08-27-2024, 11:23 AM,
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Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Ein Teil der Provisorien, die zu den Festlichkeiten zu Ehren von Statthalter Petilius errichtet worden waren, hatten sich in feste Installationen verwandelt: Ein Versammlungsraum, dahinter das Gelände, auf dem der Übungsplatz entstehen sollte. Der ehemalige provisorische Circus sollte endlich einer festen Anlage aus Stein weichen. Saturninus dachte daran, einen Teil der Mineneinnahmen aus Dumnonia dafür zu opfern. Doch das war noch Zukunftsmusik.
Gegenüber lagen das Vereinshaus und die Anlagen der Weißen, die einfach zu prächtig waren. Ritter Montanus schien keine Mühe zu scheuen, und ja, an für sich waren Wagenrennen eine ritterliche Angelegenheit. Saturninus hatte sozusagen einen unstandesgemäße Leidenschaft dafür. Dabei war er in historischer Gesellschaft: Auch die Kaiser Caligula und Nero waren verrückt nach Wagenrennen gewesen.
Der Versammlungsraum der Veneta war mit Tischen ausgestattet, die die Furiersklaven in Hufeisenform aufgestellt hatten. Es gab nur ein einziges Wandbild, welches aber hoffentlich bald durch Bilder, die die Siege der Venetos, der blauen Wagenlenker, verherrlichten, ergänzt werden sollte.
Am Kopfende des Hufeisens stand ein besonders bequemer Sessel, das war der Sitz des zukünftigen Dominus Factionis, des Vorsitzenden der Circuspartei, welcher durch Abstimmung bestimmt werden würde. Daneben stand der Stuhl des Vicarius Domini Factionis, seines Stellvertreters.
Beide Plätze waren noch vakant.
Denn was heute stattfinden sollte, war die Neugründung sozusagen einer Factio- Dependance der Blauen in Iscalis.
Saturninus als Initiator hatte an der Seite Platz genommen. Er würde jedoch zunächst nicht selbst reden, sondern ein gewisser Popilius, ein ehrwürdiger Angestellter der Zivilverwaltung und der Älteste hier.
Mitarbeiter, Bekannte, Verwandte und Klienten, die nur einigermaßen Interesse am Rennsport hatten, waren geladen worden und natürlich auch die Verwalter des Landgutes mit Frowin. Furianus Gadrianus würde den Blauen beitreten, das war schon beschlossene Sache.
Die etwa achtzehn Männer, die gekommen waren, waren in blaue Togen gewandet oder zumindest in eine blaue Tunika oder trugen eine Armbinde in der Farbe der Veneta. Sie bewunderten das Bild, tranken Wein und erkundigten sich gegenseitig nach ihrem Befinden. Es herrschte, bis Popilius das Wort ergreifen würde, so ein bisschen die Atmosphäre eines geschäftigen Bienenstocks.
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08-27-2024, 08:16 PM,
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Frowin
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Frowin fand es hier sehr unangenehm. Er war der einzige Sklave unter all diesen Leuten und stand nun etwas abseits - abseits, aber natürlich gut zu sehen -, während dort am Tisch wichtige Entscheidungen getroffen wurden.
Ein wenig erleichtert war er, weil der Rennstall endlich aufgebaut wurde. Doch er hatte auch Angst. Er war bisher der einzige Fahrer und alle Hoffnungen lagen auf ihm. Der Druck war gewaltig. Schweigend sah er seinem Dominus zu, der sich leutselig gab, aber natürlich erwartete, einen entsprechenden Posten zu bekleiden.
Dann war da Nautius Philus, dessen junger Protegé. Der Bursche engagierte sich beinahe noch mehr für den Verein als der Furier selbst.
Leise bewegte sich Frowin aus dem Raum in das Zimmer nebenan. Dort befanden sich ein paar Sklaven, die von den Gästen mitgebracht worden waren. Leibwächter, Leibsklaven, Arbeiter.
