Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ein privater Badeabend für Kiki
05-08-2024, 03:39 PM,
Beitrag #1
Ein privater Badeabend für Kiki
[Bild: Bad-1.jpg]

>>>
Saturninus hatte Kiki nicht loswerden wollen, im Gegenteil. Doch so sehr er das Sinnliche mochte, seine Stellung nahm er ernst, und er hätte niemals seine schwere Amtstoga gehoben, seine Beine entblößt und seinen Hintern, um sich mit einer Hetäre in seinem Büro zu vergnügen, nein,  das war eines Patriziers, dessen Vorväter die ewige Stadt quasi mitgegründet hatten, einfach nicht würdig.  (An dieser Stelle gab sich Saturninus einer kleiner Selbsttäuschung hin. Die Furier stammten ja aus Tusculum und hatten die Ewige Stadt nicht mitgegründet!)
Doch an jenem Tag mussten die neidischen Blicke der Untergebenen reichen. 

Gedanken hatte sich Saturninus tatsächlich gemacht. Er war allerdings schon von Haus aus nicht sonderlich phantasievoll, so dass die Ideen eher tröpfelten, nicht sprudelten. Es sollte etwas sein, dass man nur mit Geld nicht kaufen konnte, persönlich und sophisticated. Es hatte fast die drei Tage gedauert, bis Saturninus auf eine Idee kam, die ihm liebevoll und angemessen schien (Ein wenig Geld musste er freilich schon in die Hand nehmen.  Dafür hatte er beim  Thermenpächter, einem freundlichen gallischen Veteranen namens Vibius Eporedorix auch einen schönen Batzen hinterlegt)

Kiki hatte sich einen Damentrakt für die Thermen gewünscht, da Frauen nur vormittags Zutritt hatten. Wenn man keine räumliche Trennung vornehmen konnte, musste es eine zeitliche tun. Aber für eine Hetäre, die abends arbeitete und Morgens eher ausschlafen musste, war solch ein Badetermin schwer einzuhalten. Solch ein zweites Gebäude würde seine Zeit brauchen und war nicht an einem Tag zu erbauen. Aber etwas Schönes - und Saturninus plante gleich zwei Überraschungen für Kiki - konnte man hier und jetzt schon für die Hetäre tun:

Jetzt war Nacht. Die Thermen waren mit Fackeln erleuchtet, und das unruhige Licht ließ die an die Wände gemalten Figuren sich bewegen, als seien sie lebendig. Tiegel mit kostbaren Ölen standen am Beckenrand, drei Badesklavinnen warteten, um zu massieren und zu epilieren (falls gewünscht), Furiersklavinnen hatten Tabletts mit eingelegtem Obst, Gebäck und fein ziselierten Pokalen für Wein und Wasser dabei. 
Der Sklave Leon war der einzige anwesende männliche Diener, er trug einen ganzen Stapel feiner weicher Handtücher und auch ihn übergoss das Fackellicht golden. Um seinen Hals trug er eine goldene Kette mit einem silbernen Schlüssel. 
Auf den Fliesen lagen Blumenblätter (keine Rosenblüten, es war noch nicht die Zeit), es waren Apfelblüten. Leise Flötenmusik, von einer Flötistin dargeboten, erklang dezent.

Saturninus stellte sich an die geöffnete Tür und wartete auf Kikis Ankunft. 



Bildnachweis: Carlo Raso from Naples, Italy, Public domain, via Wikimedia Commons

[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
05-09-2024, 06:51 PM,
Beitrag #2
RE: Ein privater Badeabend für Kiki
Die Sänfte schaukelte mich durch die Stadt. Inzwischen war die Sonne untergegangen und ich überlegte, ob ich nicht vielleicht doch erst noch etwas hätte essen sollen. So ein ganz klein wenig hatte ich Hunger, denn wie jeder zivilisierte Mensch nahm auch ich bei Einbruch der Nacht die Cena ein. Ich hoffte also, dass Saturninus Überraschung für mich eine Mahlzeit mit einschloss.

