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Gästezimmer im zweiten Stock
06-29-2024, 12:23 AM,
Beitrag #1
Gästezimmer im zweiten Stock
Im zweiten Stock des großen Langhauses, in dem die königliche Familie der Brigantes lebt, liegt ein großzügiges Gästezimmer an der ruhigeren und dem Garten zugewandten Seite nahe der Zimmerflucht der Königin und des Prinzen. Das Zimmer selbst ist mit schönen Holzmöbeln ausgestattet und mit dicken Teppichen und Fellen geschmückt gegen die Kälte der strengen Winter. Auch auf dem Bett befinden sich mehrere Decken, mit Gänsedaunen gefüllte Stoffkissen und warme Felle für die meist eher illustren Gäste sowie entfernte Verwandte der Königin. Darüber hinaus befinden sich auch ein Tisch mit Waschschüssel, zwei gepolsterte Stühle, eine Zedernholztruhe für Kleider sowie ein Schrank für die Aufbewahrung in dem Gästezimmer.
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08-19-2024, 02:06 PM,
Beitrag #2
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
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Cathbad war angekommen. Wie er es vermutet hatte: Zu spät zur Hochzeit. Er hatte sich in Glevum wie geplant auf ein Schiff von Händlern aus Aremorica eingeschifft und war in Deva weit im Norden an Land gegangen. Mit dem Veneterschiff hatte die  Fahrt nur sechs Tage gedauert. Die Strecke von Deva aus war die kürzere, dauerte aber länger. Cathbad war auf Grund seines fortgeschrittenen Alters kein guter Reiter mehr, und er wurde einige Male von Dörflern aufgehalten, die seinen Segen oder Rat erbaten.

Als Cathbad in Isurium ankam, lag die Stadt aber in tiefer Trauer. Königin Cerivellana war tot. Cathbad hatte sie geschätzt, doch sie war wegen ihrer Hinfälligkeit vorsichtig gewesen, und sie hatte sich nicht so leicht in ein militärisches Abenteuer mit ungewissem Ausgang hineinziehen lassen. Cahir war jünger und daher in Cathbads Augen leichter manipulierbar. Er hatte jetzt seine Braut, die ihm hoffentlich viele Erben schenkte und bald würden die Waffen der Großen Königin ankommen.
Cathbad entschied, dass die Strapazen der Reise ihn entschuldigten, nicht zu den Totenfeierlichkeiten zu gehen.
Ihm war es im Grunde seines Herzens, gleich, wo er schlief. Doch er achtete strikt auf die Formen der Ehrerbietung, die ihm zustanden. Er war zwar nicht der Merlin von Albion, seit langem hatte es keinen großen Druiden mehr gegeben, aber doch das, was dieser Position am nächsten kam: mittlerweile Erster des Rates.
Er wusste auch, aus wessen Blutlinie der nächste Merlin kommen würde, und da er dachte, dass das Ende des unbarmherzigen Feindes, des Römischen Imperium, unmittelbar bevorstand, dachte er, dass dieser entweder bald geboren oder sogar schon in diese Welt gekommen war. Später würde er ihn zu finden wissen und sich seiner Erziehung annehmen, so wie er auch die Falken erzogen hatte.

Er streckte sich auf dem Bett aus. Es hatte Vorteile, Anrecht auf den besten Raum im Langhaus zu haben. Wie wohl die Daunen seinem Rücken taten. Er streifte mit einem seiner knöchernen Füße jeweils den Schuh des anderen ab. In einer Ecke webte eine Spinne unermüdlich ihr Netz. Cathbad beobachtete sie und fühlte einen gewissen Grad der Verwandtschaft mit dem Tier.
Apropos Verwandtschaft. Wo steckten die Falken? Der Druide schloss die Augen. Weder Louarn, Alun noch Fintan schienen in der Nähe zu sein.

