Ich hatte Spiros zum Tor geschickt, um meine Fridila, die in Iscalis eine Freundin besuchte, zurück zu erwarten.
Ich selbst hatte sie heute vertreten und dabei bemerkt, wie viel Arbeit Stella bei dem Gesinde leistete. Die
Fraue war genauso wichtig wie der Herr auf einem Gutshof, zumindest bei dem germanischen Stamm meiner Eltern. Dazu wurde erwartet, dass sie auch medizinischen Rat gab und Heilkräuter kannte, wenn jemand mit einer kleinen Verletzung oder sonst einem Problem zu ihr kam.
Nun hatte ich gebadet, lag auf meinem Bett und lauschte, die Schritte von Stella auf der Treppe zu hören. Ein Feuer brannte, und daher war mein Oberkörper nackt. Ich sah in das Spiel der Flammen und hatte die Arme hinter meinem Kopf verschränkt. Es war ein Moment des Wartens, während die Abendsonne, die unserem Zimmer ihren Namen gegeben hatte, ihre goldenen Strahlen durch die Fensterscheiben warf. Bald würde auf leisen Sohlen die Dämmerung kommen.
Wieder einmal flogen meine Gedanken in die Vergangenheit...
Wo das Meer das Land berührt
und das Schilfrohr schweigend steht
lebt Elfe mit Rabenhaar
in ihrem Haus aus Rohr
Niemals war wer glücklicher
als Sonnwin am Sabrinastrand
mit Stella hier jetzt Hand in Hand
Wir hatten schon im letzten Jahr in die Sabrinamarschen reisen, die Hütte instand setzen und mit unserem Jungen und Durs dort ein oder zwei Wochen (länger konnten wir im Sommer nicht fort) verbringen wollen. Doch dann war uns ein
Sternchen dazwischen gekommen. Vielleicht würde es ja dieses Jahr klappen. Das wollte ich mit Stella auch bereden.