siebenhundert Sesterzen waren eigentlich Wucher für das zierliche Mädel, aber wenigstens sang sie schön und konnte auch Rechnen. Vielleicht konnte sie die Gäste unterhalten und mir mit den Büchern helfen für diesen Preis. 

Da noch niemand sonst geboten hatte, hob ich meine Stimme und rief: "700!" in die versammelte Menge.

Flavianus Pytheas trat an Fabatas Seite. Ihm widerstrebte es, außer in einem medizinischen Kontext, Menschen zu berühren, doch hier legte er seine Hand auf ihren Unterarm, nur ganz kurz, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen:

"Ich bitte Dich, werte Fabata, weiter zu bieten", sagte er leise: "Es wäre mir wichtig, dass Du die Sklavin ersteigerst. Um die Bezahlung mache dir keine Sorgen. Ich bin mit genug Mitteln ausgestattet, um den Verkaufspreis zu bezahlen"

Flavianus Pytheas wollte wie gesagt selbst keine Sklaven haben. Er wollte aber auch nicht offen gegen einen Ritter antreten, der das ihm, einem Freigelassenen, vermutlich übel nehmen würde.

Und er wollte Samira vor einem frühzeitigen Tod bewahren.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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10-14-2022, 03:56 PM,
Beitrag #13
RE: Samira wird verkauft
Ich hatte kaum das erste Gebot abgegeben, als auch schon ein pompöser Ritter mich direkt überbot. Viele Ritter gab es nicht in der Gegend, von daher war es nicht schwer zu erraten, um wen es sich hier handelte. Ich hatte zwar mehr mit dem Praefectus zu tun, aber dieser hier schien kein Stück besser oder netter zu sein. 

Was wollte er nur mit einem Mädel, das weder stark noch robust wirkte, für eine Mine? Bevor ich noch mehr darüber nachdenken konnte, kam mir aber Meister Pytheas entgegen. Er schien sehr besorgt um das Mädchen und bat mich an seiner Statt gegen den Ritter zu bieten. Ich nickte ihm nur zu und rief mein nächstes Gebot. Ich wusste zwar auch nicht, warum der Medicus das Mädchen von dem Ritter fernhalten wollte, aber wenn er finanziell helfen wollte, so war mir das nur recht. 

"900 Sesterzen!"
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10-14-2022, 09:39 PM,
Beitrag #14
RE: Samira wird verkauft
"Neunhundert Sesterzen sind geboten, neunhundert von der Dame mit dem untrüglichen Sklavenverstand. Heiterkeit und Freude werden mit diesem Kauf in Dein Heim einziehen....neunhundert Sesterzen", fast herausfordernd schaute Sklavenhändler Mango zu dem Ritter hinüber.

Würde der entschlossen wirkende Römer sich von einer Frau, die zudem noch die ganze Bürde ihres Geschlechtes schon sehr sichtbar vor sich her trug, überbieten lassen?

Mangos Blick galt auch Claudianus Linos und Flavianus Pytheas.
Das waren allerdings Griechen, wie er erkannte. 
Griechen waren auch so ein Untertanenvolk. Sie gehörten seiner Meinung nach selber als Verkaufsware auf seinen Podest.

Trotzdem kamen sie heute natürlich als Käufer in Frage, und beide hatten schon einmal geboten.

Der Sklavenhändler zupfte Samira an der Tunika:

"Beantworte die Fragen der Kundschaft, mein Täubchen. Der griechische Herr hat dich auch was gefragt. Und danach singst du wieder. Die Leute mögen das anscheinend.

- 900 Sesterzen sind geboten- 900
Wer bietet mehr, wer hat noch nicht?"
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10-14-2022, 10:17 PM,
Beitrag #15
RE: Samira wird verkauft
Noch während ich auf meine Antwort wartete erblickte ich Pytheas , meinen landsmann. Ich hatte es noch immer nicht geschafft ihn zu besuchen, es war aber auch einfach noch zu viel zu erledigen. Ob ich ihn stören konnte, er sprach gerade mit einer Frau. Ob sie eine Patientin war? Vermutlich, sie war hoch schwanger und sie hatte gerade das Gebot erhöt auf 900. Noch mehr interessierte mich der Kerl der gerade so hoheitsvoll auf ein weiteres Gebot verzichtete. Langsam trat ich auf den jungen Medicus zu. „Salve Pytheas, warum bietest du nicht mit? Eine weibliche Hilfe wäre doch bestimmt nicht schlecht für dich.“
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10-15-2022, 02:23 PM,
Beitrag #16
RE: Samira wird verkauft
Er war wieder überboten worden. Nun, das war ja zu erwarten gewesen, obwohl 900 Sesterzen schon ein stolzer Preis waren für ein Mädchen, das aussah, als könne ein leichter Windhauch es umwerfen.
Varro überlegte, ob sich das noch lohnte. Er sah wie die Mitbieterin von einem jungen Mann etwas ins Ohr geflüstert bekam, woraufhin sie das Gebot erhöhte und ihn damit ausstach.
Der Ritter dachte nun darüber nach, dass er dem Mädchen noch das Lesen und Schreiben sowie die Abläufe in der Kanzlei beibringen musste, was nicht nur seine und ihre, sondern auch die Zeit mindestens eines anderen Schreibers kosten würde. Es war mehr als zweifelhaft, dass dieses junge Ding seinen Preis je wieder reinholen würde.
Also schüttelte Varro den Kopf, als der Händler ihn noch einmal fragend, fast auffordernd, anstarrte. Oh, ihm war klar, wie sich die Leute das Maul darüber zerrissen. Aber die Bieter-Etikette interessierte Varro nur wenig und was die Leute sagten, war ihm egal. Wog man Kosten und Nutzen auf, rentierte es sich vermutlich nicht. Er hatte das Mädchen interessant gefunden, mehr auch nicht. Sein Typ als Frau war sie jedenfalls ganz sicher nicht.
"Sie soll sie haben", sagte er also mit einem kaum merklichen Lächeln. Er wusste, dass er hier die Hauptfigur war. Es wäre gelogen zu behaupten, er genieße das nicht ein kleines bisschen. "Ich wünsche noch viel Erfolg beim Bieten."
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10-15-2022, 10:07 PM,
Beitrag #17
RE: Samira wird verkauft
(10-14-2022, 10:17 PM)Claudianus Linos schrieb: Noch während ich auf meine Antwort wartete erblickte ich Pytheas , meinen landsmann. Ich hatte es noch immer nicht geschafft ihn zu besuchen, es war aber auch einfach noch zu viel zu erledigen. Ob ich ihn stören konnte, er sprach gerade mit einer Frau. Ob sie eine Patientin war? Vermutlich, sie war hoch schwanger und sie hatte gerade das Gebot erhöt auf 900. Noch mehr interessierte mich der Kerl der gerade so hoheitsvoll auf ein weiteres Gebot verzichtete. Langsam trat ich auf den jungen Medicus zu. „Salve Pytheas, warum bietest du nicht mit? Eine weibliche Hilfe wäre doch bestimmt nicht schlecht für dich.“ [/font]