Cathbad wartete auf Cahir und Rhians Rückkehr. Er schloss die Augen, und sein Geist ging auf Wanderschaft, bis sein Schnarchen durch die geschlossene Tür dröhnte.
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08-21-2024, 10:52 AM,
Beitrag #3
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
Anwen Vorahnungen hatten sich bewahrheitet. Kurz nach der Hochzeit war Königin Cerivellana verschieden.
Nun hatte die Priesterin versucht, den richtigen Moment abzuwarten, um zum neuen König der Briganten vorzudringen. Während der Trauerfeierlichkeiten fand sich keine Gelegenheit, und auch direkt danach nicht. Bald stand die große Hochzeit mit dem Land an, die Cahir offiziell zum neuen König und Rhian zur Königin machen würde. All das würde kostbare Zeit verschlingen, denn Anwen wusste, dass sie mit jedem ungenutzten Tag näher kamen. Doch dann erfuhr sie vom Eintreffen Cathbads. Die Anwesenheit des Druiden konnte natürlich mit der Hochzeit und deren Bedeutung für das ganze Land zusammenhängen. Doch vielleicht gab es noch weitere Gründe, die sich mit ihren überschnitten. Um das herauszufinden, musste sie mit ihm sprechen. Da er im gleichen Langhaus wie sie untergebracht war, sollte das keine Schwierigkeit darstellen.
Sie eilte zu seinem Zimmer, aus dem ein lautes Schnarchen drang. Ungeachtet dessen klopfte sie mehrmals fest an die Tür und wartete darauf, dass der alte Druide aufwachte.
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08-23-2024, 04:16 PM,
Beitrag #4
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
Cathbad erwachte, als es an die Tür klopfte. Es waren mehrere Schläge, offensichtlich hatte es jemand eilig. Der Druide rechnete mit Cahir und legte sich einige Worte über den Tod der Mutter zurecht.

"Die Tür ist offen", rief er dann halblaut : "Ich war nur...in tiefe Meditation versunken" , er setzte sich aufrecht hin, den weißen Mantel über den hageren Schultern. Überall war das Fleisch verschwunden, als hätten es Raben vom kahlen Schädel gefressen. Die unheimlichen Augen lagen tief in ihren Höhlen. Das Fett hatte der Hagerkeit des Alters Platz gemacht, deshalb fiel dem Druiden Reiten auch so schwer:
"Tritt ein!"

Doch es war nicht Cahir, der neue König der Brigantes. Auch nicht seine Angetraute, die ehemalige Jungpriesterin Rhian. Es war eine rothaarige Frau, und tief im Inneren spürte sogar Cathbad, dass sie ihn beunruhigte: ANDRASTE

Andrastes Name bedeutete „die Unbesiegbare“ oder „die, die nicht gefallen ist“. Raben waren der göttlichen Andraste ebenso heilig wie der Morrigan. Sie war die Schutzgottheit von Boudicca, der Königin des Stammes der Icener. gewesen. Ihr Name wurde vor Schlachten angerufen, um Mut und Sieg zu gewährleisten. Sie war eine Göttin der Prophezeiung, deren Omen den Sieger der Schlacht vorhersagten, sie forderte blutige, grausame Opfer. Die Verstümmelungen, die Boudicca den gefangenen Römerinnen zufügte, waren für Andraste gewesen –
O, die Kriegsgöttin konnte nützlich sein. 
Doch es gab vieles, was sich seiner, Cathbads Zielstrebigkeit und Zielsetzung, entzog: Wilde Magie, zügellos, blutberauscht, aus den Tiefen der Seele, aus den Tiefen von Erde und Dunkelheit.

"Du willst zu mir, dem Ersten im Rate der Druiden?", vergewisserte sich also Cathbad .
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08-30-2024, 09:44 PM,
Beitrag #5
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
Anwen musste nicht lange warten. Der Schlaf des alten Druiden war nicht sonderlich tief gewesen, wie ihr schien. Er erwachte und kurz darauf war seine Stimme zu hören, die sie zum Eintreten aufforderte. Die Priesterin zögerte nicht lange und kam der Aufforderung nach.

Eine Mischung aus Ekel und Ehrerbietung vereinigte sich in ihrem Gemüt, als sie den alten Druiden erblickte. Sie zwang sich, ihre Gefühle zu verbergen, und trat mit gesenktem Kopf vor ihn. "Ja, so ist es, ehrwürdiger Cathbad," begann sie mit einer Stimme, die vor Respekt zitterte. Ihre Augen funkelten vor Eifer und ihre Worte kamen eilig über ihre Lippen. "Ich danke dir, dass du mich empfängst." Ohne eine Antwort abzuwarten, hob sie den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. "Mein Name ist Anwen und ich bin eine der letzten Dienerinnen Andrastes. Ich bin hier, weil ich deine Hilfe benötige. Es geht um eine Angelegenheit von größter Dringlichkeit." Sie holte tief Luft und fuhr fort: "Kostbare Zeit ist in den letzten Tagen verstrichen und es fand sich für mich noch keine Gelegenheit, mit dem neuen Herrscher der Briganten zu sprechen." Dass die Hochzeit eine Notwendigkeit war, daran bestand kein Zweifel. Ebenso die Vereinigung des neuen Herrscherpaares mit dem Land war von höchster Wichtigkeit. Doch da waren auch die herannahenden Legionen der römischen Eindringlinge,  die die heilige Insel mit jedem ihrer Schritte noch weiter besudelten. Das musste endlich ein Ende haben! Dieses Übel musste ein für alle Mal gestoppt und aus Albion verbannt werden! Ihre Stimme erhob sich noch einmal, durchdrungen von unerschütterlicher Entschlossenheit und glühendem Zorn. "Er muss erfahren, was seine heilige Pflicht ist und was die Götter von ihm verlangen! Dieses Land muss mit dem Blut seiner Peiniger gereinigt werden!" Die Worte hallten in der Luft wider, getragen von einer Intensität, die keinen Widerspruch duldete.
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09-01-2024, 06:21 PM,
Beitrag #6
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
Wenn Cathbad müde gewesen war, rissen ihn Anwens Worte jetzt aus seiner Lethargie:
"Auch ich habe König Cahir noch nicht gesprochen. Er ist jung, er ist stark, es ist ein gutes Zeichen, dass er sich nächtelang an seiner Königin erfreut. Die Götter lieben starke Könige. Er wird bald erfahren, was seine heilige Pflicht ist!", sprach er langsam: 

