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Poststelle
08-09-2023, 04:04 PM,
Beitrag #1
Poststelle
Direkt im Eingangsbereich kann die Post für die Provinzverwaltung, Post für den Statthalter und Privatpost für die Bewohner des Praetoriums abgegeben werden.
Die Beamten freuen sich, wenn auf den Briefen vermerkt ist, an welche Stelle genau sie zugestellt werden sollen.
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08-11-2023, 12:24 PM,
Beitrag #2
RE: Poststelle
Zwei Militärreiter aus der Castra der II Legio Augusta hatten einen Brief für den Statthalter dabei:






Legio II Augusta

Tribun Ovidius grüßt den edlen Statthalter Petilius Rufus 
und bittet Ihn um die Unterzeichnung des Todesurteils,
welches durch Spießrutenlauf durch die Kameraden für
folgende Milites vollstreckt werden soll:
Titius Mamercus
abgeordnet an die Vexillation für Sonderaufgaben T.O.D
in Iscalis
Vergehen: Verlassen seines Postens während eines Einsatzes, 
um sich geschlechtlich zu vergnügen
und 
Servius Albius Maior
abgeordnet zur Vexillation für Sonderaufgaben T.O.D. 
in Iscalis
Vergehen: Desertation, um der Strafe für das gleiche Wachvergehen zu 
entgehen.
Beide Strafen sind, so sehr ich persönlich den Verlust des Lebens
von 
römischen Bürgern bedaure, dringend notwendig, um die
 Disziplin und Ordnung 
innerhalb der Truppe aufrecht zu erhalten.
Mit Militärischen Grüßen
Titus Ovidius Decula
Tribunus Angusticlavius


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08-23-2023, 03:18 PM,
Beitrag #3
RE: Poststelle
Nichts ahnend davon, dass in kurzer Zeit nun schon das zweite Mal die Stadt Iscalis in den Fokus der Aufmerksamkeit des Statthalters der Provinz Britannien  Lucius Petilius Rufus treten würde, erreichte auch ein Bote der Zivilverwaltung Londinium, um ein Schreiben abnzugeben, das trotz der gebotenen Sachlichkeit doch eine Art Brandbrief war – und dies im Sinne des Wortes.

Zunächst einmal waren da wie angefordert die Auflistung der der Einnahmen und Ausgaben. Die Silber- und Bleiminen trugen den Löwenanteil des Steueraufkommens, doch auch eine Fülle Handwerks- und auch anderes Gewerbe hatten sich in der Stadt angesiedelt. Ein Keltendorf namens Cheddar gehörte auch zu Iscalis. Und ein Netz von Landgütern, die die Versorgung der Bevölkerung sicherten, umspannte die Siedlung.
Wer sich in die Details vertiefte, erkannte jedoch, dass es in der letzten Zeit unerklärliche Einkommenseinbußen gegeben hatte. Es schien fast so, als würden die Bürger lieber zuhause bleiben anstatt wirtschaftlich relevanten Aktivitäten nachzugehen. Selbst das Dorf Cheddar hatte so einen Einbruch zu verzeichnen, und es war ersichtlich, dass die Furier aus ihrem Privatvermögen dem Dorf Wiederaufbauhilfe geleistet hatten. 

Ein letzter Brief war von Furius Saturninus, der der ranghöchste Zivilbeamte in Iscalis war, persönlich:


Furius Saturninus grüßt den edlen Statthalter Petilius Rufus und wünscht ihm Gesundheit und ein langes Leben.
Dies hier ist der Bericht über die Vorkommnisse am Abends des  Regierungsjubiläums unseres allergnädigsten Kaisers Caesar Vespasianus Augustus am 01. Juli
- es folgte eine kurze Übersicht über die Aktivitäten, die die Stadt- und die Zivilverwaltung gemeinsam geplant hatten -

