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Haustür (Ianua)
07-03-2024, 05:10 PM,
Beitrag #101
RE: Haustür (Ianua)
>>> Der Weg in ihr neues zu Hause dauerte wahrlich nicht allzu lange. Den Schirm hielt die Sklavin folgsam über das Gesichtchen und das Köpfchen der kleinen Domina, während sie eilige Schritte vollführte, damit die Sonnenstrahlen nicht doch noch gewannen. Ihre Finger hatte Cassia regelrecht um den Schirm gekrallt, damit ihr dieser nicht durch ihre schweißfeuchten Hände glitt und die Sonne ungehindert auf das Köpfchen der kleinen Saturnina herunter brennen konnte. An der Villa Furia, ihrem neuen zu Hause angekommen, blickte Cassia an dem imposanten Gebäude empor und beleckte sich unwillkürlich ihre Lippen. Herrschaftlich wirkten die Mauern auf das junge Mädchen, welches noch immer den Schirm sicher über dem Kopf der jungen Domina platziert hielt.

Als sich nähernde Schritte ankündigten, senkte Cassia augenblicklich ihren Kopf und spitzte im selben Moment ihre Ohren, als ihr Herr einen Mann mit Bart ansprach und ihm Cassia als neue Sklavin des furischen Haushalts vorstellte. Zuerst sollte sie den Schmutz und Staub des Sklavenmarktes von sich waschen dürfen, um dann in den Sklavenunterkünften eine Mahlzeit zu bekommen. Wer wohl Seang und Sabi waren? Anschließend würde man Cassia in das Cubiculum ihres Herrn bringen. Viele Informationen die Cassia etwas schwindelten, auch wenn sie sich nichts anmerken ließ. Was würde in der Zwischenzeit mit Saturnina geschehen? Würde sie das kleine Mädchen später noch einmal zu Gesicht bekommen? Ja, dies würde sie. Aber nur wenn die kleine Domina brav war.

Da wurde Cassia auch schon in das Sklavenbad geführt.
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07-28-2024, 09:20 PM,
Beitrag #102
RE: Haustür (Ianua)
Frowin stand wieder gut im Training. Er war nun schon vor einiger Zeit auf den Hof zurückgekehrt, zu seinen Übungen und seiner Diät, und war nun schon wieder weit beeindruckender anzusehen als zuvor, hatte wieder muskulösere Arme und dieses athletische Selbstvertrauen, das seinen Bewegungen zwischenzeitlich gefehlt hatte. Er hoffte sehr, dass das nächste Rennen nicht mehr lange auf sich warten ließ, denn dieses wollte er unbedingt gewinnen.
Er war gespannt, ob Leon oder Seasnán ihm öffnen würde und pochte an die Pforte. An den Zügeln führte er eines der furischen Pferde - natürlich nicht den kostbaren Marinel oder Malachit, sondern ein Arbeitspferd, das er guten Gewissens herreiten konnte, ohne es zu gefährden.
Einen konkreten Grund für seine Anwesenheit hatte der junge Gallier nicht. Doch hatte sein Dominus regelmäßige Berichte gefordert und ihm schließlich gestattet, die Stadt aufzusuchen. Diese Erlaubnis hatte er genau genommen nie zurückgezogen, doch Frowin wollte dennoch lieber nicht über Gebühr davon Gebrauch machen. Die gute Laune und Güte seines Dominus waren schließlich mitunter flüchtig.
"Salve, ich bin es, Frowin! Ich bin hier, um dem Dominus zu berichten!" Er meinte damit zwar Worte, allerdings dachte er zufrieden, dass er nun durchaus auch ein paar Fortschritte zeigen konnte, wenn man ihn ansah. Dem Dominus unterstellte er glatt, dass er sich das nicht entgehen lassen würde, auch wenn Frowin selbst sich eher freute, vielleicht einmal unter Leute zu kommen. Mädchen gab es auf dem Landgut schließlich eher nicht, jedenfalls wenn man die Hennen und Kühe ausließ.
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07-29-2024, 11:47 AM,
Beitrag #103
RE: Haustür (Ianua)
Es war tatsächlich Seasnán, der die Haustür öffnete. Sein Gesicht zeigte ein breites Grinsen, als er Frowin erkannte. Er klopfte ihm mit der Kraft eines Ochsens auf die Schulter:"Mensch Frowin, hab gehört, dass du wieder im Training bist!", sagte er:
"Wie mich das freut!" Kritik am Dominus unterließ er, aber einen teuren Auriga wie Frowin in ein Kinderheim zum Steineschleppen zu schicken, war doch eine arge Verschwendung:
"Komm rein! Sabi hat Kuchen für dich in der Küche. Aber den kriegst du nachher, gehe ins Tablinum zum Dominus, der wartet schon"

>>>
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09-21-2024, 03:05 PM,
Beitrag #104
RE: Haustür (Ianua)
>>> 
"Die Domina wünscht es sich sogar sehr, dass Du sie begleitest", hatte ich Nefertem erwidert. Wir waren die kurze Strecke zur Villa Furia zu Fuß gegangen. Es hatte länger gedauert, als ich dachte, ich war nicht mehr so hurtig wie noch vor ein paar Monaten. Aber endlich kamen wir an, und ich war nicht so sehr außer Atem, wie ich geglaubt hatte. Pah, bald würde ich mit Kiki zusammen Londinium unsicher machen, da brauchte ich schon etwas Training.
"Klopfe bitte an und sag, dass ich Furius Saturninus zu sprechen wünsche", sagte ich.
Einen kleinen Augenblick dachte ich daran, auch in den Gemächern meiner Cousine vorbei zu schauen, doch dann entschied ich mich dagegen. Am Ende würde sie noch versuchen, mir alles auszureden. Noch wäre ja Zeit, dass ich bereute.  Würde ich in die Villa Iulia zurückkehren, gälte die Scheidung als nur im Zorn ausgesprochen und wäre nichtig. Ich war gerade jedoch nicht konfliktfähig mit Serenas Wohlanständigkeit.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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09-21-2024, 03:22 PM,
Beitrag #105
RE: Haustür (Ianua)
>>> Ein kaum merkliches nicken des iulischen Sklaven erfolgte, als Claudia Sabinas Stimme an sein geschultes Gehör drang. In seinen Händen hielt Nefertem die Pergamentrolle, auf der noch die Unterschrift des Furiers fehlte. Dann würde das Pergament an seinen Dominus ausgehändigt und Claudia Sabina wäre eine freie Frau. Bei diesem Gedankengang spürte Nefertem wie sich seine Kehle zusammen schnürte und er schlucken musste, um den darin befindlichen Kloß zu vertreiben. Hoffentlich bemerkte Claudia Sabina nichts von den Sorgen und Nöten des iulischen Sklaven, während er ihr in einigem Abstand folgte. Oh nein. Niemals würde er einem Römer auf Augenhöhe nebenher laufen. Dies gehörte sich nicht und war außerdem äußerst anmaßend.

Der Weg zur Villa Furia dauerte wahrlich nicht lange, auch wenn es bei Claudia Sabinas Zustand dann doch etwas länger dauerte. Doch schließlich trat Nefertem an die Porta heran und pochte dagegen. Darauf wartend, damit ihm der Türwächter öffnete und er sein Begehr vortragen konnte. Die Pergamentrolle trug Nefertem in seinem ledernen Beutel mit sich herum. Schließlich öffnete sich die Porta und Nefertem atmete tief durch, bevor er seine Stimme erklingen ließ.

“Domina Claudia Sabina wünscht den Herrn Furius Saturninus zu sprechen.“

Sagte Nefertem den kleinen Vers auf und wartete darauf, dass der Ianitor die Porta für die Claudia und ihn selbst freigab.
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09-22-2024, 05:09 PM,
Beitrag #106
RE: Haustür (Ianua)
[Bild: Leon-1.png]
Leon hatte gerade Türdienst. Er kannte die Cousine seiner Herrin natürlich und auch Nefertem vom Sehen, denn er war auf den familiären Zusammenkünften und Festen gewesen. Aber jetzt dachte er, dass sich der iulische Hausverwalter vielleicht irrte, denn Domina Sabina wollte eigentlich nie zu seinem Dominus, sondern immer nur zu Domina Serena:

"Zu dem Herren Saturninus?", fragte er daher nach: " Er ist heute etwas früher nach Hause gekommen. Es gibt schlimme Nachrichten aus Italia. Nein, nichts mit der Familie. Aber Kampanien ist... futsch?" , Leon zuckte die Schultern:

"Bitte gehe doch durch zum Tablinum...edle Domina Claudia Sabina."
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09-26-2024, 06:23 PM,
Beitrag #107
RE: Haustür (Ianua)
>>>
Draußen vor der Tür übergab ich Nefertem das Schreiben:
"Gehe zu dem Kelten Alan ins Handelsviertel und miete dir einen Pferdewagen, denn du sollst nicht die ganze Strecke zu Fuß gehen müssen, lieber Nefertem", ich biss mir auf die Lippen:
"Bringe meinen Brief für mich  bitte zu deinem Herren in die Castra. Wirst du mir diesen Dienst erweisen? Und - wirst du mir seine Antwort...", wieder legte ich meine Hände beschützend auf meinen Bauch, in dem sich Klein- Iulius noch sicher befand:
"...in die Villa Claudia bringen?"
Denn ja, ich Claudia Sabina, würde in das Haus meines Vormunds zurückkehren, bevor ich meine Reise nach Londinium unternahm.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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10-22-2024, 12:36 PM,
Beitrag #108
RE: Haustür (Ianua)
>>>
Erst als die Villa auftauchte, blieb der Zug zurück. Der Händler aber erbost schleppte beide Sklavinnen bis zur Porta und wusste nicht, wie er anklopfen sollte. Er hatte ja beide Hände voll.
"Soll ich für dich anklopfen, Dominus?", fragte ich. Der Glatzkopf spuckte aus: "WIllste frech werden?!" dann ließ er Batrachis los: "Klopf du an!"
Batrachis hob die Hand und tat, was er sagte: Poch, ganz zart und schüchtern.
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10-24-2024, 04:58 PM,
Beitrag #109
RE: Haustür (Ianua)
>>> Der Griff des Händlers im Nacken der furischen Sklavinnen war hart und unnachgiebig, so dass beide Sklavinnen wohl blaue Flecken davon tragen würden. Doch keine der Sklavinnen klagte, lediglich leises schluchzen perlte über ihre Lippen hinweg. Sie hatten doch nichts schlimmes getan. Bis auf die Tatsache, dass diese dämliche Kristallkugel zu Bruch gegangen war. Wieso hatte sie diese denn auch fallen gelassen? Wäre da nicht jener unbekannte Mann gewesen, der sich rücksichtslos durch die Menge gedrängt hatte und gegen die jonglierende Sklavin gestoßen war. Wieso aber verhängte der Händler denn einen Massenbann? Der liebe Bran konnte überhaupt nichts dafür und auch Batrachis war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Furier sollte sie bestrafen, wenn er sie bestrafen wollte. Und nur sie alleine.

“Oh Bran. Es tut mir so Leid.“

Wisperte Cassia mit leiser Stimme und verschränkte ihre Finger unbewusst fester mit denen des ungefähr Gleichaltrigen. So stolperte Cassia im unbarmherzigen Griff des Händlers durch die Straßen, hin gen der furischen Villa. An deren Porta dann auch schon geklopft werden sollte. Batrachis wurde die Ehre zuteil das kommen der Sklaven anzukündigen. Wobei Cassia das Herz bis zum Hals schlug und ihre Kehle wie ausgetrocknet wirkte.
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10-24-2024, 05:27 PM,
Beitrag #110
RE: Haustür (Ianua)
Der Ianitor öffnete die Porta. Es war der gutmütige Leon, der mit einem Blick erkannte, dass beide Sklavinnen in der Bredouille waren:
"Salve Dominus. Ja, die beiden jungen Frauen gehören zu unserer Familia. Danke fürs Bringen. Aber lass sie bitte los, sie bekommen ja kaum noch Luft", er zwinkerte Cassia zu:
"Der Junge gehört aber nicht hierher. Da kann ich nicht weiterhelfen"
Der Glatzkopf schnappte nach Luft:
"Die mit den Locken hat mir eine kostbare Kristallkugel kaputt gemacht!", keifte er:
"Und das Glotzauge und der Bursche waren dabei. Dafür fordere ich von Furius Saturninus Schadensersatz!"
"Gewiss doch, Dominus", erwiderte Leon: "Lass die beiden Sklavinnen hinein gehen. Von hier aus können sie nicht entkommen. Der Herr ist jedoch leider in seinem Officium"

"Ich will nur, was mir zusteht. Die Kugel war vier Denare wert!" 

"Das wird Dominus Saturninus entscheiden, wenn er nach Hause kommt. Bitte hinterlasse Namen und Adresse, wo man Dich erreichen kann", erwiderte Leon gleichbleibend freundlich.
Das tat der Glatzkopf und trollte sich - zum Bedauern der Leute, die gewünscht hatten, dass die Sklaven gleich an Ort und Stelle Prügel bekämen.


Zu Bran sagte Leon:
"Und du, Bran ,wirst bestimmt auch von Furiana Betua erwartet. Also ab mit dir! Helfen kannst du ohnehin nichts" Als guter Türwächter kannte er fast alle, die schon einmal hier gewesen waren. 

Kaum waren beide  fort, fragte Leon: "Ist das denn wahr, Cassia? Hast du Eigentum von diesem Mann zerstört?"

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