"Und dieses Land, unser heiliges Albion, wird gereinigt werden in Asche und Blut! Es wird geschehen. Es ist schon geschehen. Es geschieht. Du musst wissen, dass das für meinesgleichen kein so großer Unterschied ist, Dienerin der Andraste"

Cathbad reichte Anwen seine knochige Hand zum Kuss und winkte sie an seine Seite:

"Viele Zeichen sind bereits geschehen, Priesterin Anwen. Ich sah den alten  bösen Adler fallen . - Zu Tode geschissen hat er sich, und die Römer halten ihn jetzt für einen Gott", der Druide stieß ein Geräusch aus, etwas zwischen  heiserem Auflachen und Stöhnen:

" Ich sah aus den Eingeweiden der Erde selbst Feuer und Schwefel und Asche, und sie begruben zwei ganze römische Städte unter sich. Kein Leben kann dort je wieder existieren.  Schlimme Vorzeichen für die Römer und den jungen Nestling, der seinem Vater folgt, doch gute für uns"

Wieder starrte er die junge Priesterin durchdringend an. Anwen war eine schöne Frau, und er hätte durchaus Interesse an ihr als Frau haben können. Doch schon seit vielen Jahren interessierte ihn der weibliche Leib nicht mehr, er genoss es viel mehr, mit den Seelen der Menschen zu spielen wie ein Jäger mit seinen Jagdhunden spielte:

"Sei also an meiner Seite, wenn ich mit dem Königspaar spreche. Ein passendes Omen wäre unserer Sache freilich zuträglich. Kannst du zeitnahe dafür sorgen?
 Liest deine Göttin nicht aus dem Lauf von Hasen? Oder wünscht sie sich wie zu Zeiten der Icenerkönigin ein edleres Opfer?",
nun verzog die Andeutung eines zynischen Lächeln seinen schmalen Mund:
" Cahir hat zwei Beltanesöhne gezeugt, wußtest du das? Sie heißen Cormac und Declan. Wenn Andraste einen der Knaben für sich möchte, wird er ihn nicht verweigern können"

Und wenn Cahir solch ein Opfer brachte, gab es für ihn kein Zurück mehr. Dann hatte er den ersten Schritt getan zu grausamen Taten. Es gab Schwellen, die ein Mensch überschreiten konnte, um alles Menschliche zu verlieren. Erbarmungslose Hunde des Krieges, Rächer von Albion.
Auch die Falken hatten einst diesen Weg beschreiten sollen, doch aus unerfindlichen Gründen waren sie Cathbad entglitten. Vielleicht war auch das ein Zeichen, dass sie verschwunden waren. Er hatte jetzt Cahir, Rhian und Anwen.
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09-11-2024, 05:43 PM,
Beitrag #7
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
Anwen blickte Cathbad mit einem Ausdruck ruhiger Entschlossenheit an, als sie seine knochige Hand annahm. Sie fühlte die Kälte seiner Finger, doch ihre eigene Hand blieb ruhig und fest. "Ja, die Götter haben bereits ihre Zeichen gesandt und die Zeichen sind eindeutig, Cathbad," sprach sie, ihre Stimme klar und durchdringend wie der Wind, der durch die heiligen Haine zog. "Andraste hat in den Sternen gesprochen und in den Träumen derer, die ihr geweiht sind. Sie hat mich vor langer Zeit auserwählt, um zu sehen, was die anderen noch nicht erkennen können." 

