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Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
12-18-2024, 03:37 PM,
Beitrag #11
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus lachte leicht.

“Die meisten von ihnen sind nicht verheiratet oder mehrere hundert Meilen von ihren Frauen entfernt. Da gibt es wenig Bedarf an Eheratschlägen“, meinte er gut gelaunt. Aber in der Tat drehten sich die Gespräche mit den ihm unterstellten Männern eher um praktische und militärische Dinge und weniger um deren Eheleben.

Bei der Erwähnung von Pertax musste Rufus schmunzeln. Er war niemand, der Tratsch weiter trug, wusste aber, dass Pertax an seiner Frau durchaus einige Kritikpunkte hatte, insbesondere, was deren Intelligenz anging. Aber da sie eine Verwandte seiner Gesprächspartnerin war und er wie gesagt nicht tratschte, sagte er davon natürlich nichts. Stattdessen sagte er: “Oh, Pertax ist ein hervorragender Mann. Nicht nur, weil er mein Freigelassener ist, sondern ein viel talentierter Mann. Hätte er nicht den Makel der Freilassung, hätte ich ihn sicherlich deinem Onkel vorgeschlagen. Wobei dies die Furier weniger gestört zu haben schien.“ Rufus war sich nicht ganz sicher, ob er wissen wollte, wodurch Pertax diese Ehe erworben hatte.

Die Einladung zu einem Theaterstück kam etwas überraschend. “Oh, ich mag das Theater sehr gerne. Und du willst ein neues Stück zeigen? Keinen Ödipus?“ Er zwinkerte seiner Gesprächspartnerin leicht zu, weil er sich erinnerte, mit ihr darüber gesprochen zu haben, dass er Komödien mehr zugetan war als Tragödien.
“Ich müsste natürlich erst abklären, ob es zeitlich passt, ebenso bei meiner Ehefrau. Wer soll denn sonst noch anwesend sein?“ Intime Soireen konnten ja doch gerne mal zehn Personen umfassen, und in dem Fall brauchte er natürlich die nötigen Sicherheitskräfte.
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12-19-2024, 01:22 PM,
Beitrag #12
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Hochzeit von Bassa und Pertax Serenas Idee gewesen war. Dazu war sie zu sippenstolz. Ihrem drögen Furius traute ich da eher Winkelzüge zu, er war nämlich außer dröge meiner Meinung nach auch materialistisch. Irgendetwas Lukratives musste für ihn herausgesprungen sein. Hätte es mich interessiert, hätte ich es vielleicht sogar herausbekommen:
"Ich richte mich in punkto Eheschließung völlig nach dem Wunsch meines Vormunds", erwiderte ich ganz fügsame Tochter.
 
Als Rufus "kein Ödipus" sagte, schüttelte ich den Kopf, dass meine Granatohrringe flogen:
"Keineswegs! Ich habe mich an deinen Vorlieben, die du mir über das Theater in Iscalis verraten hast, orientiert, so wie ich es dir damals versprochen habe. Es wird eine Komödie, und sie spielt in Alexandria bei Aegypten"
Mir standen plötzlich die warmen, blumenduftenden Nächte am Nil lebhaft vor Augen. Wie gerne hätte ich eine Nilbarke besessen und Rufus dorthin eingeladen....hundert blumengeschmückte Mädchen hätten uns gerudert... nun wurde es schließlich Fabia Tertias Haus, was zwar auch hübsch, wenn auch nicht so prunkvoll war.

Petilius Rufus war zwar nicht abgeneigt, doch fragte er nach der Größe der kleinen Abendgesellschaft und sagte, er würde mit seiner Ehefrau kommen. Mir schmolz das Herz darüber, dass er mich so missverstand. Das war, weil er allzu gut von mir dachte. Er konnte ja nicht ahnen, dass er eine skrupellose Claudia vor sich hatte, eine Livilla, eine wahre Agrippina. Das war so reizend von ihm.

