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Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
10-11-2024, 11:35 PM,
Beitrag #1
Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Langsam ritten wir auf dem braunen Wallach Kubbo von Cheddar aus zu den Quellen der Brigid als Vorbereitung für unsere Hochzeit. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Ausflug eigentlich ganz nett gewesen, auch wenn mir meine Kinder sehr fehlten, aber nun fing es an zu nieseln und der Wind wurde ein wenig stärker. Ich kuschelte mich enger an Owain, der vor mir im Sattel saß und zog mir mein dickes Wolltuch enger um die Schultern und auch über den Kopf. Bald würden wir Kubbo wieder eine Pause geben müssen und absteigen um eine Weile zu Fuß zu gehen (was auch die Kehrseite schonte!) oder einige Stunden am Wegesrand zu rasten.

Noch vor einer Weile hatte ich Furius Saturninus' Segen erhalten und wir wollten keine Zeit verlieren und auch die keltischen Götter um ihren Segen bitten und nicht nur die römische Iuno. Ich war schon davor zu Fuß diesen Weg zur Quelle gegangen und das Gelände war mir nicht völlig unbekannt, auch wenn es schon einige Jahre her war am Samhain vor Aidans Geburt. Damals war ich noch Saturninus' Sklavin gewesen und heute war ich frei und mit dem Mann, den ich liebte, auf dem Weg dorthin. Mein Magen knurrte bedrohlich laut und der Regen wurde stärker von Minute zu Minute, doch wir ritten an einem Wäldchen vorbei mit weit ausladenden Baumkronen, die uns ein wenig schützen würden.

Ich zeigte auf einen kleinen Trampelpfad, der vom Hauptweg abzweigte tiefer in das Wäldchen hinein. "Lass uns hier anhalten und ein wenig rasten, Geliebter. Da ist eine kleine Lichtung unter den großen Buchen da hinten. Da können wir ein Feuer machen und uns wärmen." Die dichten Blätter der Buche würden das meiste des Regens abhalten, wenn auch nicht alles, wenn man nah beim Stamm saß. Viel Gepäck hatten wir ohnehin nicht dabei - nur ein Bündel mit ein wenig Proviant, die Kleidung an unserem Leib, ein Messer, zwei Decken und uns selbst, da die Götter schon auf uns achten würden.
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10-14-2024, 06:16 PM,
Beitrag #2
RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Es war ein langer Weg, den wir vor uns hatten. Erst im Laufe des morgigen Tages würden wir Brigids Quelle erreichen. Später am Tag würden wir uns noch nach einem Platz umsehen müssen, wo wir möglichst geschützt die Nacht verbringen konnten. Deirdre und ich hatten uns entschieden, nicht nur die römischen Götter um ihren Segen zu bitten, sondern auch die keltischen, die immer noch tief in unseren Herzen verwurzelt waren. Vor allem Brigid, die für uns beide von großer Bedeutung war, denn sie war nicht nur die Göttin der Fruchtbarkeit, sondern auch die der Schmiedekunst. Ich hatte mein ganzes Leben lang in ihrem Zeichen gearbeitet, ihre heilige Flamme hatte mich begleitet und gestärkt. Möge ihr heiliges Feuer niemals erlöschen! Nun würde sie auch über unser Bündnis wachen – das hoffte ich zumindest.

Zunächst schien auch das Wetter unser Unterfangen unterstützen zu wollen. Als wir am Morgen losgeritten waren, hatte noch die goldene Herbstsonne geschienen und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Doch allmählich waren Wolken aufgezogen. Glücklicherweise ritten wir gerade durch einen Wald, als es schließlich zu nieseln begann. Aus dem Nieseln wurden mit der Zeit erst ein leichter Regen, der jedoch rasch stärker wurde. Auch Wind kam auf und es wurde richtig ungemütlich. Kein Wunder, dass Deirdre einen Halt einlegen wollte! 

Unter einer Buche, deren Blätterdach den gröbsten Regen abhielt, wollten wir eine Rast machen.  Ich brachte Kubbo zum Stehen und, bevor ich Deirdre beim Absteigen half, sprang ich zunächst selbst von meinem Pferd. Ich nahm sie in meine Arme und versuchte sie ein wenig zu wärmen, indem ich ihr mit meinen Händen über ihren Rücken und die Arme strich. Nachdem ich mein Pferd festgebunden und unser spärliches Gepäck genommen hatte, half ich ihr, Reisig zu sammeln und schon bald konnten wir ein kleines Feuer entzünden, das uns wärmte. 
Schnell hatte ich auf dem Waldboden eine Decke ausgebreitet, auf die wir uns setzen konnten, zog ich sie ganz dicht zu mir, so dass sie auf meinen Schenkeln saß und schlang dann meine Decke um uns beide, damit keiner von uns mehr frieren musste.
Als sie mir so nah war, konnte ich nicht anders, als sie zu küssen. Selbst jetzt, mit feuchten Haar, war sie unglaublich hübsch. "Oh, ich liebe dich so sehr, mein Sonnenschein!" Auch mein Körper sandte deutliche Signale, wie sehr er sich nach Deirdre verzehrte. Vielleicht konnte sie es auch spüren. Ich war mir sicher, dass sie es genauso wollte, wie ich.
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10-22-2024, 02:01 PM,
Beitrag #3
RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Als das Feuer brannte und uns wärmte, begann das Prasseln des Regens lauter zu werden um uns herum, aber die ausladende Krone der Buche beschützte uns. Ich saß auf Owains Schoß, der seine Arme und seinen Umhang um mich geschlungen hatte, damit es schnell wärmer wurde und das dichte Blätterdach dämpfte das Prasseln des Regens, während die Sonne immer weiter sank. Wie es schien würden wir heute wohl hier übernachten, also machten wir es uns bequem. Ich dachte daran ein wenig zu essen, als mich gewisse Körperteile meines Geliebten pieksten und auch seine Hände auf Wanderschaft gingen. 

Da ich für das Liebesspiel selten eine extra Einladung brauchte und es schlechtere Aktivitäten gab um warm zu werden, musste ich mich nur ein wenig umdrehen, mein Kleid hochschieben und über seinen Schoß knieen um seiner Einladung zu folgen. Erneut stellte ich fast verwundert fest, wie sehr unser beider Körper harmonierten und wie füreinander geschaffen zu sein schienen, da alles perfekt zueinander passte. Ich genoss den kurzen aber explosiven Liebesakt sehr und es dauerte nicht lange bis wir beide zum Höhepunkt kamen. Schnaufend blieben wir noch aneinander gekuschelt so sitzen, bis wir uns nach dem Sex erholt hatten und wieder zu Atem gekommen waren. 

Schmunzelnd stellte ich fest, dass der Regen aufgehört hatte und das Feuer nun endlich gut brannte und viel Wärme spendete. Ich holte uns unseren Proviantbeutel und reichte Owain auch ein wenig von dem geräucherten Fleisch und dem Brot, das ich eingepackt hatte. So wie Owain noch der Schalk in den Augen stand, hatte er auch noch nicht genug gehabt heute, aber der Abend und die Nacht waren ja noch lang. "Wir könnten die Priesterinnen bitten uns zu verheiraten, wenn wir morgen bei der Quelle ankommen. Was hältst du davon, mein Liebster?" Eine traditionelle keltische Hochzeit war ein wenig anders als bei den Römern, aber ich war fest davon überzeugt, dass dieser Kerl neben mir der Mann für mich war.
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10-24-2024, 09:26 AM,
Beitrag #4
RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Ich konnte nicht anders, als zu grinsen, als Deirdre sich ein wenig in meinen Armen drehte. Ihre Nähe war mir immer Trost und Verlangen zugleich. Meine Hände hatten bereits begonnen, die vertrauten Konturen ihres Körpers zu erkunden, und auch sie schien in dieser kühlen Nacht auf der Suche nach etwas Wärme und mehr zu sein. Es war eines dieser Momente, in denen Worte überflüssig waren. Deirdre wusste, was ich wollte, und ich wusste, dass sie genauso empfand. Wir waren füreinander geschaffen, das hatten wir schon oft genug bewiesen.
Als sie sich auf meinem Schoß bewegte, spürte ich, wie die Welt um uns herum verblasste. Wir waren allein, nur die Göttin Brigid sah uns zu – und in diesem Moment schien sie uns ihren Segen zu geben. Der Liebesakt war kurz und intensiv, wie immer, wenn unsere Leidenschaft aufeinander traf. Es war, als ob unsere Körper perfekt füreinander gemacht waren. Und als wir beide schnaufend und erschöpft wieder zur Ruhe kamen, lehnte sich Deirdre mit einem zufriedenen Seufzen gegen meine Brust. Ich hielt sie fest in meinen Armen, als wollte ich sie nie wieder hergeben. Diese Frau hatte mein Herz wieder geheilt. Sie war einfach alles für mich geworden.

Ich ließ meinen Blick in die Ferne schweifen, sah, wie der Regen nachgelassen hatte und das Feuer nun kräftig brannte. Die Hitze durchdrang unsere Kleidung, und der Geruch von brennendem Holz vermischte sich mit der feuchten Luft. Deirdre holte schließlich unseren Proviantbeutel hervor und reichte mir etwas Brot und geräuchertes Fleisch. Ich nahm es dankend an, doch in meinen Gedanken war ich bereits beim nächsten Tag.

Als sie schließlich von einer traditionellen keltischen Hochzeit sprach, schlich sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Ich nahm ihre Hand in meine und sah ihr tief in die Augen. "Das ist genau das, was ich mir auch wünsche", sagte ich leise und küsste sanft ihre Hände. "Eine traditionelle Hochzeit vor den Göttern ist alles, wovon ich geträumt habe. Brigid soll uns ihren Segen geben." Ich wollte, dass wir vor den Augen unserer Götter verbunden waren und nicht nur ein Vermerk in irgendeiner Akte eines römischen Archivs waren, so wie es mit Aglaia und mit gewesen war. Die Götter waren in meinem Leben immer präsent gewesen und ich hatte auch nie aufgehört, an sie zu glauben. Sie waren mit wichtiger als jeder römische Segen. Besonders Brigid, die mir als Schmied so viel bedeutete, sollte unser Bündnis weihen.

"Ich habe auch eine Opfergabe für Brigid vorbereitet," sagte ich und warf einen Blick auf meine Tasche in der meine Sachen verstaut waren. Darin lagen zwei goldene Armreife, die ich vor einiger Zeit geschmiedet hatte. Sie waren schlicht, aber massiv, mit einem keltischen Knotenmuster, das für Ewigkeit und Einheit stand. Doch nur einer war für die Göttin bestimmt. "Einen Armreif. Er ist für Brigid. Ich habe ihn für sie gemacht, in der Hoffnung, dass sie uns ihren Segen schenkt und über uns wacht." Und auf dass sie uns auch bald mit einem gemeinsamen Kind segnen möge. Das war mein größter Wunsch an die Göttin.
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11-14-2024, 11:16 PM,
Beitrag #5
RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Eigentlich gab es keinen Grund zur Nervosität vor meiner Frage bezüglich der Hochzeit, da unser Verhältnis immer so natürlich zwischen uns war. Nichts war kompliziert, verklemmt oder mühsam. Unsere Körper und Seelen waren so harmonisch und passten zueinander ohne viele Worte. Wir hatten wohl beide bereits an die Möglichkeit einer traditionellen Hochzeit gedacht und auch ich hatte eine Opfergabe und etwas für die Zeremonie vorbereitet. Aus weicher Schafwolle hatte ich ein schönes breites Band gewebt in hellen und dunklen Grüntönen, damit man uns auf ewig verbinden konnte. Ich musste nur lachen, da sich wieder zeigte, wie sehr wir doch das Gleiche dachten. 

Ich schmiegte mich an meinen Geliebten und zog eine Decke um uns, damit wir es bequem vor dem Feuer hatten. "Ich habe auch etwas mitgebracht als Überraschung für dich und die Göttin" meinte ich nur ein wenig kryptisch mit einem schelmischen Lächeln. Sobald die Zeremonie vorbei war, würde ich unser Eheband der Göttin opfern, da nur die Götter uns entzweien konnten. Dies war keine Ehe auf Probe sondern ein Bund fürs Leben, das wusste ich und ich wollte keinen Zweifel daran lassen. Daraufhin gähnte ich aber, da es bereits spät war und wir gegessen hatten und begann dann damit unsere Bettrollen auszurollen, damit wir schlafen gehen konnten. Nunja, vielleicht konnten wir vorher ja noch ein wenig Spaß haben, ehe wir schliefen.

