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Mietstall des Alan
03-16-2025, 04:45 PM,
Beitrag #201
RE: Mietstall des Alan
[Bild: Cenmonoc-Ava.jpg]

Cenmonoc, Druidenschüler

Cenmonoc merkte sich alle Auskünfte Louarns. Als nächsten würde er  Ciaran im Dorf Cheddar aufsuchen.
"Mir sind Meere von Zeit gegeben", sprach er, um auszudrücken, dass er alle Zeit der Welt besaß, jede Spur zu verfolgen. Er war wie einer der Jagdhunde aus der Anderswelt, auch wenn ihm weder weißes Fell, noch rote Ohren gewachsen waren:

"Ich werde einen Falken nach dem anderen aufspüren, und mit Ciaran anfangen, da du von ihm weißt, wo er sich aufhält. Ich werde auch den Verräter finden. Und wenn ich den Verräter gefunden habe und wenn Meister Cathbad nicht zurückkehrte, weil ihn jemand ermordet hat, dann habe ich vielleicht gleichzeitig den Mörder gefunden.

Wenn ich ihn finde und dich rufe, wirst du dann zu mir kommen, Louarn von den Falken? Wollen wir ihn gemeinsam für seinen Frevel bestrafen? Du brennst doch dann sicher darauf, deinen Vater und Meister zu rächen?"


Cenmonoc sah in Louarn den Krieger- Druiden, wie er selbst einer war. Er hatte keinen Grund gefunden, Louarn zu misstrauen. In dem er ihm Teil an der Rache anbot, falls Meister Cathbad wirklich tot sein sollte,  - der Betreffende würde langsam zu Tode gefoltert werden, bevor Cenmonoc seinen Kopf nahm - zeigte er ihm, dass er ihm durchaus freundlich gesinnt war.
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03-16-2025, 05:49 PM,
Beitrag #202
RE: Mietstall des Alan
Zum Glück hatte meine Nase aufgehört, zu bluten, und auch der plötzliche Kopfschmerz von vorhin war nicht mehr da. Keine Ahnung, was das gewesen war, aber ich hoffte, es kam nie, nie wieder.
Ein bisschen dasselbe dachte ich über Cenmonoc, der ja vielleicht ein netter Kerl sein könnte, wenn man ihn denn mal kennengelernt hatte, im Moment aber einfach nur sehr weit weg sollte. Ich hoffte, dass Fintan noch immer irgendwo bei den Briganten war, dann hätten wir zumindest ein Jahr lang Ruhe. Sofern Cenmonoc überhaupt zurückkam, denn dort oben hatten sich schon letztes Jahr die Legionen getummelt.
“Aufspüren? Du klingst fast so, als hätte das was mit uns zu tun“, sprach ich das offensichtlichste an und wusste ja auch, dass das so war. Aber Cenmonoc konnte das nicht wissen und daher war seine Wortwahl durchaus etwas, was man hinterfragen konnte. Vielleicht sollte ich hoffen, dass er Ciaran ärgerte, dann hätte sich die Sache wohl auch erledigt.
“Und was weißt du eigentlich über diesen Verräter? Ich meine, hat Cathbad irgendwas über ihn gesagt, und wie genau sein Verrat aussehen soll?“ Ich musste wissen, ob Calum in Gefahr war.

“Rufen funktioniert bei mir nicht“, zuckte ich dann mit den Schultern. Es hatten schon so viele versucht, mir Nachrichten zu überbringen auf den Wegen der druiden, aber das funktionierte bei mir einfach nicht. “Aber wenn du vorbeikommst, komme ich wohl mit.“ Denn wenn er wirklich Calum ausmachen sollte und ihn als Verräter umbringen wollen, musste ich das wissen, um Calum beschützen zu können.
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Falke
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03-19-2025, 04:20 PM,
Beitrag #203
RE: Mietstall des Alan
[Bild: Cenmonoc-Ava.jpg]

Cenmonoc, Druidenschüler

Cenmonoc hatte sich verabschieden und gehen wollen. Aber die Frage Louarns "Aufspüren? Du klingst fast so, als hätte das was mit uns zu tun“, hielt ihn zurück, und er kniff die Augen zusammen. Er erkannte Nervosität, wenn sie in Worte gefasst wurde, und irgend etwas beunruhigte Louarn. Cenmonoc glaubte nach wie vor nicht, dass Louarn selbst der Verräter oder gar ein Mörder war. Doch vielleicht wusste er mehr, als er sagte. Vielleicht versuchte er auch, jemanden zu schützen. Die Falken waren eine Bruderschaft, sich untereinander verschworen. Keiner würde einen anderen verraten.

"Aufspüren im Sinne von jemanden zu finden, von dem man nicht weiß, wo er sich aufhält", antwortete er langsam und auf die nächste Frage:

"Der Verräter ist einer von euch Falken, nur das weiß ich. Meister Cathbad kannte seinen Namen, doch du weißt ja, wie er ist. Er hält sich bedeckt, bis er alle vor vollendete Tatsachen stellen kann. Und immer sind sie groß! Was der Verräter verbrochen hat, weiß ich daher nicht. Aber wichtig genug muss es sein, um den Zorn Cathbad des Großen auf sich zu ziehen" 

Er kratzte sich sorgfältig sein Kinn, als Louarn ihm gestand, dass er ihn nicht rufen konnte:

" Ich dachte, dass jeder Schüler lernt, mit dem Wind Botschaften zu schicken. Ich hatte dich gerufen, um dir meine Ankunft anzukündigen,  und du bist noch hier, also nahm ich an, dass du der Verräter nicht sein kannst. Hättest du meinen Ruf gehört und den Meister verraten, so wärst du bestimmt vor mir  geflohen. Wenn du jedoch die Gabe gar nicht erst besitzt....", Cenmonoc sprach mit einem Lächeln, als würde er nicht ernst meinen, was er andeutete.

Er hob die Hand: " Gib mir bitte etwas Persönliches von Dir, mein Freund, mit. Vielleicht kann ich so wenigstens in deinen Träumen zu dir sprechen und du in den meinen", bat er sanft:
"Dann bin ich auch schon weg"

Er konnte den persönlichen Gegenstand aber auch verbrennen und aus Asche und Wasser lesen, was Louarns Schicksal war. Im Griechischen nannte man diese Art von Weissagung Spodomantie.
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03-19-2025, 06:08 PM,
Beitrag #204
RE: Mietstall des Alan
“Das ist Schwachsinn“, sagte ich sehr fest und bestimmt und stand auch auf, als er meinte, einer von den Falken sei ein Verräter und Cathbad hätte das so gesagt. Oh, dass Calum uns verraten hatte, das wusste ich sogar sehr genau, auch wenn ich nicht glaubte, dass er wirklich etwas gegen uns verraten würde. Er wollte nur weg, weg von Cathbad, und sah das als seine Fluchtmöglichkeit. Naja, zumindest dachte ich mir das so. Calum war niemand, der wirklich etwas tat, sondern eher jemand, der einer Tat gerne auswich. Er war verletzlich und sensibel. Oder naja, zumindest hatte ich das gedacht, bis er an der Quelle der Brigid so absolut untypisch für ihn ausgerastet war und Drohungen ausgesprochen hatte. Aber ich wollte glauben, dass mein kleiner Bruder da noch in ihm drin war.
Aber was Schwachsinn war, weshalb ich das auch so sicher sagen konnte, war, dass Cathbad irgendwem gesagt hätte, einer von uns Falken wäre ein Verräter. Nie im Leben hätte Cathbad das vor einem anderen zugegeben. Dann hätte er ja zugegeben, dass er keine Kontrolle mehr über uns hatte, dass es jemand gewagt hatte, ihm nicht zu gehorchen und dass er einen Fehler gemacht hatte. Lieber hätte Cathbad sich beide Hände abhacken lassen und sich die Augen ausgestochen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
“Keiner meiner Brüder ist ein Verräter, und ich werde sicher nicht zulassen, dass irgendjemand so etwas über sie behauptet.“ Das war durchaus als Warnung an Cenmonoc zu verstehen, dass er sich mit seinen Anschuldigungen gefälligst zurückhalten sollte.

Als er dann etwas persönliches von mir wollte, verschränkte ich leicht die Arme vor der Brust. “Nur, weil diese Zauber bei mir nicht funktionieren und ich sie nicht anwenden kann, heißt das nicht, dass ich sie nicht gelernt hätte und versucht hätte, sie zum Wirken zu bringen. Ich gebe dir sicher nichts, damit du einen Zauber an mich binden kannst.“ Denn ich wusste ja, wie das theoretisch funktionierte. Nur funktionierte das bei mir halt nicht. Ich machte irgendetwas falsch.
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Falke
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03-28-2025, 07:46 PM,
Beitrag #205
RE: Mietstall des Alan
[Bild: Cenmonoc-Ava.jpg]Cenmonoc, Druidenschüler

Cenmonoc hatte nicht den Auftrag, jemanden zu töten, dessen Schuld nicht bewiesen war, und die Wut, die er bei Louarn sahh, gefiel ihm; sie erschien ihm so recht dem alten Keltentum verpflichtet:
"Es ist gut", sagte er und hob die Hände zum Zeichen, dass er unbewaffnet gekommen war: "Römer wissen nicht, wie es ist, wenn das Blut kocht und nur die scharfe Klinge eines gutgeschliffenen Schwertes eine Beleidigung noch sühnen kann.Wenn ein Verräter und Mörder wie ein Römer anfängt zu denken, versteht er nichts mehr von der Art eines Kriegers. Meister Cartivel hat mich ausgesandt.  Alles was ich weiß, weiß ich von ihm und die Sklavin, die bei Meister Cathbad gelegen hat, sagte mir, dass Meister Cathbad zu dir wollte",
er beugte sich vor und flüsterte:
"Der Norden erhebt sich! Die Stämme werden folgen! Halte dich bereit, Louarn. Wir werden beide Zeuge sein, wenn die große Prophezeiung eintritt. Nun lebe wohl, bis wir uns wiedersehen"
Mit großer Prophezeiung meinte er Cathbads Voraussage vom Untergang des Imperium Romanum. Cenmonoc war davon überzeugt, dass dies noch zu ihrer beider Lebzeiten geschehen müsste. Mit dieser Überzeugung war er nicht allein. Auch der Dubunnifürst Inam und der König der Brigantes, Cahir glaubten daran.

Er grüßte noch einmal und dann zog er seines Weges. Aber er würde ab und zu zumindest einen Blick nach Iscalis werfen. Die Falken waren ja doch halbe Römer, und vielleicht hatte in einem von ihnen ihr abscheuliches Blut die Oberhand gewonnen, ohne dass Louarn davon wusste.
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04-01-2025, 02:41 PM,
Beitrag #206
RE: Mietstall des Alan
Cenmonoc machte einen Rückzieher. Was wohl besser für uns alle war, denn Alan hatte das durchaus ernst gemeint, dass er uns beide verprügeln würde, wenn wir hier Blut vergießen würden. Und ich traute es dem alten Stallbesitzer durchaus zu, genau das zu tun. Also ließ ich es auch gut sein, war aber weiterhin aufmerksam. Im Moment wusste Cenmonoc nichts von Calum, und solange das so blieb, war es mir mehr als recht.
Aber es erinnerte mich auch daran, dass ich wieder regelmäßiger üben musste. Nicht, weil Cenmonoc sich noch verschwörerisch an mich wandte und meinte, dass es im Norden einen Aufstand geben würde. Ich war vor zwei, nein, drei Jahren im Norden unterwegs gewesen und hatte wirklich mit allen Stämmen dort gesprochen. Daher wusste ich sehr genau, dass es nicht der ganze Norden wäre, eher ein kleiner Teil, und ich bezweifelte, dass der gegen die Armeen Roms ankäme. Prophezeiungen waren das eine. Schwerter aber waren etwas ganz anderes.
Und Calum hatte uns allen gesagt, dass Caradoc geweissagt hatte, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis die Römer das Land verlassen würden. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob das die einzige Interpretationsmöglichkeit war, aber wenn ich die Auswahl zwischen etwas, dass der rachsüchtige und lebensverachtende Cathbad gesagt hatte und dem, was der sanfte, weise, freundliche Caradac vor seinem Tod gesagt hatte, dann fiel die Wahl nicht wirklich schwer.