Sehr weit musste mich die Sänfte nicht schaukeln. Ich dachte erst, wir würden zu Saturninus’ Arbeitsstätte gehen, aber es ging weiter, am Forum vorbei und schließlich zu den Thermen, wo sie mich absetzten und der Vorhang wieder geöffnet wurde, so dass ich mit einer helfenden Hand auch wieder aussteigen konnte. Ich schaute kurz fragend, wusste aber, dass Scaevus mir nichts verraten würde, also fragte ich gar nicht erst und ging stattdessen die kurze Treppe nach oben zum Eingang der Thermen.
Natürlich kannte ich die Thermen, ich benutzte sie ja doch recht häufig. Nirgendwo konnte man so gut dem allgemeinen Klatsch laufen und bekam die neuesten Entwicklungen mit. Irgendjemand hatte immer Post von jemandem aus Rom oder zumindest Londinium, der dann berichtete, was an den wirklich wichtigen Orten der Welt gerade los war. Hach, ich vermisste da Rom mit seinen Intrigen schon irgendwie. So aus zweiter Hand war es einfach nicht dasselbe, aber eben besser als nichts.

Fackeln erhellten die Basilika und leuchteten den großen Eingangssaal etwas gespenstisch aus. Ich war noch nie allein nachts in den Thermen gewesen. Manchmal waren Bankette in den Thermen und große Feste, dann natürlich. Da badete dann aber auch keiner – oder erst sehr spät in angetrunkenem zustand. Aber so wie jetzt war es auf jeden Fall eine Premiere.
An der Tür zum Apodyterium schließlich stand Saturninus wie eine Katze, die soeben eine besonders fette Maus gefangen hatte. Ich kam mit verwirrtem Lächeln auf ihn zu und bemerkte die Blüten, die ab hier verstreut waren. “Was ist das hier?“ fragte ich freudig verwirrt und versuchte, zu sehen, ob die Blumenspur noch weiter in Innere der Thermenanlage führte oder die Überraschung eher hier in der Basilika zu finden sein würde. Oh, ich hoffte nur, er wollte mit mir jetzt nicht auf die Palaestra und Sport machen! Ich hasste rennen.
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
Zitieren
 
05-10-2024, 03:28 PM,
Beitrag #3
RE: Ein privater Badeabend für Kiki
"Dies hier ist heute Abend deine private Therme, liebste Kiki. All die Sklavinnen hier warten nur darauf, dass du deine Wünsche äußerst", erwiderte Saturninus. Forschend richtete er seine dunklen Augen auf Kikis Gesicht - dass sie überrascht war, war offensichtlich, doch hoffentlich war die Überraschung auch gelungen. Oh doch, so schien es ihm. Saturninus freute sich:
" Eine kleine Überraschung habe ich noch für später. Was möchtest du also gleich tun? Zunächst baden, massiert werden und dazu eine Kleinigkeit essen? Oder möchtest du erst der schönen Jägerin Atalante gleich deine Glieder im sportlichen Treiben stärken? Allerdings habe ich keine goldenen Äpfel, die ich fallen lassen könnte, um gegen dich zu gewinnen" Saturninus Blick verweilten bei den langen Beinen Kikis, und es war ihm anzumerken, dass auch ihm eher der Sinn danach stand, sie möge seine Hüften mit ihnen umschlingen anstatt davon zu laufen:
"Ich selbst würde ein Bad und etwas zu essen vorziehen", sagte der Furius hoffnungsvoll, dann reichte er seiner lieben Kiki den Arm. Drinnen warteten Fackeln, Wohlgerüche und noch mehr Blütenblätter. Es war, als würde man aus dem Dunkel in eine goldene Zauberwelt kommen.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
05-12-2024, 07:05 PM,
Beitrag #4
RE: Ein privater Badeabend für Kiki
Das war eigentlich nicht das, was ich gemeint hatte, als ich gesagt hatte, dass ich gerne auch nachmittags baden wollen würde wie jeder zivilisierte Mensch. Jetzt fehlten ja die ganzen Damen, mit denen man dann den neuesten Klatsch austauschen konnte. Aber Saturninus hatte mir tatsächlich zugehört und sich Gedanken darüber gemacht. Er hatte etwas machen wollen, nachdem ich etwas gesagt hatte.

