11-23-2024, 10:56 PM,
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RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Leanders Frage hatte mich wirklich getroffen, nicht weil sie unangebracht gewesen wäre, sondern weil sie mich völlig aus der Fassung brachte. "Nein!" rief ich leicht echauffiert. "Natürlich nicht!". Doch als ich seinen ruhigen Blick bemerkte, in dem weder Spott noch Ungeduld lag, hielt ich inne und atmete tief durch.
Ich setzte mich ein wenig auf, um ihm ins Gesicht sehen zu können. "Leander, ich..." Meine Stimme zitterte leicht, also hielt ich kurz inne, um die richtigen Worte zu finden. "Ich bin ein ehrbares Mädchen... äh nein, Frau, und so etwas... es gehört doch in die Ehe, nicht wahr? Alles andere hätte mir mein Vater sehr übel genommen."
Ich merkte, wie ich wieder langsamer atmete, als ich seinen Ausdruck beobachtete. Kein Urteil. Keine Abwehr. Nur diese stille, verständnisvolle Geduld, die mich mehr berührte, als ich zugeben wollte. "Bis jetzt... bis zu dir. Aber du bist nun mein Ehemann!" fügte ich leise hinzu, wobei meine Wangen erneut heiß wurden. "Ich habe in den vergangen Tagen sehr viel darüber nachgedacht, wie das ist. Wie es sich anfühlen könnte, jemandem so nah zu sein." Ich hatte sogar meinen Sklaven Nicander gefragt, wie es sich bei einer Frau anfühlt.
Nun senkte ich den Blick, unsicher, ob ich zu viel gesagt hatte, doch seine Arme, die mich sanft hielten, gaben mir Halt. "Bei dir fühlt sich alles so... richtig an, Leander. Du gibst mir das Gefühl, dass ich nichts beweisen muss, dass ich einfach... ich sein darf. Vielleicht ist es genau das, warum ich jetzt das Gefühl habe, dir vertrauen zu können."
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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11-24-2024, 09:18 PM,
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RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Natürlich dementierte sie erst heftig. Leander blieb einfach nur ruhig sitzen und sah sie geduldig an, in der Annahme, dass sie dann vielleicht doch mit der Wahrheit herausrücken würde. Allerdings blieb sie dabei, was auch eine Möglichkeit war, auch wenn die offiziell weiblichen Tugenden so hoch hielt, dass ihr die tatsächlich gelebten Realitäten vermutlich einen Schock verpassen würden.
“Nun, es gibt viele junge Damen, die schon vor ihrer Ehe Erfahrungen sammeln. Solange dies nicht zu unehelichem Nachwuchs führt, ist es meistens auch nicht der Rede wert. Ich hatte bei unserem Gespräch über den Ehevertrag durchaus das Gefühl, dass du und dein Sklave Nicander solche Erfahrungen geteilt haben könntet. Was kein Problem zu sein braucht, auch zukünftig nicht, sofern es offen kommuniziert wird und Regeln dabei eingehalten werden. Wie etwa, dass nur Praktiken zum Einsatz kommen, die keinesfalls in einer Schwangerschaft münden können. Ich bestehe nicht auf Jungfräulichkeit, lediglich auf gesicherter Vaterschaft eventueller Kinder.“
Leander hörte ihre Erklärung an, aber war sich nicht ganz sicher, welche Schlüsse er daraus ziehen sollte. Für ihn stand fest, dass sie unter keinen Umständen unbequem zusammen in einem zu schmalen Bett schlafen würden, selbst wenn sie einen Coitus vollziehen sollten. Allerdings war er sich ziemlich sicher, dass Orestilla eben jenes verlangen würde in einem solchen Fall.
Also entschied er sich, erst einmal Zeit zu gewinnen, indem er sie von seinem Schoß hob und auf die Beine stellte und dann aufstand. “Ich denke, das Essen sollte nun auch fertig sein. Ich sehe eben nach und lasse etwas herbringen“, sagte er also, als habe er vergessen, dass sie ihm gerade Sex angeboten hatte. So oder so würde ohnehin nichts vor dem Essen passieren.