Nein, ich musste trainieren, dass falls dieser Kerl doch noch auf Calum kommen würde, ich auch wirklich bereit war, es mit allem aufzunehmen, was auch immer der Rat der Druiden aufbieten würde, um ihn zu töten. Ich hoffte aber ganz stark, dass es gar nicht dazu kommen würde und spätestens mit Calums neuem Römernamen sich auch jede Spur verlieren würde.
Ich nickte Cenmonoc also nur einmal düster zu und hielt meine Klappe, um nichts falsches jetzt zu sagen und beobachtete, wie Cenmonoc wieder abzog. Mit ein bisschen Glück würde sich das Problem erledigen, wenn er Ciaran genauso beschuldigte, wie mich eben. Ciaran hielt nichts von Gottesurteilen durch Kampf und ein gerechtes Kräftemessen. Von den Zwillingen würde Cenmonoc keine faire Chance bekommen.
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Falke
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04-05-2025, 04:02 PM,
Beitrag #207
RE: Mietstall des Alan
Am nächsten Aidan- in - Villa Furia - Tag .....

Diesmal ging Catia, nachdem sie Aidan bei den Furiern gelassen hatte, schnellen Schritts durch die Gassen und Straßen. Sie blieb auch nicht mehr stehen, um zu staunen, denn ja, so war es eben; wenn man nur allzu oft etwas gesehen hatte, war es nicht mehr staunenswert. Catia ging nun durch Iscalis, als sei sie in einer römischen Stadt zu Hause; sie benutzte die großen Steine, um von einer Seite einer Straße auf die andere zu springen, sie umging Händler, Passanten und die Bettler, bis sie in ruhigere Seitengassen kam und sich Alans Stall näherte.
Wenn es wahr war, dass Catia weniger über Iscalis staunte, so war es jedoch nicht so mit Louarn, dass er für sie weniger wunderbar wurde. Er war für sie stets einer,  der ihr das Blut in den Kopf schießen und ihre Augen leuchten ließ, so dass sie sich einen Moment lang  beide Fäuste gegen ihre heißen Wangen presste, tief durchatmete und dann erst auf den Hof trat.
"Salve!", sagte sie und schaute sich um....
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Gestern, 11:43 AM,
Beitrag #208
RE: Mietstall des Alan
Ich hörte eine vertraute Stimme, aber nicht im vertrauten Ton. Ich schaute um die Ecke und grinste Catia schief an. “Salve?“ neckte ich sie ein wenig. “Ich glaube, ich muss mit den Leuten in Cheddar mal ein ernstes Wort sprechen. Sie reden offenbar zu viel in der Sprache der Römer und zu wenig in ihrer eigenen“, neckte ich noch ein wenig mehr, während ich zu ihr hinüber ging und sie für einen Kuss in meine Arme zog. Eigentlich hätten wir uns erst morgen Abend wiedergesehen, aber so ein kleiner Vorgeschmack war glaube ich für uns beide gerade in Ordnung. Mehr als in Ordnung. Teile von mir freuten sich gleich noch viel mehr auf den morgigen Abend.

“Konntest du es nicht abwarten?“ fragte ich verschmitzt, als wir uns wieder lösten und ich sie so direkt vor mir hatte und ansehen konnte. Sie war wirklich sehr hübsch, wie das bisschen Frühlingssonne in ihrem Haar glänzte. Ich weiß, ich sollte sowas am besten gar nicht bemerken, das war für uns beide das beste. Aber sie war wirklich hübsch, und ich bemerkte es trotz allem. Und es fiel mir schwer, mich daran zu erinnern, dass all das hier nur vorübergehend war.
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Falke
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