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[Helios]

Schweigend musterte der Blondschopf den Kupferhaarigen und verengte kaum merklich seine Augen. Was genau wollte Frowin mit seinen Worten andeuten? Natürlich hatte der Germane bereits Bekanntschaft mit dem weiblichen Geschlecht gemacht, alles andere wäre in seinem Alter wohl äußerst merkwürdig. Und dennoch verstand er die Damenwelt nicht. Nicht so wie er die Pferde verstand.

“N..Nein Frowin. Ich würde nie in Gegenwart einer Frau so..so etwas sagen.“

Stolperte es beinahe verlegen über die Lippen des Blonden, der spürte wie eine verräterische Röte über seinen Hals empor kroch, so dass er unwillkürlich seine Finger zu Fäusten ballte. Wieso ausgerechnet in diesem Moment? Von den Gedanken des furischen Aurigas ahnte Hélios nichts.

“Ich denke aber, dass ich bei Dominus Plautius Montanus bestimmt mehr Freizeit haben habe, als bei meinem früheren Dominus. Mein Dominus scheint auf mich einen sehr netten Eindruck zu machen.“

Vielleicht wusste Frowin ja mehr über den Plautier zu erzählen, etwas was weder Hélios, noch die anderen plautischen Sklaven wussten. So wurde der Kupferhaarige nun doch interessiert gemustert.

“Ähm. Ich verpasse etwas? Du meinst.. Damenbekanntschaften?“

Denn tatsächlich machte Frowin ihn in diesem Moment auf eine junge Frau aufmerksam, welche auffällig in ihrer beider Richtung blickte.

“Wa.. Was wirst du? Heh! Frowin..“

Versuchte Hélios den furischen Sklaven davon abzuhalten, seine Worte tatsächlich in die Tat umzusetzen. Eine Abkühlung am Fluss bei diesen mörderisch heißen Temperaturen war genau das richtige, und dennoch war Hélios was neue Damenbekanntschaften betraf äußerst verklemmt.

[Frowin]

Cornelia, so hieß die Schönheit mit den dunkelblonden Locken und einem verschmitzten und doch freundlichen Lächeln. Frowin hatte keine Schwierigkeiten, mit ihr Bekanntschaft zu machen. Natürlich hatte sie ihn erkannt - so groß war Iscalis nicht - und sein Vorschlag, ihr einmal den Sieger des letzten Rennens vorzustellen, kam wirklich gut an.
"Darf ich vorstellen? Helios. Helios, das ist Cornelia", sagte Frowin lächelnd, der die unsicheren Worte seines viel zu braven Kollegen einfach ignoriert hatte.
"Salve", grüßte das Mädchen, das in ihrem Alter oder womöglich ein, zwei Jahre älter sein mochte. "Ich habe das letzte Rennen gesehen. Du warst umwerfend. Ihr beide! Herrje, was für eine Ehre."
"Weißt du, Helios und ich haben uns überlegt, bei dieser Hitze das Wasser aufzusuchen. Hättest du Lust, uns zu begleiten?"
Cornelias Augen leuchteten auf. Belustigt, überrascht, doch nicht negativ. Im Gegenteil.
"Heh, ich... ich würde gern", sagte sie mit einem Augenaufschlag. "Aber ich hab meiner Tante versprochen, ihr in der Bäckerei zu helfen."
"Na, das trifft sich gut. Helios hier wollte Gebäck besorgen. Deine Tante würde umkippen, wenn er gleich mit dir mit käme!"
Frowin lächelte auf eine unschuldige Art, die ganz und gar keine Unschuld suggerierte.
"Hm... da ist was dran", sagte das Mädchen. "Was sagst du, Großer?", wollte sie von Helios wissen. "Ich kenn da ein paar ganz nette Orte... zum Schwimmen."

[Helios]

Oh. Das Mädchen mit Namen Cornelia sah wahrlich hübsch aus. Und ihre dunkelblonden Locken erst, die ihr Gesicht wie einen Heiligenschein umschmeichelten. Und dennoch wirkte Hélios wahrlich verlegen, während er sich durch seine kurzgeschorenen Haare strich. Früher hatte er seine Finger zumindest in seinen schulterlangen Haaren vergraben können, doch mit dem Wechsel zur Weißen Factio hatte er seine Haarpracht rigoros abgesäbelt. Offensichtlich wollte er einen vollkommenen Neuanfang wagen. Vielleicht auch mit einem Mädchen an seiner Seite? Himmel, auf welche Gedanken ihn der keltische Fahrer da gebracht hatte. Doch zuerst einmal wurde der Germane von Frowin vorgestellt, so dass sich Hélios Blick nun direkt auf die dunkelblonde Cornelia heftete.

“Hallo Cornelia.“

Antwortete der Germane mit seiner ruhigen Stimme und ertappte sich dabei wie sein Blick für einen kurzen Augenblick wie gefesselt auf dem Gesicht der jungen Cornelia hing. Zum Glück war es Frowins Stimme die erneut erklang, ehe sich Hélios noch zum vollkommenen Trottel machte, weil er die Cornelia ohne zu blinzeln anstarrte. Mit dem Angebot Frowins hätte Hélios dann jedoch nicht gerechnet und so war er versucht dem Kelten einen Stubbs in die Rippen zu versetzen. Behielt seine Hände jedoch bei sich und wartete erst einmal ab, was Cornelia darauf erwiederte. Vielleicht ..hatte sie auch gar keine Zeit, weil sie anderweitige Verpflichtungen hatte.

“Oh, du musst deiner Tante in der Bäckerei helfen? Dann.. wirst du uns wohl bald verlassen?“

Mutmaßte der Fahrer der Factio Albata, wurde jedoch von Frowin unterbrochen, so dass Hélios scharf nach Luft schnappte. Oh verdammt.

“Ein paar nette Orte zum ..schwimmen? Hier?“

Verlegen räusperte sich da der Blondschopf und strich sich abermals durch seine gar raspelkurzgeschorenen Haare.

“Na wenn diese Badeteiche genauso sind wie in meiner germanischen Heimat, dann.. lass es uns versuchen.“

Vergessen war die Zurückhaltung, beziehungsweise nur tief in sich vergraben. Immerhin wollte Hélios nicht als Angsthase dastehen. So warf er Frowin und Cornelia einen gar auffordernden Blick entgegen. Doch zuerst das Gebäck, nicht wahr?

[Frowin]

"Badeteiche?", fragte Cornelia. "Also... Tümpel? Ähem, nein. Oben am Fluss ist eine nette Stelle. Ich zeige sie euch gerne."
"Klingt großartig", sagte Frowin, der selbst ganz hin und weg war von dem natürlichen Charme des Mädchens.

Zu dritt machten sie sich auf zu der Bäckerei. Frowin und Helios warteten am Hintereingang, aus dem Cornelia nach einer Weile mit einem gefüllten Beutel wieder rauskam.
"Etwas Wegzehrung", schnurrte sie, hielt eines der Gebäckteilchen hoch und ließ Helios abbeißen. "Na los, ihr wolltet mich doch begleiten?"
"Eigentlich solltest du uns begleiten", sagte Frowin lachend.

[Helios]

Ein kurzer Blick in Richtung des Kupferhaarigen, bevor sein Blick dann doch wieder auf Cornelia ruhte und er ihren Worten lauschte. Von einem Badeteich, oder Tümpel wie sie diese Stelle bezeichnete, wusste Hélios nichts. Aber vielleicht Frowin? So wird dem furischen Fahrer ein fragender Blick entgegen geworfen. Kannte er eine solche Stelle weiter oben am Fluss?

“Dann ist es wohl das beste, wenn du uns diese Stelle am Fluss zeigst.“

Sprach Hélios an Cornelia gewandt. Doch zuerst gingen die Drei zur Bäckerei und Cornelia betrat die Bäckerei durch den Vordereingang. Während Hélios und Frowin am Hintereingang auf die junge Maid warteten. Als Cornelia wieder zurück kehrte, hielt sie in ihren Händen einen Beutel. Was sich wohl darin befand? Etwa das versprochene Gebäckstück für seinen Dominus?

Tatsächlich zauberte Cornelia aus dem Beutel ein wahrlich köstlich aussehendes Gebäckstück empor, so dass Hélios Augen zu leuchten begannen. Oh das sah wahrlich köstlich aus. Und dann wurde es i h m entgegen gehalten. Direkt vor die Lippen, so dass der Blonde unwillkürlich schluckte. Vorsichtig biss er dann doch von dem Gebäckstück ab und bemerkte dessen Süße.

“Das schmeckt wirklich köstlich.“

Grinste der junge Germane und blickte anschließend abwechselnd zwischen Frowin und Cornelia hin- und her.

[Frowin]

"Ach, jetzt gar nicht mehr schüchtern", stichelte Frowin, doch Cornelia bot auch ihm einen Bissen an und er aß es ihr glatt aus der Hand.

"Dann folgt mir mal", schnurrte die Schönheit. 
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