"Zeitlich richte ich mich völlig nach dir und deinen Vorkehrungen. Wenn du es wünschst, lasse ich dir eine Liste der teilnehmenden Theaterleute und einen Plan des Hauses und seiner Umgebung  zukommen"
Petilius Rufus war der der ranghöchste und wichtigste Römer in Britannien. Da musste er Sicherheitsvorkehrungen treffen. Sollte er nur einen Trupp ausnehmend tüchtiger und natürlich verschwiegener Leibwachen zu seinem Schutz mitbringen. Jeder einzelne Schauspieler würde genau durchsucht werden müssen. 
Fabia Tertias Sklaven dagegen würde ich an jenem Abend loswerden, damit sie auch ihrer Domina gegenüber nicht klatschen konnten. 
"Die Soiree habe ich in sehr exklusivem Kreis geplant, edler Petilius Rufus. Eigentlich dachte ich: nur du als Ehrengast und meine Person"

 Den letzten Satz sagte ich mit einem nervösen Lächeln. Trotz der Kälte fror ich nicht mehr, mir war so warm, als würde ich gerade über dem Feuerbecken geröstet.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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12-31-2024, 03:55 PM,
Beitrag #13
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus verstand.

Es hatte zwar ein wenig gedauert, dass er die Einladung als das verstanden hatte, was sie war, aber nachdem Claudia Sabina nun doch sehr deutlich geworden war, begriff er, dass es weniger ums Theater und mehr um den Austausch von Körperflüssigkeiten gehen sollte. Er fühlte sich ein wenig geschmeichelt, die Frau war reich, jung und hübsch, darüber hinaus auch gerade sichtlich schwanger, so dass keinerlei Komplikationen im weiteren Verlauf zu erwarten waren. Er fragte sich zwar durchaus, was sie dafür haben wollte, denn er war nicht so vermessen, zu glauben, dass eine junge, hübsche, reiche Frau einfach so mit ihm Geschlechtsverkehr anstrebte, aber bislang hatte sie noch keinen Hinweis darauf gegeben.

Rufus lächelte also wissend und nickte leicht. “Das wäre in der Tat sehr exklusiv. Ich müsste natürlich eine vertrauenswürdige Wache mitbringen und wie du schon so treffend bemerkt hast, die weiteren, anwesenden Personen überprüfen lassen. Sofern du die Liste bis Morgen im Palast vorbeibringst, könnte ich mir nächste Woche einen Abend freihalten für dieses interessante Theaterstück.“ Ob sie überhaupt sehr viel davon sehen würden, war nicht ganz so sicher, aber Rufus hatte auch nichts gegen Publikum, sofern sichergestellt war, dass alles diskret blieb.

Allerdings war es noch eine lange Zeit bis da hin, und Rufus war durchaus dafür, eine sich bietende Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Also fragte er genauso subtil wie ihre Einladung. “Hier draußen muss dir sicher kalt sein. Wir könnten auf die Feier zurückgehen, oder aber, wenn du möchtest, könnte ich dir ein wenig von meinen Privaträumen zeigen. Das Praetorium verfügt über einen sehr schönen Oecus hier in Richtung des Gartens, den meine Frau mit sehr bequemen Liegen aus Syria ausgestattet hat. Dort könnten wir uns in Ruhe ein wenig aufwärmen, ehe wir zurückgehen.“
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01-01-2025, 04:00 PM,
Beitrag #14
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Ich freute mich, als Petilius Rufus endlich verstand. Er war Politiker und vorsichtig, und er konnte nicht wissen, wie lieb ich ihn hatte, wie oft ich an ihn gedacht hatte. Er schien mir das einzig Erstrebenswerte in diesem seltsamen Britannien. 
"Die Liste liegt morgen früh zur fünften Stunde auf deinem Schreibtisch, o Petilius Rufus", erwiderte ich, als sei ich eine brave Adjutantin. Und wenn ich die ganze Nacht dransitzen müsste, es war mir gleich. Ich würde keinen Schlaf brauchen. Ich würde nie wieder schlafen! Ich war in einer ganz und gar verwegenen Stimmung. 
Ich lächelte in mich hinein, als Rufus mir vorschlug, mir den Oecus zu zeigen und uns aufzuwärmen. Mir war gar nicht mehr kalt, in mir war eine Hitze, die ich so noch nie gespürt hatte. Noch gar nie zuvor. Vielleicht am Anfang mit meinem Exmann, als sich Anaxarete Sorgen machte, ich würde eventuell zur Sinnlichkeit neigen. 
"Bequeme Liegen aus Syria? Die möchte ich mir keinesfalls entgehen lassen", stimmte ich zu, und auch wenn meine Stimme jenen ironisierenden Tonfall hatte, der zumindest bei uns in der Familie üblich gewesen war, meine Augen und dass ich zwei Schritte an ihn herantrat und meine Hand sachte auf seinen Oberarm legte, straften meiner Worte Lügen. 
Ich wollte diesen Mann. Ich wollte von ihm geküsst werden, bis mir die Lippen wehtaten, ich wollte erobert werden und gleich der Insel Mona fallen  -  natürlich ohne großes Blutvergießen, erinnerte ich mich an Rufus militärischen Erfolg. 
Ich hob meine Hand und leicht wie ein Schmetterlingsflügel streifte sie nun seine Wange:
"Ich bitte darum, deine Privaträume sehen zu dürfen, um mich etwas aufzuwärmen"
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-01-2025, 06:29 PM,
Beitrag #15
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus lächelte.