Es war schon gegen Abend, etwa zur Zeit der ersten Nachtwache. Ich war nicht mehr auf dem Forum, da sich meine Gemahlin Furia Serena unwohl fühlte und ich sie nach Hause begleitete.  Plötzlich jedoch schien die Erde leicht zu beben. Danach folgte eine laute Detonation.
  Die Erschütterung war stark genug, um Glasscheiben klirren zu lassen. Dann schossen blendend weiße Flammen in den dunklen Himmel. Mauerwerk und Dachziegel schlugen als Steinregen herab.
Ich begab mich zurück zum Forum, um nach dem Rechten zu sehen.
  Dort liefen mir bereits einige der ehemalig Feiernden in Panik entgegen und riefen, dass ein Feuer ausgebrochen sei.
Es war das Haus eines gallischen Tuchhändlers namens Erwan, das brannte. Einige der Militärtribunen waren auf dem Fest gewesen, und als ich eintraf, versuchten bereits Soldaten mit Eimerketten den Brand zu löschen. Aber das Feuer war von ganz merkwürdiger Art, es brannte nämlich weiter, wenn es mit Wasser in Berührung kam. Es ließ sich nur mit Sand oder Wolldecken ersticken.
Mittlerweile gab es eine zweite Detonation, und man gab Befehl, die umherstehenden Holzhäuser nieder zu reißen, um den Brand zu kontrollieren, was nicht das Einverständnis aller fand. Um ein Haar wären die Soldaten mit der Bevölkerung aneinander geraten, obwohl erstere nur Schlimmeres verhüten wollten. 
Ein Jugendlicher verletzte durch einen Steinwurf den Tribunus Prolegato Iulius Cato.
Ich hatte den Innengarten der Zivilverwaltung öffnen lassen und einige beherzte Bürgerinnen, darunter meine Gattin, sorgten für die Verletzten und Obdachlosen.
Erst später kehrte ich an die ursprüngliche Brandstelle zurück. 
Mittlerweile war das Feuer mühesam eingedämmt. Ständig flammten neue Brandnester auf.
 Im Inneren der Ruine wurden, nachdem man sie betreten konnte, bei der ersten Begehung etwa zehn halbverkohlte Leichen beiderlei Geschlechts gefunden. 
Nicht alle konnten jedoch dem Brand zum Opfer gefallen sein. Bei mindestens zweien von ihnen fehlte der Kopf und mindestens eine von ihnen, die in der ehemaligen Küche lag, war zuvor schon so grausam zugerichtet worden, dass ich mich an die Opferrituale für die keltische Bellona, die Königin Boudicca während ihres Aufstandes an wehrlosen römischen Bürgerinnen vollstreckt hatte, erinnert fühlte. Außerdem stand an die Mauer im Atrium in drei Sprachen: Latein, Griechisch und Britonisch das Wort Verräter.
All diese Indizien sprechen für Brandstiftung. Aber es wurde niemand in das Haus eintreten gesehen und niemand hat es verlassen. Es ist allen, mit denen ich gesprochen habe, ein Rätsel.

Ich habe über den ehemaligen Eigentümer der Villa, den verstorbenen Gallier Erwan Erkundigungen eingezogen. 
Es handelte sich um einen Tuchhändler, der schon mehrere Male versucht hatte, das Bürgerrecht zu erkaufen. Außer mit Tuch handelte er auch mit Keltinnen, wobei er sich wohl auch freigeborene Mädchen unrechtmäßig aneignete. Nur auf Grund seiner feinen Kleidungsreste war er überhaupt zu identifizieren, denn er gehörte zu denen, denen der Kopf fehlte. Die anderen Opfer waren vermutlich Angehörige seiner Dienerschaft. Da das Haushaltsbuch mit verbrannt ist, bleiben ihre Namen unbekannt. Auch über Erben oder eine Ehefrau war nichts zu erfahren.
Der Händler Erwan hat sich zweifellos durch die Art seiner Geschäfte Feinde geschaffen.

Dennoch halte ich persönlich die Verwendung eines unbekannten Brandbeschleunigers und die Wahl des Regierungsjubiläumstages nicht für einen einfachen Racheakt, sondern für eine Warnung an alle, die mit uns kooperieren. Ich bitte um weitere Anweisungen.

Vale bene Tib. Furius Saturninus Princeps Officii
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09-05-2023, 02:19 PM,
Beitrag #4
RE: Poststelle
Ein Meldereiter erreichte Londinium. Er gab folgenden Bericht für den Statthalter ab:


LEGIO II AVGVSTA

Angeforderter ausführlicher Einsatzbericht

Tribunus Angusticlavius Ovidius grüßt den edlen Statthalter Petilius Rufus

Einsatzbefehl für den Abend vom Pridie Kalendas Iulias DCCCXXXI Ab Urbe Condita:
von Tribunus Prolegato Iulius Cato:
Verstärkte Stadtpatrouillen in Iscalis auf Grund subversiver Aufrufe zur Gewalt gegen die römische Herrschaft und vermehrt verdächtiger  Umtriebe der einheimischen Bevölkerung im Dorf Cheddar. Ausführung: durch die Vexillation für Sonderaufgaben ( abgeordnet am a.d. III Kal. Mai. DCCCXXXI A.U.C.) Dreißig Mann unter dem Kommando des Tribunus Angusticlavius Ovidius Decula.