Owain schlief noch, als ich am nächsten Tag aufwachte und zog mich leise an und nahm meinen kleinen Topf zu dem nahegelegenen Bach, damit ich mir ein wenig Wasser wärmen konnte für eine Katzenwäsche. Die Glut war noch da und ich hatte einen kleinen Scheit und ein paar Zweige in die Feuerstelle gelegt, ehe ich zum Bach aufbrach. Viel Wasser passte nicht in das kleine Reisetöpfchen, aber so kurz vor Samhain war es zu kalt um direkt im Bach zu baden. Ich wollte mir nicht den Tod holen, wenn es sich vermeiden ließ. Ich schmunzelte als sich mein Geliebter regte, als ich gerade das kleine Töpfchen ins Feuer stellte. 

"Guten Morgen, Liebster" flötete ich ihm zu, während ich ein wenig warmes Wasser in ein Schüsselchen goss und mehrere saubere Leinenstreifen darin tränkte. Sobald es ein wenig abgekühlt war, konnten wir uns damit säubern. Den Rest des Wassers ließ ich auf dem Feuer und warf eine gute Menge Getreidekörner hinein, die aufgehen würden und zu einem nährhaften Brei werden würden. Ich hatte ein paar schmackhafte Kräuter unterwegs aufgelesen, mit denen ich den Brei ein wenig interessanter gestalten konnte, sobald er fertig war. Während der Brei allerdings vor sich hin köchelte, begann ich schon einmal damit mich zu säubern. Vor Owain musste ich mich ja auch nicht genieren und das warme Wasser auf der Haut war sehr angenehm. Es waren noch weitere Leinenstreifen in dem angenehm warmen Wasser für Owain.
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11-16-2024, 01:00 AM,
Beitrag #6
RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Deirdre war eine Frau voller Leben, voller Klugheit und Überraschungen. Als ich am Morgen aufwachte, war sie bereits dabei, sich um unser Frühstück und eine Katzenwäsche zu kümmern, wie sie es nannte. Ihr fröhliches 'Guten Morgen, Liebster' klang wie Musik in meinen Ohren, und allein ihr Lächeln vertrieb die letzte Schwere des Schlafs aus meinen Gliedern.

Ich beobachtete sie eine Weile schweigend, wie sie mit flinken Händen Wasser in einem Topf erhitzte, Getreidekörner hineinwarf  und schließlich begann, sich mit dem warmen Wasser aus einer Schüssel zu waschen. Ihre Bewegungen waren von einer entspannten Selbstverständlichkeit geprägt, die mich jedes Mal aufs Neue faszinierte. Sie war so ungekünstelt und doch so anmutig. Und sie war mein! Bald auch vor den Göttern, wenn Brigid uns ihren Segen gab.

"Du hast wirklich an alles gedacht, Liebes", sagte ich schließlich mit einem Lächeln, als ich mich aufrichtete und die bereitgelegten Leinenstreifen entdeckte. "Ein Brei zum Frühstück und eine kleine Zeremonie der Reinigung. Ich könnte mir keinen besseren Start in den Tag wünschen."

Ich stand auf, trat ans Feuer und nahm mir einen der Streifen, tauchte ihn in das warme Wasser und begann, Gesicht und Arme zu säubern. Die Wärme tat gut, vor allem nach der feuchten Nacht. Als ich fertig war, trat ich zu Deirdre, die sich ebenfalls gereinigt hatte, und zog sie kurz in meine Arme. "Was würde ich nur ohne dich tun?" fragte ich leise, meine Stirn an ihre lehnend.
"Ich freue mich auf das, was heute vor uns liegt", sagte ich leise und küsste sie. "Die Hochzeit. Der Segen der Göttin. Und dass wir endlich als Mann und Frau verbunden sind."
Ich dachte an den goldenen Armreif, von dem ich ihr gestern Abend erzählt hatte. Es gab einen zweiten identischen, der ebenfalls in meiner Tasche steckte. Nach der Hochzeit würde ich ihn ihr schenken. Als Beweis meiner Liebe.

"Aber jetzt lass uns erst einmal diesen wunderbaren Brei essen, den du gezaubert hast", fügte ich mit einem Schmunzeln hinzu und löste mich langsam von ihr. Der Brei im Topf begann bereits zu blubbern und verbreitete einen herrlichen Duft, der den beginnenden Tag nur noch schöner machte.
 "Ich werde heute noch jede Menge Kraft brauchen, wenn ich mit dir verheiratet sein soll," meinte ich grinsend und dachte daran, was nach der Hochzeit folgen würde.
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