Da sie genauso erpicht darauf schien, ein wenig Spaß am heutigen Abend zu haben und sie beide in der passenden Stimmung waren, verschwendete er keine Zeit und bot ihr seinen Arm zum Unterhaken an. Andere Zärtlichkeitsbekundungen auf offenem Raum würde es von seiner Seite aus niemals geben, das wäre sonst ehrgefährdend gewesen. So führte er sie also schnell den Weg durch das großzügige Außenareal vorbei an Zierbüschen und kargen Bäumen über die Kieswege und genoss die Auswirkungen der Kälte auf gewisse Teile ihrer weiblichen Anatomie, bis sie schließlich am privaten Trakt des Praetorium angekommen waren.

Die Tür wurde von pflichtbewussten Sklaven auch ohne Anklopfen geöffnet. Wenn sie verwirrt waren, ließen sie sich nichts anmerken. Die Sklaven hier kannten ihre Rolle und wussten, welche Strafen sie erwarteten, wenn sie tratschten, und auch, welche Belohnungen sie durch ihre Integrität erhielten. Natürlich würden sie Rufus’ Ehefrau informieren, sofern er vergessen würde, es ihr selbst mitzuteilen, aber das war etwas anderes.
Im reich mit Wandmalereien verzierten, großen Oecus schlug den beiden wohlige Wärme entgegen. Feuerschalen waren entzündet und spendeten Licht und Wärme gleichzeitig und erhellten so die blau gepolsterten Möbel, sowie etliche Pflanzen, die hier vor der Kälte geschützt den Winter verbringen würden, und nicht zuletzt einige imposante Statuen und Büsten, die Rufus’ Frau angeschafft hatte. Das meiste waren Götter und Helden in heroischen Posen, aber auch ein Hermaphrodit mit einem Satyr und vergleichbar anregendes.
Nicht, dass Anregung jetzt noch groß nötig wäre. Kaum waren sie drinnen angekommen, ließ er seine Toga fallen und zog Claudia Sabina zu einem Kuss und ersten, besitzergreifenden Berührungen in seine Arme. “Zieh dich aus“ bat und befahl er gleichermaßen, während er selbiges auch tat und sich von den Sklaven dabei nur rudimentär helfen ließ.

Rufus wusste natürlich, was sich gehörte, weshalb alle Stellungen, die ihre Frisur in Mitleidenschaft gezogen hätten, tabu waren. Das ließ also nur einige Möglichkeiten offen, die zu nutzen er aber sehr gewillt war. Und zu deren Durchführung er sich auch rasch anschickte.
Wie viele Männer seines Alters hatte er die Erfahrung, die eigene Lust zugunsten der Länge zurückzuhalten, aber ebenfalls wie einige Männer seines Alters hatte er Probleme, zu einem für ihn befriedigenden Abschluss zu kommen, weshalb der Akt selbst sehr intensiv und lang war. Schließlich ließ er sich von einer Sklavin mit Mund und Fingern helfen – etwas, das er von einer edlen Dame natürlich nie verlangt hätte – und bot Sabina natürlich ebenfalls die Dienste eines Sklavens in der Zwischenzeit an, bis er endlich so weit war und nach einem weiteren, intensiven und schweißtreibenden Zwischenspiel endlich auch zu einem befriedigenden Ende kam.

Noch etwas außer Atem, aber durchaus mit seiner Leistung und dem Ergebnis zufrieden, lehnte sich Rufus auf einer Liege zurück und ließ sich von seinen Sklaven ein feuchtes Handtuch zur Reinigung vom Schweiß und allen anderen Dingen reichen. “Das war ein weit erfreulicherer Ausgang des Abends, als ich gedacht hatte“, meinte er zufrieden und hoffte ein wenig auf eine Bestätigung von Sabina, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass auch sie auf ihre Kosten gekommen war. Dennoch wartete er noch immer darauf, dass sie noch eine persönliche Bitte als Preis ihrer angenehmen Aufmerksamkeit an ihn richten würde.
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01-02-2025, 05:03 PM,
Beitrag #16
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Oh ja, Rufus hatte mich sehr wohl verstanden. Er bot mir seinen Arm und führte mich zu seinem Oecus, dessen Wärme mich wohltuend empfing. Die Sklaven öffneten ohne dass er anklopfte, und ich hätte wohl ein paar Bemerkungen über die ausgesuchten Kunstwerke und die ansprechende Möbilierung gemacht, wenn uns beiden nicht der Sinn nach anderem gestanden hätte. Jetzt küsste Rufus mich – und bat oder befahl mir, mich auszuziehen. Seine Bestimmtheit gefiel mir durchaus, aber ich zeigte keine Hast. Schönheit sollte solche ja auch nicht kennen.
Ich ließ mir von den anwesenden Sklavinnen helfen und entkleidete mich bis auf mein Strophion. Rufus Körper gefiel mir durchaus, er war gut in Form, und ich konnte überhaupt den männlichen Körper leiden. Ein wenig hätte ich mir vielleicht ein liebes Wort gewünscht oder Bewunderung, er hätte mir beispielsweise sagen können, dass mein Granatschmuck zu meiner hellen Haut einen hübschen Kontrast bildete. Anderseits war ich keine Jungfrau mehr, die man mit Komplimenten verführen musste.
Ich war mehr als bereit, und als ich mit ihm schlief, kam ich fast sofort auf meine Kosten.
Und mein Liebhaber war ausdauernd, erfahren und so rücksichtsvoll, wie ich ihn ingeschätzt hatte, denn er wählte keinerlei Stellungen, die meine Frisur in Mitleidenschaft gezogen und zu böser Nachrede Anlass gegeben hätte. Da war es meiner Vorfahrin Claudia Livia schlechter ergangen, der der göttliche Augustus, während sie noch eine Affaire hatten, erstens die Frisur zerstört und sie zweitens mit roten Ohren zu einer Cena zurückgeführt hatte. Das Rufus nicht ohne Hilfe und Nachhilfe zum Abschluss kommen konnte, weckte in mir einzig eine große Zärtlichkeit. Der ganze Mann tat das. Ich war wie im Fieber, und es war wie ein sinnlicher Traum. Erst als es zu Ende war, kam ich zu mir. Meine Beine zitterten, und meine Kehle war wund vom Stöhnen und Seufzen.

Während Rufus sich reinigte, und ich mich sauber machen ließ (Rufus Sklaven waren sowohl kundig als auch zuvorkommend), schenkte ich ihm ein Lächeln, obwohl mir vor Glück Tränen in die Augen gestiegen waren. Das war aber eine ganz normale physische Reaktion. Es war nicht schwer, mir anzusehen, dass ich befriedigt und zufrieden war.
Rufus lag jetzt auf der Kline, und ich beugte mich über ihn, so dass ein paar meiner Löckchen seine Stirn kitzelten.
"Edler Petilius Rufus“ - ich wählte absichtlich diese förmliche Anrede, was in anbetracht unserer Situation der Komik nicht entbehrte. Meine Fingerspitzen strichen über seine breite Brust. Er sollte spüren, dass ich sehr mochte, was ich sah und was er mir geboten hatte. Wären wir das nächste Mal in einer weniger exponierten Lage und mehr privat, durfte er mir gerne meine Frisur zerstören:
"Ich habe mich schon sehr lange nach solch einem Abend verzehrt. Es war höchst erfreulich mit dir
Weißt du, bereits damals in Iscalis hatte ich mich etwas in dich verliebt.
Du musst wirklich aufpassen auf deinen Dienstreisen! Da verdrehst du braven provinzialen  Matronen nur den Kopf“

Ich sprach aber immer so, dass man es auch als Scherz auffassen konnte. Rufus brauchte nicht zu wissen, dass ich ihn wirklich liebte und alles für ihn getan hätte.  Mein Geständnis dufte keineswegs nach Forderungen oder gar jämmerlich klingen, darauf hatte ich entschieden auch kein Recht.
"Ich bitte dich, schlage meinem Vormund jemanden Passenden zum Heiraten vor. Am liebsten jemanden, der dir ein bisschen gleicht! Am allerliebsten wäre es mir freilich, gar keinen Vormund mehr zu haben und alle meine Angelegenheiten selbstständig regeln zu können. Einen guten Rechtsberater habe ich bereits“,
ich hoffte sehr, dass mein Zukünftiger meinem Rufus wenigstens ein wenig ähnlich wäre. Vielleicht konnte Rufus mir auch beim zweiten Wunsch behilflich sein. Mir schwebte so etwas wie seine Empfehlung für ein vorgezogenes Dreikinderrecht vor. So gerne ich im Bett erobert wurde, so gerne setzte ich im täglichen Leben ja meinen Kopf durch.

Man half mir, mich wieder anzukleiden und dann, ich noch erhitzt und bei jedem Schritt meine geheimen Stellen spürend, mussten wir ja zur Empfangsgesellschaft zurück.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-02-2025, 09:19 PM,
Beitrag #17
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus lachte leicht, als sie so auf ihn kletterte und neckte.

“Im allgemeinen finde ich es sehr angenehm, wenn sich hübsche, brave Matronen ein wenig in mich verlieben und ihre leidenschaftliche und verruchte Seite so entdecken. Bislang waren die Ergebnisse immer für alle Seiten recht befriedigend“, gab Rufus zu bedenken und ruhte noch ein wenig in dieser bequemen Position aus. Er hatte es nicht allzu eilig, zurück auf das Fest mit diesem schrecklichen Aedil zu kommen, der sicher schon nach ihm Ausschau hielt.

Als dann schließlich die Bitte kam, mit der Rufus schon gerechnet hatte, lachte er noch einmal ganz leicht und wissend in sich hinein. Sie wollte also das Dreikindrecht  um von ihrem Vormund frei zu sein. Was er ihr angesichts des Alters ihres Vormundes nicht ganz verübeln konnte.
“Das ius liberorum kann lediglich der Kaiser vergeben, und Imperator Titus ist eher ein Mann der geraden Linien und strikten Anwendungen von Recht und Gesetz. Ich fürchte, da kann ich nichts machen. Allerdings...“, betonte er und zog damit seine Aussage absichtlich etwas in die Länge, da junge Damen gerne zu Ungeduld neigten und dann geradezu putzig unruhig reagierten. “… könnte ich dir einen anderen Vormund zuweisen. Zum Beispiel… mich.“ Das passierte häufig in den Provinzen, und häufig genug bereicherten sich die Vormünder so auch an den reichen Damen in ihren Provinzen. Was Rufus jetzt natürlich nicht direkt so plante, auch wenn eine gewisse Aufwandsvergütung sicher nicht gänzlich ausgeschlossen war. Aber er war da sehr viel weniger gierig als so manch andere. Velleius Paterculus schrieb über Quintilius Varus, dass dieser als armer Mann das reiche Syrien betrat und als reicher Mann das arme Syrien verließ. Wo die Beschlagnahme diverser Vermögen eine gewichtige Rolle spielte.

“Dann wäre auch eine Ehe leicht zu klären, und wenn du in meiner Nähe deshalb bliebest, während deiner Schwangerschaft, nun...“ Er zuckte mit den Schultern. Mit einer Schwangeren eine Affäre zu haben war recht angenehm, weil daraus keinesfalls Konsequenzen folgen konnten. Solange man diskret blieb. Und abgesehen von ein paar Sklavinnen hatte Rufus gerade niemanden. Nicht, dass ihm etwas fehlte, seine Ehefrau wusste sehr gut, wie sie ihn unterhalten konnte. Aber eine eigene Eroberung hatte doch auch immer wieder mal etwas erfrischendes. Und vielleicht konnte er Sabina sogar überreden, dass sie auch bei seinen besonderen Vorlieben teilhaben wollte. Gefallen an der Sache an sich hatte sie ja.

“Ich würde dir Petilinius Pertax als Ehemann da auch empfehlen, wenn du jemanden willst, der mir ähnlich ist. Er ist ein kluger Mann und mein treuester Freund seit vielen Jahren, und diesen Satz spreche ich nicht unbedacht aus. Er ist sehr wohlhabend und festes Mitglied meines Stabes, auch wenn ich versetzt werden sollte wird er solange ich lebe einen hohen Posten bekleiden. Ebenso seine Kinder, bei denen ich der festen Überzeugung bin, dass der Kaiser diese auch in den Ritterstand zu heben gewillt sein wird. Und das beste wäre natürlich, dass er sicher keine Einwände hätte, wenn du während einer Schwangerschaft so wie jetzt auch diskret weiteres Vergnügen suchst. Insbesondere dann nicht, wenn er daran partizipieren kann.“
Der Sohn einer Freigelassenen war vielleicht unter ihrem sonstigen Niveau, da deren Aufstiegschancen üblicherweise begrenzt waren. Sie konnten keine senatorische und ohne kaiserliche Intervention auch keine ritterliche Karriere anstreben, was aber nicht hieß, dass sie nicht dennoch teilweise unverschämt reich sein konnten und erheblichen Einfluss geltend machen konnten. Rufus zweifelte auch nicht daran, dass Pertax einige Klienten nur deshalb hatte, weil er Entscheidungen durch Rufus beeinflussen konnte. Und immerhin war Pertax gut genug gewesen für die Furier, um eine Ehe einzugehen. Warum also nicht auch für die Claudier? Zumal Pertax unter der Dummheit seiner Ehefrau bisweilen ernstlich zu leiden schien und Claudia Sabina sicherlich sehr viel intelligenter war.

Definitiv wäre das die von Rufus bevorzugte Variante. Allerdings meinte er einen zweifelnden Ausdruck bei Claudia Sabina zu entdecken und machte deshalb noch einen weiteren Vorschlag.
“Oder aber, ich könnte meinen Sohn Lucius Petilius Vindex dir vorstellen. Er ist nun dreiundzwanzig und hat sein Tribunat unter Iulius Agricola gerade abgeschlossen. Sobald die Schifffahrt im März wieder eröffnet wird und das Wetter es zulässt, kommt er zu mir nach Londinium für ein oder zwei Jahre, ehe er für die Quaestur und alles weitere wieder zurück nach Rom geht. Er ist mein jüngerer Sohn und der Liebling seiner Mutter, auch wenn sie das abstreitet. Und bis er ankommt, wäre deine Schwangerschaft wohl auch bereits beendet und damit der Weg frei für ihn.“
Das war für Sabina sicherlich ein sehr verlockendes Angebot, weshalb er es schmälern musste. “Allerdings hieße das, dass ich nicht dein Vormund werden kann, da ich mich sonst an dieser Entscheidung bereichern würde. Wir müssten einen anderen finden, wie… deinen Rechtsbeistand zum Beispiel. Und natürlich wäre eine Affäre in jedem Fall und ohne jegliche Ausnahme ausgeschlossen.“ Es war eine Sache, mit der schwangeren Frau des eigenen freigelassenen zu schlafen, aber eine vollkommen andere, mit der eigenen Schwiegertochter zu schlafen. Diese Art von Grenzüberschreitung würde Rufus auf keinen Fall begehen.
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01-05-2025, 05:17 PM,
Beitrag #18
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Ich war also jetzt verrucht, und die Vorstellung gefiel mir. Anaxarete hätte gezetert, hätte sie das gehört. Aber es geschah doch alles auf eine Weise, die keinem wehtat. Ich war geschieden, und ich war schwanger. Ich nahm keinem Mann seine Ehrenrechte. Falls, aber nur falls Rufus seiner Frau etwas wegnahm, so war es nichts Wichtiges. Es war auch unwahrscheinlich, so lange beide schon verheiratet waren. Und mit keiner so winzigen Geste hatte Rufus angedeutet, dass er diesen Umstand zu ändern wünschte.
Mit dem Kaiser hatte er höchstwahrscheinlich Recht. Titis Vater war reichlich ehrenpusselig – will heißen geradlinig. Ich hatte mir keinerlei Verdienst um den Staat erworben, der vielleicht ein Dreikinderrecht außerhalb der Reihe gerechtfertigt hätte:
"Auch ich befürchte, dass meine bisher geringen Verdienste um die Entspannung des hiesigen Legatus Augusti für eine außerordentliche Verleihung dieses Rechtes nicht genügen“, stimmte ich zu:
"Ich gelobe daher, zukünftig  noch härter und fleißiger an dieser ehrenvollen Aufgabe zu arbeiten“, legte ich eine Hand auf mein Herz und dann meinen Kopf an Rufus Brust.