Einsatzbericht: Ich selbst war mit den Milites Titius Mamercus und Servius Albius Maior im Neubaugebietes Iscalis - Ost vor dem Eingang des Thorianum A, einer mehrstöckigen Insula, auf Patrouille. Es war bereits zwischen der dritten und vierten Nachtwache, als wir Lärm und unterdrückte Hilferufe aus der ebenerdig liegenden Mietswohnung  eines freigelassenen Griechen namens Pytheas, der sich dort als Medicus betätigte, vernahmen. Ich befahl meinen beiden Untergebenen, das Haus zu sichern, während ich die Lage erkundigte. Leider stand ich fast sofort einer erdrückenden Überzahl von Kelten gegenüber, die in die Wohnung eingebrochen waren. Ich wurde in ein Gefecht verwickelt und unter anderem im Gesicht verwundet. Als ich um Verstärkung rief, war keiner von beiden Soldaten auf seinem Posten. Später gestand mir Titius Mamercus, dass sie mit einem Mädchen mitgegangen und darüber ihre Pflicht vergessen hätten. Im Gegensatz zum fahnenflüchtigen Albius kehrte er aber zur Castra zurück und  stellte er sich freiwillig.
Ich selbst entkam mit Mühe und Not der Überzahl der Barbaren. Später erfuhr ich, dass sie nicht einmal vor ihresgleichen Halt machten, sondern auf ihrem Weg einen jungen Kelten getötet hatten. Den überfallenen Griechen hielt ich zu diesem Zeitpunkt für tot.

Titius Mamercus hat demnach nicht nur ein Wachvergehen begangen, sondern auch seinen diesen Einsatz leitenden Befehlshaber in Stich gelassen. Nur durch seine Kaltblütigkeit und seine Exzellenz im Schwertkampf konnte dieser seine Haut noch retten.

Daher die Bitte an Dich, über die Bestrafung des römischen Soldaten Titius Mamercus, der Ehre und seinen Eid auf solch schmähliche Weise vergessen hat, zu urteilen.

Im Auftrag Trib. Angusticlav. T.O.D.

Zur Kenntnis genommen Tribun Prolegato M. Iulius Cato

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03-06-2024, 03:59 PM,
Beitrag #5
RE: Poststelle
>>>
Ein Viator, ein vertrauenswürdiger Amtsbote der Zivilverwaltung - Sitz Iscalis - brachte einen Brief für den edlen Statthalter Petilius Rufus nach Londinium. Er war zweifach gesiegelt.
" Salvete! Dieses Schreiben geht zu Händen des Legaus Augusti", sagte der Römer aus Iscalis. Dann  sah er sich um, die Pracht der Hauptstadt der Provinz Britannia beeindruckte den Mann offensichtlich.

 

Vertraulich!

Furius Saturninus Princeps Officii in Iscalis grüßt den edlen Statthalter Petilius Rufus und die seinen mit der Hoffnung, dieser möge wohlauf sein.
Dies ist mein persönlicher Ergänzungsbericht zu dem Bericht der Legio II Augusta und des Bergwerkpächters der Minen I, II und III, Herius Marcius Galeo:

Betrifft: Explosion im Silber-und Bleibergwerk Iscalis und Blockierung der Zufahrtsstraße
Auswirkung: Die Förderung muss bis zur Eröffnung der neuen geplanten Mine IV völlig eingestellt werden, was einen täglichen Verlust an Einkünften aus XIV centenaria Bleiglanz sprich sixlibra Silber ergibt.*

Der offizielle Bericht spricht von einem Bergrutsch, bei dem ein Feuer ausbrach und die Zufahrtsstraße nach Iscalis verschüttet worden ist. Leider sind Minensklaven entkommen, die nun als marodierende Banden die Gegend unsicher machen. Ein Teil konnte eingefangen und ihrer wohlverdienten Strafe zugeführt werden (siehe Militärberichte). Weitere entflohene Sklaven stellen derzeit eine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar, jedoch wurden Maßnahmen ergriffen, die Truppen der örtlichen Castra diese eliminieren zu lassen. Die Fortschritte verlaufen vielversprechend und wir rechnen mit einer merklichen Besserung der Lage in den nächsten Wochen.

Vierundachzig freie Arbeiter und Wachen, darunter zehn römische Bürger (Aufzählung folgt), werden noch vermisst, sind aber unter den gegebenen Umständen als nicht mehr am Leben abzuschreiben.

