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Ein Ausflug ins Ulmen-Wäldchen
08-06-2025, 02:27 PM,
Beitrag #1
Ein Ausflug ins Ulmen-Wäldchen
[Bild: Ulmen-Wald.jpg]*

Während die Eltern geschäftlich unterwegs waren, begaben sich Fenia, die Haushälterin und Riona, das Kindermädchen von Stellula, mit den Kindern in das nahegelegene Ulmen-Wäldchen, um Beeren und Pilze zu sammeln. Quiwon sprühte vor Energie und Neugier, seine kleine Schwester Stellula aber, die bereits sicher auf ihren kleinen Beinchen lief, war nun auf der Suche nach einem Versteck. Auch Spiros schloss sich ihnen an und gemeinsam spielten die Kinder "Räuber und Legionäre". Ihre Fantasie kannte keine Grenzen.  Sie rannten durch das Unterholz und nutzen Äste als Schwerter und die grünen Büsche als Verstecke. Dieses Mal spielte Spiros den Anführer der Legionäre, während Quiwon der mutige Räuber war, der immer wieder versuchte, die Legionäre zu überlisten. Der Kater Primus, der keinen Wald mochte, beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung.

Es war ein warmer, sonniger Tag und die Luft war erfüllt von dem Duft frischer Erde und dem süßen Aroma reifer Beeren. Während die Jungen spielten, durchstreiften die beiden Frauen das Wäldchen, um einige der saftigsten Beeren und zarten Pilze zu sammeln. Fenia wusste genau, welche Beeren essbar waren und Riona kannte sich sehr gut mit Pilzen aus.

Nach einigen Stunden des Sammelns und Spielens setzten sie sich alle auf das weiche Moos unter einem großen Baum und genossen die Pause. Quiwon erzählte begeistert von seinen Mutproben als Räuber und grinste dabei Spiros schelmisch an. Dann war es Zeit, zurückzukehren. Riona trug Stellula, die sie noch rechtzeitig aus ihrem Versteck holte, im Arm und alle zusammen machten sie sich mit einem reichlich gefüllten Korb, zufrieden von ihrem kleinen Ausflug, auf den Heimweg.



*Foto von Furia Stella
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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08-18-2025, 01:30 PM,
Beitrag #2
RE: Ein Ausflug ins Ulmen-Wäldchen
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(08-16-2025, 03:50 PM)Fenia schrieb:
[Bild: Elfried-Rund-Ava-1.png]

Ein großgewachsener Mann, der sehr germanisch aussah, klopfte an das hölzerne Tor, das zum Anwesen der Familie führte.
Der furchterregende Molosserhund Wiburg, der das Tor bewachte, knurrte bedrohlich, sah dann Elfried, der das Klopfen hörte und zum Tor ging, und beruhigte sich anschließend.
 
Der alte Knecht, der schon immer zur Familie gehörte, sah den Gast hinter der Mauer und ihm kam er bekannt vor. Der Alte erkannte dann den Bruder seiner Herrin Gerlinda, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. "Ah, Herr Gerfridu, was für eine Überraschung!" rief er freundlich. "Die Herrschaften sind leider nicht da, aber ich bringe dich zur Hausverwalterin; sie wird sich um dich kümmern, Herr, komm und folge mir". Elfried öffnete das Tor und ließ Gerfridu hinein.
>>>


[Bild: Gerfried.png]

"Elfried, mein Guter, wie schön, dich hier zu sehen. Ich hoffe, dass es meinem Neffen und meiner Nichte gut geht. Gerlinda hat mich hergeschickt. Sie selbst ist noch etwas kränklich, um solch eine lange Reise
anzutreten, doch Gerwina soll nicht ohne ihre Sippe heiraten, das schickt sich nicht", er klopfte Elfried auf die Schulter: "Und der werte Durs und der kleine Rango sind auch wohlauf?", fragte er nach den Knechten, nachdem Elfried ihm bestätigt hatte, dass die Herrschaften bei guter Gesundheit waren.
" Durs Arm ist nicht wie vorher, aber er kann immer noch viel arbeiten, Herr Gerfridu. Und der kleine Rango , ha, da wirst du sehr staunen, wenn du ihn siehst. Er wächst mir allmählich über den Kopf"
Mittlerweile waren sie am Ulmenwäldchen angelangt. Unterwegs hatte sich Elfridu umgesehen. Ihm entging nichts. Der Hof war wohlbestellt und wirkte wohlhabend. Die Bediensteten, ganz gleich ob frei oder unfrei, waren ordentlich gekleidet und sahen nicht aus wie Leute, die Hunger litten. Die Hausvögel, die ihnen begegneten - eine Schar Gänse wurden von einem Gänsejungen gehütet - waren groß, sauber und wohlgenährt.
"Wer ist die Hausverwalterin hier, Elfried?", fragte Gerfridu.
"Das ist Frau Fenia. Sie ist eine weise Frau aus dem Norden", erwiderte Elfried. Es war ihm anzuhören, dass er jene Fenia sehr schätzte.
"Eine Keltin?", fragte Gerfridu doch ein wenig erstaunt. Elfried nickte: "Hier leben wir Kelten, Germanen und Römer in Eintracht"
Gerfridu nickte und dann sah er schon eine ältere Frau und eine jüngere, die mit einem kleinen Jungen und einem kleinen dunkelhaarigen Mädchen auf dem Arm, aus einem Ulmenwäldchen traten. Die Ältere strahlte trotz ihres einfachen Kleides und ihres schlichten Kopftuches so etwas wie Autorität aus. Die Jüngere hatte ein liebes und freundliches Gesicht.