Sie hielt inne, ihre Augen funkelten wie das tiefe Blau eines unberührten Sees. "König Cahir ist jung, daher braucht er Führung. Er muss verstehen, dass seine Stärke nicht nur in seinen Muskeln oder in seinen Lenden liegt, sondern in seinem Herzen und seinem Geist. Er muss erfahren, dass der Kampf gegen die Römer seine Bestimmung ist."

Anwen ließ Cathbads Hand los, trat einen Schritt näher und hielt seine durchdringenden Augen fest mit ihrem eigenen Blick. "Dieses Land wird in erster Linie durch das Blut unserer Feinde gereinigt werden. Doch wenn von Andraste ein Opfer gefordert wird, so wird es geschehen. Die Hasen werden laufen, die Knochen sprechen, und wenn es das Blut eines der Beltane-Söhne ist, das Andraste begehrt, dann wird es ihr dargebracht. Ich weiß, dass die Götter uns mit Weisheit führen werden. Sie wollen den rechten Zeitpunkt – ein Opfer von solcher Größe muss wohl überlegt und vorbereitet sein, Cathbad." Mit den richtigen Worten der Überzeugung würde der König auch bereit sein, ein solch großes Opfer darzubringen, indem er einen seiner eigenen Söhne gab. 

Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht, doch ihre Stimme blieb ruhig. "Wir sollten Seite an Seite sein, wenn wir vor König Cahir treten, um ihn zu überzeugen. Die Götter werden das letzte Wort sprechen."
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09-12-2024, 11:20 AM,
Beitrag #8
RE: Gästezimmer im zweiten Stock
"Es wäre ein Opfer, welches alle Anwesenden an diesen Krieg binden würde", erwiderte Cathbad:
"Gehen wir zur Großen Halle, Priesterin Anwen und tun wir den Willen der Götter...." 
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Gestern, 07:00 PM,
Beitrag #9
RE: Gästezimmer im zweiten Stock - Wind of Change
Wind of Change


Der Tod des alten Adlers  und das Menschenopfer für die Kriegsgöttin Andraste bereiteten den großen Aufstand der Briganten und denen durch Heirat mit ihnen verbündeten Silurer  im Norden vor. Der Statthalter hatte zwei Legionen unter dem Befehl von Fabius Priscus und Caristanius Fronto entsandt. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, in der tatsächlich gerüstet wurde und zwar gerüstet im alten Sinn: Schwerter wurden geschmiedet, Rüstungen und Schilde wurden gefertigt, junge Krieger trainiert und alte wieder an das Kriegshandwerk gewöhnt. Die Ankunft der Waffen war willkommen gewesen. Die Römer aber waren auf dergleichen nicht angewiesen. Ihre gutgeölte Maschinerie - Männer, Bewaffnung, Pferde -  setzte sich in Bewegung.
Auch wenn die einheimischen Götter mit den Aufständischen waren, würde es sehr bald gefährlich werden, in Isurium zu bleiben. 
Die Römer würden kommen. Der Wind verriet es Cathbad, er schmeckte es in der Luft und der Asche, er sah es in den wirbelnden schwarzen Wassern.

Cathbad, der mittlerweile der Oberste im Druidenrat geworden war, denn er hatte alle seine Gegner ausschalten können, empfand ganz deutlich, dass er sein Leben riskierte, wenn er blieb. Sein Leben jedoch war kostbar. Niemand mehr hatte die Kenntnisse, die er hatte. Würden die Soldaten ihn töten, würde das alte Albion mit ihm untergehen. Er musste also, bevor sich der Ring der Eroberer um die Stadt schloss, Isurium verlassen. Er würde diesmal nicht über Deva reisen - da kamen die Römer - sondern weit nach Westen über den Fluss Abus, der eigentlich kein Fluss war, sonndern ein Mund des nördlichen Meeres und dann mit einem schnellen Schiff der Venetes in den Süden. Vielleicht würde er erst in Dubris wieder an Land gehen.
So vorsichtig war der alte Fuchs, dass er sich längere Zeit totstellen wollte.

Und dann dachte er - seit längerem hatte er nicht mehr an seine undankbare Brut gedacht - das erste Mal wieder an seine Falken. Cathbad wurde unruhig. Sie entglitten ihm, und es fiel ihm von Mal zu Mal schwerer, sie zu versammeln. Er wurde alt, schon zählte er mehr als hundert Jahre. 

Der alte Druide verfiel in einen unruhigen Schlaf, dünn wie ein Seidenfaden. Als er fiebrig erwachte, beschloss er, die Falken wieder einmal nach langer Zeit  in die Falkenhöhle zu rufen. Ihre geliehene Zeit war nun fast um. Er hatte sie geschaffen, er würde sie untergehen lassen, so wie er es vor neunzehn Jahren bereits geplant hatte.
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