"Salve", grüßte er einen hochgewachsenen Griechen. "Du bist... von Nautius Philus, nicht? Ich habe gesehen, wie du ihn beschützt. Stimmt es, dass sie dich als meinen Trainer einsetzen wollen?"
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08-27-2024, 08:19 PM,
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
"... Aber natürlich, ich stelle mich gerne zur Wahl", lachte Philus auf die Bemerkung eines Vereinskameraden. "Ich kann euch alte Leute ja nicht alles machen lassen."
"Hört Hört", riefen ein paar Männer in seinem Alter. Es herrschte trotz der lockeren Atmosphäre eine gewisse Spannung. Alle warteten darauf, dass Popillus das Wort ergriff. Solange floss der Wein. Philus fragte sich, ob sie nicht besser gleich eine richtige Feier geschmissen hätten, doch dann wären spätestens bei den Formalien alle strunzbesoffen oder sowas.
"Ich bin etwas aufgeregt", flüsterte er Saturninus zu. "Glaubst du, ich hab eine Chance?"
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08-27-2024, 08:48 PM,
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Astérios
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
(08-27-2024, 08:16 PM)Frowin schrieb: Leise bewegte sich Frowin aus dem Raum in das Zimmer nebenan. Dort befanden sich ein paar Sklaven, die von den Gästen mitgebracht worden waren. Leibwächter, Leibsklaven, Arbeiter.
"Salve", grüßte er einen hochgewachsenen Griechen. "Du bist... von Nautius Philus, nicht? Ich habe gesehen, wie du ihn beschützt. Stimmt es, dass sie dich als meinen Trainer einsetzen wollen?"
An der Seite seines Dominus, des Marcus Nautius Philus betrat der Grieche das Gebäude, welches in seinen Augen einen herrschaftlichen Eindruck vermittelte. Da hatte sich der Furier wohl mächtig ins Zeug gelegt, um mit den anderen Rennställen mithalten, wenn nicht sogar an die Spitze der Factiones treten zu können. Da sein Dominus der Protegé des Furiers war, war es nur natürlich dass er ebenso mit von der Partie war, wie so viele andere unterschiedliche Gesichter, die der Grieche nicht zuordnen konnte. Natürlich erkannte er den Furier und dessen Wagenlenker. Doch die anderen übrigen bisherigen Anwesenden waren Astérios allesamt unbekannt. So wechselte der Aschblonde einen raschen Blick mit seinem Herrn, bevor er sich dann selbst zurück zog. Schließlich sollten die Sklaven im Vorzimmer warten, nebst den Leibdienern und anderen Angestellten. In den hohen Hallen würden nur die Mächtigen tagen. Bei diesem Gedanken musste der Grieche dann schmallippig lächeln, als er die Türe vorsichtig ins Schloss zog. Und sich erst dann im Vorraum umblickte. Sogleich fiel sein Blick auf den jungen Frowin, der ihn auch schon ansprach und Astérios eine Augenbraue in die Höhe zog.
“So wurde es einmal gesprochen. Nur bin ich mir nicht mehr sicher, ob dies auch noch heute der Stand der Dinge ist. Ich denke da musst du dich an deinen Dominus wenden.“
Antwortete Astérios und blickte Frowin mit einem ruhigen Ausdruck auf seinem Gesicht an.
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08-27-2024, 09:22 PM,
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Frowin
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
"Heh, ich bin leider selbst nicht im Bilde, was nun passiert. Das entscheiden die da drin noch", sagte Frowin, der etwas zappelig war. Er hatte den griechischen Leibwächter bislang nur von ferne gesehen. Nun von nahem glaubte er tatsächlich, dass der einiges vom Training verstand. Das konnte und würde sicher nicht einfach werden. Zumindest, wenn das weiterhin der Plan war.
"... Äh, beeindruckendes Haus, nicht wahr?", fragte er leise. "Die haben wirklich Geld in die Hand genommen. Ich glaube, hier drin kann man sich verlaufen..."
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08-27-2024, 10:11 PM,
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Astérios
* Somatophylax *
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Registriert seit: May 2023
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Soso? Also hatte der Furier selbst noch gar nicht mit seinem Sklaven gesprochen oder wie konnte Astérios die Worte Frowins verstehen? Etwas fragend wirkte nun der Blick des Griechen, der sich nun gegen die Wand lehnte und seinen Blick dennoch auf die Türe geheftet beließ. Beinahe so als könnte er durch das Holz der Türe blicken, um zu erhaschen wie es um seinen kýrios stand.
“Weißt du genau was dort drin besprochen wird? Hat dich dein kýrios ins Vertrauen gezogen?“
Wollte der Leibwächter des Nautiers von Frowin wissen und blickte dem Kupferhaarigen nun direkt entgegen. Wandte seinen Blick von der Türe ab und musterte den Kupferhaarigen mit einem interessierten Ausdruck auf seinem ansonsten eher beherrschten Gesicht.
Dann war es erneut Frowins Stimme die erklang, so dass Astérios seine Ohren spitzte.
“Ein wahrlich beeindruckendes Gebäude. Da hat dein Herr einiges an Münzen ausgeben müssen, um solch' ein Gebäude hinzustellen.“
Kurz nur, für einen Wimpernschlag lang, huschte ein Schmunzeln über Astérios Lipen, bevor er auch schon vollkommen ernst dreinblickte.
“Wenn du deinen Herrn fragst, gibt er dir bestimmt eine private Rundführung. Du bist immerhin der Star der blauen Factio.“
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08-29-2024, 10:24 AM,
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Hier gab es keine schmachtenden Fangirls, sondern nur die kalten abschätzigen Blicke von Männern, die Frowin taxierten wie man Pferde auf dem Markt begutachtete. Der Junge war immer noch ein Sklave, und ab und zu musste er aushalten, wie eine Sache behandelt zu werden. Saturninus, der sich durchaus als gütigen Herren sah, versuchte normalerweise, eine solche Zuschaustellung zu vermeiden, aber hier war sie angebracht. Doch Frowin war nicht der einzige Sklave, der heute gekommen war. Sie warteten alle in einem Nebenzimmer. Dort konnte er sich mit Asterion oder wie der Leibwächter von Philus heißen mochte, dem hochgewachsenen Griechen, der ihn auch trainieren sollte, unterhalten.
Saturninus nickte Frowin beruhigend zu, als er seiner ansichtig wurde.
Dann gab er dem eintretenden Philus die Hand ( er hatte ihm den Stuhl zu seiner Linken freigehalten). Auf seine Frage hin erwiderte er: "Es wird einige überraschen. Doch die Stimmen der Jugend hast du gewiss. Und meine auch"
Einer von Popilius Sklave schwenkte ein weißes Tuch zum Zeichen, dass der Alte nun sprechen wollte. Er lispelte etwas, aber seine Stimme war noch durchdringend und nicht brüchig.
Wie erwartet wurde, sprach er zunächst von Rom und seiner weisen Herrschaft über die Welt. Rom war immer gut damit gefahren, auf den Rat seiner Ältesten zu hören und den Sitten der Vorväter zu folgen.
Daher hatte er auch jetzt als der Älteste das Wort.
Doch Britannien war eine junge Provinz, die Jugend hier war tatkräftig und mutig, und eine junge Provinz brauchte jugendlichen Elan und Einsatz:
"Es ist nun an der Zeit, das Zepter vom Alter zur Jugend weiterzugeben. Ich schlage daher zum Dominus Factionis einen jungen Mann, den ihr in Iscalis alle kennt, nämlich den Stellvertreter des hiesigen Princeps Officii vor: Marcus Nautius Philus"
Ein paar stutzten und schauten zu Saturninus, weil sie erwartet hatten, dass er sich um den Vorsitz bewerbenwürde. Doch Saturninus nickte und fiel in den Applaus mit ein.
Ein Sklave schrieb mit Kreide an die freie Wand neben dem Wandbild der Veneta:
M. NAVTIVS PHILVS
Die jungen Leute stießen sich an. Einige klopften Philus auf die Schulter.
"Gibt es noch einen Kandidaten?", fragte Popilius in die Runde.
Den gab es nicht.
"So lasset uns zur Abstimmung schreiten. Einfaches Handzeichen genügt"
Es gab sechzehn Handzeichen bei keiner Gegenstimme, jedoch zwei Enthaltungen, darunter Popilius, der die Wahl organisierte.
Saturninus Klienten folgten seinem Beispiel, und der Furius war der Erste gewesen, der den Arm hob, um Philus zu wählen. Es war an der Zeit, dass der Junge zum zweiten Mal groß in die Öffentlichkeit trat.
"Mit Mehrheit angenommen", stellte Popilius fest: "Ich gratuliere zur Wahl, Dominus Factionis Veneti"
Zwei andere Sklaven stellten den prächtigen Sessel zurecht, auf dem der künftige Herr der Blauen thronen sollte:
"Edler Nautius Philus, Du hast das Wort"
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08-29-2024, 09:03 PM,
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Frowin
Forenmitglied
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Registriert seit: Oct 2022
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Frowin ließ ein verlegenes Lachen hören.
"Ich bin nicht der Star der blauen Faction, ich bin die blaue Factio. Es gibt keine anderen Fahrer", ließ er verlauten. "Die Weißen haben schon zwei und bekommen angeblich noch einen dazu." Er zuckte mit den Schultern.
"Die besprechen heute wohl, wer der Präsident der Factio wird. Vermutlich stellt mein Herr sich zur Wahl."
Er ließ die Schultern hängen. So viel Druck, er wusste nicht, wie er all dem gerecht werden sollte.
"Ich sollte vermutlich wieder reingehen, die erwarten, dass ich dabei bin. Es hat mich gefreut, Astérios. Wir sehen uns sicher wieder - vor allem, wenn du mein Trainer wirst."
Hoffentlich würde er nicht zu gemein werden.
Diskret bewegte sich Frowin wieder in die Nähe seines Dominus, als gerade die Wahl stattfand. Zu seiner Überraschung stand dort nicht Saturninus' Name.
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08-29-2024, 09:19 PM,
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Philus lächelte glücklich und nickte seinen Altersgenossen selbstbewusst zu. Sie würden den Laden schon aufmischen, davon waren sie alle überzeugt, die übermütigen Jugendlichen.
Als der prächtige Stuhl herbeigeschafft wurde, stellte er sich vor diesen, setzte sich jedoch nicht. Er hob die Hände, um dem Geflüster der übrigen Einhalt zu gebieten und war ganz überrascht, dass es klappte.
"Freunde, Liebhaber des Rennsports, des edelsten und besten aller Sportarten", begann er, "Von allen Männern Roms wissen wir als einzige, was wahre Leidenschaft, Mut und Eifer für eine Sache ist, also wurde es Zeit, dass wir uns zusammenschließen und hier im hohen Norden die einzige Factio gründen, die es wert ist, eine solche genannt zu werden!"
Einige der Jüngeren hoben zustimmend und lachend ihre Becher.
"Wie von euch gewünscht, werde ich den Verein führen, solange ihr mir das gestattet und mich unterstützen wollt. Aber seid gewarnt, wir jungen sind noch sehr wagemutig."
Wieder Lachen. Philus schmunzelte.
"Wir haben einige der traditionsbewusstesten und rennbegeistertsten Männer in unseren Reihen, die Britannien zu bieten hat. Wir haben einen jungen Fahrer voller Potenzial... und genug Geld, um die Wagen unserer Konkurrenten zu sabotieren und sämtliche Zeugen zu schmieren!"
Das war natürlich nicht ernst gemeint... oder naja, so halb. Noch war alles schönes Spiel, aber zumindest einige der Jüngeren fanden schließlich, dass der meiste Spaß an den Rennen außerhalb der Rennbahn stattfand. Bei Prügeleien, Sabotageakten und allerlei Unsinn, den man den gegnerischen Vereinen antun konnte. Philus selbst war eher ruhig, doch wusste er, was die anderen hören wollten und welche Witze ihm ihre Gunst sicherten. Tatsächlich brüllten nun einige vor Lachen.
"Aber wissen wir alle, dass die Jugend allein nicht siegen kann, weil unsere heißen Herzen allzu oft den Kopf übertönen."
"Du meinst wohl eher die Weiber!", hörte er jemanden und schnaubte amüsiert.
"Und deshalb will ich jemand erfahrenen vorschlagen, um mir als mein Stellvertreter zur Hand zu gehen und euch in meiner Abwesenheit zur Disziplin anzutreiben. Ich schlage daher Furius Saturninus für diesen Posten vor. Wer ihn unterstützt, möge für ihn stimmen. Oder gibt es noch Gegenkandidaten?"
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08-31-2024, 05:27 PM,
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RE: Blauer Rennstall - Veneta- Dependance
Philus konnte reden, stellte Saturninus wieder einmal fest. Während er selbst eher bedächtig und akzentuiert sprach, hatte Philus in seinen Augen ein inneres Feuer, das ihm selbst jedoch nicht bewusst schien. Der junge Patrizier riss die Versammlung mit und bekam Männer dazu, zu tun, was er wollte.
Auch der Furius lachte an den richtigen Stellen, sein Herz schlug schneller, und er dachte daran, wie er als Jugendlicher bei den Versammlungen der Blauen herumgestreunt war. Ja, Wagenrennsport war eindeutig der beste Sport, da hatte Philus ganz Recht: actiongeladen, gefährlich und auch ästhetisch hinreißend. Kein Wunder, dass die Wagenlenker die ganzen Mädchen abgekamen. Apropos Wagenlenker - mit Frowin wollte er noch reden. Er wollte ihm größere Verantwortung geben, der Junge hatte es sich verdient.
Philus Vorschlag, Saturninus zu seinem Stellvertreter zu ernennen, kam dann passend. Alle wussten, dass der Furier Arbeit und Vermögen in die Blauen stecken würde, wenn er dieses Amt bekam.
Saturninus erhob sich und nickte dem frischgebackenen Dominus Factionis zu:
"Ich stelle mich mit Freuden zur Wahl", der Schreibsklave bekam einen Wink.
TI. FVRIVS SATVRNINVS
Diesmal gab es nur eine einzige Enthaltung. Saturninus, der sich aus vollem Herzen als der Geeigneste für den Posten befand, hatte für sich selbst gestimmt.
Wieder gab es Applaus, und es wurde um eine Rede gebeten. Kurz sollte sie sein, damit man endlich zum geselligen Teil der Vereinssitzung übergehen konnte:
"Ich danke euch für euer Vertrauen, Freunde. Ich verspreche als Vicarius, den Dominus Factionis in allem zu unterstützen, was er anfängt ... äh beim Sabotieren weniger, aber beim Schmieren!"
Auch da lachten einige:"Hört, hört"
"Mit deiner Erlaubnis, Dominus Factionis, möchte ich dir Lucius Popilius für das Amt des Kassenwarts ans Herz legen. Sein einnehmendes Wesen hat er bereits lange Jahre als Buchhalter unter Beweis gestellt"
Popilius arbeitete auch für die Provinzialverwaltung. Er setzte ein zufriedenes Gesicht auf, Kassenwart zu werden, war etwas, was seinem innersten Wesen entsprach:
" Wenn du mich auswählst, könntest du gleich den Mitgliedsbeitrag festlegen, Dominus Factionis. Und keiner verlässt den Raum, bevor er ihn nicht entrichtet hat", sagte der Alte mit einem Grinsen.
Saturninus wartete ab, was Philus entscheiden würde. Dann wollte er mit ihm noch über Frowin und Asterios sprechen.
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