Er verließ also den Raum und kurze Zeit später kam dann auch Innogen mit einem Tablett herein, auf dem sich mehrere kleine Keramikschalen befanden. Die Küche hatte Erbsen, Eier, Wurzelgemüse und Pinienkern-Creme vorbereitet, das Fleisch des Opfertieres war in einer hellen Sauce geschmort worden, und dazu gab es kleine, noch dampfende Brotfladen. Innogen stellte alles auf den Tisch und ging dann wieder hinaus, während Leander mit einem Krug gesüßtem Posca und zwei Trinkbechern das Zimmer wieder betrat und die Tür schloss. Er nahm an, dass Orestilla heute lieber ohne anwesende Sklaven essen wollte, sonst hätte sie sich nicht für dieses Zimmer entschieden. Er stellte also alles auf den noch wenigen, freien Stellen des Tischchens ab und holte sich den zweiten Stuhl heran.
“Bitte, lass es dir schmecken. Wenn etwas fehlen sollte, gebe ich der Küche bescheid.“
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Gestern, 10:29 PM,
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RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Ich saß da, während er den Raum verließ, und spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. Meine Hände lagen im Schoß, still und brav, aber mein Herz hämmerte, als würde es aus meinem Brustkorb springen wollen. Hatte er wirklich geglaubt, dass ich und Nicander…? Ich hätte ihm sofort widersprechen sollen und hätte mich deutlicher verteidigen müssen! Doch die Worte blieben mir im Hals stecken und jetzt war er fort, um nach dem Essen zu sehen, als wäre nichts gewesen.
Kurz darauf kam Innogen, die junge Sklavin aus der Küche, mit einem Tablett in den Händen herein. Sie bewegte sich schnell, fast lautlos, doch ich konnte ihren Blick spüren, auch wenn sie die Augen gesenkt hielt. Meine Wangen brannten noch immer und ich fragte mich, was sie wohl dachte. Ob sie ahnte, was ich Leander gerade angeboten hatte? Oder schlimmer noch, ob sie gehört hatte, was er über mich und Nicander gesagt hatte?
Ich richtete mich auf und bemühte mich, ruhig zu wirken, doch meine Hände fühlten sich feucht an, als ich sie auf die Armlehne des Stuhls legte.
"Stell es bitte dort ab", murmelte ich und deutete auf den Tisch.
Die Sklavin gehorchte ohne ein Wort, aber ich konnte schwören, dass ein leichtes Zucken um ihre Lippen spielte. Ein Lächeln? Oder nur Einbildung? Mein Kopf spielte mir Streiche, da war ich mir sicher. Doch die Vorstellung, dass sie später mit den anderen Sklaven über mich tuscheln könnte, ließ mich innerlich schrumpfen. Ich kannte solche Blicke von meiner Mutter. Sie war die Meisterin darin, jemanden mit Schweigen zu tadeln.
Als Innogen den Raum verließ, wagte ich es erst wieder zu atmen. Ich war allein, und doch fühlte ich mich beobachtet und bewertet. Hatten meine Eltern jemals ähnliche Momente erlebt? Oder andere junge Frauen, die sich in einer Ehe zurechtfinden mussten? Es fiel mir schwer zu glauben, dass ich nicht die Einzige war, die sich so fehl am Platz fühlte.
Leander kam mit einem Krug gesüßtem Posca zurück. Sein ruhiger Blick traf meinen, als würde er all meine Gedanken durchschauen können. Ich fragte mich, ob er bemerkte, wie nervös ich war, wie sehr ich darum rang, Haltung zu bewahren.
Ich sollte es mir schmecken lassen, sagte er, während er alles auf dem Tisch arrangierte und sich kurz darauf dann zu mir setzte. Ich nickte stumm, obwohl mein Magen wie ein Stein war. Der Duft des Essens war köstlich, doch ich fühlte mich zu beschämt, um viel zu essen.