Rufus schlug sich als mein Vormund – ja, ich würde das hingebungsvollste Mündel sein, das er sich wünschen konnte – und dann aber Pertax als Ehemann vor. Beim ersten Vorschlag nickte ich, beim zweiten aber ließ ich ein zweifelndes Mmm hören. Pertax war gewiss großartig: Er sah gut aus, er war klug, er war tüchtig, er war reich und er hatte eine Vertrauensstellung. Er würde zweifellos seinen Weg machen. Rufus war sein Patron, und es sah so aus, als würde er ihm keine Bitte abschlagen, sofern alles diskret war.
"Petilinius Pertax ist sicherlich eine sehr gute Partie. Bassa ist hin- und weg von seinen Qualitäten“, antwortete ich zögernd. Wie Bassa immer „MeIn Pertax“ sagte – mit einem ganz spitzen I! Und von seinem ...Ding….
Ich unterdrückte ein Lachen, das eher meiner plötzlichen Nervosität geschuldet war als tatsächlicher Erheiterung:
"Wenn du Pertax schätzt, hattest du gewiss bereits mit Furia Bassa zu tun und kennst ihren Enthusiasmus“
Aber trotz aller Meriten war Petilinius Pertax ein Freigelassener, und ich war eine Claudia. Wir Claudias heirateten nicht unter Stand, wenn es sich vermeiden ließ. Siech oder Tölpel, das Blut der alten Familien zählte bei uns noch, das Blut.
Ich sprach das nicht aus. Es erschien mir unfreundlich gegenüber eines Freundes von Rufus. Als wäre er für ihn gut genug, aber nicht für mich.

Doch Rufus schien meine Gedanken bereits zu erraten -  und schlug dann seinen eigenen Sohn Vindex vor. Das war eine Ehre, dass er mich würdig befand, die mich rührte. Er kannte nicht einmal die Höhe meiner Mitgift. Dann sagte er mir aber, dass er so nicht mein Vormund werden könne, weil man ihm Bereicherung vorwerfen könne und dass eine Schwiegertochter für ihn unantastbar wäre.

Ich erschrak förmlich über diesen Einwand. Eben hatte ich mich noch gefreut, verworfen zu sein, aber doch nicht auf diese Weise: Eine Affaire zwischen Schwiegervater- und Tochter wäre ja Inzest, äußerst frevelhaft und könnte, wenn jemand Rufus schaden wollte, sogar sein Leben kosten:

"Wenn ich in deine Familie einheirate, würde ich nie etwas tun, was ihr zur Unehre gereicht“, erwiderte ich und wandte den Kopf ab. Ich wollte nicht, dass Rufus meinen Schreck sah. Nein, nein,nein, das wollte ich nur nicht hier und jetzt entscheiden müssen. Nicht hier auf der Kline mit Rufus, ich erhitzt und immer noch zitternd vor Begehren. Ich schluckte und verjagte die Wolken, die sich dräuend in meinen Gedanken auftürmen wollten.
"Ich erbitte eine Bedenkzeit von drei Tagen, Petilius Rufus. In deinen Armen kann ich schwaches Weib keinen klaren Gedanken fassen, und meine Entscheidung sollte doch durchdacht sein“, antwortete ich und bedeckte seine Brust mit kleinen Küssen:
"Jetzt will ich einfach nur glücklich sein! Müssen wir wirklich zurück zu deinem Empfang? Auf getrennten Wegen etwa?“
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-06-2025, 03:32 PM,
Beitrag #19
RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus lachte.

“Ich fürchte, auch dann kann ich dir dieses Recht nicht versprechen, aber du kannst es sehr gerne dennoch versuchen“, meinte er lachend. Aber beim ius liberorum waren ihm wirklich die Hände gebunden, da dies in Rom gewährt wurde, zumindest was die Befreiung von der Vormundschaft anging. Bei vielen anderen Dingen konnte man auch einfach auf die eigenen Kinder verweisen, ohne das Recht formal bekommen zu haben, und hatte seine Ruhe. Die Vormundschaft einer Frau war aber etwas anderes, und nicht umsonst gab es in Rom einen eigenen Praetor nur hierfür.

Wie bereits erahnt, war sie Pertax gegenüber skeptisch. Natürlich war sein Stand hinderlich, wenngleich es Schriftstücke gab, die ihn als frei geboren auswiesen, war er dennoch eben im gesellschaftlichen Rang eines Freigelassenen – und wenn Rufus ganz ehrlich war, waren diese Schriftstücke auch etwas nach Pertax’ Geburt entstanden. Ein paar… Jahre später. Aber das musste ja niemand wissen.
“Oh, ja, ich habe seine Ehefrau schon kennen gelernt. Sie ist leicht zu beeindrucken“, meinte er diplomatisch. Vermutlich aber war sie mit die dümmste Frau, die er je getroffen hatte. Und Pertax wäre sicher nicht traurig, sie gegen eine intelligentere Version einzutauschen.

Der Claudia schien aber Vindex die bessere Alternative, auch wenn sie das so nicht sagte. Das war etwas bedauerlich, aber für seinen jüngeren Sohn wäre das sicherlich eine gute Partie, in solch altes Blut zu heiraten und damit unsere Blutlinie etwas mehr zu adeln. Die Claudier sollten auch das nötige Kleingeld haben, um ihm seine Karriere weiter zu finanzieren durch eine ordentliche Mitgift. Nur er selbst würde sich dann von seiner Eroberung auch schon wieder verabschieden müssen.
Sie erbat sich etwas Bedenkzeit und versuchte, ihn zu verlocken, noch hier zu bleiben. Rufus lächelte etwas, stand dann aber auf und ließ sich von seinen Sklaven wieder ankleiden. Vor allen Dingen die Toga musste schließlich fachmännisch gefaltet werden. “Die Bedenkzeit erhältst du natürlich. Ich werde dir in drei Tagen einen kleinen Privattermin einräumen lassen, damit du mir deine Entscheidung und gegebenenfalls die Liste mit den Schauspielern et cetera geben kannst.“ Er zupfte etwas an der Toga und breitete wieder die Arme weit aus, damit sie richtig angelegt werden konnte.
“Jetzt aber fürchte ich, dass wir zurück müssen. Vermutlich vermisst mich der Aedil schon schrecklich und will mir von noch mehr seiner Ideen für die Märkte erzählen. Und da ich im Moment ohnehin eine Pause brauche und ich nicht denke, dass du möchtest, dass ich Pertax rufen lasse, um sich von seinen Qualitäten zu überzeugen, sollten wir wohl zurückgehen. Und zum besten deines Rufes auch mit etwas zeitlichem Abstand. Aber wir können hier durch den Privattrakt gehen und nicht draußen durch den Garten. Ich betrete den öffentlichen Bereich dann zuerst, und wenn alle abgelenkt sind, kannst du schadlos heraustreten.“
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