Pytheas freute sich, Claudianus Linos zu sehen, und er lachte leise: "Chaire, sei gegrüßt, mein guter Linos", antwortete er auf Griechisch, ohne die Bietenden und die Sklavin aus den Augen zu lassen:

" Ich bin nicht gut geeignet zum Herren, denke ich. Hast Du heute etwas Zeit? Ich spendiere dir ein britonisches Bier bei Fabata, dann erzähle ich dir mehr"
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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10-15-2022, 11:39 PM,
Beitrag #18
RE: Samira wird verkauft
Der Herr der Minen zog sich vom Bieten zurück, und die beiden Griechen begannen sich, zu verquatschen. Blieb das Frauenzimmer, das aussah, als würde sie jeden Moment an Ort und Stelle ihr Balg zur Welt bringen (Bloß nicht, dachte Mallius Mango), und welches die Summe von neunhundert Sesterzen geboten hatte.

Er lächelte süßsauer und wies auf die junge Sklavin: " Die Sklavin Samira verkauft für neunhundert Sesterzen an die werte Bürgerin....", er neigte sich zurück und ließ sich den Namen von seinem eigenen Schreiberling zuflüstern:
"Iuventia Fabata - die Wirtin?", ach natürlich, er war lange nicht mehr im "Weißen Pferd" gewesen und hatte die junge Frau rank und schlank in Erinnerung:

"An die werte Bürgerin Iuventia Fabata", er stieß den Schreiber: " Mach die Papiere schon fertig, aber flott!"

Der Sklavenhändler fasste das Mädchen am Arm. Aus Rücksicht auf den Zustand der Käuferin stieg er mit ihr hinunter vom Podest:
"Du hast wirklich Glück, denn in einer Taberna fallen immer Küchenabfälle an. Hungern wirst du also nicht", sagte er zu ihr, denn das war seine Vorstellung von wirtschaftlicher Sklavenernährung:

"Samira, die werte Bürgerin Iuventia Fabata ist deine neue Domina!"

Und zu der Wirtin:
"Willst du sie gleich mitnehmen oder sollen wir sie zu dir nach Hause liefern?"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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10-16-2022, 12:33 AM,
Beitrag #19
RE: Samira wird verkauft
Fast wäre ich vom Podest in die Menschenmenge gefallen.  So schwindlig war mir nämlich. Mein Körper zitterte und meine Kleidung war zu großen Teilen in Schweiß getränkt. Mief

Ich war deswegen sowas von erleichtert als die Auktion mit einem Betrag von 900 Sesterzen zu Ende ging. Die schwangere Frau hatte mich ersteigert. Die Götter meinten es wohl gut zu mir. 

Als mich dann Mango ergriff und mich nach unten führte. Versuchte ich mit viel Mühe geschmeidig im Gang zu wirken. Nicht, dass ich sofort umgetauscht werden würde, weil hier arglistige Täuschung vorgenommen wurde.

Ich blickte zu Boden. "Salve, Domina Iventia."
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10-16-2022, 12:45 AM,
Beitrag #20
RE: Samira wird verkauft
Die Auktion war beendet und nachdem der Ritter nicht mehr bieten wollte, ging das Mädchen in meinen Besitz über. Neunhundert war eine stolze Summe, aber es war gerade noch so in meinem Budget. 

"Ich nehme sie gleich mit, da ich zurück in die taberna muss. Komm ruhig später auf eine Portion feinstes Wildbret und Wein vorbei, aufs Haus natürlich, und wir Regeln den Verkauf, werter Händler." 

Das Mädchen selbst war schweißdurchtränkt und sah noch schlechter aus als ich. Ich warf dem Medicus einen besorgten Blick. "Wir sollten uns sputen ins "Weiße Pferd" zurück zu kehren. Vielleicht hast du noch einen Moment Zeit, Meister Pytheas, und könntest mir unter die Arme greifen?" 

Ich wollte das Gespräch der beiden Männer nicht so unhöflich unterbrechen, aber ich war mir nicht absolut sicher, dass wir beide ohne Zusammenklappen in der taberna ankommen würden.
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