"Das ist nicht wahr!" entfuhr es mir plötzlich und unerwartet. "Nicander und ich… da war nie etwas!" Meine Stimme war lauter, als ich wollte, und ich merkte, wie ich mich unruhig auf meinem Platz hin- und her bewegte. "Er ist mein Sklave, ja, aber ich würde niemals… niemals solche Grenzen überschreiten. Nicander ist freundlich und loyal", fuhr ich fort, leiser nun, aber nicht minder entschlossen. "Er spielt für mich Theaterstücke, weil es mir Freude macht. Das ist alles. Es wäre ungerecht, etwas anderes anzunehmen." Meine Stimme brach am Ende fast, und ich senkte den Blick, peinlich berührt von meiner eigenen Kühnheit. Doch ich hatte gesagt, was ich sagen wollte. Es lag nun an ihm, zu entscheiden, ob er mir glaubte.
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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Vor 53 Minuten,
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RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Leander saß kaum, als Orestilla sehr heftig anfing, seiner vorherigen ihr anvertrauten Beobachtung zu widersprechen. Er hob leicht fragend die Augenbrauen. “In Ordnung“, sagte er mangels eines besseren Einfalls. Und er war sich zweier Sachen recht sicher: Dass sie gerade wütend war, und dass sie ihr Angebot damit wohl zurückgezogen hatte. Sie war so wechselhaft und emotional. Ein Grund, warum die getrennten Betten bis auf weiteres eine gute Idee waren.
Aber sie hatte ihn wahrscheinlich falsch verstanden. Unbeeindruckt von ihrem Ausbruch schenkte Leander die beiden Becher ein und nahm sich einen Teller, um sich etwas zu essen zu nehmen. “Ich denke, du vermutest einen Vorwurf, wo keiner zu finden war. Ich sage es gerne noch einmal: Ich neige nicht zu Eifersucht. Wenn du noch jungfräulich bist, ist dies gut zu wissen, damit ich dir nicht unbeabsichtigt weh tue oder zu viel von dir verlange. Aber alles, was ich mit meiner vorherigen Beobachtung ausdrücken wollte, war, dass es vollkommen in Ordnung wäre, wenn dem eben nicht so wäre. Ich würde dich deshalb kein bisschen weniger achten oder auf eine Bestrafung deines Sklavens bestehen oder dergleichen. Vielmehr wäre es dann nur eine Sache, deren Grenzen wir gemeinsam besprechen müssten.“ Vielleicht verstand sie ja, wie es gemeint war, wenn er es etwas mehr erklärte.
“Von daher, wenn er lediglich durch Theaterstücke für deine Freude sorgt, ist das gut. Ich möchte, dass du glücklich bist, und wenn er so dabei hilft, ist das gut. Und solltest du doch eines Tages nach einer anderen Art der Freude verlangen, möchte ich, dass wir dann darüber offen und ehrlich reden.“
Noch besser erklären konnte er es wohl kaum. Wenn ihr Geist nicht bereit war, mehr Möglichkeiten auch nur theoretisch in Betracht zu ziehen, dann war sie mit dieser Einstellung zwar nicht allein, aber Leander fände es durchaus ein wenig bedauerlich. Frauen, die derart strikt darin waren, was sich im sexuellen Kontext gehörte und was nicht, empfanden meist sehr wenig Freude am Akt und waren neuen Erfahrungen dabei weitestgehend abgeneigt. Und Leander war durchaus offen und fand Gefallen an diversen Praktiken.
Er faltete seine Serviette über den Schoß und befreite so seinen Löffel, ehe er zu Essen begann. “Allerdings hoffe ich, dass wir über sexuelle Wünsche, Vorlieben, Träume, was dir gefällt und was nicht, durchaus werden reden können. Eine offene Kommunikation erleichtert es, ein gemeinsames Lusterlebnis zu finden.“
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