Mir ließ Cassia keine Ruhe. Sie war nicht wieder auf dem Markt erschienen. Ob ihr Dominus sauer mit ihr gewesen war? Wenn ich Zeit hatte, also selten, ging ich dann zur Furiervilla. Sie hatte eine hohe Mauer und zur Straße hin keine Fenster. Ich sah also nichts außer bemalten Ziegeln. Wenn ich der Mauer zu nahe kam, hörte ich das wütende Gebell der Haushunde.
Das dritte Mal, als ich dort war, hatte ich aber Glück, weil Froschi das Haus verließ. Ich passte sie an der Ecke ab:
"Salve Batrachis", sagte ich:
"Wie gehts denn Cassia?"
"Ach hau nur ab. Du hast ihr mehr Ärger eingebrockt als du wert bist"
Mit dieser Wendung hatte ich nun gar nicht gerechnet. Der Mund blieb mir offen stehen:
"Doch ich habe die Glaskugel nicht kaputt gemacht"
"Nein, das nicht. Aber unser Herr hat ihr den Umgang mit dir verboten. Und sie hat sich geweigert und ihm widersprochen. Da hat sie Schläge bekommen und jetzt muss sie im Keller schuften. Halte dich fern, Bran. Und von mir am besten auch", ängstlich schaute sich Froschi um, ob ein anderer Sklave des Hauses sie sehen konnte.
ich trat einen Schritt zurück. Ich wollte Batrachis keinen Ärger machen. Und Cassia gerade Recht nicht! Die arme Cassia! Ich biss mir auf die Lippern. Was konnte ich nur tun? Wie sollte ich das gut machen?
Auf der anderen Seite gab es aber auch ein Gefühl von: Was sollte ich sagen? Glückseligkeit. Ich war Cassia nicht egal. Sie hätte ihrem Dominus nicht widerssprechen dürfen. Doch das bedeutete ja, dass sie mich wenigstens ein kleines bisschen gern hatte.....
"Was kann ich für sie tun?", flüsterte ich.
"Wegbleiben! Irgendwann wird der Herr nicht mehr sauer sein, dann kommt Cassia ja wieder. Vale", erwiderte Batrachis und setzte ihren Weg fort.
Jetzt war ich niedergeschlagen. Und wie. Wenn Cassia ihrem Herren gehorchte, sah ich sie nie wieder. Und wenn sie ihm nicht gehorchte, dann wurde sie verhauen oder Schlimmeres. Es war aussichtslos.