Ich strahlte und klatschte aufgeregt in die Hände. Nicht, weil ich unbedingt mal nachts die Thermen für mich hätte haben wollen. Da war mir der Klatsch tausend Mal lieber. Aber weil er endlich anfing, sich für mich ins Zeug zu legen, und das freute mich wirklich. Bislang hatte ich ja durchaus Grund zu der Annahme, dass ich eher ein Ersatzspielzeug hatte, weil er seinen begehrten Preis – Aglaia – nicht haben konnte. Das hier jetzt aber war eine neue Stufe und darauf konnte ich aufbauen.
Ich grinste also freudig, bis er kurz Sport erwähnte. Da verzog ich doch das Gesicht. “Oh, nein, ich renne nicht, erst recht nicht nachts. Einem kleinen Ballspiel könnte ich zustimmen, der Fitness halber, aber rennen dürfen gerne andere.“ Ich grinste ihn schelmisch an. “Aber ich feuere gerne dich dabei an. Wenn wir Frauen einen eigenen Trakt bekämen, könnte ich das sogar jeden Nachmittag“, zwinkerte ich und machte mich dann strahlend zu den Spinden auf.
Ich streckte die Arme etwas beiseite und schnipste mit den Fingern, als Zeichen für die Sklavinnen, dass sie mir helfen durften. Eine Dame entkleidete sich schließlich nicht einfach so selbst, wenn Dienerinnen bereit stand. Da ließ ich mir gerne die Fibeln abnehmen und das Kleid vom Körper gleiten, ohne dass es auf den Boden fiel, während ich herausstieg. Nur ein Barbar ging schließlich angezogen und mit Straßenschuhen in die Thermen. Ich ließ mir also die hohen Holzpantoffeln der Therme an die Füße stecken – hätte ich gewusst, dass es hier her geht, hätte ich meine eigenen mitgenommen – und wartete darauf, dass auch Saturninus sich entkleidete, während ich mit ein weiches Handtuch über die Schulter legen ließ.
Hier im Apodyterium war es sehr frisch. Durch die Tür spähte ich ins innere der Thermen, erst das Frigidarium mit dem kalten Wasser, weiter zum Tepidarium mit dem angenehm warmen Wasser. Bis ins Caldarium konnte ich nicht sehen, da die Fackeln nicht soooo hell waren. Was ich aber sah, war Leon, der sich gerade bemühte, mich nicht anzusehen, während ich nackt war, wohl damit seine südlichen Gefilde nicht zu deutlich reagierten.
“Warum trägt Leon einen Schlüssel um den Hals?“ fragte ich neugierig, da mit dieses kleine Detail durchaus auffiel und ich mir absolut keinen Reim darauf machen konnte, was das bedeuten sollte.
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
Zitieren
 