Elfried trat auf alle zu: "Frau Fenia, ich bringe dir den Herren Gerfridu, er ist der Oheim unserer Herrschaft und extra aus dem Chattenland zu uns gekommen"

Stellula war noch zu klein, aber Quiwon hatte alles verstanden und sah den Neuankömmling mit seinem klaren, blauen Blick an:
"Dann bist du auch mein Großonkel, Herr Gefridu", sagte er noch vor den Erwachsenen: "Sei willkommen!"

Gerfridu schmunzelte in sich hinein: "Frau Fenia, ich grüße Dich", sprach er mit einem kurzen Nicken des Kopfes und dann:
"Wenn mir der Gruß so freundlich geboten wird, Großneffe Sonnmar, dann erwidere ich ihn gerne" So klein der Junge war, er sprach wie der Hausherr, der er wenn die Götter sie behüteten dereinst sein würde. Daher wusste Gerfridu sogleich, wer er war.
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08-18-2025, 05:02 PM,
Beitrag #3
RE: Ein Ausflug ins Ulmen-Wäldchen
Sie passierten gerade den Innenhof, als Elfried die Verwalterin erblickte, die zusammen mit Riona und den Kindern und einem großen Korb voller Beeren und Pilze aus dem Wäldchen kam. Die Sonne strahlte durch die Blätter der Bäume und malte tanzende Lichter auf den Boden.

Elfried, der eine Mischung aus Keltisch und Latein sprach, teilte Fenia freundlich mit, dass sie den Onkel der Herrschaften zu Besuch haben und, da die Geschwister nicht zu Hause seien, bat er sie, sich um den angesehenen Gast, Herrn Gerfridu, zu kümmern.
 
Der hochgewachsene Germane, mit langen, blonden Haaren, die im Sonnenlicht schimmerten, war von beeindruckender Statur und seine Haltung strahlte eine unbändige Kraft aus. Fenia betrachtete ihn zuerst einen kurzen Moment lang unbehaglich, sie war eine Piktin und die Germanen dienten in römischen Hilfstruppen, die auch gegen Kelten kämpften. Aber so, wie er aussah, könnte er auch gegen Römer kämpfen, wenn überhaupt.... So oder so, er war der Onkel der Geschwister, also ein Mitglied der Familie und sie sollte ihn dementsprechend empfangen. Quiwon war aber schneller. Der Anblick des großen Germanen mit seinem Speer faszinierte den vierjährigen Jungen zutiefst und seine Augen leuchteten vor Staunen.

"Ich grüße dich, werter Herr Gerfridu, du bist also unser Großonkel, ich bin Quiwon Sonnmar, der Sonn von Sonnwin", stellte der Junge sich auf Chattisch vor, "Und das ist meine kleine Schwester Stellula, sie wird sich bestimmt freuen, dich kennenzulernen, wenn sie wieder wach wird!" Die Kleine schlief friedlich auf Rionas Arm. 

Fenia lächelte dann entspannt, als der junge Herr sie begrüßte, "Willkommen, Herr Gerfridu", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln und einem höflichen Nicken.

Die alte Keltin, die fest davon überzeugt war, dass die Neuankömmlinge zuerst ein Bad nehmen sollten und anschließend essen, schaute den Germanen an: "Wenn du möchtest, werter Gerfridu, kannst du dich erfrischen, Elfried wird dir alles zeigen und dann ins Triclnium führen, wo das Essen serviert wird, und ich hoffe, dass die Herrschaften auch bald eingetroffen sein werden!"
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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