Gerüchte, dass es sich um Hexerei oder gar Umtriebe keltischer Zauberpriester, der sogenannten Druiden, handelt, wurden durch strenge Sicherheitsmaßen und Androhung von Strafen im Keim erstickt. Keine Hexerei ist so stark, als dass sie den göttlichen Genius unseres verehrten Kaisers Caesar Vespasian Augustus zu überwinden vermag, dennoch vermögen selbst Gerüchte über diese vermeintliche Macht der Keltenhexerei auch standhafte und logische Männer irrezuführen, weshalb wir dem entgegenarbeiten.

Doch auch ich stellte bei meiner eigenen Ortsbegehung und der Befragung der Sklaven, denen wir habhaft wurden, Ungereimtheiten der Ereignisfolgen fest. So scheint das Feuer zuerst da gewesen sein und dann erst der Bergrutsch. Dieser Darstellung entsprechen bis jetzt nicht weniger als fünfunddreißig Zeugenaussagen Überlebender diverser Profession und Ränge. Eine Aufstellung dieser Berichte hänge ich diesem Schreiben an. Unsere Ermittlungen richten sich auf die Ursache dieses Phänomens und der Ergreifung der Täter, dennoch wäre Unterstützung kundiger Experten wünschenswert, so du uns diese zu gewähren wünschst.

Ich bin davon überzeugt, dass du aus all den Berichten die richtigen Schüsse ziehst und lege daher vertrauensvoll die Sicherheit der Provinz Britannia in deine Hände o Petilius Rufus.

gezeichnet
TIBERIVS FVRIVS SATVRNINVS
Princeps Officii

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ANLAGEN (u.a. Bericht des Pächters, Liste der Vermissten etc)





* Sim off: Aus einer Tonne Bleiglanz gewinnt man etwa 1-2 kg Silber. Die Umrechnungen sind nur ungefähre Werte

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Honoratior von Iscalis
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04-06-2024, 03:44 PM,
Beitrag #6
RE: Poststelle - Causa Nivis
>>> Diesmal schickte Saturninus einen seiner eigenen Sklaven als Bote, da die Anfrage eher privater als offizieller Natur war:


Furius Saturninus grüßt den edlen Legaten Augusti Petilius Rufus, wünscht ihm ein langes Leben, Gesundheit und den Segen des höchsten Iuppiters.
Die Stadt Iscalis dankt dir sehr, dass du so schnelle Hilfe hast zu teil werden lassen. Die Straßen sind allmählich vom Gesindel gesäubert, Reisende wieder in Sicherheit und der Handel und Wandel können weiter gehen.
Über die Ursachen der Explosion im Bergwerk hat sich nichts Neues ergeben, zweifellos wird dir bald ein Bericht der betreffenden Experten zukommen.

In einer Angelegenheit erbitte ich deinen Rat, edler Petilius Rufus: Es ist mir unsäglich peinlich, dir diese Person ins Gedächtnis zu rufen: Du erinnerst dich noch an die Keltin Nivis, Nichte der Ceridwen, deren Betragen so unhöflich und mit einem Wort: barbarisch war? Ich habe sie einige Zeit danach als Sklavin auf dem Sklavenmarkt entdeckt, sie war Tribun Ovidius Decula in die Hände gefallen, und der hat sie weiter verkauft. Ich habe sie freigekauft.
Sie stammt aus Hibernia. Ihr Vater war ein Vasall des Königs der Coriondi. Er und sämtliche Verwandten wurden von einem neuen Thronanwärter namens Dermot getötet. Dieser Dermot scheint sie sogar bis nach iscalis verfolgt zu haben. Vielleicht ist er sogar in den Brand des Hauses des Galliers Erwans involviert.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass diese Keltin nur eine Hochstaplerin und gewissenlose Abenteurerin ist. Doch für solche Tücke scheint sie mir zu unbedarft.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass jener neue König der Coriondi widerrechtlich bewaffnete Männer in unsere Provinz Britannia gesendet hat.

Mittlerweile hat Nivis oder Niamh, Tochter von Conchobar Uí Riaghain, ihrer Aussage gemäß „Herr über hundert Krieger und Bauernland“  auch offiziell Roms Schutz und Hilfe ersucht. Ich habe sie in die Obhut und Pflege meiner Frau Furia Serena gegeben.

Meine Frage ist nun, ob der römische Staat ein vitales Interesse an einem Eingreifen in Hibernia hätte. Dann könnten wir Nivis Rechte vertreten oder  sie passend vermählen. Für Dermots Bestrafung wäre sie uns zu Dankbarkeit verpflichtet.

Oder du forderst sie für dich, in diesem Fall würde ich dir Nivis übersenden.

Ich erwarte mit Respekt und Eifer  deine Antwort.

Ti. Furius Saturninus
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Honoratior von Iscalis
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04-19-2024, 04:02 PM,
Beitrag #7
RE: Poststelle
Lagebericht der Legio II Augusta

 -
Wachen und Patrouillen:
Regelmäßig, auf den Wachrouten keine besonderen Vorkommnisse
XIX geflohene Minensklaven konnten wieder eingefangen und da sie der  Wegelagerei schuldig befunden wurden, an der Straße nach Lindinis gekreuzigt werden.
Der Kopf einer der Banden, ein gewisser Madoc, Kelte, der zuvor Leibwächter des Minenpächter Balventius Varro und vor einer Weile schon flüchtig war, konnte nicht gefangen werden, obgleich Furius Saturninus ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat.

- Straßenbau ( Bericht liegt bei)
- Drainage der Sümpfe um den Isca (Bericht liegt bei)
- Zerstörung der Silber- und Bleiminen I und II bei Iscalis ( Nachfolgebericht anliegend)
- Proviantbeschaffung und Vorratshaltung IN der Castra ( Anlage)

- Außerdienstlicher Tod des Centurios Marcus Accius Florus, zweite Cohorte, erste Centurie, nach dem Bericht des Decurios L. Laberius Nigrinus von der ersten Turma der Legion, der zufällig vor Ort und der ranghöchste Offizier war.

Todesart: Mord durch einen  langen, leicht schräg gestellten Schnitt mit Durchtrennung der  Halsweichteile, Luftröhre und Vene direkt unterhalb des  Kehlkopfes.
Der Tod trat nach wenigen Augenblicken ein. Zuvor wurde dem Opfer auf die Brust mit lateinischen Buchstaben das Wort STUPRATOR eingeritzt. Da war es noch am Leben.
Uhrzeit: Zwischen der vierten und sechsten Stunde der Nacht
Ort: Seitengasse bei der Taberna Vinum et Panis, Handelsviertel Iscalis
Aufgefunden von Princeps Officii Ti. Furius Saturninus, der dann auch die Wachen alarmierte.
Zeugen der Tat: keine
Einige Nachbarn bezeugen, den Schrei Hier ist ein keltischer Mörder gehört zu haben.

Die Wachen...Namen folgen...haben bis in die Morgenstunde die anwesenden Gäste, die Schankmädchen und den Wirt verhört, doch die Fahndung nach dem Täter blieb bisher ergebnislos.
Die Kameraden haben sich der Bestattung angenommen, der Tote hinterlässt als einzige Verwandte eine leibliche Schwester: Accia Prisca.

Eine persönliche Anmerkung, auch wenn du mich nicht anhören und mir noch weniger Recht geben wirst, o Petilius Rufus. Es ist jedoch die Liebe zur Patria, die meinen Griffel führt: 
Es ist bedauerlich, das nach der Auflösung meiner Vexillation, die vielleicht in einigen wenigen Fällen die Rechte der Provinzialen nicht immer beachtete, jedoch für Befriedung sorgte, erneut unverhohlene Angriffe auf verdiente Offiziere unserer Streitkräfte wie den bedauernswerten Accius Florus stattfinden.
Und es ist meine Überzeugung, dass von Iscalis - begünstigt von lascher Führung, ja Humanitätsduselei - solange eine Gefahr für die Sicherheit der Provinz ausgehen wird, bis man den subversiven Kräften dort Einhalt, gebietet. 

Gezeichnet:
 Tribunus Angusticlavius TITUS OVIDIUS DECULA
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05-28-2024, 02:06 PM,
Beitrag #8
RE: Poststelle
>>>

Der Silberhändler Andrippus war erst wieder nach zwei Wochen nach Londinium gereist. Aber zuverlässig wie stets hatte er die anvertraute Post zugestellt. Der letzte Brief, der für das Praetorium bestimmt war, gab er dann am Vorabend seiner Rückreise auch ab:

Zu Händen des Privatsekretärs  Lucius Petilianus Pertax von Flavianus Pytheas, Gruß
zuvor.
ich bitte Dich, meinen Bericht mit der nächsten fälligen Dienstpost nach Rom in die Kanzlei zum Ab Epistulis befördern zu lassen und danke Dir für diesen Gefallen.

Flavianus Pytheas Medicus


Abschlussbericht über die Erforschung der Bleikrankheit in den Blei- und Silberminen von Iscalis

Flavianus Pytheas grüßt seinen allergnädigsten und edelsten Patron, den Caesar Augustus Vespasianus mit tiefstem Respekt und wünscht ihm noch viele Jahre seiner glorreichen Regierung.

Ich wurde nach Iscalis geschickt, um in einem kleineren Bergwerk alle Methoden und Heilmittel an den dortigen Minensklaven auszuprobieren, die ich kannte, die in Frage kamen und die ich ersinnen konnte, um die sogenannte Bleikrankheit zu bekämpfen. Sie rafft die Unglücklichen gewöhnlich in wenigen Wochen dahin. Ich habe alle Berichte mit den Details an deine Ärzte geschickt. Ich möchte dich damit  auch nicht langweilen, zudem du so viele Amtspflichten hast, während das nur ein unwichtiger Auftrag an einen unwichtigen jungen Klienten, wie ich es bin, war.
Du hattest mich gebeten, dich zusätzlich zum Abschluss zu informieren, was eher deiner Freundlichkeit als deiner Strenge entsprang. Ich rede nicht drum herum, denn ich weiß, wie sehr du Ausflüchte verabscheust. Ich konnte meinen Auftrag nicht erfüllen.
Ich habe weder eine Vorbeugung noch eine Heilung ausmachen können. Einige Männer, die noch nicht schwer befallen sind, erholen sich bei guter Pflege wieder leidlich, doch das ist alles. Die beste Vorbeugung ist, erst gar nicht in eine Bleimine hineinzugehen. Und wenn doch, so mit Kleidung, die den Körper umschließt und einem mit Milch getränkten Tuch, welches Nase und Mund umschließt, mit Schützlingen für die Hände und gutem Schuhwerk.
Beide Ritter, die in meiner Zeit in Iscalis Minenpächter waren,  Balventius Varro und Herius Marcius Galeo, haben mich auf hervorragende Weise bei meinen Studien und Versuchen unterstützt. Doch  der edle Galeo hat mir jetzt schon mitgeteilt, dass sich so viel Aufwand, um die Gesundheit von Verurteilten ad metalla, das ohnehin eine Todestrafe ist, zu bewahren, nicht rechnet.
Ich bedaure es zutiefst, mein Patron, dass ich diese Aufgabe nicht erfüllt habe. Ich bin bereit, vor dich zu treten und persönlich Rechenschaft abzugeben. Mögest du in deiner Weisheit und Umsicht über mich verfügen, wie du es schon immer getan hast.
Ergebenst  Flavianus Pytheas
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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Gestern, 05:31 PM,
Beitrag #9
RE: Poststelle - für Petilinius Pertax
Ein Amtsbote aus Iscalis brachte einen Brief für Petilinius Pertax. Er war von Furius Saturninus, der den Princeps Praetorii geradezu als Freund betrachtete - schließlich hatte er schon länger von ihm nichts gewollt. Außerdem hatte er aus einem der Briefe, die ihm die pflichtbewusste Bassa ab und an schrieb, erfahren, dass die von ihm arrangierte Ehe wohl zufriedenstellend verlief und sie bereits ein Kind erwartete. 
 Saturninus grüßt seinen geschätzten und lieben Verwandten Pertax und hofft, dass es ihm und den Seinen gut ergeht, mir und den meinen geht es gut. 
Ich wende mich an Dich, weil ich so schnell wie möglich einen Gerichtstermin beim LAPP benötige. Es geht um einen Fall von Vorspiegelung römischen Bürgerrechtes, der Mann hat sich damit eine Einstellung in meinem Officium erschlichen. Bisher ist der Schaden gering, da die Zivilverwaltung in Iscalis nicht in die Feldzüge im Norden involviert ist noch war. Der LAPP kennt den Betreffenden übrigens persönlich, ich habe ihn damals während seines Besuches soweit protegiert, dass er vor ihm als Anwalt aufgetreten ist. Eine sehr unangenehme Angelegenheit sage ich Dir, aber das bleibt bitte unter uns. 
Ich würde den Fall also nach Londinium vor den Statthalter bringen, damit der Verdächtige der höchsten Gerichtsbarkeit dieser Provinz überantwortet wird und danke Dir im Voraus für alles, was Du möglich machst.
Vale bene  Saturninus
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Honoratior von Iscalis
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