05-16-2024, 02:08 PM,
Beitrag #5
RE: Ein privater Badeabend für Kiki
"Ich denke, dass es mir auch schon zu spät ist fürs Laufen. Ich würde das Sudatorium, um ins Schwitzen zu kommen,  vorziehen", erwiderte Saturninus. Es war ja so, dass nur Leon dagewesen wäre als männlicher Trainingspartner. Leon schlug ihn freilich um Längen. Der Sklave war um seiner körperlichen Vorzüge ausgewählt worden. Saturninus war auch nicht auf seine eigenen Sklaven eifersüchtig, doch er wusste, dass er bei einem Wettlauf mit Kiki diese nicht beeindrucken würde. Und ihm einfach zu befehlen, zu verlieren... nein, Saturninus verwarf diesen Gedanken sofort wieder, das passte nicht zu ihm - zumindest nicht, wenn die Chance bestand, dass man ihm auf die Schliche kam:
"Sobald mein Sohn geboren ist, wird der Neubau veranlasst. Was meinst du, Kiki, er sollte doch schon genauso groß sein wie der Männertrakt?", manche Thermen hatten einen kleineren Damenabschnitt, aber Saturninus fand, dass dies die Symmetrie eines schönen Gebäudes störte:
"Nur eben spiegelverkehrt, damit man sich in der Mitte treffen kann. Die Tabernae im Westen müssten verschwinden, würden dann aber dem Neubau wieder angefügt. Und Kaltwasserbecken und Schwimmbecken würden wegfallen. Was würdet ihr Frauen euch stattdessen wünschen?"
Der Furius sprach aber nicht mehr von dem Neubau, als sich Kiki nun aus ihren Kleidern helfen ließ. Auch er ließ sich helfen, wobei er ja nur eine Tunika getragen hatte und er freute sich offensichtlich, die Freundin, die nun vor ihm stand, in all ihrer Anmut zu sehen.
"Das Kaltwasserbecken tut der weiblichen Fruchtbarkeit nicht gut - habe ich gelesen", sagte er. Vor allen Dingen würde kaltes Wasser ihm in seinen südlichen Gefilden gerade nicht gut tun:
"Als du aus meinem Büro weggegangen bist, war ich den ganzen Nachmittag unkonzentriert, denn ich musste ständig an dich denken. Manchmal ist es schon eine Last, für dignitas und Einfachheit ein Vorbild sein zu wollen - anstatt alle Untergebenen einfach nach draußen zu schicken ...", er machte die entsprechende Handbewegung.
Das er an diesem Tag jemanden anderen für seine Triebabfuhr gefunden hatte, verstand sich von selbst. Er hatte zuvorkommende Sklavinnen und Sklaven. Aber seine Sehnsucht war an diesem Tag nicht befriedigt worden. Er wollte nicht irgendeine, er wollte Kiki. Nun griff er nach ihrer Hand und drückte seine Lippen auf ihre weiche, bronzefarbene Haut, dann drehte er sie um und tat das gleiche mit der hellen Innenfläche. Hier waren sie alleine - es war warm, und das Fackellicht ließ Kikis Augen strahlen. 
"Komm, komm weiter herein, dann erkläre ich dir das mit dem Schlüssel", sagte Saturninus und zog sie durch das ebenso frische Frigidarium hindurch zu den angenehmer temperierten Räumlichkeiten des Tepidarium
Die Bediensteten folgten leise und stellten sich an der Wand auf. Leons blonde Mähne war unter all den weiblichen Haarschöpfen gut auszumachen. 
Saturninus zog Kiki an sich und küsste sie, nicht grob, aber sehr bestimmt. Er hatte lange warten müssen, zu lange für seinen Geschmack. Hier gab es Liegen und Bänke, die bereits mit weichen Tüchern behängt waren, und er setzte sich und zog sie auf seinen Schoss. 
"Ich habe hier auch einen Schlüssel", versuchte er einen Witz und bettete Kiki auf die Liege. Erst dann hielt er inne:
"Hast du dich denn auch nach mir gesehnt?", fragte er und schaute die schöne Hetäre forschend an.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
05-17-2024, 07:43 PM,
Beitrag #6
RE: Ein privater Badeabend für Kiki
Was tat man nicht alles, um einem Mann zu gefallen? Im Sudatorium schwitzen machte ich auch allenfalls der Gesundheit zuliebe, aber gut, wenn er das wollte, dann kam ich natürlich mit. “Es gibt noch andere Wege, ins Schwitzen zu kommen“, meinte ich dennoch ein bisschen keck. Vielleicht brachte ihn das auf Ideen, die nichts mit einem dampfenden Raum und entsetzlich heißer Luft zu tun hatte. Mir wäre es durchaus recht.

Zu seinen Plänen zum Umbau runzelte ich aber die Stirn. “Du kannst doch nicht das Schwimmbecken entfernen wollen?“ meinte ich gespielt entsetzt. “Wo sollen denn dann die Kinder das schwimmen erlernen? Doch nicht im Fluss?“ Da er sich ja gern als Retter der Witwen und Waisen verstand, glaubte ich, mit Kindern am ehesten das Schwimmbad retten zu können. Aber ehrlich, eine Palaestra ohne Schwimmbecken war ja noch furchtbarer als ohnehin schon. Als Sport ein wenig Schwimmen, in Ordnung. Herumrennen, sich prügeln oder Gewichte heben? Nicht diese Kiki!
“Und ist das Problem bei deinem Plan nicht eher die Straße und die Häuser auf der anderen Straßenseite?“

Aber ich merkte, als ich zu Saturninus zurückblickte und da dieser jetzt nackt war, dass er wahrscheinlich gerade einer komplizierten Unterhaltung nicht würde folgen können. Sein Blut sammelte sich gerade in spaßigeren Regionen, und ja, ich glaubte ihm, dass er gerade das Frigidarium nicht so reizvoll fand.

Ich ließ mich von ihm also ins Tepidarium und zu einer Liege führen, wo er zwar sagte, mir die Sache mit dem Schlüssel erklären zu wollen, aber wohl erst hinterher. Aber ich war ja eine brave Geliebte und kannte meine rolle perfekt. Also grinste ich ihn schelmisch an und schlang ihm meine langen Beine um die Hüften, um ihn näher zu ziehen. “Ich sehne mich doch immer nach dir, aber du kannst es sehr gerne überprüfen“, meinte ich nur mit keckem Lächeln. Mein Körper war glücklicherweise sehr geübt darin, jederzeit empfangsbereit zu sein, wenn es nötig wurde, und gerade wurde es eindeutig nötig
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
Zitieren
 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste